Reinigungsarbeiten an der Zuchtanlage
28/12/16 17:54
Nach dem Joggen heute Vormittag, der Fischfütterung bei Philipp und dem abendlichen Apnoe-Tauchtraining, lege ich mich mit dem iPad auf's Sofa und schaue Youtube-Videos: Nachdem ich genügend Filme gesehen habe über Indische Dorfküche und das Häuten und Zerteilen von Alligatoren, gehe ich in den Keller und reinige zwei Rechteckbecken in meiner Zuchtanlage. In den Becken sind je 2 Lysmatas und sind total verlangt. Die 4 Garnelen dürfen sich neu ein sauberes Becken teilen. Die 4 Kaudernis kommen in einen sauberen Kreisel und ihr bisheriger Kreisel wird mittels Schwamm im laufenden Betrieb grobgereinigt.
Mit der Glaspfeife kann ich den Kauderni-Nachwuchs bequem und für die Tiere schonend umsetzen
Meine 4 Lysmatas (vermutlich 2 x Wurdemanni und 2 x Bogessi) kommen alle zusammen in ein neues Becken
Eine Garnele trägt Eier, die kommt bald in einen Kreiseltank
Das neue Becken wird beschnuppert
Beschäftigungstherapie
26/12/16 12:27
Ich bin am Nachmittag vom 24. Dezember bei Seaplanet um diverse Triton-Lösungen zu kaufen, da fragt mich Davide, ob ich nicht einen Behälter für die Dosierung von Facto Balls konstruieren könne. Ich finde das eine Super-Idee und überlege mir auf dem Nachhauseweg, wie ich das machen könnte. Erst strebt mir eine Art Gitterkugel vor, da ich die Vorstellung runde Bällchen in einen runden Ball zu geben, reizvoll finde. Der Name wäre dann "Bacto Ball - Ball" oder so ähnlich. Am ehesten würde ich die Kugel auf zwei Hälften machen mit einem Mechanismus um diese zusammenzuhalten. Wie ich weiter darüber nachdenke, finde ich dies dann aber doch etwas fehleranfällig und verwerfe den Gedanken. Eine viereckige "Kiste" erfüllt den Zweck ebenso und ist einfacher in der Handhabung und braucht im Technikbecken wohl auch weniger Platz.
Die Vorbereitungen für die Einladung für den Heiligabend erlauben es mir dann nicht mehr, mit der Konstruktion am PC zu beginnen. Am 25. finde ich dann aber etwas Zeit um einen ersten Prototypen zu konstruieren. Die Kiste soll aus ästhetischen Gründen ein Würfel (also alle Kanten gleich lang) mit 4 abgerundeten Kanten werden. Beim Deckel bin ich mir unschlüssig, ob dieser von aussen schliessen oder in die Box reingehen soll. Letzteres ist optisch ansprechender aber mühsam zum öffnen und könnte zum "Fingernagelkiller" werden: Also soll der Deckel grösser werden als der Würfel.
Während ich den ersten Prototypen drucke, überlege ich mir, ob ich statt den "gefrästen" Schlitzen (natürlich sind die gedruckt und nicht gefräst, sehen aber so aus und haben sogar an den Enden Radien) runde Säulen machen soll. Das würde das Teil für den Kenner als nicht konventionell fabriziert erkennbar machen. Da ich aber Festigkeitsprobleme befürchte und ich die Säulen ja nicht dicker machen kann als die Wandstärke, verwerfe ich die Idee wieder. Spät am Abend, konstruiere ich dann - mehr aus Spass - noch eine Version die ich "Bacto Ball Dice" nenne, welche statt Schlitze über Augen wie ein Spielwürfel verfügt. Um optisch aber an einen Spielwürfel zu erinnern, müssten die Löcher aber recht gross werden und dann müsste ich in den Löchern wieder Stege reinmachen, damit die Bacto Balls nicht rausgespült werden. Ich verwerfe die Idee wieder und schreibe den Aufwand der Konstruktion als Programmierübung ab.
Die ersten Prototypen, die aus meinem 3D Drucker kommen, verwende ich für verschiedene Tests. Als erstes teste ich die Funktionalität, was bei der Bacto Ball Box im Wesentlichen das Schließen und Öffnen des Deckels umfasst. Der Deckel sollte einigermassen leichtgängig zu bedienen sein, muss dann aber doch fest genug sitzen, dass er nicht einfach abfällt. Bis ich da das genaue Mass gefunden haben (es liegt im Bereich von Zehntelmillimeter) muss ich einige Exemplare drucken und ausprobieren. Des weiteren mache ich Festigkeitstests. Die Wandstärke bei allen Fishgimmicks, die Hohlkörper bilden, führe ich als globale Variable in meinen Konstruktionsprogrammen. Auf diese Weise, kann ich mit der Änderung einer einzigen Zahl, Teile mit verschiedenen Materialdicken erstellen und so das Optimum suchen. Das Optimum heisst dick genug als dass es unter normalen Umständen nicht kaputt geht ("normale Umstände" heisst, dass man das Teil auch mal etwas gröber anfassen darf aber natürlich nicht mutwillige Zerstörung; Ich bin ja immerhin im Kunststoffbau tätig und da sind die Möglichkeiten einigermassen limitiert) aber doch nur so viel Material, dass die Druckzeit und die Druckkosten nicht übermässig ansteigen, weil ich sonst das Teil nicht mehr verkaufen kann.
Den Vormittag des 26. verwende ich dann für Reinigungsarbeiten an meinen Bypass-Aufzuchtbecken. Die Becken sind immer stark verlangt und zwischendurch muss ich das Wasser ablassen und diese gründlich mit Klinge und Schwamm reinigen. Mittag ist jetzt schon vorbei, jetzt will ich noch eine halbe Stunde lang Apnoe-Übungen machen und mache mich dann auf den Weg zu Philipp (der Weihnachten/Neujahr in Bali verbringt) um seine Fische zu füttern und nach dem Rechten zu sehen.
Die Vorbereitungen für die Einladung für den Heiligabend erlauben es mir dann nicht mehr, mit der Konstruktion am PC zu beginnen. Am 25. finde ich dann aber etwas Zeit um einen ersten Prototypen zu konstruieren. Die Kiste soll aus ästhetischen Gründen ein Würfel (also alle Kanten gleich lang) mit 4 abgerundeten Kanten werden. Beim Deckel bin ich mir unschlüssig, ob dieser von aussen schliessen oder in die Box reingehen soll. Letzteres ist optisch ansprechender aber mühsam zum öffnen und könnte zum "Fingernagelkiller" werden: Also soll der Deckel grösser werden als der Würfel.
Während ich den ersten Prototypen drucke, überlege ich mir, ob ich statt den "gefrästen" Schlitzen (natürlich sind die gedruckt und nicht gefräst, sehen aber so aus und haben sogar an den Enden Radien) runde Säulen machen soll. Das würde das Teil für den Kenner als nicht konventionell fabriziert erkennbar machen. Da ich aber Festigkeitsprobleme befürchte und ich die Säulen ja nicht dicker machen kann als die Wandstärke, verwerfe ich die Idee wieder. Spät am Abend, konstruiere ich dann - mehr aus Spass - noch eine Version die ich "Bacto Ball Dice" nenne, welche statt Schlitze über Augen wie ein Spielwürfel verfügt. Um optisch aber an einen Spielwürfel zu erinnern, müssten die Löcher aber recht gross werden und dann müsste ich in den Löchern wieder Stege reinmachen, damit die Bacto Balls nicht rausgespült werden. Ich verwerfe die Idee wieder und schreibe den Aufwand der Konstruktion als Programmierübung ab.
Die ersten Prototypen, die aus meinem 3D Drucker kommen, verwende ich für verschiedene Tests. Als erstes teste ich die Funktionalität, was bei der Bacto Ball Box im Wesentlichen das Schließen und Öffnen des Deckels umfasst. Der Deckel sollte einigermassen leichtgängig zu bedienen sein, muss dann aber doch fest genug sitzen, dass er nicht einfach abfällt. Bis ich da das genaue Mass gefunden haben (es liegt im Bereich von Zehntelmillimeter) muss ich einige Exemplare drucken und ausprobieren. Des weiteren mache ich Festigkeitstests. Die Wandstärke bei allen Fishgimmicks, die Hohlkörper bilden, führe ich als globale Variable in meinen Konstruktionsprogrammen. Auf diese Weise, kann ich mit der Änderung einer einzigen Zahl, Teile mit verschiedenen Materialdicken erstellen und so das Optimum suchen. Das Optimum heisst dick genug als dass es unter normalen Umständen nicht kaputt geht ("normale Umstände" heisst, dass man das Teil auch mal etwas gröber anfassen darf aber natürlich nicht mutwillige Zerstörung; Ich bin ja immerhin im Kunststoffbau tätig und da sind die Möglichkeiten einigermassen limitiert) aber doch nur so viel Material, dass die Druckzeit und die Druckkosten nicht übermässig ansteigen, weil ich sonst das Teil nicht mehr verkaufen kann.
Den Vormittag des 26. verwende ich dann für Reinigungsarbeiten an meinen Bypass-Aufzuchtbecken. Die Becken sind immer stark verlangt und zwischendurch muss ich das Wasser ablassen und diese gründlich mit Klinge und Schwamm reinigen. Mittag ist jetzt schon vorbei, jetzt will ich noch eine halbe Stunde lang Apnoe-Übungen machen und mache mich dann auf den Weg zu Philipp (der Weihnachten/Neujahr in Bali verbringt) um seine Fische zu füttern und nach dem Rechten zu sehen.
Die Bacto Reef Balls Box
Das wird mein Werbebild: Gelb wirkt frisch, gibt einen schönen Kontast zu Schwarz und der Betrachter soll auf einen Blick die Funktion des Produktes begreifen
Hier noch die Version des Werbebildes ohne Flasche
8 Bällchen für mein Becken um die Box zu testen
Rein mit der Box ins Technikbecken; sie sinkt wie erwartet
Zwei Versionen der Deckel mit unterschiedlich breiten Stegen: Wo liegt das Optimum zwischen Festigkeit und Materialverbrauch/Preis?
In dieser Version sind die Stege zu schmal: Beim Öffnen oder Schliessen des Deckels könnte ein "Grobmotoriker" mit dem Daumen die Stege eindrücken
Ein umlaufender Steg in der Mitte (rot eingezeichnet) wäre auch eine Möglichkeit die Rippen zu versteifen
So hätte der "Bacto Ball Dice" ausgesehen, wird aber eine Designstudie bleiben und nie auf den Markt kommen (hier ist auch der "Fingernagelkiller-Deckel" zu sehen
Meine Bypass-Aufzuchtbecken wollen generalgereinigt werden: Die Tiere aus dem linken Becken warten im Eimer, während ihr Becken geputzt wird, danach rotiere ich die Bewohner jeweils um eine Position nach links
Alles wieder sauber und alle Bewohner an ihrem neuen Platz
"Das neue Becken fühlt sich toll an!"
"und wo ist unsere alte Deko? Hast du das jetzt unseren Nachbarn gegeben?"
"dem schönsten Fisch, gebührt das schönste Becken", findet Pablo, der Picasso-Nemo
"Angeber! Schönheit kommt von innen und ich stehe auf Natur-Look!"
Blick ins Innere einer UOA Membrane
22/12/16 11:47
Seit der Französischen Revolution habe ich gefühlt die Membrane meiner UOA nicht gewechselt. Habe ich die Membrane eigentlich überhaupt schon mal gewechselt, frage ich mich gerade? Da der TDS-Wert seit geraumer Zeit nicht mehr unter 2 fällt (vom TUNZE TDS-Meter wird sogar 7 angezeigt) ist es Zeit für eine Generalrevision und Ersatz sämtlicher Patronen. Ich kann ja nicht Wasser predigen im Fish & Tipps Video aber dann selber Wein trinken und trotz Algenwuchs nicht reines Wasser in mein Becken geben. Nach einer guten Viertelstunde sind alle Patronen an der UOA ersetzt und sie schnurrt wieder zufrieden vor sich hin und produziert Nachfüllwasser mit 0pp.
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie so eine UOA-Membrane von Innen aussieht? Damit ihr jetzt nicht alle eure Wasseraufbereitungsanlagen auseinandernehmen müsst, hat dies euer liebster Aquarienblogger für euch gemacht.
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie so eine UOA-Membrane von Innen aussieht? Damit ihr jetzt nicht alle eure Wasseraufbereitungsanlagen auseinandernehmen müsst, hat dies euer liebster Aquarienblogger für euch gemacht.
Meine UOA zeigt permanent 2PP an: Es ist zeigt für den Ausstausch der Patronen
Ein ganzer Satz Ersatzpatronen für die Vertex Puratek Deluxe 200
Das Werkzeug war in der Schublade: Ein Griff und die Sucherei ging los…
Der gebrauchte Feinfilter sieht optisch gut aus, aber ich sehe nicht in seine 50um Poren rein
Gab es da auch ein Werkzeug um die Membrane zu öffnen? Egal, der Schraubstock tut es auch
Nach einer Viertelstunde hängt alles wieder an seinem Platz, ist dicht und zeigt wieder 0 pp an
Wollen wir uns die Membrane mal genauer unter die Lupe nehmen
Eine Lage Membrane, eine Lage Netzgewebe und das ganze aufgerollt
Das Netzgewebe ist wohl eine Art Abstandhalter und sorgt dafür, dass sich die Doppelmembrane unter Druck ausdehnen kann
Die Membrane ist doppelwandig: Hier drin ist das Ausgangswasser
Arbeiten wir uns zum Zentrum der Rolle vor: Durch die Löcher wird das Wasser zwischen die beiden Membranschichten geleitet
Material ist weggeschnitten und jetzt sind die Löcher in der Achse gut zu sehen
Unter dem Mikroskop sieht die Membrane aus wie eine Kokosmatte
Fish & Tipps Folge #3 Nitrat, Phosphat und Algen im Meerwasseraquarium
21/12/16 00:16
Heute lädt Tayfun von aquariumfreaks.tv die Folge #3 von Fish & Tipps zum Thema "Nitrat, Phosphat und Algen im Meerwasseraquarium" hoch. Die Folge ist hier zu finden: http://www.aquariumfreaks.tv/fish-tipps-3-mit-andreas-horvath-algenprobleme/
Wer sich eingehender mit den Tipps befassen möchte, kann die im Video besprochenen Punkte auch hier nachlesen: http://www.andreas-horvath.ch/Downloads/files/Algen%20im%20Meerwasseraquarium%20V4.pdf
Wer sich eingehender mit den Tipps befassen möchte, kann die im Video besprochenen Punkte auch hier nachlesen: http://www.andreas-horvath.ch/Downloads/files/Algen%20im%20Meerwasseraquarium%20V4.pdf
Fish & Tipps Folge #3
Rollei Actioncam 425
20/12/16 23:45
Da ich neulich regelmässig filme, sei es für die Serie Fish & Tipps auf aquariumfreaks.tv oder für das wöchentliche Training mit den Divecorner Apnoetauchern, will ich mir eine Action Cam zulegen. Die aktuellen Modelle von GoPro sind zwar cool und technisch überragend, kosten aber unverschämt viel. Ich lande nach etwas Online-Recherche und Nachfrage in einigen Geschäften bei der Rollei Actioncam 425. Die Kamera ist augenfällig eine Kopie von GoPro und bietet ordentliche Bildqualität für gut die Hälfte des Preises vergleichbarer Modelle. Obschon in der Werbung und auch auf der Verpackung gross "4K" angepriesen wird, muss man aber wissen, dass der Sensor nicht wirklich die Datenmenge für 4K liefert, sondern die fehlende Information einfach interpoliert wird. Das ist in etwas so, wenn ein Sportwagen auf dem Tacho 300 anzeigt, effektiv aber nur 250 fährt und dann den Rest hochrechnet. Da man aber eh mit dem Wagen nur im Stau steckt, kann einem das ziemlich schnuppe sein. Für meine Einsatzzwecke (Unterwasser Schwimmbad, See und Meer und dann und wann zu Hause), ist die Kamera mit dem mitgelieferten Unterwassergehäuse (bis 40m) die richtige Wahl: Schliesslich habe ich nicht die Ambition auf Skiern Steilhänge runterzubrettern, mich von Hochhäusern zu stürzen oder in einem Kajak die Niagaras runterzufahren. Den ersten Video auf der Kamera drehe ich im heimischen Aquarium; ich alter Adrenalinjunkie!
Mein erstes Video gedreht auf der neuen Action Cam
Die Rollei Actioncam 425 im Unterwassergehäuse bis 40m
Den Griff habe ich von Thingiverse runtergeladen und auf meinem 3D Drucker ausgedruckt
"Oh, was ist das für ein Ding: Kann man das essen?"
"Cool, ich mache jetzt ein Selfie: Docface!"
"Ich bin echt gut drauf!"
Die Killerfrage auf Facebook und etwas Montagearbeit
19/12/16 22:08
Erst mal zum angenehmen Teil: Ich raffe mich später am Abend noch vom Sofa auf, gehe in den Keller und montiere die Wandhalterung für den Tunze Water Level Controller. Ich muss die Konstruktion noch leicht überarbeiten, da Tunze bei den neueren Controllern die Lage des Stromanschlusses versetzt hat. Einmal mehr bin ich froh, dass ich auf 3D Drucker produziere und nun nicht kistenweise Spritzgussteile in den Müll werfen muss. Ich bin zwar langsamer und teurer in der Produktion, aber dafür kann ich flexibel auf Änderungen reagieren und meine Produkte permanent weiterentwickeln.
Des weiteren habe ich heute Abend eine verkleinerte Version des Sea Urchins gemacht, welche ich in den Kreiseltank mit den 4 Kaudernis setze: Ich bin gespannt, ob die 4 Schaffhauser das neue Teil akzeptieren werden.
Jetzt aber zum etwas unangenehmeren Teil: Ist euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass im Facebook, immer, wenn jemand hilfesuchend sein aquaristisches Problem schildert ("Hilfe, meine Korallen bleichen aus!", "Hilfe, das Wasser ist so trüb", "Hilfe, mein Zwergkaiser hat sich grad übergeben und schwimmt jetzt mit Schlagseite!") fast schon reflexartig jemand die Antwort hinbellt: "Poste erst mal deine Wasserwerte!". Ich gebe zu, oft ist die Frage nach den Wasserwerten berechtigt, denn aufgrund der Antwort kann man rasch auf die aquaristische Erfahrung des Fragenden schliessen:
Ich gebe zu, das aquaristische Beratungsbusiness ist hart: Jahrein, jahraus die selben Fragen:
Natürlich nervt das mit der Zeit, dass die Leute anstatt sich ein Buch zu kaufen oder ihre Frage mal in Google einzugeben, einfach mal ins Facebook rausposaunen im Sinne von: "Hey, ich bin auch da, helft mir aber dalli-dalli, denn in 2 Minuten habe ich die Antwort woanders auch selber gefunden!".
Aus meiner Sicht erleben wir derzeit grad die 3. Evolution, wie man sich zu aquaristischen Themen schlau macht:
Ich frage mich, ob wir irgendwann da hin gelangen und einfach im direkten Gespräch (von mir aus kann da ja auch ein technisches Kommunikationsmittel verwendet werden) jemanden ein Problem schildern und um Hilfe oder eine zumindest eine Meinung bitten und sich der Angesprochene dann auch ehrlich Zeit nimmt sich das anzuhören und dann eine Antwort oder einen Rat aus bestem Wissen und Gewissen zu geben. Dies ohne herablassend zu sein, ohne den Fragenden blosszustellen und auch mal die Grösse zu haben zu sagen: "Das weiss ich nicht, da musst du leider jemand anderes fragen".
Des weiteren habe ich heute Abend eine verkleinerte Version des Sea Urchins gemacht, welche ich in den Kreiseltank mit den 4 Kaudernis setze: Ich bin gespannt, ob die 4 Schaffhauser das neue Teil akzeptieren werden.
Jetzt aber zum etwas unangenehmeren Teil: Ist euch eigentlich auch schon aufgefallen, dass im Facebook, immer, wenn jemand hilfesuchend sein aquaristisches Problem schildert ("Hilfe, meine Korallen bleichen aus!", "Hilfe, das Wasser ist so trüb", "Hilfe, mein Zwergkaiser hat sich grad übergeben und schwimmt jetzt mit Schlagseite!") fast schon reflexartig jemand die Antwort hinbellt: "Poste erst mal deine Wasserwerte!". Ich gebe zu, oft ist die Frage nach den Wasserwerten berechtigt, denn aufgrund der Antwort kann man rasch auf die aquaristische Erfahrung des Fragenden schliessen:
- Anfänger Stufe 1: "Keine Ahnung, ich habe keine Tests"
- Anfänger Stufe 2: "Der Händler hat gesagt, mein Wasser sei top"
- Anfänger Stufe 3: "ist alles im grünen Bereich"
- Anfänger Stufe 4: "Wasserwerte sind alle im Normbereich - mit Salifert gemessen"
- Anfänger Stufe 5: "Nitrit 0, Nitrat 0, Phosphat 0, Silikat 0 …
- Anfänger Stufe 6: "Nitrat 0.05 und Phosphat 15"
- Anfänger Stufe 7: Hier der Link zu meiner letzten ICP-OES Analyse…
- Fortgeschrittener: (der hätte die Frage schon gar nicht gestellt)
Ich gebe zu, das aquaristische Beratungsbusiness ist hart: Jahrein, jahraus die selben Fragen:
- "ist das eine Glasrose?" (in 99% der Fälle lautet die Antwort: Ja, Anschlussfrage: "Was muss ich jetzt machen?", Zusatzantwort: "Kill it with Fire!"/"Nuke it from Orbit!")
- "Da kriecht was aus meinem Lebendstein, gut oder böse? Sorry, aber die Aufnahme ist unscharf, verwackelt und unterbelichtet, habe nur ein altes Handy und das ist mir gestern ins Klo gefallen"
- "Ich habe mir SPS gekauft, superschöne, superheikle Sorten und erst war alles gut und jetzt bleichen sie alle aus, was könnte das sein?"
- "Das Wasser in meinem Aquarium ist trüb und stinkt, das Becken läuft seit letzter Woche aber der Händler hat gesagt ich solle gleich voll besetzen"
- "Hallo - ich habe mir ein Aquarium gekauft, was im Keller einer Hühnerfarm unter einem Haufen Gerümpel lag. Ich habe 2 Stunden lang Guano von den Scheiben gekratzt und das Becken befüllt, jetzt löst sich der Silikon und es läuft Wasser raus, kann ich da normalen Bausilikon nehmen?"
- "Hallo Leute! Ich möchte mit Meerwasseraquarium anfangen. Habe da in der Bucht ein Aqua Medic Reefer 2000 Futura Maximus gesehen. Taugt das Becken was und was kostet mich das ganze? Brauche ich eine Strömungspumpe oder geht das ganze auch ohne so Zeugs"
- "Ich habe einen Brabble Magirus XT-1515 RJF / eine LED Jumbo-Jebao-Jalapeno, wie stelle ich den richtig ein, der schäumt nämlich gar nicht / die Mondlichtsimulation ist zu blau geht das auch mehr so violett?"
Natürlich nervt das mit der Zeit, dass die Leute anstatt sich ein Buch zu kaufen oder ihre Frage mal in Google einzugeben, einfach mal ins Facebook rausposaunen im Sinne von: "Hey, ich bin auch da, helft mir aber dalli-dalli, denn in 2 Minuten habe ich die Antwort woanders auch selber gefunden!".
Aus meiner Sicht erleben wir derzeit grad die 3. Evolution, wie man sich zu aquaristischen Themen schlau macht:
- Informationsbeschaffung V1: Man liess sich beraten vom Händler, wo man sich mit Fischen, Korallen und aquaristischem Zubehörs eingedeckt hat. Des weiteren las man in Büchern und war in einem Aquarienverein. Beim Stammtisch konnte man sich dann bei den alten Hasen die benötigte Information einholen. Der Händler versuchte einen natürlich über den Tisch zu ziehen und seine überteuerten Ladenhüter loszuwerden. Die Informationen in Büchern war völlig veraltet und da darin keine Produktetests stehen, sind Bücher völlig praxisfremd. An die Experten am Stammtisch kam man als Anfänger nie ran, den die sassen immer ganz am Ende des Tisches und diskutierten lieber unter ihresgleichen als sich von Anfängern Löcher in den Bauch fragen zu lassen.
- Informationsbeschaffung V2: Das Internet wurde populär und die Foren kamen auf. In den Foren herrschte eine gewisse Hackordnung und die Administratoren sorgten für einen mehr oder weniger passenden Umgangston und schritten ein bei groben Beleidigungen und löschten konsequent ausländerfeindlichen und sexistischen Klumpatsch. Um in der Forenhierarchie aufzusteigen, musste man sich mit vielen intelligenten Posts einen Namen als Experte machen und Leute, die im Sinne von "Quantität vor Qualität" einfach zu allem und jedem ihren Senf gaben ohne etwas Nützliches beizutragen, waren bald geächtet, wurden gemobbt und verschwanden irgendwann wieder so wie sie gekommen waren. Nicht ohne aber zuvor noch ihr zusammenramassiertes aquaristisches Habundgut im Forum "aus beruflichen Gründen" zu verscherbeln.
- Informationsbeschaffung V3: Foren verlieren zunehmend an Bedeutung und werden ersetzt durch Whatsapp-Gruppenchats und Facebook-Gruppen. Erstere haben den Vorteil, dass wie in Foren die Teilnehmeranzahl überschaubar ist und somit die Leute einen Ruf zu verlieren haben. Weil die Gruppen aus Praktikabilitätsgründen eher klein sind (10-20 aktive Benutzer maximal, ansonsten erstickt man in der Flut der Meldungen) wird eine aktive soziale Kontrolle ausgeübt und so kommt nicht jeder Idiot in die Gruppe rein, aber fliegt bei Fehlverhalten ganz schnell wieder raus. Aus meiner Sicht am schlimmsten ist die Frage- und Beratungsqualität bei Facebook-"Fach"-Gruppen. Da werden im Chat-Stil unausgegorene Fragen ohne Hintergrundinformation gestellt und oft kommt es mir so vor, als sei der Fragende gar nicht echt an einer Antwort interessiert, sondern wollte einfach in einer Phase der Langeweile etwas interaktive Unterhaltung unter Gleichgesinnten konsumieren. Noch schlimmer als die Fragenden, sind aber die "Experten", welche auf die Frage antworten, resp. diese in den meisten Fällen auch nur kommentieren im Sinne von: "Was bist denn du für einer um so eine doofe Frage zu stellen - wart's ab, ich werden deine Doofheit gleich der ganzen Welt outen!"
Ich frage mich, ob wir irgendwann da hin gelangen und einfach im direkten Gespräch (von mir aus kann da ja auch ein technisches Kommunikationsmittel verwendet werden) jemanden ein Problem schildern und um Hilfe oder eine zumindest eine Meinung bitten und sich der Angesprochene dann auch ehrlich Zeit nimmt sich das anzuhören und dann eine Antwort oder einen Rat aus bestem Wissen und Gewissen zu geben. Dies ohne herablassend zu sein, ohne den Fragenden blosszustellen und auch mal die Grösse zu haben zu sagen: "Das weiss ich nicht, da musst du leider jemand anderes fragen".
Ich montiere meine Osmolator-Steuereinheit an der Wand: Die Wandhalterung (Fishgimmicks Wall Mount Tunze Osmolator) gibt es in meinem Webshop
Vor der Montage merke ich, dass TUNZE bei neueren Controllern den Stromanschluss um einen Zentimeter verschoben hat: Habe darum gleich eine Version gemacht, die universell passt
Für den Kreiseltank habe ich eine kleinere Version des Fishgimmicks Sea Urchins gemacht
Mal sehen ob Hansjörgs kleine Kaudernis das neue Spielzeug akzeptieren
CITES Vergehen - Nachtrag
17/12/16 17:43
Auf meinen Blog-Artikel vom 13.12.2016 "CITES Vergehen: Dokumentierter Fall" habe ich viel Feedback bekommen. Die Schweiz ist klein und damit für viele Meerwasseraquarianer der Weg über die Grenze zum Einkaufen kurz. Des weiteren werden immer mehr Waren im Internet gekauft und aufgrund der Euroschwäche ist der Einkauf in ausländischen Webshops, trotz der Transport- und Verzollungskosten, attraktiv. Des weiteren gibt es Aquarianer, die an ganz speziellen Korallen interessiert sind, welche sie in der Schweiz nicht finden und darum diese gerne im Ausland bestellen möchten.
Offenbar ging ein Gerücht um, dass nachgezüchtete Ableger bis zu einer Maximalgrösse von 3cm von CITES ausgenommen seien und darum problemlos in die Schweiz importiert werden dürfen. Ein Bekannter von mir, hat eine entsprechende Anfrage ans Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVET gerichtet:
Von: xxxxxx xxxxx [mailto:xxxxx_xxxxx@hotmail.com]
Gesendet: Freitag, 16. Dezember 2016 11:42
An: _BLV-EDAV-Bewilligung <infobew@blv.admin.ch>
Betreff: Re: AW:: Einfuhr Steinkorallen aus Drittländern
Guten Tag.
Ich habe noch einmal eine Frage zum Thema Stein- Korallen Import. Diesmal aus Deutschland. Mir wurde von einem deutschen Händler gesagt dass die Einfuhr von kleinen Ableger die aus Nachzuchten gemacht werden (ca. 3cm) ohne CITES über die Grenze genommen werden können. Dass als Privatperson. Dies werde von der Grenze toleriert. Diese Ableger werden mit einem Beleg geliefert dass es sich um Nachzuchten handelt.
Da ich inzwischen mehr Freude an Nachzuchten habe, als an Tieren die der Wildnis entnommen werden, wäre das für mich als Privatperson eine erfreuliche Sache.
Können sie dass bestätigen dass die Einfuhr von kleinen Ableger (Nachzuchten) auch von CITES pflichtigen Steinkorallen (Acropora ssp.) von Deutschland in die Schweiz ohne Dokumente gemacht werden kann?
Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse
xxxx xxxxx
Es gibt also noch Hoffnung und es ist ja nicht einsichtig, warum man Nachzuchten nicht importieren soll, es geht bei CITES ja um den Artenschutz im Sinne von Schutz der Arten in ihren natürlichen Habitaten und nicht um Nachzuchten. Leider erhielt mein Bekannter aber eine abschlägige Antwort:
Von: <cites@blv.admin.ch>
Datum: 16. Dezember 2016 um 13:55:31 MEZ
An: <xxxxx_xxxxx@hotmail.com>
Betreff: AW: AW:: Einfuhr Steinkorallen aus Drittländern
Sehr geehrter Herr xxxxx
Es handelt sich dabei um eine erklärbare Fehlinformation. Das CITES-Übereinkommen wurde von über 180 Ländern unterzeichnet, also praktisch der ganzen Welt. Anhang II Exemplare benötigen danach CITES-Bewilligungen, unabhängig ob es sich um Wild- oder Nachzuchtexemplare handelt, egal ob gross oder klein. Weltweit gibt es wenige Ausnahmen von der Bewilligungspflicht, diese betreffen aber keine lebenden Exemplare und auch keine anderen Korallenprodukte.
Innerhalb der EU wird das Übereinkommen teilweise nicht nach dem Standard der restlichen über 150 Länder vollzogen. Konkret können gewisse Anhang II Exemplare innerhalb der EU mit Nachzuchtbelegen die Grenze passieren. Wir sind nicht in der EU und handhaben es wie der Rest der Welt, Sie benötigen daher auch für diese kleinen, nachgezüchteten Exemplare Ausfuhr-CITES aus Bonn und Einfuhrbewilligungen von.
Freundliche Grüsse
xxxx xxxxxx
Stv. Leiter CITES Schweiz
Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV
Internationales/Artenschutz
Schwarzenburgstrasse 155, CH-3003 Bern
Telefon +41 (0)58 462 xx xx, Telefax +41 (0)58 463 85 22
www.cites.ch /cites@blv.admin.ch
Auch das ist also offenbar keine Option: Wer legal Steinkorallen aus Deutschland in die Schweiz importieren möchte, muss den komplizierten und kostspieligen Weg gehen und sich die CITES Dokumente besorgen, einen Zugang ins System TRACES beantragen, eine Bewilligung einholen und die 88 CHF für die Artenschutz-Kontrolle hinblättern. Man sieht, für ein paar Korallen lohnt sich das nicht. Offensichtlich ist der Aufwand auch für die Schweizer Meerwasserhändlers zu hoch und aus diesem Grunde bestellen wohl die meisten Händler ihre Ware beim Grosshändler, wie z.B. Aqua-Trade.
Bei meiner Recherche zum Thema CITES bin ich auf den CITES Biennial Report Switzerland 2013/2014 gestossen. Offenbar muss jedes Land, welches CITES ratifiziert hat, alle zwei Jahre einen detaillierten Report abliefern über die Handhabung von CITES, ihren Mitarbeiterbestand, deren Ausbildung und über ausgesprochene Strafen und Beschlagnahmungen.
Anbei ein Auszug der List der ausgesprochenen Bussen:
Wie man sehen kann, ist die Anzahl der verhängten Bussen im Zusammenhang mit Meerwasseraquaristik in den Jahren 2013 und 2014 gering (Total 3 Fälle). Der Report für die Jahre 2015/16 wird wohl im Sommer 2017 erscheinen und dann auch den Fall von M. auflisten. Man darf gespannt sein, ob es bei dieser kleinen Anzahl von verhängten Bussen bleibt, oder ob die Meerwasseraquaristik mehr in den Fokus der Behörden gelangt ist.
Offenbar ging ein Gerücht um, dass nachgezüchtete Ableger bis zu einer Maximalgrösse von 3cm von CITES ausgenommen seien und darum problemlos in die Schweiz importiert werden dürfen. Ein Bekannter von mir, hat eine entsprechende Anfrage ans Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BVET gerichtet:
Von: xxxxxx xxxxx [mailto:xxxxx_xxxxx@hotmail.com]
Gesendet: Freitag, 16. Dezember 2016 11:42
An: _BLV-EDAV-Bewilligung <infobew@blv.admin.ch>
Betreff: Re: AW:: Einfuhr Steinkorallen aus Drittländern
Guten Tag.
Ich habe noch einmal eine Frage zum Thema Stein- Korallen Import. Diesmal aus Deutschland. Mir wurde von einem deutschen Händler gesagt dass die Einfuhr von kleinen Ableger die aus Nachzuchten gemacht werden (ca. 3cm) ohne CITES über die Grenze genommen werden können. Dass als Privatperson. Dies werde von der Grenze toleriert. Diese Ableger werden mit einem Beleg geliefert dass es sich um Nachzuchten handelt.
Da ich inzwischen mehr Freude an Nachzuchten habe, als an Tieren die der Wildnis entnommen werden, wäre das für mich als Privatperson eine erfreuliche Sache.
Können sie dass bestätigen dass die Einfuhr von kleinen Ableger (Nachzuchten) auch von CITES pflichtigen Steinkorallen (Acropora ssp.) von Deutschland in die Schweiz ohne Dokumente gemacht werden kann?
Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse
xxxx xxxxx
Es gibt also noch Hoffnung und es ist ja nicht einsichtig, warum man Nachzuchten nicht importieren soll, es geht bei CITES ja um den Artenschutz im Sinne von Schutz der Arten in ihren natürlichen Habitaten und nicht um Nachzuchten. Leider erhielt mein Bekannter aber eine abschlägige Antwort:
Von: <cites@blv.admin.ch>
Datum: 16. Dezember 2016 um 13:55:31 MEZ
An: <xxxxx_xxxxx@hotmail.com>
Betreff: AW: AW:: Einfuhr Steinkorallen aus Drittländern
Sehr geehrter Herr xxxxx
Es handelt sich dabei um eine erklärbare Fehlinformation. Das CITES-Übereinkommen wurde von über 180 Ländern unterzeichnet, also praktisch der ganzen Welt. Anhang II Exemplare benötigen danach CITES-Bewilligungen, unabhängig ob es sich um Wild- oder Nachzuchtexemplare handelt, egal ob gross oder klein. Weltweit gibt es wenige Ausnahmen von der Bewilligungspflicht, diese betreffen aber keine lebenden Exemplare und auch keine anderen Korallenprodukte.
Innerhalb der EU wird das Übereinkommen teilweise nicht nach dem Standard der restlichen über 150 Länder vollzogen. Konkret können gewisse Anhang II Exemplare innerhalb der EU mit Nachzuchtbelegen die Grenze passieren. Wir sind nicht in der EU und handhaben es wie der Rest der Welt, Sie benötigen daher auch für diese kleinen, nachgezüchteten Exemplare Ausfuhr-CITES aus Bonn und Einfuhrbewilligungen von.
Freundliche Grüsse
xxxx xxxxxx
Stv. Leiter CITES Schweiz
Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV
Internationales/Artenschutz
Schwarzenburgstrasse 155, CH-3003 Bern
Telefon +41 (0)58 462 xx xx, Telefax +41 (0)58 463 85 22
www.cites.ch /cites@blv.admin.ch
Auch das ist also offenbar keine Option: Wer legal Steinkorallen aus Deutschland in die Schweiz importieren möchte, muss den komplizierten und kostspieligen Weg gehen und sich die CITES Dokumente besorgen, einen Zugang ins System TRACES beantragen, eine Bewilligung einholen und die 88 CHF für die Artenschutz-Kontrolle hinblättern. Man sieht, für ein paar Korallen lohnt sich das nicht. Offensichtlich ist der Aufwand auch für die Schweizer Meerwasserhändlers zu hoch und aus diesem Grunde bestellen wohl die meisten Händler ihre Ware beim Grosshändler, wie z.B. Aqua-Trade.
Bei meiner Recherche zum Thema CITES bin ich auf den CITES Biennial Report Switzerland 2013/2014 gestossen. Offenbar muss jedes Land, welches CITES ratifiziert hat, alle zwei Jahre einen detaillierten Report abliefern über die Handhabung von CITES, ihren Mitarbeiterbestand, deren Ausbildung und über ausgesprochene Strafen und Beschlagnahmungen.
Anbei ein Auszug der List der ausgesprochenen Bussen:
Im Jahr 2013 wurden 3 Bussen ausgesprochen: 2 kleinere Fälle von einigen Steinkorallen und ein grosser Fall von kommerziellem Import von Steinkorallen, Seepferdchen und Mördermuscheln
Die bislang grösste verhängte Busse von 20'000 CHF für den Import von 1.5 Kg Kaviar und aufgrund der Hausdurchsuchung weitern 2.5Kg und 8.5Kg Kaviar
2014 ein Fall von Medikamenten, welche Seepferdchen enthielten, kein Fall im Bereich der Meerwasseraquaristik
Wie man sehen kann, ist die Anzahl der verhängten Bussen im Zusammenhang mit Meerwasseraquaristik in den Jahren 2013 und 2014 gering (Total 3 Fälle). Der Report für die Jahre 2015/16 wird wohl im Sommer 2017 erscheinen und dann auch den Fall von M. auflisten. Man darf gespannt sein, ob es bei dieser kleinen Anzahl von verhängten Bussen bleibt, oder ob die Meerwasseraquaristik mehr in den Fokus der Behörden gelangt ist.
Update Aquarium und Zuchtanlage
16/12/16 11:32
Gestern Abend messe ich Nitrat: Rekordwert von 5mg/L, das hatte ich das ganze Jahr nicht. Zur Sicherheit messe ich heute nochmals und kann den Wert bestätigen. Phosphat liegt unverändert bei 0.15mg/L und damit um Faktor 10 zu hoch. Die Reduktion von Nitrat von 20-30mg/L auf 5mg/l führe ich auf die Zugabe von Bacto Balls zurück, die ich nun seit gut 6 Wochen dosiere. Des weiteren dosiere ich wieder vermehrt TheraP und Special Blend und habe seit zwei Wochen einen Reaktor mit Pellets am laufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Haupteffekt tatsächlich von den Bacto Balls kommt: Die Dinger scheinen wirklich zu funktionieren! Seit der Zugabe, habe ich allerdings vermehrt rote Beläge im Becken, die sich weiter ausbreiten (das ist auch der Grund, weswegen ich begonnen habe auch die Produkte von MicrobeLift zuzuführen). Erst dachte ich, es handle sich um Cynaos aber unter dem Mikroskop haben sich diese eindeutig als Rote Fadenalgen zu erkennen gegeben.
Gestern Abend waren Philipp und Ricky bei mir: Philipp hat mir ein Kauderniweibchen gebracht, dass in seinem Becken gemobbt wurde und von Ricky bekam ich meinen UV-Klärer zurück. Bei Pizza, Dessert und Getränken haben wir uns bestens unterhalten. Ich weiss nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind, aber irgendwann haben wir begonnen ein Video von "Gronkh" zu schauen. Gronkh ist ein Youtuber mit über 4 Millionen Abonnenten (und das bei einem deutschsprachigen Kanal!). Ein Job, von dem sich vermutlich nicht mal schlecht leben lässt. Gronkh testet Computerspiele und kommentiert diese. Ich bin zwar nicht so der Gamer-Typ aber dieses Video ist auch für Nichtgamer absolut zu empfehlen.
Gestern Abend waren Philipp und Ricky bei mir: Philipp hat mir ein Kauderniweibchen gebracht, dass in seinem Becken gemobbt wurde und von Ricky bekam ich meinen UV-Klärer zurück. Bei Pizza, Dessert und Getränken haben wir uns bestens unterhalten. Ich weiss nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind, aber irgendwann haben wir begonnen ein Video von "Gronkh" zu schauen. Gronkh ist ein Youtuber mit über 4 Millionen Abonnenten (und das bei einem deutschsprachigen Kanal!). Ein Job, von dem sich vermutlich nicht mal schlecht leben lässt. Gronkh testet Computerspiele und kommentiert diese. Ich bin zwar nicht so der Gamer-Typ aber dieses Video ist auch für Nichtgamer absolut zu empfehlen.
Nitrat - zweimal gemessen - ist auf 5mg/L runtergekommen: Freude herrscht!
Phosphat ist immer noch bei 0.15, da muss noch was gehen
Die Reduktion von Nitrat, das lange auf 20mg/L - 30mg/l war, ist eindeutig
Nebst Bakto Balls dosiere ich nun wieder häufiger MicrobeLift TheraP und Special Blend
Und seit 2 Wochen läuft bei mir ein Pelletreaktor
Was erst aussah wie Cynon, entpuppt sich nun als…
rote Fadenalgen
Algen können nicht schlecht sein, Millionen von Zooplanktons können sich nicht irren
Philipp bringt mir gestern eine Kauderni-Dame
Jetzt habe ich zwei Böcke und eine Geiss: Hoffentlich gibt es bald Doppelnachwuchs!
ein schöner Fisch mit Fleck auf der Nasenspitze
Die Schneckenzucht läuft wie geschmiert, aber Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht: Ich muss leider manche Kunden hinhalten
Gestern bekam ich Lysmata Wurdemanni Nachwuchs: Die Weihnachtsferien und langen Winternächste können kommen!
Den 4 Kaudernis, die ich von Hansjörg bekommen habe, geht es prächtig
Riffbärschchen
Der Boss im Becken - aber er muss sich die Macht mit 2 weiteren Doktoren teilen
Acanthochromis Polyacanthus aus der Nachzucht von Markus Kalcher: Zwei Fische aus dem Wurf hätte ich noch zu verkaufen
Mein Unvermögen an Pixxar Merchandising Artikeln vorbeizulaufen
15/12/16 23:13
Es soll Frauen geben, die können an keinem Schuhgeschäft vorbeilaufen ohne - wie von einem imaginären Faden gezogen - den Laden zu betreten und Schuhe zu kaufen. Mir ist solches Tun völlig fremd und würde es einen Schuh geben, der seine Farbe wie ein Chamäleon von Schwarz nach Braun variieren könnte, sich die Beschaffenheit der Sohle der Jahreszeit anpassen würde und ewig hielte, dann würde ich diesen Schuh kaufen und fortan für den Rest meines irdischen Daseins Schuhgeschäften fernbleiben. Der Vorgang im Kleinhirn einer Frau im Schuhkaufwahn muss demjenigen gleichen, der sich bei einem Drogenabhängigkeiten abspielt, wenn er auf Entzug ist und er seinem Stammdealer mit vollen Hosen-, Bauch- und Backentaschen begegnet. Ich gebe zu, auch ich verspüre dann und wann den unwiderstehlichen Zwang mir etwas zu kaufen und zwar jedesmal wenn ich an einem Merchandising Artikel von Finding Nemo vorbeilaufe. Das Wort "vorbeilaufe" trifft den Sachverhalt allerdings unzureichend, denn ich bleibe stehen, nehme den Fisch in die Hand, betrachte ihn voller Entzückung, werfe einen Blick auf das Preisschild, stelle mir vor, wie gut der Nemo oder die Dorie sich auf der Brüstung vor dem Aquarium passen würde. Dann wieder überlege ich, wie lange ich arbeiten muss, um die 19.95 CHF zu verdienen und dass mein Haus doch schon reichlich gefüllt ist von allerlei unnützem Nemo-Zeugs. Dann erwacht meine journalistische Ader und ich denke, wie ich von dieser Dorie tolle Fotos im Hellen und bei Dunkelheit machen könnte und welche Geschichte ich den Lesern meines Blogs vorsetzen könnte um den Kauf zu rechtfertigen.
Diese wunderschöne Gummi-Dorie von Philips mit eingebautem LED-Licht zum sanften Einschlafen gibt es derzeit im Wühlregal von Interdiscount für 19.95 anstatt 29.95.
Diese wunderschöne Gummi-Dorie von Philips mit eingebautem LED-Licht zum sanften Einschlafen gibt es derzeit im Wühlregal von Interdiscount für 19.95 anstatt 29.95.
Wer von meinen Lesern würde es schaffen an einer "Imaginative Lightning Philipps Disney Finding Dory Softpal Playful Light Friend"-Dorie vorbeizugehen?
"Kauf mich, kauf mich", flehte sie mich im Laden an
"Schön ist es hier bei dir - Mensch - viel schöner als im Preisvorteil-Regal von Interdiscount umgeben von Schundware zu Ramschpreisen!"
Bei Dunkelheit sieht Dorie mit ihren leuchtenden Augen etwas spookey aus, ich werde sie also nicht dem Kinderheim spenden, sondern selber behalten...
CITES Vergehen: Dokumentierter Fall
13/12/16 22:36
Seinerzeit als die CITES-Bestimmungen in der Schweiz in Kraft gesetzt wurden, habe ich mich über das neue Gesetz informiert und hierzu die für uns Meerwasseraquarianer relevanten Punkte zusammengestellt. Das Dokument ist hier zu finden und ist immer noch aktuell. Die meisten von uns werden, wie ich, gedacht haben: Es wird schon nicht so heiss gegessen werden wie gekocht wurde und die Behörden werden schon ein gesundes Augenmass walten lassen bei der Anwendung des Gesetzes: Im Fokus steht schliesslich der internationale Schmuggel von Elfenbein, Nashorn-Horn (heisst das wirklich so, oder heisst es nur „Nashorn“?), exotischen Schlangen und Papageien. Uns Meerwasseraquarianer wird man schon in Ruhe lassen und was geht mich die ganze Sache eigentlich an...?
Nun wurde aber ein Fall an mich herangetragen, bei dem ein Meerwasseraquarianer wegen Vergehen gegen das Tierschutzgesetz/CITES in Konflikt mit dem Gesetz geriet und empfindlich gebüsst wurde.
Besagter Meerwasseraquarianer, nennen wir ihn M., hat am 25.2.2013 (also vor dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (BGCITES) am 1. Oktober 2013) bei einem bekannten Händler in Deutschland diverse Artikel bestellt, darunter 10 Kg Lebendgestein und eine Seriatopora Hystrix. Als Lieferadresse hat er die Adresse eines Bekannten in Deutschland angegeben.
Am 1.3.2013 ist die bestellte Ware dann beim Freund eingetroffen und M. holte die Ware mit dem Auto ab und fuhr anschliessend über den unbesetzten Grenzübergang Tägerwilen wieder in die Schweiz. Hinter der Grenze wurde der Wagen von M. von einer mobilen Zollkontrolle im PKW überholt und angehalten. Beim Vorzeigen des Lieferscheins wurden die Beamten hellhörig und nach telefonischer Rücksprache wurde M. auf dem Grenzposten über 4 Stunden festgehalten und befragt.
Am 21.3.2013 erhielt M. ein Schreiben des Bundesamts für Veterinärwesen (BVET) (dieses wurde inzwischen in Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV umbenannt) in welcher der Sachverhalt dargestellt wurde und M. eine Frist von einem Monat eingeräumt wurde um die CITES-Dokumente vorzulegen und im Nachhinein eine Einfuhrbewilligung zu beantragen. Des Weiteren wurde M. darauf hingewiesen, dass ihm die Möglichkeit eingeräumt wurde auf die Koralle und das Riffgestein zu verzichten oder eine Fristverlängerung zu beantragen. M. verlangte daraufhin von seinem Händler in Deutschland sowohl schriftlich als auch telefonisch die entsprechenden CITES-Dokumente.
Da dieser die CITIES-Papiere nicht vorlegen konnte, wählte M. schliesslich die Option auf die Koralle und das Lebendgestein zu verzichten. Er brachte diese an die im weiteren Verlauf angegebene Stelle beim Flughafen Kloten; was aus der Koralle und dem Lebendgestein wurde, ist ihm nicht bekannt. Das Lebendgestein im Wert von 125 EUR und die Koralle im Wert von 8.90 EUR war zwar verloren aber damit, so dachte M., habe sich die Sache erledigt.
Über zwei Jahre später, nämlich am 4.5.2016 erhielt M. eine Gerichtsurkunde von der Eidgenössischen Zollverwaltung mit der Bekanntmachung, dass gegen ihn ein Strafverfahren eröffnet worden sei.
M. wurden 3 Tatbestände vorgeworfen:
- Eine Widerhandlung gegen das Zollgesetz ZG, SR631.0
- Eine Widerhandlung gegen das Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer MWSTG SR641.20)
[Anm. Der Wert der Ware liegt zwar unter der Freigrenze von 300 CHF, da aber die Sachen vorlagepflichtig gewesen wären, machte sich M. auch der Hinterziehung der Mehrwertsteuer schuldig]
- Eine Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz (TschG; SR455)
Daraufhin nahm sich M. einen Anwalt und liess sich in der Sache juristisch beraten.
Dem Anwalt von M. wurde dann am 28.10.2016 der Strafbescheid zugestellt. In Anwendung von Art. 128 ZG
Strafverfolgung
1) Wiederhandlungen werden nach diesem Gesetz und dem VStrR verfolgt und beurteilt.
2) Verfolgende und urteilende Behörde ist die EZV.)
der Art. 26 Abs. 1 und 27 BGCITES
Mit Busse bis zu 40 000 Franken wird bestraft, wer vorsätzlich zuwiderhandelt:
a. den Bestimmungen der Artikel 6 Absatz 1, 7 Absatz 1 und 11 Absatz 1;
b. den Vorschriften, die der Bundesrat oder das EDI gestützt auf die Artikel 7 Absatz 2, 9 und 11 Absatz 3 erlässt und deren Missachtung für strafbar erklärt worden ist.
In Verbindung mit Art. 2 Abs. 2 StGB
Hat der Täter ein Verbrechen oder Vergehen vor Inkrafttreten dieses Gesetzes begangen, erfolgt die Beurteilung aber erst nachher, so ist dieses Gesetz anzuwenden, wenn es für ihn das mildere ist.
[Anm.: BGCITES trat erst am 1.10.2013 in Kraft, also 7 Monate nach dem Vorfall an der Grenze. Offenbar ist das Strafmass gemäss BGCITES aber geringer als dasjenige des alten Gesetzes und kommt somit in diesem Fall zur Anwendung. Mir ist allerdings unklar, gegen welche Bestimmung des alten Tierschutzgesetztes M. verstossen haben soll.]
Sowie der Art. 96, 101 und 103 MWSTG
Mit Busse bis zu 800 000 Franken wird bestraft, wer die Steuerforderung zulasten des Staates verkürzt, indem er:
a. vorsätzlich oder fahrlässig bei der Einfuhr Waren nicht oder unrichtig anmeldet oder verheimlicht;
4 Erfüllt eine Handlung sowohl den Tatbestand einer Hinterziehung der Einfuhrsteuer oder einer Steuerhehlerei als auch einer durch die EZV zu verfolgenden Widerhandlung gegen andere Abgabenerlasse des Bundes, so wird die Strafe für die schwerste Widerhandlung verhängt; diese kann angemessen erhöht werden.
3 In Strafsachen mit engem Sachzusammenhang, bei denen sowohl die Zuständigkeit der ESTV als auch die der EZV gegeben ist, kann die ESTV im Einvernehmen mit der EZV die Vereinigung der Strafverfolgung bei einer der beiden Behörden beschliessen.
4 Die Strafverfolgung kann unterbleiben, wenn Schuld und Tatfolgen gering sind (Art. 52 StGB2). In diesen Fällen wird eine Nichtanhandnahme- oder Einstellungsverfügung erlassen.
Obschon der Anwalt von M. Verfahrensmängel feststelle, hat er seinem Mandanten geraten die Busse von 400 CHF zu akzeptieren, da die Kosten für den Weiterzug des Verfahrens die Busse um ein Mehrfaches überschritten hätten. Daraufhin akzeptierte M. die Strafe und beglich die Busse. Da das Vergehen mit einer Busse von unter 5'000 CHF bestraft wurde, gilt M. nach diesem Vorfall nicht als vorbestraft.
Die Kostenfolgen für M. sind schlussendlich die Folgenden:
Verlust 10 Kg Lebendgestein: 125 EUR
Verlust Seriatopora Hystrix: 8.90 EUR
Schreibgebühren BVET: 120 CHF
Anwaltskosten: 806 CHF
Busse und Spruchgebühr: 490 CHF
TOTAL 1'560 CHF
Als engagierte Meerwasseraquarianer sind wir wohl alle der Meinung, dass Tier- und Artenschutz wichtig ist und der Gesetzgeber zu Recht bei Händlern, bei Züchtern und beim internationalen Handel seine Hebel ansetzt. Ob es allerdings im Sinne des Gesetzgebers ist, einzelne Meerwasseraquarianer, die aus Unwissen oder Sorglosigkeit eine Koralle und Lebendgestein aus dem EU Raum in die Schweiz einführen, zu verfolgen, darf bezweifelt werden. Offensichtlich wurde das Lebendgestein und die Koralle ja nicht in Deutschland der Natur entnommen und es gibt keine Hinweise, dass diese wiederrechtlich und ohne gültige CITES-Dokumente aus dem Herkunftsland in die EU eingeführt wurden. Bekanntlich ist die Schweiz nicht Teil der EU, aber welchen Sinn macht das harte Durchsetzen von CITES-Bestimmungen im Grenzverkehr mit der EU? In vielen Bereichen herrscht freier Waren- und Personenverkehr zwischen der Schweiz und der EU, welchem Zweck dienen nun die Schranken im Bezug auf CITES? Sollten sich die Vollzugsbehörden nicht besser auf die Kontrolle am Flughafen konzentrieren, wo Touristen direkt aus den Herkunftsländern exotischer Meeresbewohner ankommen und ggf. getrocknete Seepferdchen, Muscheln und aufgeblasene Kugelfische im Gepäck mitführen? Ein rigoroses Durchgreifen würde dem Artenschutz mehr bringen als die Verfolgung von Meerwasseraquarianern, die eine Koralle aus Deutschland in die Schweiz importieren.
Nach diesem Vorfall sollte nun jedem Meerwasseraquarianer klar sein, dass ein Import von Steinkorallen, Lebendgestein, Seepferdchen oder weiterer CITES geschützter Arten schwerwiegende Konsequenzen haben kann und die Behörden auch vernehmlich kleine Fälle, hart bestrafen.
Ich danke M. für die Erlaubnis die Unterlagen auf www.andreas-horvath.ch und Facebook veröffentlichen mit der Absicht andere Meerwasseraquarianer vor Schaden zu bewahren. Auf Wunsch von M. und eines Vertreters des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentliche ich die Unterlagen anonymisiert.
Gibt es weitere Meerwasseraquarianer, die wegen Vergehen gegen das BGCITES belangt wurden oder ist dies ein Einzelfall? Solltet ihr betroffen sein, nehmt bitte mit mir Kontakt auf und ich bin gerne bereit die entsprechenden Unterlagen hier zu veröffentlichen.
Nun wurde aber ein Fall an mich herangetragen, bei dem ein Meerwasseraquarianer wegen Vergehen gegen das Tierschutzgesetz/CITES in Konflikt mit dem Gesetz geriet und empfindlich gebüsst wurde.
Besagter Meerwasseraquarianer, nennen wir ihn M., hat am 25.2.2013 (also vor dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (BGCITES) am 1. Oktober 2013) bei einem bekannten Händler in Deutschland diverse Artikel bestellt, darunter 10 Kg Lebendgestein und eine Seriatopora Hystrix. Als Lieferadresse hat er die Adresse eines Bekannten in Deutschland angegeben.
Rechnung für die Bestellung beim Händler in Deutschland; man beachte Position 4 und 8
Am 1.3.2013 ist die bestellte Ware dann beim Freund eingetroffen und M. holte die Ware mit dem Auto ab und fuhr anschliessend über den unbesetzten Grenzübergang Tägerwilen wieder in die Schweiz. Hinter der Grenze wurde der Wagen von M. von einer mobilen Zollkontrolle im PKW überholt und angehalten. Beim Vorzeigen des Lieferscheins wurden die Beamten hellhörig und nach telefonischer Rücksprache wurde M. auf dem Grenzposten über 4 Stunden festgehalten und befragt.
Am 21.3.2013 erhielt M. ein Schreiben des Bundesamts für Veterinärwesen (BVET) (dieses wurde inzwischen in Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV umbenannt) in welcher der Sachverhalt dargestellt wurde und M. eine Frist von einem Monat eingeräumt wurde um die CITES-Dokumente vorzulegen und im Nachhinein eine Einfuhrbewilligung zu beantragen. Des Weiteren wurde M. darauf hingewiesen, dass ihm die Möglichkeit eingeräumt wurde auf die Koralle und das Riffgestein zu verzichten oder eine Fristverlängerung zu beantragen. M. verlangte daraufhin von seinem Händler in Deutschland sowohl schriftlich als auch telefonisch die entsprechenden CITES-Dokumente.
Erstverfügung des BVET vom 21.3.2016
Da dieser die CITIES-Papiere nicht vorlegen konnte, wählte M. schliesslich die Option auf die Koralle und das Lebendgestein zu verzichten. Er brachte diese an die im weiteren Verlauf angegebene Stelle beim Flughafen Kloten; was aus der Koralle und dem Lebendgestein wurde, ist ihm nicht bekannt. Das Lebendgestein im Wert von 125 EUR und die Koralle im Wert von 8.90 EUR war zwar verloren aber damit, so dachte M., habe sich die Sache erledigt.
Über zwei Jahre später, nämlich am 4.5.2016 erhielt M. eine Gerichtsurkunde von der Eidgenössischen Zollverwaltung mit der Bekanntmachung, dass gegen ihn ein Strafverfahren eröffnet worden sei.
M. wurden 3 Tatbestände vorgeworfen:
- Eine Widerhandlung gegen das Zollgesetz ZG, SR631.0
- Eine Widerhandlung gegen das Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer MWSTG SR641.20)
[Anm. Der Wert der Ware liegt zwar unter der Freigrenze von 300 CHF, da aber die Sachen vorlagepflichtig gewesen wären, machte sich M. auch der Hinterziehung der Mehrwertsteuer schuldig]
- Eine Widerhandlung gegen das Tierschutzgesetz (TschG; SR455)
Eröffnung Strafverfahren
Schlussprotokoll Seite 1
Schlussprotokoll Seite 2
Daraufhin nahm sich M. einen Anwalt und liess sich in der Sache juristisch beraten.
Dem Anwalt von M. wurde dann am 28.10.2016 der Strafbescheid zugestellt. In Anwendung von Art. 128 ZG
Strafverfolgung
1) Wiederhandlungen werden nach diesem Gesetz und dem VStrR verfolgt und beurteilt.
2) Verfolgende und urteilende Behörde ist die EZV.)
der Art. 26 Abs. 1 und 27 BGCITES
Mit Busse bis zu 40 000 Franken wird bestraft, wer vorsätzlich zuwiderhandelt:
a. den Bestimmungen der Artikel 6 Absatz 1, 7 Absatz 1 und 11 Absatz 1;
b. den Vorschriften, die der Bundesrat oder das EDI gestützt auf die Artikel 7 Absatz 2, 9 und 11 Absatz 3 erlässt und deren Missachtung für strafbar erklärt worden ist.
In Verbindung mit Art. 2 Abs. 2 StGB
Hat der Täter ein Verbrechen oder Vergehen vor Inkrafttreten dieses Gesetzes begangen, erfolgt die Beurteilung aber erst nachher, so ist dieses Gesetz anzuwenden, wenn es für ihn das mildere ist.
[Anm.: BGCITES trat erst am 1.10.2013 in Kraft, also 7 Monate nach dem Vorfall an der Grenze. Offenbar ist das Strafmass gemäss BGCITES aber geringer als dasjenige des alten Gesetzes und kommt somit in diesem Fall zur Anwendung. Mir ist allerdings unklar, gegen welche Bestimmung des alten Tierschutzgesetztes M. verstossen haben soll.]
Sowie der Art. 96, 101 und 103 MWSTG
Mit Busse bis zu 800 000 Franken wird bestraft, wer die Steuerforderung zulasten des Staates verkürzt, indem er:
a. vorsätzlich oder fahrlässig bei der Einfuhr Waren nicht oder unrichtig anmeldet oder verheimlicht;
4 Erfüllt eine Handlung sowohl den Tatbestand einer Hinterziehung der Einfuhrsteuer oder einer Steuerhehlerei als auch einer durch die EZV zu verfolgenden Widerhandlung gegen andere Abgabenerlasse des Bundes, so wird die Strafe für die schwerste Widerhandlung verhängt; diese kann angemessen erhöht werden.
3 In Strafsachen mit engem Sachzusammenhang, bei denen sowohl die Zuständigkeit der ESTV als auch die der EZV gegeben ist, kann die ESTV im Einvernehmen mit der EZV die Vereinigung der Strafverfolgung bei einer der beiden Behörden beschliessen.
4 Die Strafverfolgung kann unterbleiben, wenn Schuld und Tatfolgen gering sind (Art. 52 StGB2). In diesen Fällen wird eine Nichtanhandnahme- oder Einstellungsverfügung erlassen.
Strafbescheid vom 28. Oktober 2016
Strafbescheid vom 28. Oktober 2016
Obschon der Anwalt von M. Verfahrensmängel feststelle, hat er seinem Mandanten geraten die Busse von 400 CHF zu akzeptieren, da die Kosten für den Weiterzug des Verfahrens die Busse um ein Mehrfaches überschritten hätten. Daraufhin akzeptierte M. die Strafe und beglich die Busse. Da das Vergehen mit einer Busse von unter 5'000 CHF bestraft wurde, gilt M. nach diesem Vorfall nicht als vorbestraft.
Die Kostenfolgen für M. sind schlussendlich die Folgenden:
Verlust 10 Kg Lebendgestein: 125 EUR
Verlust Seriatopora Hystrix: 8.90 EUR
Schreibgebühren BVET: 120 CHF
Anwaltskosten: 806 CHF
Busse und Spruchgebühr: 490 CHF
TOTAL 1'560 CHF
Als engagierte Meerwasseraquarianer sind wir wohl alle der Meinung, dass Tier- und Artenschutz wichtig ist und der Gesetzgeber zu Recht bei Händlern, bei Züchtern und beim internationalen Handel seine Hebel ansetzt. Ob es allerdings im Sinne des Gesetzgebers ist, einzelne Meerwasseraquarianer, die aus Unwissen oder Sorglosigkeit eine Koralle und Lebendgestein aus dem EU Raum in die Schweiz einführen, zu verfolgen, darf bezweifelt werden. Offensichtlich wurde das Lebendgestein und die Koralle ja nicht in Deutschland der Natur entnommen und es gibt keine Hinweise, dass diese wiederrechtlich und ohne gültige CITES-Dokumente aus dem Herkunftsland in die EU eingeführt wurden. Bekanntlich ist die Schweiz nicht Teil der EU, aber welchen Sinn macht das harte Durchsetzen von CITES-Bestimmungen im Grenzverkehr mit der EU? In vielen Bereichen herrscht freier Waren- und Personenverkehr zwischen der Schweiz und der EU, welchem Zweck dienen nun die Schranken im Bezug auf CITES? Sollten sich die Vollzugsbehörden nicht besser auf die Kontrolle am Flughafen konzentrieren, wo Touristen direkt aus den Herkunftsländern exotischer Meeresbewohner ankommen und ggf. getrocknete Seepferdchen, Muscheln und aufgeblasene Kugelfische im Gepäck mitführen? Ein rigoroses Durchgreifen würde dem Artenschutz mehr bringen als die Verfolgung von Meerwasseraquarianern, die eine Koralle aus Deutschland in die Schweiz importieren.
Nach diesem Vorfall sollte nun jedem Meerwasseraquarianer klar sein, dass ein Import von Steinkorallen, Lebendgestein, Seepferdchen oder weiterer CITES geschützter Arten schwerwiegende Konsequenzen haben kann und die Behörden auch vernehmlich kleine Fälle, hart bestrafen.
Ich danke M. für die Erlaubnis die Unterlagen auf www.andreas-horvath.ch und Facebook veröffentlichen mit der Absicht andere Meerwasseraquarianer vor Schaden zu bewahren. Auf Wunsch von M. und eines Vertreters des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) veröffentliche ich die Unterlagen anonymisiert.
Gibt es weitere Meerwasseraquarianer, die wegen Vergehen gegen das BGCITES belangt wurden oder ist dies ein Einzelfall? Solltet ihr betroffen sein, nehmt bitte mit mir Kontakt auf und ich bin gerne bereit die entsprechenden Unterlagen hier zu veröffentlichen.
Ersatz Tunze Water Level Controller und Bau einer Wandhalterung
11/12/16 16:42
Seit einer guten Woche merke ich, dass mir immer wieder der Pegel im Technikbecken gefallen ist. Erst reinige ich den Sensor des Tunze Water Level Controllers 5017 mit einem Schwamm, aber das behebt das Problem nicht. Als nächstes lege ich den Sensor für eine Stunde in Säure ein aber das Symptom bleibt gleich: Der Controller meldet "Level", dh. Pegel erreicht auch wenn der Sensor komplett aus dem Wasser ist. Entweder meldet der Sensor Müll oder die Elektronik hat etwas Salzwasser abbekommen, was auch nicht weiter erstaunlich wäre, ist dieser doch direkt über dem Technikbecken montiert.
Ich bestelle ein Ersatzgerät und nehme dieses heute in Betrieb. Es funktioniert tadellos aber die Art der Befestigung ist sehr unbefriedigend: Mittels mehrer Kabelbinder befestige ich das Gerät an einem Rohr, welches der Wand entlang führt. Der Controller weisst nämlich keinerlei Möglichkeiten auf, um ihn an der Wand zu festigen, von den beiden selbstklebe Velcro-Stücken mal abgesehen. Da macht es sich die Firma Tunze etwas einfach! Früher hätte mich das geärgert aber heute sehe ich das als Chance um selber was zu konstruieren: Also setze ich mich an den Computer und konstruiere einen "Fishgimmicks Tunze Water Level Controller 5017 Wall Mount"; ich gebe zu, dass der Name marketingtechnisch noch etwas glattgeschliffen werden sollte. Den ersten Prototypen drucke ich im Schnellverfahren mit wenig Auflösung und hohlen Wänden. Um zu testen, dass die Dimensionen stimmen, die Ausschnitte für die Kabel am richtigen Ort sind, reicht das voll und ganz. Das fertige Gerät werde ich dann mit 3mm oder 5mm Wandstärke in Vollmaterial drucken.
Ich bestelle ein Ersatzgerät und nehme dieses heute in Betrieb. Es funktioniert tadellos aber die Art der Befestigung ist sehr unbefriedigend: Mittels mehrer Kabelbinder befestige ich das Gerät an einem Rohr, welches der Wand entlang führt. Der Controller weisst nämlich keinerlei Möglichkeiten auf, um ihn an der Wand zu festigen, von den beiden selbstklebe Velcro-Stücken mal abgesehen. Da macht es sich die Firma Tunze etwas einfach! Früher hätte mich das geärgert aber heute sehe ich das als Chance um selber was zu konstruieren: Also setze ich mich an den Computer und konstruiere einen "Fishgimmicks Tunze Water Level Controller 5017 Wall Mount"; ich gebe zu, dass der Name marketingtechnisch noch etwas glattgeschliffen werden sollte. Den ersten Prototypen drucke ich im Schnellverfahren mit wenig Auflösung und hohlen Wänden. Um zu testen, dass die Dimensionen stimmen, die Ausschnitte für die Kabel am richtigen Ort sind, reicht das voll und ganz. Das fertige Gerät werde ich dann mit 3mm oder 5mm Wandstärke in Vollmaterial drucken.
Der neue Water Level Controller 5017 liegt bereit
5 Jahre hat mir das Ding gute Dienste geleistet, jetzt ist es wohl altersschwach geworden
Der neue Water Level Controller ist am Platz des alten und ebenso unprofessionell befestigt (noch)
Der Sensor misst den Pegel optisch
Und die Elektronik lässt die Pumpe anlaufen; so muss es sein
den ersten Prototypen drucke ich fast hohl: nur 15% Infill, das heisst wenig Stützen zwischen den Aussenflächen des Objektes und damit geringe Druckfestigkeit
Der Water Level Controller passt gut ins Gehäuse: Es hat genug Spiel dass er reingleitet aber nicht so viel, dass er lottert
Die Ausschnitte sind noch nicht ganz optimal zentriert; ein Detail zwar aber sowas wirkt unausgereift und ist ja im Nu korrigiert
Schoppingrausch im Sektenladen
10/12/16 17:50
Heute Nachmittag gehe ich mit meinen beiden Teenagern (ich kann ja nicht "Kinder" schreiben) shoppen in die weihnachtlich beleuchtete Altstadt von Winterthur. Normalerweise wollen meine beiden Engelchen eigentlich in der Stadt, wo sie zur Schule gehen, nicht in Begleitung von Elternteilen gesehen werden. Ich frage mich deswegen, was wohl heute in sie gefahren ist? Vielleicht haben sie die Dämmerungsverhältnisse und die spärliche Beleuchtung einberechnet und damit die Chancen unerkannt zu bleiben günstig eingeschätzt? Vielleicht liegt es auch daran, dass ich heute zufälligerweise nicht ganz so peinlich wie sonst angezogen bin (Jeans, blaues T-Shirt und Jacke; das muss ich mir merken!). Jedenfalls verlief der Nachmittag äusserst harmonisch und so liess ich mich nicht lumpen und nebst dem Probieren von "Vollenweider Theaterkugeln" (der besten Praline der nördlichen Halbkugel; wenn nicht der ganzen Welt, denn die Südhalbkugel ist nicht bekannt als Produzentin von Schokoladenkugeln) habe ich die Füsse meiner Nachkommenschaft und diejenigen ihres Erzeugers mit neuen Winterschuhen ausgestattet.
Natürlich gingen wir auch auf den Weihnachtsmarkt und nebst den vielen Ständen mit Heizdecken, Weihnachtsdekoration, Kerzen und sonstigen unnützen Zeugs, gibt es da einen Stand mit ungarischen Lebensmitteln, bei dem ich alle Jahre mit meinen zusammengeklaubten Resten von eingerostetem Hausungarisch Kolbàsz (ungarische Wurst) und Töpörtyü kaufe. Ich muss meinen Lesern nicht erklären, was ungarische Wurst ist: Das kann sich jedermann vorstellen und das Erzeugnis aus der Land der Magyaren is zwar äusserst schmackhaft aber ehrlich gesagt auch besser als italienische, spanische, türkische oder senegalesische Wurst. In Hinblick auf Wurst hält sich mein Patriotismus zum Land meiner Ahnen doch in Grenzen. Der absolute Knüller ist aber "Töpörtyü", in Teilen Österreichs oder vielleicht auch in ländlichen Gegenden von Süddeutschland als "Grieben" bekannt. Es handelt sich dabei um Stücke von Schweinehaut mit dem darunterlegenden Unterhautfettgewebe, welches in der Pfanne gebraten wird. Den Vorgang nennt die ländliche Hausfrau "auslassen" und war zu Zeiten meiner Grossmutter die gängige Methode zur Herstellung von Bratöl für die anschliessende Zubereitung von Wienerschnitzel. Die Schweinehaut schrumpelt zusammen, man lässt diese auf einem Blech oder Sieb auskühlen und isst sie dann in Salz getunkt mit frischem Brot und dazu (so zumindest die Ungarn) Paprika oder rohe Zwiebel. Ich weiss, dass ich nun wegen dieser Beschreibung 100% meiner gegangen und gut 2/3 meiner vegetarischen Leserschaft verloren habe aber ich bringe zu meiner Verteidigung vor: Das Zeugs schmeckt wunderbar würzig, ist knusprig und erinnert mich an meine Kindheit!
Den absoluten aquaristischen Knüller entdecke ich allerdings in einem Geschäft, welches ich nur recht selten betrete: Es handelt sich um einen Laden am Oberen Graben in Winterthur, der Madal Bal heisst. Die Luft im Geschäft ist geschwängert vom Duft von Räucherstäbchen und die Tablare sind voll mit Tand aus Fernost. Die Verkäuferin trägt einen Sari (darüber einen selbstbestrickten Pulli, offenbar ist ihr kalt, denn Winterthur liegt im Gegensatz zu Kalkutta ja nicht am Ganges) und hinter der Kasse hängt das Bild von Sri Chinmoy. Der Name "Sri Chinmoy" ist mir vor etwa 30 Jahren das erste Mal begegnet in Zusammenhang mit Marathonläufen: Der Herr war nicht nur ein indischer Philosoph, Denker und Sektenguru, sondern auch Ausdauersportler. Wie ich nun auf Wiki rausgefunden habe, gibt es in der Schweiz eine ganze Reihe von Madal Bal Läden und der Firmengründer sei von Sri Chinmoy inspiriert. Religionen, Sekten und Gurus sind nicht mein Ding aber dennoch muss ich zugeben: Der Laden hat es in Sachen Aquaristik echt drauf: Nicht nur finde ich darin einen Magnetnemo, sondern auch eine Fischleuchte, welche mir mit 13 CHF durchaus erschwinglich erscheint: Also lasse ich mich nicht lumpen und rühre hier die Werbetrommel für das Geschäft! Hier noch mein Tipp: Vor dem Betreten tief einatmen, direkt zu den Fischlampen laufen, eine nehmen, den vorher abgezählten Betrag von 13 CHF auf den Tresen legen und rauslaufen. Auf diese Weise vermeidet man es, seinen Körper mit der von Räucherstäbchen und Sektenführern geschwängerten Luft sakral zu verunreinigen.
Hier schlagen meine ungarischen Gene durch: Kolbàsz (scharfe Salami) und Töpörtyü (Grieben)
Natürlich gingen wir auch auf den Weihnachtsmarkt und nebst den vielen Ständen mit Heizdecken, Weihnachtsdekoration, Kerzen und sonstigen unnützen Zeugs, gibt es da einen Stand mit ungarischen Lebensmitteln, bei dem ich alle Jahre mit meinen zusammengeklaubten Resten von eingerostetem Hausungarisch Kolbàsz (ungarische Wurst) und Töpörtyü kaufe. Ich muss meinen Lesern nicht erklären, was ungarische Wurst ist: Das kann sich jedermann vorstellen und das Erzeugnis aus der Land der Magyaren is zwar äusserst schmackhaft aber ehrlich gesagt auch besser als italienische, spanische, türkische oder senegalesische Wurst. In Hinblick auf Wurst hält sich mein Patriotismus zum Land meiner Ahnen doch in Grenzen. Der absolute Knüller ist aber "Töpörtyü", in Teilen Österreichs oder vielleicht auch in ländlichen Gegenden von Süddeutschland als "Grieben" bekannt. Es handelt sich dabei um Stücke von Schweinehaut mit dem darunterlegenden Unterhautfettgewebe, welches in der Pfanne gebraten wird. Den Vorgang nennt die ländliche Hausfrau "auslassen" und war zu Zeiten meiner Grossmutter die gängige Methode zur Herstellung von Bratöl für die anschliessende Zubereitung von Wienerschnitzel. Die Schweinehaut schrumpelt zusammen, man lässt diese auf einem Blech oder Sieb auskühlen und isst sie dann in Salz getunkt mit frischem Brot und dazu (so zumindest die Ungarn) Paprika oder rohe Zwiebel. Ich weiss, dass ich nun wegen dieser Beschreibung 100% meiner gegangen und gut 2/3 meiner vegetarischen Leserschaft verloren habe aber ich bringe zu meiner Verteidigung vor: Das Zeugs schmeckt wunderbar würzig, ist knusprig und erinnert mich an meine Kindheit!
Den absoluten aquaristischen Knüller entdecke ich allerdings in einem Geschäft, welches ich nur recht selten betrete: Es handelt sich um einen Laden am Oberen Graben in Winterthur, der Madal Bal heisst. Die Luft im Geschäft ist geschwängert vom Duft von Räucherstäbchen und die Tablare sind voll mit Tand aus Fernost. Die Verkäuferin trägt einen Sari (darüber einen selbstbestrickten Pulli, offenbar ist ihr kalt, denn Winterthur liegt im Gegensatz zu Kalkutta ja nicht am Ganges) und hinter der Kasse hängt das Bild von Sri Chinmoy. Der Name "Sri Chinmoy" ist mir vor etwa 30 Jahren das erste Mal begegnet in Zusammenhang mit Marathonläufen: Der Herr war nicht nur ein indischer Philosoph, Denker und Sektenguru, sondern auch Ausdauersportler. Wie ich nun auf Wiki rausgefunden habe, gibt es in der Schweiz eine ganze Reihe von Madal Bal Läden und der Firmengründer sei von Sri Chinmoy inspiriert. Religionen, Sekten und Gurus sind nicht mein Ding aber dennoch muss ich zugeben: Der Laden hat es in Sachen Aquaristik echt drauf: Nicht nur finde ich darin einen Magnetnemo, sondern auch eine Fischleuchte, welche mir mit 13 CHF durchaus erschwinglich erscheint: Also lasse ich mich nicht lumpen und rühre hier die Werbetrommel für das Geschäft! Hier noch mein Tipp: Vor dem Betreten tief einatmen, direkt zu den Fischlampen laufen, eine nehmen, den vorher abgezählten Betrag von 13 CHF auf den Tresen legen und rauslaufen. Auf diese Weise vermeidet man es, seinen Körper mit der von Räucherstäbchen und Sektenführern geschwängerten Luft sakral zu verunreinigen.
Das Resultat meines vorweihnachtlichen Einkaufsrausches: Lauter unentbehrliche Sachen!
Kürbiskernöl kommt in eine meiner Lieblingssalatsaucen und aus der Rapsölbutter und den Raps-Kernen gibt es heute eine leichte Vorspeise (geröstete Weissbrotscheibe, bestrichen mit Rapsölbutter und darauf geröstete Raps-Kerne)
Hier schlagen meine ungarischen Gene durch: Kolbàsz (scharfe Salami) und Töpörtyü (Grieben)
Für sowas muss man wohl ungarische Chromosomen haben: Wie sonst könnte man gebratene Schweinehaut lecker finden?
Essentielle Küchenutensilien aus dem Skandinavien-Billgladen. Topflapfen (2 CHF) und eine Kochmütze (8 CHF)
Ein Nemo-Magnet aus Sri Chinmoy's Ladengeschäft in Winterthur
Jetzt werden meine Leser aus ihren Sesseln springen: Die Attraktion des Tages!
"Es werde Licht und es ward Licht" für 13 CHF aus dem Madal Bal in Winterthur
So sieht das Geschäft von aussen aus
Aufnahmen für Fish & Tipps Folge #3
08/12/16 09:50
Heute Abend kommt Tayfun von aquariumfreaks.tv zu mir und wir nehmen Folge #3 von Fish & Tipps zum Thema "Nitrat, Phosphat und Algen im Meerwasseraquarium" auf. Um unseren Zuschauern einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen, haben wir die besten Szenen, die es nicht in das fertige Video schaffen werden, zusammengeschnitten: Das Making-of und Outtakes! Dieser Film sei hier, sozusagen als Bonusmaterial, schon mal vorab veröffentlicht. Das fertige Video wird kurz vor Weihnachten erscheinen und ihr könnt euch schon mal freuen: Denn Vorfreude ist ja schliesslich die schönste Freude!
Hier geht es zum Video
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Nachzucht von Amphiprion Spitzbubi und Vanilleclownfischen
07/12/16 10:23
Diese schnöden Sterne, Herzen, Glocken, Tannenbäumchen verscherbeln wir auf dem nächsten Flohmarkt: Wir wollen Fische züchten!
Das ist die Ausrüstung, welche man für die Fischzucht braucht
Hygiene ist wichtig, wir wollen die Jungfische nicht mit Vibrionen kontaminieren
Die Aufzuchtbleche liegen bereit und der Bodengrund ist eingebracht
Diese Behandlung verhindert, dass die Jungfische am Bodengrund festkleben: Denn in der ersten Phase ihres Lebens binden sie sich gerne am Substrat
Erst wird das Rohmaterial für die spätere Aufzucht auf gleichmässige Dicke gebracht
Mit dem passenden Werkzeug ist das eine Sache von Sekunden
Die Jungfische werden jetzt vorsichtig ausgestochen: Wir stellen sicher, dass sämtliche Flossen gut ausgebildet sind
Nitrat und Phosphatabfälle können wir einfach rezyklieren und in den Kreislauf zurückführen
Wir lassen die Abfallstoffe verklumpen und bearbeiten dann den nächsten Schlupf
Als nächstes züchten wir Amphiprion Spitzbubi
Die Aufzucht unterscheidet sich nicht grundlegend von den Vanilleclowns
Auch hier achten wir darauf, die Dichte bei der Aufzucht recht hoch zu halten ohne dass die Tiere aber beschädigt werden
Für den fortgeschrittenen Züchter: So produzieren wir Hybriden!
Das Bild ist selbsterklärend: Das Genmaterial wird zusammengefügt und nur wenig vermischt
Die Vanilleclowns im Aufzuchtbecken, sie brauchen noch 8 Minuten bei 160 Grad Umluft für ihre finale Metamorphose
zwei Vanilleclowns haben sich unter die Amphiprion Spitzbubi gemischt. Eigentlich wollen wir Reinkulturen, denn die Tiere haben unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Temperatur und Zeit
Der Amphiprion Spitzbubi/Vanilli Hybride; wer will, kann sich auch an die Nachzucht von Vanilli/Spitzbubi Hybriden wagen
Jetzt kommt die kritische Phase der Zucht: Zeit und Temperatur sind strikte einzuhalten!
Weitere Zutaten werden benötigt für die Vollendung der Vanilleclowns
Die beiden Spurenelemente gut miteinander vermischen
und mit der Mischung die Fische gleichmässig bestreuen
ich sagte: Gleichmässig!
Selco zur Anreicherung der Amphiprion Spitzbubi
Die weiblichen Fische dick mit Selco bestreichen
Auf ein Weibchen kommt jeweils ein Männchen
Weibchen, für die kein passendes Männchen gefunden werden kann…
… werden ebenso mit Selco bestrichen…
… dann aber noch vor der Paarung verspiesen!
Schaffhauser Kauderni ziehen bei mir ein
06/12/16 19:05
Hansjörg, den ich aus dem aquaristikforum.ch kenne, ruft mir letzte Woche an: Bei ihm sind wieder Kaudernis geschlüpft und er gibt mir Jungtiere ab zum Aufziehen. Weil ich am Wochenende weg bin und Hansjörg am Montagabend, wird es Dienstag bis wir einen Termin finden, der uns beiden passt. Heute nach der Arbeit fahre ich von Winterthur nach Schaffhausen und werde von Evelyn und Hansjörg mit Kaffee und Kuchen empfangen. Wir fachsimpeln im Wohnzimmer vor dem 800 Liter Becken von Hansjörg, welches eine Standzeit von 30 (dreissig) Jahren aufweist! Anschliessend steigen wir in den Keller, wo Hansjörg einen kleinen aber feinen Aquarienraum eingerichtet hat: Zwei grössere Becken stehen an der Wand und weitere kleinere Becken sind überall im Raum verteilt. Wir verpacken die Kaudernis zum Schutz vor der Kälte und dann trete ich den Heimweg an. Zu Hause angekommen, passe ich die kleinen Böhnchen an mein Wasser an und setze sie dann in den vorbereiteten Kreiseltank. Die angesetzten Artemianauplien sind leider noch nicht geschlüpft (es ist relativ kühl in meinem Keller) aber vielleicht schlüpfen die ja noch bevor ich zu Bett gehe?
Meine Schneckenzucht läuft ziemlich gut, dennoch bin ich nicht in der Lage die grosse Nachfrage nach Schnecken zu bedienen. Warum gibt es nicht mehr Züchter, die sich an Schnecken heranwagen? Gerne stehe ich mit Rat, Zuchttieren und Material (ich habe ja eine Schneckenzuchtanlage entwickelt, siehe Snail-Farm-in-a-Box) zur Verfügung.
Meine Schneckenzucht läuft ziemlich gut, dennoch bin ich nicht in der Lage die grosse Nachfrage nach Schnecken zu bedienen. Warum gibt es nicht mehr Züchter, die sich an Schnecken heranwagen? Gerne stehe ich mit Rat, Zuchttieren und Material (ich habe ja eine Schneckenzuchtanlage entwickelt, siehe Snail-Farm-in-a-Box) zur Verfügung.
Wer entdeckt die kleinen Erbschen?
Ein Rudel von 4 Schaffhauser Böcken und Geissen
Lasst euch nicht so hängen, hoch die Hinterteile!
Die Schneckenzucht läuft fast von selber
dunkle, voltgefressene Schnecken auf dem Sandbett
Fisch und Reptil 2016 Sindelfingen
04/12/16 18:05
Am Mittwoch im Büro sehe ich beim Blick in meinen Outlook-Kalender, dass dieses Wochenende wieder Fisch & Reptil in Sindelfingen ist. Ich schreibe Anita ein SMS um sie zu fragen, ob sie wieder Lust hat, hinzufahren. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten: Sie ist lustig, also "Fisch ahoi!". Ich buche ich uns ein Hotel in Sindelfingen (diesmal das Hotel Berlin) und dazu zwei Karten in der Mitte von Reihe 13 für das Musical "Mary Poppins" in Stuttgart am Samstagabend. Mit Höchstgeschwindigkeit rasen wir am Samstagvormittag über die deutschen Autobahnen nach Sindelfingen und treffen da auch nach knapp 2 Stunden ein. Die Fahrt von der Autobahnausfahrt zum Messestandort, die Suche nach einem Parkplatz, das Warten auf den nicht kommenden Park+Ride-Bus und das anschliessende Zirkeln im Parkhaus verschlingt dann aber nochmals fast zwei Stunden. Kurz nach 13 Uhr stehen wir dann endlich in der Messehalle.
Die Messe ist ähnlich wie letztes Jahr und die meisten Hersteller haben ihre Stände an derselben Stelle und Umfang aufgebaut. Ehsan Dashti von Triton ist dieses Jahr nicht vertreten aber sonst scheinen alle wieder da zu sein. Beim späten Mittagessen (Maultauschen mit Kartoffelsalat in viel zu viel brauner Tunke) begegne ich Henning Wiese, der offenbar nach seinem Vortrag (den ich leider verpasst habe) Hunger verspürt hat. Nach etwa 4 Stunden habe ich alle Stände besucht, ein paar Gespräche geführt, genügend Fotos gemacht und beide Hände voll mit Tragetaschen…
Wir machen uns auf ins Hotel, welches unweit des Messegeländes liegt. Es bleibt gerade genügend Zeit um die Fotos zu sichten, mich zu rasieren, zu duschen und mich für das Musical aufzubretzeln. Ist ja nicht fair, wenn Anita in vollem Prunk mit hochhackigen Schuhen und Kleid rumläuft und ich immer noch im T-Shirt mit den Sossenflecken von den Maultaschen im Foyer des Musicals rumstehe. Mit Hemd, Manschettenknöpfen, Veston auf Musical gepimpt, machen wir uns auf den Weg zum Apollo-Theater nach Stuttgart. Diesmal verfahre ich mich, trotz Navi, nur etwas 3 Mal bis ich die Einfahrt ins Parkhaus finde… (nächste Jahr dann hoffentlich nur noch 2 Mal). Die Zeit reicht noch für ein kleines Abendessen (Rindergulasch mit Spätzle), ein Bier und ein Glas Rotwein: Das Vergnügen kann beginnen! Das Musical begeistert uns beide und jetzt kann ich sogar: "Supercalifragilisticexpialigetisch" aussprechen.
Am Sonntagvormittag machen wir uns wieder von Sindelfingen auf nach Stuttgart und besuchen den Weihnachtsmarkt. Trotz ausgiebigem Frühstück im Hotel, kann ich nicht widerstehen eine "Thüringer im Brötchen" zu probieren: Lecker! Die Sonne schafft es nicht die Nebeldecke zu durchbrechen und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt haben wir nach gut 2 Stunden genug Weihnachtsmarkt gesehen und nehmen die Heimfahrt unter die Räder. Der Verkehr hat gegenüber gestern zugenommen aber wieder geniesse ich den Nervenkitzel auf übersichtlichen Bereichen der Autobahn mit 200 Sachen durch die Landschaft zu brettern.
Ich hoffe, dass Anita dank attraktiven Rahmenprogramms, auch 2017 wieder mit mir an die Fisch & Reptil 2017 kommen wird!
Die Messe ist ähnlich wie letztes Jahr und die meisten Hersteller haben ihre Stände an derselben Stelle und Umfang aufgebaut. Ehsan Dashti von Triton ist dieses Jahr nicht vertreten aber sonst scheinen alle wieder da zu sein. Beim späten Mittagessen (Maultauschen mit Kartoffelsalat in viel zu viel brauner Tunke) begegne ich Henning Wiese, der offenbar nach seinem Vortrag (den ich leider verpasst habe) Hunger verspürt hat. Nach etwa 4 Stunden habe ich alle Stände besucht, ein paar Gespräche geführt, genügend Fotos gemacht und beide Hände voll mit Tragetaschen…
Wir machen uns auf ins Hotel, welches unweit des Messegeländes liegt. Es bleibt gerade genügend Zeit um die Fotos zu sichten, mich zu rasieren, zu duschen und mich für das Musical aufzubretzeln. Ist ja nicht fair, wenn Anita in vollem Prunk mit hochhackigen Schuhen und Kleid rumläuft und ich immer noch im T-Shirt mit den Sossenflecken von den Maultaschen im Foyer des Musicals rumstehe. Mit Hemd, Manschettenknöpfen, Veston auf Musical gepimpt, machen wir uns auf den Weg zum Apollo-Theater nach Stuttgart. Diesmal verfahre ich mich, trotz Navi, nur etwas 3 Mal bis ich die Einfahrt ins Parkhaus finde… (nächste Jahr dann hoffentlich nur noch 2 Mal). Die Zeit reicht noch für ein kleines Abendessen (Rindergulasch mit Spätzle), ein Bier und ein Glas Rotwein: Das Vergnügen kann beginnen! Das Musical begeistert uns beide und jetzt kann ich sogar: "Supercalifragilisticexpialigetisch" aussprechen.
Am Sonntagvormittag machen wir uns wieder von Sindelfingen auf nach Stuttgart und besuchen den Weihnachtsmarkt. Trotz ausgiebigem Frühstück im Hotel, kann ich nicht widerstehen eine "Thüringer im Brötchen" zu probieren: Lecker! Die Sonne schafft es nicht die Nebeldecke zu durchbrechen und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt haben wir nach gut 2 Stunden genug Weihnachtsmarkt gesehen und nehmen die Heimfahrt unter die Räder. Der Verkehr hat gegenüber gestern zugenommen aber wieder geniesse ich den Nervenkitzel auf übersichtlichen Bereichen der Autobahn mit 200 Sachen durch die Landschaft zu brettern.
Ich hoffe, dass Anita dank attraktiven Rahmenprogramms, auch 2017 wieder mit mir an die Fisch & Reptil 2017 kommen wird!
Auf geht's zur Fisch & Reptil 2016 nach Sindelfingen
Die Messehalle in der Übersicht
Ein IKEA-Regal voller Riffkeramik beim Stand von Arka
Anita fand dieses Becken sehr schön, bis ich sie aufklärte, dass weisse Korallen nur totes Korallenskelett sind; aber ich gebe zu: Optisch sind die Skelette schön angeordnet und bilden einen Kontrast zu den Korallen
Am Stand von Kölle Zoo dürfen Abyss-Pumpen zeigen, was sie an Druck so draufhaben
Die Pumpen spritzen wechselweise Wasser im Acrylzylinder nach oben
10% Messerabatt sind eher bescheiden, andere Hersteller bieten 20% oder gar…
…bis zu 50% mit etwas Glück (ich habe nur 15% Rabatt am Glücksrad erdreht für meine MicrobeLift Bakterien)
Ein Kreisel für Quallen - würde aber wohl auch für die Aufzucht von Jungfischen gehen
Der Preis ist deftig, also keine Konkurrenz für die Fishgimmicks Acrylic Kreisel Tanks
Kommen nach den Nano-Becken jetzt die Pico Becken?
Für Meerwasser ist so ein Deziliter Wasser wohl kaum stabil zu halten
Kleiner Nebenverdienst von Wayde und Brett: Sie machen Werbung für Aquarienprodukte
Ob diese Lollies wohl auch für Meerwassertiere gehen?
In der Zwischenzeit sind die Bacto Balls auch in der Schweiz erhältlich: Also kein Grund für einen Grauimport
Die Aufmachung dieses Standes ist gut gemacht
Bio-CO2: Vermutlich Hefe und Kohlehydrate in Lösung. Die weisse Scheibe ist eine Wärmeplatte
Der "Billige-Jakob" der Aquaristik
Technik aus China zu Hammerpreisen
Mist, die Saugglocke nach D. Knop wollte ich mal als Fishgimmicks machen: Aber 25 Euro kann ich nicht unterbieten
Das Lieblingsbecken von Anita (nach dem ich ihr dasjenige mit den Korallenskeletten schlechtgeredet habe)
Es handelt sich schliesslich um die Fisch & Reptil: Also folgen nun ein paar Bilder von Reptilien
ein Chamäleon
Es lief ein Wettbewerb für Terrariengestaltung: Ich hätte dieses Klapperschlangen-Terrarium zum Sieger erklärt
Obschon ich sonst Nemo-Kitsch zugeneigt bin, konnte ich in diesem Fall widerstehen
Die Messehalle wirkt hell und aufgeräumt
Aeolidiella Stephanieae in Grösse M für 18.95 Euro: Die Schnecken aus meiner Nachzucht (in Grösse L) sind mit 15 CHF in dem Fall spottbillig
Das sind doch noch Schneckenkinder, lasst die doch erst mal etwas wachsen!
Hat da jemand Probleme die Temperatur im Becken zu halten oder kocht er Bouillabaise?
Tonröhren für Cichliden und Garnelen
Man beachte das Halsband dieser jungen Frau
Dieser LED-Strahler auf Basis von PC-Lüftern ist mir letztes Jahr schon aufgefallen
Am Sonntag fahren wir zum Weihnachtsmarkt nach Stuttgart
Katzen über Katzen - aber wenig Fische
Hooooo! Hooooooooo! Hoo!
Jingle Balls auf der Blockflöte: Die Mädels haben es drauf
Clevere Idee, warum aber keine Fischbäckerei?
Fischgrillerei ist ja auch okay: Aber wie isst man diese Dinger ohne Besteck im Stehen?
Fleischliebhaber kommen nicht zu kurz
Bären, Motorräder, Pferde, Minions, Schlümpfe: Ist Nemo und Dorie schon wieder out?
Meine Ausbeute: Ein Ammonio Alert; das Prinzip gibt es ja schon, jetzt ein neuer Hersteller
Hiermit werde ich dann Aquaristik-Weihnachtsgebäck backen
Eine Falle für Borstenwürmer
ein Pelletsfilter in Kreiselform
Dazu ein Beutel Bio Pellets
Ich setze den Pelletfilter in das Technikbecken meines Riffbeckens
Ich finde das Tempo, wie die Pellets rotieren, etwas gar hoch, aber die Pumpe ist schon maximal heruntergeregelt
Der schönste Tauchgang meiner Ferien
28/11/16 21:11
Meine Leser werden es bemerkt haben: Für zwei Wochen war Ruhe im Körbchen und von mir nichts zu hören. Letzte Woche war ich in La Ferrière im Jura und habe einer Klasse von 17-21 Jährigen Gymnasiasten aus Basel die Grundbegriffe der Wirtschaft beigebracht. Ich mache dies im Rahmen der Wirtschaftswochen und werde von meinem Arbeitgeber für diese Tätigkeit von der Arbeit freigestellt. Im Zentrum der Ausbildung steht eine Wirtschaftssimulation, bei welcher die Schüler in 4 konkurrenzierenden Gruppen ein Unternehmen über 5 Geschäftsjahre führen. Im Rahmen der Simulation werden die Schüler an Themen wie Marketing, Finanzen, Investitionen und Personal herangeführt und müssen Geschäftsberichte analysieren, Entscheide fällen, Investitionen tätigen, Maschinenauslastungen berechnen, eine Marketingkampagne entwerfen und Verhandlungen führen. Die Woche war zwar anstrengend aber äusserst befriedigend.
Die Woche zuvor war ich auf einer Tauchsafari im Roten Meer. Dieses Mal war ich auf der Blue Pearl auf der Route von Marsa Alam - Elphinstone - Daedalus - Zabargad - Rocky - Marsa Alam. Das Wetter war sehr angenehm (tagsüber 27-29 Grad Lufttemperatur), das Wasser immer noch sehr war bei 27 Grad und wir hatten nur wenig Wind und somit ruhige See. Auf mehreren Tauchgängen haben wir Hammerhaie und Longimanus gesehen, mein Highlight war aber ein anderer Tauchgang, von dem ich nun berichten möchte.
An einem Tauchgang, gegen Ende der Woche, waren wir nur zu Viert in einem Schlauchboot und wurden an der Nordseite eines NW-SE ausgerichteten Riffes ausgeladen. Vom Briefing wussten wir, dass das Riff keinen Drop-off hat (also nicht einen der üblichen fast senkrecht abfallenden Wände), sondern dem Riff ein flacher Korallengarten vorgelagert ist. Ans südöstlichen Ende des Riffes schliesse ein weiteres, kleineres rundes Riff an, dieses sollen wir östlich umrunden (also Riff rechte Schulter) und kämen dann am Südende wieder zu unserem Safariboot, welches da vor Anker liegt. Mein Buddy und ich liessen uns auf das Signal hin rückwärts aus dem Schlauchboot fallen, tauchten auf eine Tiefe von 5 Metern ab um uns dann gegenseitig das Okay-Zeichen, als Signal für das weitere Abtauchen, zu geben. Erst tauchten wir auf einer Tiefe von 16-18 Meter rechtwinklig vom Riff weg über einen schönen Korallengarten voller Steinkorallen. Nach einer Weile meinte mein Buddy, ein sehr guter Taucher mit viel Süsswassererfahrung aber das erste Mal im Roten Meer, dass wir nun nach links, also in Richtung Norden abbiegen sollen. Ich war einigermassen verwirrt, denn unsere allgemeine Richtung wäre ja eigentlich Richtung Süden, aber vielleicht lag ich ja falsch…? Dann kamen wir zu einem Canyon aus Steinkorallen, ca 3-4 Meter hohe Stämme einer mir unbekannten Korallenart mit armdicken Säulen. Mein Buddy war etwas weiter von mir entfernt (vielleicht 10-15 Meter) und die Mädels hinter uns (das 2. Buddy Team) folgte uns offensichtlich, war aber noch 30-40 Meter hinter uns. Vor mir sehe ich einen Schwarm von etwa 200-300 gelben Fischen bewegungslos etwa 2 Meter über dem Grund schweben. Langsam und ohne zu atmen (man ist ja schliesslich Apnoetaucher…) nähere ich mich von hinten dem Schwarm. Die Fische, jeder etwa 25cm lang, scheinen mich wahrzunehmen aber bleiben unbeeindruckt und stoisch in der Wassersäule stehen. Also rücke ich sachte vor, bis ich mich mitten im Schwarm befinde. Aus den Augenwinkeln schaue ich nach links und dann nach rechts und halte weiterhin die Luft an. Nun bewegt sich der Schwarm nach rechts und so drehe auch ich mich leicht nach rechts. Der Schwarm kommt zum Stillstand und ich kann vorsichtig etwas Luft ausatmen und einen tiefen Atemzug nehmen. Nun dreht der Schwarm nach links und gehorsam folge auch ich dem Schwarm in die neue Richtung. Nun bleibt der Schwarm regungslos stehen und scheint mich als Mitglied in ihrem Verbund aufgenommen zu haben: Ich bin zwar nicht gelb, viel zu gross und ungeschickt, stinke nach Gummi, mache Lärm beim Atmen aber sonst scheine ich aus Fischsicht ganz okay zu sein.
Nun tauchen wir, unsere Kolleginnen haben inzwischen zu uns aufgeschlossen, durch den Canyon. Wir folgen zwei Fledermausfischen, welche die Grösse und Form von Klodeckel haben. Die Unterwasserlandschaft ist bizarr und gleicht dem Grand Canyon aus der Vogelperspektive. Die Korallen sind nicht verästelt und bieten den kleineren Riffbewohnern nur wenig Schutz, darum sind zwischen den hohen Säulen nur wenig Fische auszumachen. Wir tauchen durch den Canyon und ich fühle mich erinnert an die Szene aus "Independence Day", bei der ein Kampfjet eine fliegende Untertasse im Tiefflug durch den Grand Canyon jagt (um kurz darauf abzustürzen und stinksauer den Ausserirdischen an seinem Schwanz aus dem Ufo zu zerren). Wie wir aus dem Canyon herauskommen ist nun wieder die Zeit gekommen mich zu orientieren: Ich schaue auf meinen Kompass und versuche mich an die Zeichnung beim Briefing zu erinnern: "Norden war oben, das Riff läuft nach Süd-Ost, dann kommt das kleine Riff und dann unser Boot…." Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht und die Navigation im Korallengarten ohne erkennbares Riff oder Drop-off ist nicht ganz einfach. Mutig gebe ich per Handzeichen meinem Buddy die neue Richtung vor und er folgt mir ohne Widerspruch. "Hat er erkannt, dass die vorherige Richtungsangabe falsch war", geht es mir durch den Kopf. Wir tauchen durch einen weiteren Canyon, dann noch einen und geniessen die bizarre Landschaft. Mir ist dennoch etwas unbehaglich und vergewissere mich immer wieder mittels Kompass und der in meinem Kopf gespeicherten Karte, dass wir in die richtige Richtung tauchen. Dann kommen uns ein paar unbekannte Taucher von rechts entgegen. Einer davon schiebt eine ausladende Videoausrüstung mit Doppelscheinwerfer vor sich her und trägt auf dem Rücken ein Kreislaufgerät wie ich es noch nie gesehen habe. Ist das ein Eigenbau? Nicht ins Bild des erfahrenen Tauchers passt aber, dass er nur Badehosen trägt und sein Flossenschlag den typischen Anfängerfehler aufweist: Mit angewinkelten Knien radelt der Taucher durch die Gegend ohne viel Vortrieb zu erzeugen anstatt mit gestreckten Knien aus der Hüfte das Wasser nach hinten über das Flossenblatt abzuleiten. Dass wir hier immerhin Taucher antreffen, beruhigt mich ein wenig: So komplett falsch können wir nicht sein. Wir tauchen erneut durch einen Canyon, da sehe ich eine Meeresschildkröte 3 Meter vor mir herzhaft in eine Weichkoralle beissen. Das Wasser trübt sich leicht vom austretenden Saft der Koralle während die Schildkröte genüsslich kaut. Erneut höre ich auf zu atmen (ohne aber aktiv die Luft anzuhalten) und schwimme einen leichten Bogen um mich der Schildkröte von vorne zu nähern. Das Tier ist jetzt noch etwa 50cm vor mir und ich etwa auf der Höhe der Weichkoralle. Die Schildkröte zögert erst, entscheidet sich aber, dass ich nicht wirklich gefährlich bin, und holt sich ein zweites Mal einen Schnabel voll Keniabäumchensalat. Genüsslich schmatzt die Schildkröte und ich erwäge, ob ich das verbleibende Stück Weichkoralle abreissen soll um es ihr mit der Hand zu verfüttern. Würde mir die Schildkröte wohl aus der Hand fressen? Ich lasse es bleiben… Dennoch reizt es mich, mit der Schildkröte zu interagieren und so hebe ich die Hand und führe sie sanft vor den Schnabel der Schildkröte. Die Schildkröte zeigt einen Anflug von nach meiner Hand schnappen und so ziehe ich sie etwas zurück. Die Schildkröte folgt meiner Hand. Hand rauf, Kopf geht hoch, Hand runter, das Tier senkt den Kopf. Wie wunderbar das ist: Das Tier nimmt mich wahr, hat keine Angst vor mir und interagiert ("spielen" wäre wohl zu hoch gegriffen) mit diesem komischen Säugetier.
Wie ich mich von der Schildkröte abwende, sehe ich, dass meine 3 Kollegen unser Schauspiel fasziniert beobachtet haben. Vor uns ist eine Sandfläche und dahinter ein weiteres Riff. Wir müssen am Südende des langen Riff angekommen sein und vor uns liegt nun das kleinere, runde Riff. Optimistisch tauche ich voran zur Aussenseite des kleinen Riffs. Gespannt schaue ich immer wieder nach oben und suche die Wasseroberfläche nach den gespannten Tauen unseres Schiffes ab. Ein Blick nach hinten zeigt, dass eine der beiden Taucherinnen in der Zwischenzeit an der Longhose (dem überlangen Atemschlauch) meines Buddies angedockt hat. Auch mein Luftvorrat geht langsam zu Neige und ich versuche sehr ruhig zu atmen und die Tiefe von 5 Metern zu halten um möglichst wenig Luft zu verbrauchen. Nach einigen Minuten sehe ich über uns das Seil und etwa 20 Meter vom Riff entfernt die dunkle Silhouette eines Bootes. Mich dem Boot nähernd, erkenne ich die runde Unterseite der Leitern am Heck: Das ist die Blue Pearl, wir haben es geschafft!
Von diesem Tauchgang, dem schönsten des ganzen Urlaubs, habe ich keine Bilder, denn meine Kamera blieb an Bord. Ich kann nicht mal mehr sagen an welchem Tauchplatz wir waren, wir waren weder tief noch haben wir Grossfische (Haie, Mantas, Barrakudas, Napoleons, Delfine, …) gesehen.
Anbei eine Auswahl der besten Aufnahmen von meiner diesjährigen Tauchsafari.
Die Woche zuvor war ich auf einer Tauchsafari im Roten Meer. Dieses Mal war ich auf der Blue Pearl auf der Route von Marsa Alam - Elphinstone - Daedalus - Zabargad - Rocky - Marsa Alam. Das Wetter war sehr angenehm (tagsüber 27-29 Grad Lufttemperatur), das Wasser immer noch sehr war bei 27 Grad und wir hatten nur wenig Wind und somit ruhige See. Auf mehreren Tauchgängen haben wir Hammerhaie und Longimanus gesehen, mein Highlight war aber ein anderer Tauchgang, von dem ich nun berichten möchte.
An einem Tauchgang, gegen Ende der Woche, waren wir nur zu Viert in einem Schlauchboot und wurden an der Nordseite eines NW-SE ausgerichteten Riffes ausgeladen. Vom Briefing wussten wir, dass das Riff keinen Drop-off hat (also nicht einen der üblichen fast senkrecht abfallenden Wände), sondern dem Riff ein flacher Korallengarten vorgelagert ist. Ans südöstlichen Ende des Riffes schliesse ein weiteres, kleineres rundes Riff an, dieses sollen wir östlich umrunden (also Riff rechte Schulter) und kämen dann am Südende wieder zu unserem Safariboot, welches da vor Anker liegt. Mein Buddy und ich liessen uns auf das Signal hin rückwärts aus dem Schlauchboot fallen, tauchten auf eine Tiefe von 5 Metern ab um uns dann gegenseitig das Okay-Zeichen, als Signal für das weitere Abtauchen, zu geben. Erst tauchten wir auf einer Tiefe von 16-18 Meter rechtwinklig vom Riff weg über einen schönen Korallengarten voller Steinkorallen. Nach einer Weile meinte mein Buddy, ein sehr guter Taucher mit viel Süsswassererfahrung aber das erste Mal im Roten Meer, dass wir nun nach links, also in Richtung Norden abbiegen sollen. Ich war einigermassen verwirrt, denn unsere allgemeine Richtung wäre ja eigentlich Richtung Süden, aber vielleicht lag ich ja falsch…? Dann kamen wir zu einem Canyon aus Steinkorallen, ca 3-4 Meter hohe Stämme einer mir unbekannten Korallenart mit armdicken Säulen. Mein Buddy war etwas weiter von mir entfernt (vielleicht 10-15 Meter) und die Mädels hinter uns (das 2. Buddy Team) folgte uns offensichtlich, war aber noch 30-40 Meter hinter uns. Vor mir sehe ich einen Schwarm von etwa 200-300 gelben Fischen bewegungslos etwa 2 Meter über dem Grund schweben. Langsam und ohne zu atmen (man ist ja schliesslich Apnoetaucher…) nähere ich mich von hinten dem Schwarm. Die Fische, jeder etwa 25cm lang, scheinen mich wahrzunehmen aber bleiben unbeeindruckt und stoisch in der Wassersäule stehen. Also rücke ich sachte vor, bis ich mich mitten im Schwarm befinde. Aus den Augenwinkeln schaue ich nach links und dann nach rechts und halte weiterhin die Luft an. Nun bewegt sich der Schwarm nach rechts und so drehe auch ich mich leicht nach rechts. Der Schwarm kommt zum Stillstand und ich kann vorsichtig etwas Luft ausatmen und einen tiefen Atemzug nehmen. Nun dreht der Schwarm nach links und gehorsam folge auch ich dem Schwarm in die neue Richtung. Nun bleibt der Schwarm regungslos stehen und scheint mich als Mitglied in ihrem Verbund aufgenommen zu haben: Ich bin zwar nicht gelb, viel zu gross und ungeschickt, stinke nach Gummi, mache Lärm beim Atmen aber sonst scheine ich aus Fischsicht ganz okay zu sein.
Nun tauchen wir, unsere Kolleginnen haben inzwischen zu uns aufgeschlossen, durch den Canyon. Wir folgen zwei Fledermausfischen, welche die Grösse und Form von Klodeckel haben. Die Unterwasserlandschaft ist bizarr und gleicht dem Grand Canyon aus der Vogelperspektive. Die Korallen sind nicht verästelt und bieten den kleineren Riffbewohnern nur wenig Schutz, darum sind zwischen den hohen Säulen nur wenig Fische auszumachen. Wir tauchen durch den Canyon und ich fühle mich erinnert an die Szene aus "Independence Day", bei der ein Kampfjet eine fliegende Untertasse im Tiefflug durch den Grand Canyon jagt (um kurz darauf abzustürzen und stinksauer den Ausserirdischen an seinem Schwanz aus dem Ufo zu zerren). Wie wir aus dem Canyon herauskommen ist nun wieder die Zeit gekommen mich zu orientieren: Ich schaue auf meinen Kompass und versuche mich an die Zeichnung beim Briefing zu erinnern: "Norden war oben, das Riff läuft nach Süd-Ost, dann kommt das kleine Riff und dann unser Boot…." Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht und die Navigation im Korallengarten ohne erkennbares Riff oder Drop-off ist nicht ganz einfach. Mutig gebe ich per Handzeichen meinem Buddy die neue Richtung vor und er folgt mir ohne Widerspruch. "Hat er erkannt, dass die vorherige Richtungsangabe falsch war", geht es mir durch den Kopf. Wir tauchen durch einen weiteren Canyon, dann noch einen und geniessen die bizarre Landschaft. Mir ist dennoch etwas unbehaglich und vergewissere mich immer wieder mittels Kompass und der in meinem Kopf gespeicherten Karte, dass wir in die richtige Richtung tauchen. Dann kommen uns ein paar unbekannte Taucher von rechts entgegen. Einer davon schiebt eine ausladende Videoausrüstung mit Doppelscheinwerfer vor sich her und trägt auf dem Rücken ein Kreislaufgerät wie ich es noch nie gesehen habe. Ist das ein Eigenbau? Nicht ins Bild des erfahrenen Tauchers passt aber, dass er nur Badehosen trägt und sein Flossenschlag den typischen Anfängerfehler aufweist: Mit angewinkelten Knien radelt der Taucher durch die Gegend ohne viel Vortrieb zu erzeugen anstatt mit gestreckten Knien aus der Hüfte das Wasser nach hinten über das Flossenblatt abzuleiten. Dass wir hier immerhin Taucher antreffen, beruhigt mich ein wenig: So komplett falsch können wir nicht sein. Wir tauchen erneut durch einen Canyon, da sehe ich eine Meeresschildkröte 3 Meter vor mir herzhaft in eine Weichkoralle beissen. Das Wasser trübt sich leicht vom austretenden Saft der Koralle während die Schildkröte genüsslich kaut. Erneut höre ich auf zu atmen (ohne aber aktiv die Luft anzuhalten) und schwimme einen leichten Bogen um mich der Schildkröte von vorne zu nähern. Das Tier ist jetzt noch etwa 50cm vor mir und ich etwa auf der Höhe der Weichkoralle. Die Schildkröte zögert erst, entscheidet sich aber, dass ich nicht wirklich gefährlich bin, und holt sich ein zweites Mal einen Schnabel voll Keniabäumchensalat. Genüsslich schmatzt die Schildkröte und ich erwäge, ob ich das verbleibende Stück Weichkoralle abreissen soll um es ihr mit der Hand zu verfüttern. Würde mir die Schildkröte wohl aus der Hand fressen? Ich lasse es bleiben… Dennoch reizt es mich, mit der Schildkröte zu interagieren und so hebe ich die Hand und führe sie sanft vor den Schnabel der Schildkröte. Die Schildkröte zeigt einen Anflug von nach meiner Hand schnappen und so ziehe ich sie etwas zurück. Die Schildkröte folgt meiner Hand. Hand rauf, Kopf geht hoch, Hand runter, das Tier senkt den Kopf. Wie wunderbar das ist: Das Tier nimmt mich wahr, hat keine Angst vor mir und interagiert ("spielen" wäre wohl zu hoch gegriffen) mit diesem komischen Säugetier.
Wie ich mich von der Schildkröte abwende, sehe ich, dass meine 3 Kollegen unser Schauspiel fasziniert beobachtet haben. Vor uns ist eine Sandfläche und dahinter ein weiteres Riff. Wir müssen am Südende des langen Riff angekommen sein und vor uns liegt nun das kleinere, runde Riff. Optimistisch tauche ich voran zur Aussenseite des kleinen Riffs. Gespannt schaue ich immer wieder nach oben und suche die Wasseroberfläche nach den gespannten Tauen unseres Schiffes ab. Ein Blick nach hinten zeigt, dass eine der beiden Taucherinnen in der Zwischenzeit an der Longhose (dem überlangen Atemschlauch) meines Buddies angedockt hat. Auch mein Luftvorrat geht langsam zu Neige und ich versuche sehr ruhig zu atmen und die Tiefe von 5 Metern zu halten um möglichst wenig Luft zu verbrauchen. Nach einigen Minuten sehe ich über uns das Seil und etwa 20 Meter vom Riff entfernt die dunkle Silhouette eines Bootes. Mich dem Boot nähernd, erkenne ich die runde Unterseite der Leitern am Heck: Das ist die Blue Pearl, wir haben es geschafft!
Von diesem Tauchgang, dem schönsten des ganzen Urlaubs, habe ich keine Bilder, denn meine Kamera blieb an Bord. Ich kann nicht mal mehr sagen an welchem Tauchplatz wir waren, wir waren weder tief noch haben wir Grossfische (Haie, Mantas, Barrakudas, Napoleons, Delfine, …) gesehen.
Anbei eine Auswahl der besten Aufnahmen von meiner diesjährigen Tauchsafari.
Auge in Auge mit einem Rotfeuerfisch
Ich liebe solche Offenblendenportraits
Ein Schwarm Füsilier Fische
Fächergorgonie an einem überhängenden Drop-off
Korallenwächter
Keine Ahnung was dies für eine Grundel ist: Aber sie hat ausdrucksstarke Augen
Tridacna an der Steilwand
Zauberbälle
05/11/16 11:20
Die Leser, welche mich kennen, werden wissen, dass ich selten in Begeisterungsstürme ausbreche und Aquarienprodukte in den Himmel lobe. Ich lasse mich auch nicht kaufen und schreibe keine Gefälligkeitsberichte, nur weil mir jemand ein Produkt umsonst überlässt. Diese Fauna Marin Bakto Reef Balls habe ich selber gekauft, den regulären Preis bezahlt und bin mit Claude Schumacher weder verwandt, verschwägert oder sonstwie liiert. Dennoch muss ich sagen: Diese kleinen Bällchen sind voll der Hammer! Vor 6 Tagen habe ich in die Zuchtanlage und ins Technikbecken des Riffbeckens diese Bällchen dosiert (siehe Beitrag vom 31. Oktober 2016) und wie ich gestern ins Becken schaue, muss ich sagen: "Wow, diese Farben, das Wasser ist ja kristallklar!". Heute bestätigt auch Anita, dass die Farben kräftiger erscheinen, als sonst. Der Nitratwert ist von 20mg/L auf 10mg/L gesunken, was aber noch im Bereich der Messgenauigkeit liegt (die beiden Werte liegen bei meinem Tröpfchentest gleich nebeneinander). Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass diese Bällchen eine Wirkung zeigen!
Gesamtansicht meines Beckens heute: Es sind zwar einige meiner grossen Korallenstöcke eingegangen, aber das Becken sieht wieder viel besser aus, als noch vor ein paar Wochen
Fish & Tipps Folge 2: Aquarienfotografie
04/11/16 00:30
Die Folge #2 von Fish & Tipps zum Thema Aquarienfotografie ist online. Ihr findet den Film hier: YouTube oder hier: aquariumfreaks.tv Ich habe euch die im Film gezeigten Beispielfotos mit den jeweiligen Erklärungen in diesen Blog-Beitrag kopiert. Mit den gezeigten Bildern decke ich die häufigsten Probleme bei Aquarienfotos in etwa ab. Ich hoffe meine Tipps helfen euch, um künftig noch bessere Fotos von euren Fischen, Korallen, Gorgonien, Schwämmen, Kebsen und was da sonst noch im Wasser kreucht und fleucht, zu machen. Mein Tipp ultimativer Tipp für bessere Aquarienfotos: Übung macht den Meister, macht Fehler (immer wieder neue), betrachtet eure Aufnahmen kritisch am PC und setzt euch gleich wieder mit der Kamera vors Aquarium!
Wenn euch das Video gefällt, vergesst es nicht zu liken. Tayfun, Marino und ich freuen uns über jeden Kommentar: Wenn ihr das Video mögt, dann schreibt das in den Kommentar! Habt ihr Verbesserungsvorschläge, schreibt sie hin! Findet ihr das Video und die Serie völlig unmöglich und wollt uns auf den Mond schiessen: Lasst Dampf ab, auch dafür ist das Kommentarfeld gut geeignet!
Wenn euch das Video gefällt, vergesst es nicht zu liken. Tayfun, Marino und ich freuen uns über jeden Kommentar: Wenn ihr das Video mögt, dann schreibt das in den Kommentar! Habt ihr Verbesserungsvorschläge, schreibt sie hin! Findet ihr das Video und die Serie völlig unmöglich und wollt uns auf den Mond schiessen: Lasst Dampf ab, auch dafür ist das Kommentarfeld gut geeignet!
Fauna Marin Bakto Reef Balls
31/10/16 19:00
Kürzlich lese ich von einem neuen Produkt von Fauna Marin: Bacto Reef Balls. Es handelt sich um gallertartige Kügelchen aus einem organischen Polymer und darin seien Bakterien eingebettet. Ich dosiere ja schon seit längerem die Bakterienprodukte von Microbelift und halte diese für eine gute Sache. Systematisch habe ich die Wirkung der Bakterienzugabe zwar nie untersucht, aber mir scheint die Sache plausibel: Um im Becken immer wieder die von uns gewünschten Bakterienpopulationen zu stützen, geben wir regelmässig frische Stämme ins Wasser. Dies soll verhindern, dass über Zeit andere, allenfalls unerwünschte Bakterienstämme die Vorherrschaft übernehmen und…
(ich wurde beim Schreiben unterbrochen, weil eine Horde Zombies an meiner Türe geklingelt hat. Ignorieren war keine Option, denn die Gespenster haben mich beim Vorbeilaufen am Fenster, vom Schein des PC's erleuchtet, bereits entdeckt. Blitzartig gehe ich gedanklich meine Vorräte an Süssigkeiten durch: Kristallzucker…, Sultaninen…., Puderzucker…., Kuchendekor…, Assugrin…., eingelegte Dosenpfirsiche…. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Monster mit eingelegtem Kompott davon abhalten kann mir, meiner Haustüre und meiner Gartenbepflanzung Saures zu geben. Da fällt mir ein: Ganz hinten im Küchenschrank muss doch noch eine angebrochene Packung Kekse liegen! Etwas erleichtert öffne ich also die Türe, begrüsse vorsichtig die Meute und bitte die Monster einen kurzen Moment zu warten. In der Küche fülle ich hastig die Reste der bröseligen Kekse in eine Plastiktüte um. Da fällt mein Blick auf die Schale mit frischen Äpfeln…? Soll ich? Dazu noch einen Spruch von wegen Karies und "an apple a day keeps the Doctor away"? Ich lasse diese erzieherischen Spässe besser bleiben, ich will ja nicht morgen verkohlte Post aus meinem Briefkasten klauben und beim Öffnen der Türe in Senf greifen - also soll halt die Terroristenbande meine Kekse kriegen! Zurück an der Türe, frage ich die militante Truppe, wer denn hier der Obermonsterer sei? Alle zeigen auf den kleinwüchsigen Spiderman, der in seinem blau/roten Kostüm provokativ direkt vor mir steht. Spinnenmann trägt Fussballschuhe und hat offensichtlich den Auftrag, mich auf Kommando ins Schienbein zu treten, sollte ich die Herausgabe von Süssem verweigern. Für gefährliche Aufgaben nimmt man ja immer den Jüngsten der Gruppe - das war ja bei uns auch so. Zum Glück habe ich Laotse gelesen, denn dieser schrieb: "Untelschätze nie deinen Gegnel auch wenn el klein scheint!", also vermeide ich jegliche Konfrontation. Da ich kooperiere und Bonsai-Spiderman die Plastiktüte mit den Keksen in die Hand drücke, lässt Al Kaida Spinnenmann freundlicherweise davon ab, mir blaue Flecken zu verpassen. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben uns ja hohes Kulturgut vererbt wie Mickey Mouse, McDonalds und Donald Trump, aber eigentlich hatten wir in der Alten Welt doch mit dem "Rääbeliechtliumzug" schon einen netten und friedfertigen herbstlichen Brauch, wozu also jetzt das hier?")
… die nützlichen Bakterien verdrängen. Bei diesem Produkt handelt es sich wohl um die Kombination von Bakterienstämmen mit einer Kohlenstoffquelle. Das wäre also quasi die Ehe von Bakterien und Wodka in einem gut zu dosierenden Produkt. Das könnte natürlich funktionieren, birgt meiner bescheidenen Meinung nach, aber die Gefahr einer Bakterienblüte. Bei der Wodkamethode ist das Band zwischen der keine Wirkung feststellbar ist und wo sich die Bakterien explosionsartig ausbreiten, doch recht schmal - aus diesem Grunde empfehle ich diese Wokda-Methode auch nicht (obschon sie zweifelsohne funktioniert).
Auf salzwasserwelten.de gibt es einen sehr positiven Bericht über die Bacto Reef Balls. Der Autor hat bereits Stunden nach dem Einsetzen der Bälle eine Wirkung in seinem Becken gesehen. Da huste ich mal eine Runde und kräusle meine Stirnfalten: Wie sollen die paar Bakterien in den 16 Bällchen in meinem 800 Liter Becken nach Stunden schon was bewegt haben? Ich bin ja gespannt, ob ich auch eine Wirkung gestellten kann: Abgerechnet wird am 11. Oktober 2016, da fliege ich in die Ferien und zuvor werde ich nochmals Nitrat messen.
(ich wurde beim Schreiben unterbrochen, weil eine Horde Zombies an meiner Türe geklingelt hat. Ignorieren war keine Option, denn die Gespenster haben mich beim Vorbeilaufen am Fenster, vom Schein des PC's erleuchtet, bereits entdeckt. Blitzartig gehe ich gedanklich meine Vorräte an Süssigkeiten durch: Kristallzucker…, Sultaninen…., Puderzucker…., Kuchendekor…, Assugrin…., eingelegte Dosenpfirsiche…. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Monster mit eingelegtem Kompott davon abhalten kann mir, meiner Haustüre und meiner Gartenbepflanzung Saures zu geben. Da fällt mir ein: Ganz hinten im Küchenschrank muss doch noch eine angebrochene Packung Kekse liegen! Etwas erleichtert öffne ich also die Türe, begrüsse vorsichtig die Meute und bitte die Monster einen kurzen Moment zu warten. In der Küche fülle ich hastig die Reste der bröseligen Kekse in eine Plastiktüte um. Da fällt mein Blick auf die Schale mit frischen Äpfeln…? Soll ich? Dazu noch einen Spruch von wegen Karies und "an apple a day keeps the Doctor away"? Ich lasse diese erzieherischen Spässe besser bleiben, ich will ja nicht morgen verkohlte Post aus meinem Briefkasten klauben und beim Öffnen der Türe in Senf greifen - also soll halt die Terroristenbande meine Kekse kriegen! Zurück an der Türe, frage ich die militante Truppe, wer denn hier der Obermonsterer sei? Alle zeigen auf den kleinwüchsigen Spiderman, der in seinem blau/roten Kostüm provokativ direkt vor mir steht. Spinnenmann trägt Fussballschuhe und hat offensichtlich den Auftrag, mich auf Kommando ins Schienbein zu treten, sollte ich die Herausgabe von Süssem verweigern. Für gefährliche Aufgaben nimmt man ja immer den Jüngsten der Gruppe - das war ja bei uns auch so. Zum Glück habe ich Laotse gelesen, denn dieser schrieb: "Untelschätze nie deinen Gegnel auch wenn el klein scheint!", also vermeide ich jegliche Konfrontation. Da ich kooperiere und Bonsai-Spiderman die Plastiktüte mit den Keksen in die Hand drücke, lässt Al Kaida Spinnenmann freundlicherweise davon ab, mir blaue Flecken zu verpassen. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben uns ja hohes Kulturgut vererbt wie Mickey Mouse, McDonalds und Donald Trump, aber eigentlich hatten wir in der Alten Welt doch mit dem "Rääbeliechtliumzug" schon einen netten und friedfertigen herbstlichen Brauch, wozu also jetzt das hier?")
… die nützlichen Bakterien verdrängen. Bei diesem Produkt handelt es sich wohl um die Kombination von Bakterienstämmen mit einer Kohlenstoffquelle. Das wäre also quasi die Ehe von Bakterien und Wodka in einem gut zu dosierenden Produkt. Das könnte natürlich funktionieren, birgt meiner bescheidenen Meinung nach, aber die Gefahr einer Bakterienblüte. Bei der Wodkamethode ist das Band zwischen der keine Wirkung feststellbar ist und wo sich die Bakterien explosionsartig ausbreiten, doch recht schmal - aus diesem Grunde empfehle ich diese Wokda-Methode auch nicht (obschon sie zweifelsohne funktioniert).
Auf salzwasserwelten.de gibt es einen sehr positiven Bericht über die Bacto Reef Balls. Der Autor hat bereits Stunden nach dem Einsetzen der Bälle eine Wirkung in seinem Becken gesehen. Da huste ich mal eine Runde und kräusle meine Stirnfalten: Wie sollen die paar Bakterien in den 16 Bällchen in meinem 800 Liter Becken nach Stunden schon was bewegt haben? Ich bin ja gespannt, ob ich auch eine Wirkung gestellten kann: Abgerechnet wird am 11. Oktober 2016, da fliege ich in die Ferien und zuvor werde ich nochmals Nitrat messen.
Zwei Büchsen Fauna Marin Facto Reef Balls treffen heute bei mir ein
Die Bälle sehen aus wie M&M's für Quallen und riechen nach gar nichts: Das ist schon mal ein grosser Vorteil gegenüber den Microbelift-Stinkbomben
Ziemlich fotogen diese Kügelchen
Sie lassen sich zusammendrücken wie weiche Kontaktlinsen
Aufgeschnitten sieht man, dass die Bälle innen hohl sind
2 Bällchen auf 100 Liter, das ist nicht viel
Erst mal Nitrat messen: 20mg/L in meinem Riffbecken: Viel zu hoch!
10mg/L in der Zuchtanlage ist auch zu hoch
Am 13.11. ist die nächste Portion fällig, ich fliege allerdings schon am 11… .
Milchhüüsli
28/10/16 08:46
Was Bitteschön ist ein "Milchhüüsli", werden sich meine Leser aus dem Norden und Osten unseres grossen Kantons fragen? Schweizerdeutsch zeichnet sich unter anderem durch extensive Verwendung des Diminutiv aus. Wir wünschen uns "es schöns Tägli" ("ein gutes Tägchen"), wir trinken ein "Tässli Kafi" ("ein Tässchen Kaffee") oder schlagen vor: "Gömmer no no uf es Pierli?" ("gehen wir noch auf ein Bierchen?"). Der Verwendung des Diminutivs ist aber keineswegs durchgängig, folgt aber klaren Verwendungsregeln, wenn auch diese nicht unbedingt logisch nachvollziehbar sind. Selbst eine respektable 2 Millionen Villa kann also noch ein "Hüüsli" ("Häuschen") sein und eine 75 Personen fassende Seilbahn ein "Bänli". Niemals hingegen würde ein Schweizer von "Fränkli" sprechen, wenn der einen "Franken" meint - unsere Währung ist gross und stark, da wird nichts verkleinert! Jemand, der sowas von sich gibt, ist augenblicklich als Deutscher entlarvt, der anbiedernd versucht, den Schweizer Dialekt nachzuahmen. Nach diesem kleinen Exkurs ins Schweizerdeutsch, wissen jetzt also alle meine Leser zwischen Konstanz (die wussten das ja sowieso schon) und Flensburg, was ein "Milchhüüsli" ist: Ein kleines Häuschen für Milch. Was aber hat es nun auf sich, mit diesem Begriff?
Beim "Milchhüüsli" handelt es sich um eine feste Redewendung zwischen Philipp und mir und geht auf folgende Geschichte zurück: Als Philipp mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau zusammenzog, wurde ihr gesamter Hausrat in Bananenschachteln verpackt, ordentlich beschriftet und schön gestapelt in der Garage verstaut. Da Philipp bereits über einen kompletten Hausrat mit Mixer, Toaster, Entsafter und sonstigem Gerät verfügte und sich auch bei Mary schon einiges an Geschirr, Töpfen, Entsaftern und Bettwäsche angesammelt hatte und sich auch noch einiges an über die Jahrzehnte zusammengesammeltes Aquarienmaterial von Philipp dazugesellte, war die Garage mit Bananenschachteln alsbald gut ausgefüllt. Wenn ich hier "ausgefüllt" schreibe, dann meine ich auch ausgefüllt: Wortwörtlich vom Boden bis zur Decke! Philipp ist aber keineswegs unordentlich, im Gegenteil, ich kenne wenig Leute, die so gut organisiert und ordentlich sind wie er: Die Kisten waren alle schön ausgerichtet und gestapelt, als wäre da ein Maurer mit Senkblei und Schlagschnur am Werke gewesen.
In einem Gespräch, einige Jahre später, erwähnte Philipp dann irgendwann den damals auch mir nicht geläufigen Begriff des "Milchhüüsli". Beim Milchhüüsli handelt es sich um das neben der Garage stehende Gebäude, in welchem der Bauer des benachbarten Bauerngehöfts früher die Milch verarbeitete. Wo der Bauer heute seine Milch verarbeitet, ist mir unbekannt, vermutlich hat er wohl seinen Hof von Viehwirtschaft auf die einträglichere Finanzundsteuerberatungswirtschaft umgestellt? Eben dieses Gebäude wollte Philipp nun mieten um seinem Auto, das wegen der Bananenschachteln in der Garage, ganzjährig draussen stehen musste, einen Unterstand zu gewähren. Offenbar war es mein Freund leid, während der Wintermonate jeden Morgen die Scheibe frei zu kratzen und im Sommer eingetrocknete Beeren und Guano vom Lack zu waschen - seine Beweggründe sind ja durchaus nachvollziehbar. Mein Vorschlag, dass er doch alternativ erwägen solle, die Garage aufzuräumen und Sachen, die schon seit Jahren da unangetastet und aufgrund der Höhe der Kistenstapel auch unantastbar eingelagert sind, zu entsorgen oder karitativen Zwecken zuzuführen, stiessen aber auf taube Ohren.
Seither verwenden Philipp und ich den Begriff "Milchhüüsli" für die Erweiterung von Raum zum Zwecke der Vermeidung von Aufräumen und Wegwerfen. Wenn mir also Philipp von notorischem Platzmangel auf den Festplatten seiner IT Geräte erzählt und mich fragt, wie er denn mittels Festplattentausch, NAS oder Cloudstorage die Kapazität erhöhen könnte, dann lautet meine lapidare Antwort jeweils: "Milchhüüsli!" und meine damit, dass er seine Dateien aufräumen und Kopien von Kopien von Ordnern löschen solle.
Da ich in letzter Zeit Immer wieder mit Warnungen von iTunes konfrontiert werde, dass mein iPhone aufgrund mangelnder Kapazität nicht gebackuped werden könne und iMovie sich weigert Filme in höchster Qualität zu speichern, weil zu wenig Speicherplatz zur Verfügung stehe, stehe nun auch ich vor der Aufgabe meine iBananenschachteln aus der iGarage zu räumen. Ich lösche erst mal die PST-files von den letzt-, verletzt und vorvorletzten Jahren an eMails, die ich sowieso nie mehr lesen werden und dann noch Backup-Kopien von Geschäftsdaten von Firmen, für die ich vor Jahrzehnten gearbeitet habe - diese Daten gehören sowieso nicht mir und haben auf einem Privatgerät nichts verloren. Nachdem ich also mehrere Bananenkisten an Ordnern und Dateien gelöscht habe, war erst mal Ruhe. Aber schon einige Wochen später - dass ich neuerdings zu Hause Videos schneide, trägt sicher seinen Teil dazu bei - überläuft meine Festplatte wieder. Jetzt muss also ein "Milchhüüsli" her in Form einer 4 TB grossen SSHD Platte, die ich in meinem Mac verbauen will. Glücklich ist, wer wie ich über einen Uralt-iMac der Bauart "21.5 Inch Mid 2011" verfügt, denn diese lassen sich, im Gegensatz zu den neueren Macs mit dem schlanken Gehäuse, noch relativ einfach öffnen. Der rahmenlose Monitor wird von kräftigen Magneten in Position gehalten und kann mittels Saugnäpfen gelöst werden. Dann sind 8 Torxx-Schrauben zu lösen, ein paar Flachbandkabel sorgfältig zu entfernen und die Eingeweide des Computers liegen offen vor einem.
Wer sich selber an ein solches Unterfangen wagt, soll aber wissen, dass ein Apple Mac in Bezug auf Hardware weit weniger offen ist, als ein Standard-PC mit Windows: Apple verwendet zwar Festplatten von Seagate, hat darauf aber einen Temperatursensor anbringen lassen und verwendet spezielle Firmware. Nimmt man nun eine viel günstigere Standard-SATA-Platte von Seagate, funktioniert diese zwar grundsätzlich, aber wegen des fehlenden Temperatursensors läuft der Lüfter fortan permanent auf 100% Leistung. Dass man modernere iMacs nicht mehr oder nur noch nach Entfernen einer Klebeschicht mittels einer Art Pizzarädchen öffnen kann, finde ich schon eine ziemliche Zumutung. Da verfolgt Apple offensichtlich die Haltung "Function follows Design". Softwareseitig kann Apple dann allerdings wieder punkten: Nach dem Einschalten meines iMacs mit jungfräulicher Platte, erscheint nach Druck von Alt-R die Frage nach WLAN und WLAN-Passwort, daraufhin wird im Hintergrund ein Mini-OS vom Web geladen und schon kann ich ohne weitere Mühen das Gerät von meiner TimeMachine restoren.
Die Arbeit ist getan und ich habe wieder reichlich Platz um fröhlich und ohne Angst nicht mehr speichern zu können, weiter zu bloggen!
Beim "Milchhüüsli" handelt es sich um eine feste Redewendung zwischen Philipp und mir und geht auf folgende Geschichte zurück: Als Philipp mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau zusammenzog, wurde ihr gesamter Hausrat in Bananenschachteln verpackt, ordentlich beschriftet und schön gestapelt in der Garage verstaut. Da Philipp bereits über einen kompletten Hausrat mit Mixer, Toaster, Entsafter und sonstigem Gerät verfügte und sich auch bei Mary schon einiges an Geschirr, Töpfen, Entsaftern und Bettwäsche angesammelt hatte und sich auch noch einiges an über die Jahrzehnte zusammengesammeltes Aquarienmaterial von Philipp dazugesellte, war die Garage mit Bananenschachteln alsbald gut ausgefüllt. Wenn ich hier "ausgefüllt" schreibe, dann meine ich auch ausgefüllt: Wortwörtlich vom Boden bis zur Decke! Philipp ist aber keineswegs unordentlich, im Gegenteil, ich kenne wenig Leute, die so gut organisiert und ordentlich sind wie er: Die Kisten waren alle schön ausgerichtet und gestapelt, als wäre da ein Maurer mit Senkblei und Schlagschnur am Werke gewesen.
In einem Gespräch, einige Jahre später, erwähnte Philipp dann irgendwann den damals auch mir nicht geläufigen Begriff des "Milchhüüsli". Beim Milchhüüsli handelt es sich um das neben der Garage stehende Gebäude, in welchem der Bauer des benachbarten Bauerngehöfts früher die Milch verarbeitete. Wo der Bauer heute seine Milch verarbeitet, ist mir unbekannt, vermutlich hat er wohl seinen Hof von Viehwirtschaft auf die einträglichere Finanzundsteuerberatungswirtschaft umgestellt? Eben dieses Gebäude wollte Philipp nun mieten um seinem Auto, das wegen der Bananenschachteln in der Garage, ganzjährig draussen stehen musste, einen Unterstand zu gewähren. Offenbar war es mein Freund leid, während der Wintermonate jeden Morgen die Scheibe frei zu kratzen und im Sommer eingetrocknete Beeren und Guano vom Lack zu waschen - seine Beweggründe sind ja durchaus nachvollziehbar. Mein Vorschlag, dass er doch alternativ erwägen solle, die Garage aufzuräumen und Sachen, die schon seit Jahren da unangetastet und aufgrund der Höhe der Kistenstapel auch unantastbar eingelagert sind, zu entsorgen oder karitativen Zwecken zuzuführen, stiessen aber auf taube Ohren.
Seither verwenden Philipp und ich den Begriff "Milchhüüsli" für die Erweiterung von Raum zum Zwecke der Vermeidung von Aufräumen und Wegwerfen. Wenn mir also Philipp von notorischem Platzmangel auf den Festplatten seiner IT Geräte erzählt und mich fragt, wie er denn mittels Festplattentausch, NAS oder Cloudstorage die Kapazität erhöhen könnte, dann lautet meine lapidare Antwort jeweils: "Milchhüüsli!" und meine damit, dass er seine Dateien aufräumen und Kopien von Kopien von Ordnern löschen solle.
Da ich in letzter Zeit Immer wieder mit Warnungen von iTunes konfrontiert werde, dass mein iPhone aufgrund mangelnder Kapazität nicht gebackuped werden könne und iMovie sich weigert Filme in höchster Qualität zu speichern, weil zu wenig Speicherplatz zur Verfügung stehe, stehe nun auch ich vor der Aufgabe meine iBananenschachteln aus der iGarage zu räumen. Ich lösche erst mal die PST-files von den letzt-, verletzt und vorvorletzten Jahren an eMails, die ich sowieso nie mehr lesen werden und dann noch Backup-Kopien von Geschäftsdaten von Firmen, für die ich vor Jahrzehnten gearbeitet habe - diese Daten gehören sowieso nicht mir und haben auf einem Privatgerät nichts verloren. Nachdem ich also mehrere Bananenkisten an Ordnern und Dateien gelöscht habe, war erst mal Ruhe. Aber schon einige Wochen später - dass ich neuerdings zu Hause Videos schneide, trägt sicher seinen Teil dazu bei - überläuft meine Festplatte wieder. Jetzt muss also ein "Milchhüüsli" her in Form einer 4 TB grossen SSHD Platte, die ich in meinem Mac verbauen will. Glücklich ist, wer wie ich über einen Uralt-iMac der Bauart "21.5 Inch Mid 2011" verfügt, denn diese lassen sich, im Gegensatz zu den neueren Macs mit dem schlanken Gehäuse, noch relativ einfach öffnen. Der rahmenlose Monitor wird von kräftigen Magneten in Position gehalten und kann mittels Saugnäpfen gelöst werden. Dann sind 8 Torxx-Schrauben zu lösen, ein paar Flachbandkabel sorgfältig zu entfernen und die Eingeweide des Computers liegen offen vor einem.
Wer sich selber an ein solches Unterfangen wagt, soll aber wissen, dass ein Apple Mac in Bezug auf Hardware weit weniger offen ist, als ein Standard-PC mit Windows: Apple verwendet zwar Festplatten von Seagate, hat darauf aber einen Temperatursensor anbringen lassen und verwendet spezielle Firmware. Nimmt man nun eine viel günstigere Standard-SATA-Platte von Seagate, funktioniert diese zwar grundsätzlich, aber wegen des fehlenden Temperatursensors läuft der Lüfter fortan permanent auf 100% Leistung. Dass man modernere iMacs nicht mehr oder nur noch nach Entfernen einer Klebeschicht mittels einer Art Pizzarädchen öffnen kann, finde ich schon eine ziemliche Zumutung. Da verfolgt Apple offensichtlich die Haltung "Function follows Design". Softwareseitig kann Apple dann allerdings wieder punkten: Nach dem Einschalten meines iMacs mit jungfräulicher Platte, erscheint nach Druck von Alt-R die Frage nach WLAN und WLAN-Passwort, daraufhin wird im Hintergrund ein Mini-OS vom Web geladen und schon kann ich ohne weitere Mühen das Gerät von meiner TimeMachine restoren.
Die Arbeit ist getan und ich habe wieder reichlich Platz um fröhlich und ohne Angst nicht mehr speichern zu können, weiter zu bloggen!
Der Patient liegt sediert auf dem Operationstisch und die oberste Hautschicht entfernt - Die Magnethalter sind gut zu erkennen
Der Bauchraum ist eröffnet
Des entnommene Organ mit Kapazitätsengpass
Das Milchhüüsli liegt bereit - es kann eingepflanzt werden
Die Operationswunde ist verschlossen - aber lebt der Patient noch?
Hurra, der Patient atmet und seine Vitalfunktionen sind noch vorhanden: Operation gelungen!
Dreharbeiten für Fish & Tipps Folge #2
20/10/16 21:48
Heute Abend kommen Tayfun und Marino von aquariumfreaks.tv zu mir um Fish & Tipps Folge #2 abzudrehen. Weil leerer Magen nicht gut filmt, habe ich einen mit Chorizo und Knoblauch gespickten Schweinebraten im Grill und dazu selbstgestampften Kartoffelstock und Salat vorbereitet. Nachdem jeder von uns zwei grosse Teller Schweinebraten intus hat und dazu noch Vanilleeis mit Panettone und Espresso, setzen sich Tayfun und ich auf's Sofa, während Marino die Kameras einrichtet. Der Hosenbund zwickt und Knoblauch rumpelt im Magen: Schweres Essen vor den Dreharbeiten, war vielleicht doch nicht so eine gute Idee….? Für Folge #3 mache ich dann doch wohl besser nur ein kleines Häppchen vorher und den Dessert verschieben wir auf die Nachbesprechung…
Wir witzeln noch, dass falls uns die Themen für Fish & Tipps mal ausgehen sollten, wir eine Kochsendung für den Männerabend machen. Konzept der Sendung wäre die Zubereitung von Mahlzeiten, die unsere Frauen für uns nicht kochen (und umgekehrt) weil a) zu schwer b) zu ungesund und c) zu aufwändig. Markenzeichen des Formates wäre, dass das Kochen begleitet wird von Männergesprächen über Männerthemen und dazu trinken wir Bier aus der Dose. Ist das jetzt wirklich unsere Idee und gibt es sowas allenfalls schon auf einem der vielen Privatsender? Das wäre doch das perfekte Format für DMAX um die Lücken zu füllen zwischen den Sendungen über Fischkutter, Holzfäller, Occasionshändler und Custom Bikes: Wir würden doch Wade und Brett von "Tanked" glatt die Quoten abjagen!
Bei Folge #2 von Fish & Tipps geht es um das Thema "Aquarienfotografie". Die meisten Aquarianer haben ja sicher schon Aufnahmen gemacht vom Aquarium, den Korallen und ihren Fischen. Manche sind wohl mit den Resultaten nicht so ganz zufrieden und möchten mehr aus ihren Bildern herausholen. Wir gehen auf verschiedene Kamerasysteme ein und zeigen ein paar Tricks wie man zu besseren Bildern kommt. Mit Beispielbildern erläutern wir gängige Fehler und erklären, wie man diese vermeidet.
Ein paar Stunden später haben Tayfun und Marino ihre Ausrüstung gepackt und sich verabschiedet. Ich habe aufgeräumt, das Wohnzimmer ist wieder wohnlich, die Küche sauber, der Geschirrspüler läuft und ich kann mich zurücklehnen. Bis die Folge dann online geht, liegt noch ein grosses Stück Arbeit vor Tayfun und Marino: Das Schneiden der Szenen, das Einfügen von Bildern und Kommentaren und das Vertonen ist eine zeitraubende Angelegenheit. Ich habe gestern ein kurze Sequenz von unserem Apnoe-Training geschnitten und sass gut 2 1/2 Stunden vor dem Mac für einen Clip von nur 90 Sekunden! Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele Stunden Arbeit die Beiden jetzt noch in diese Folge stecken müssen: Darum meine Bitte an euch: Liked, kommentiert, abonniert und shared die Videos von aquariumfreaks.tv: Tayfun und Marino opfern ihrer Freizeit um diese Videos für euch zu machen!
Wir witzeln noch, dass falls uns die Themen für Fish & Tipps mal ausgehen sollten, wir eine Kochsendung für den Männerabend machen. Konzept der Sendung wäre die Zubereitung von Mahlzeiten, die unsere Frauen für uns nicht kochen (und umgekehrt) weil a) zu schwer b) zu ungesund und c) zu aufwändig. Markenzeichen des Formates wäre, dass das Kochen begleitet wird von Männergesprächen über Männerthemen und dazu trinken wir Bier aus der Dose. Ist das jetzt wirklich unsere Idee und gibt es sowas allenfalls schon auf einem der vielen Privatsender? Das wäre doch das perfekte Format für DMAX um die Lücken zu füllen zwischen den Sendungen über Fischkutter, Holzfäller, Occasionshändler und Custom Bikes: Wir würden doch Wade und Brett von "Tanked" glatt die Quoten abjagen!
Bei Folge #2 von Fish & Tipps geht es um das Thema "Aquarienfotografie". Die meisten Aquarianer haben ja sicher schon Aufnahmen gemacht vom Aquarium, den Korallen und ihren Fischen. Manche sind wohl mit den Resultaten nicht so ganz zufrieden und möchten mehr aus ihren Bildern herausholen. Wir gehen auf verschiedene Kamerasysteme ein und zeigen ein paar Tricks wie man zu besseren Bildern kommt. Mit Beispielbildern erläutern wir gängige Fehler und erklären, wie man diese vermeidet.
Ein paar Stunden später haben Tayfun und Marino ihre Ausrüstung gepackt und sich verabschiedet. Ich habe aufgeräumt, das Wohnzimmer ist wieder wohnlich, die Küche sauber, der Geschirrspüler läuft und ich kann mich zurücklehnen. Bis die Folge dann online geht, liegt noch ein grosses Stück Arbeit vor Tayfun und Marino: Das Schneiden der Szenen, das Einfügen von Bildern und Kommentaren und das Vertonen ist eine zeitraubende Angelegenheit. Ich habe gestern ein kurze Sequenz von unserem Apnoe-Training geschnitten und sass gut 2 1/2 Stunden vor dem Mac für einen Clip von nur 90 Sekunden! Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele Stunden Arbeit die Beiden jetzt noch in diese Folge stecken müssen: Darum meine Bitte an euch: Liked, kommentiert, abonniert und shared die Videos von aquariumfreaks.tv: Tayfun und Marino opfern ihrer Freizeit um diese Videos für euch zu machen!
Tayfun und Marino verwandeln mein Wohnzimmer in ein Fernsehstudio
Die rechte Wange und das rechte Ohr von Tayfun dem Anchorman von aquariumfreaks.tv
Kameramann Marino ist in seinem Element
"Schnee" in der oberen linken Ecke und Schlagschatten unten, aber sonst ist das Bild ganz brauchbar
Eine interessante Pose meines Segelflossendoktors
"Was machen all die Leute und die vielen Lichter auf der anderen Seite des Glases?"
Chromis sind schwierig zu fotografieren, weil ihre Schuppen das Licht so stark reflektieren; dieses hier ist aber recht gut geworden
Kriegt mein Nemo Altersflecken? Die Pigmentfehler in der Binde scheinen sich zu vermehren. Der Fisch ist dank offener Blende vom Hintergrund freigestellt
Ein typischer Vertreter der Nadel- und Fadenfische…
… oder heisst es "Gattung der Nadelbaumfische"?
Quatsch mit Sosse: Seenadeln gehören, wie die Seepferdchen, zu den "Röhrenmäuler"
Fish & Tipps auf Aquariumfreaks.tv
15/10/16 11:46
An einem Abend im September hat mir Tayfun von aquariumsfreaks.tv angerufen und mir seine neue Idee vorgestellt: Anstelle von isolierten Sendungen möchte er eine Art Serie mit Tipps und Tricks machen? Die Idee finde ich natürlich gut, ebenso die Vorstellung ein berühmter Serienheld wie Monk, Alf oder Al Bundy zu werden und so haben wir uns auf Montagabend vorletzter Woche verabredet. In Bezug auf Themenwahl lässt mir Tayfun freie Hand und so habe ich vorgeschlagen eine erste Folge zum Thema PVC-U zu machen. Vor gut zwei Wochen kamen dann Tayfun und Marino zu mir und beim Abendessen haben wir die Idee von Fish & Tipps weiter besprochen. Ich habe mir schon im Vorfeld etwas Gedanken gemacht und meinen Werkbank sauber geputzt und im Kellervorraum aufgestellt. Dazu noch eine Reihe an PVC-U Teilen und Werkzeug. Mit Baustrahlern haben wir meinen Keller dann ausgeleuchtet, Marino, der Kameramann von aquariumfreaks.tv hat die Kameras aufgebaut und wir haben einen ersten Dreh gemacht. Als dieser im Kasten war, hat uns Marino zu Recht darauf hingewiesen, dass ich zu viel und zu lange gequasselt habe (der Rahmen ist etwa 10 Minuten pro Sendung) und Tayfun und ich zu wenig interagieren. Wir sollen das Thema nicht so trocken rüberbringen, sondern locker-flockig auch mal Sprüche machen und uns gegenseitig aufziehen. Marino hatte früher einen sehr erfolgreichen Youtube-Channel und dankend nehmen wir seinen Rat an. Für den zweiten Dreh habe ich mich dann kürzer gefasst und Tayfun und ich haben interagiert wie zwei Fernsehprofis auf der Bank von "Wetten Dass?". Aber seht selber, was dabei herausgekommen ist.
Nun sind Ideen gefragt, was wir in den künftigen Folgen von Fish & Tipps machen sollen. Schickt die Ideen bitte per Mail oder WhatsApp an mich oder auch direkt an aquariumfreaks.tv oder als Kommentar auf Facebook.
Das ist mal meine Liste an Ideen:
- Salinität, Dichte, Refraktometer & Co.
- Futter (Futterarten, wie viel, wie Frostfutter auftauen)
- Wasseraufbereitung, Umkehrosmose etc
- Aquarienfotografie
- Copepodenkultur im Garten/Balkon (erst im Frühling)
- Ableger erstellen und kleben
http://www.aquariumfreaks.tv/fish-tipps-1-mit-andreas-horvat/
Nun sind Ideen gefragt, was wir in den künftigen Folgen von Fish & Tipps machen sollen. Schickt die Ideen bitte per Mail oder WhatsApp an mich oder auch direkt an aquariumfreaks.tv oder als Kommentar auf Facebook.
Das ist mal meine Liste an Ideen:
- Salinität, Dichte, Refraktometer & Co.
- Futter (Futterarten, wie viel, wie Frostfutter auftauen)
- Wasseraufbereitung, Umkehrosmose etc
- Aquarienfotografie
- Copepodenkultur im Garten/Balkon (erst im Frühling)
- Ableger erstellen und kleben
http://www.aquariumfreaks.tv/fish-tipps-1-mit-andreas-horvat/
Ist es lauter mit Dorie für Aquarien zu werben?
13/10/16 18:38
(Anmerkung zum Titel: Ich musste 51 Jahre warten, bis es mir endlich vergönnt war den Begriff "lauter" in der alternativen Bedeutung des üblichen "Schatz, stellst du bitte den Fernseher lauter!" zu verwenden, also lasst mir bitte die Freude.)
Am Samstag war ich mit meinen Kindern im Kino und wir haben uns "Findet Dorie" angesehen. Als Meerwasseraquarianer und Fan von "Findet Nemo", liess ich mir dies natürlich nicht entgehen. Ehrlich gesagt, fand ich den Film nicht sonderlich gut: Er fällt qualitativ deutlich hinter dem ersten Teil ab. Den Spannungsbogen, den "Findet Nemo" mit den regelmässigen Wechseln der Erzählung aus dem Aquarium in der Zahnarztpraxis und den Abenteuern von Marlin und Dorie im Ozean aufgebaut hat, haben die Macher des Sequels leider nicht hinbekommen. Sehenswert ist der Film für Meerwasseraquarianer aber dennoch, wenn auch meine vordringlichere Filmempfehlung "Snowden" lautet, den meine Kinder und ich uns dann am Sonntag auch noch geschaut haben. Von "Snowden" sind wir alle Drei unisono begeistert, was aufgrund von Alters- und Geschlechtsunterschieden sonst eher selten der Fall ist. Dass elektronische Kommunikation jederzeit überwacht werden kann und auch wird, war meinen Kindern bis dato wohl nicht bewusst. Ich konnte es dann aber bei der anschliessenden Filmbesprechung auf der Heimfahrt natürlich nicht lassen, meine Kinder aufzuziehen mit: "Wäre ich Oliver Stone, wäre ich weniger dokumentarisch vorgegangen und hätte den kleinen Snowden durch das Riff irren lassen auf der Suche nach seinen Eltern….!"
Nun aber zum eigentlichen Thema, welches ein ernstes ist: Schon länger wird in den verschiedenen Meerwasserforen über den schädlichen Einfluss des Filmes auf die Aquarienindustrie und unser Hobby diskutiert. Ich habe mich immer aus solchen Diskussionen rausgehalten, da ich mich nicht gerne mit fundamentalistischen Tierschützern auseinandersetze. Bei solchen Diskussion verliert man sowieso immer, denn die zündenden Argumente liegen, so muss ich zugeben, meist bei der Gegenseite. Ausserdem driftet die Diskussion dann meist rasch weg in Richtung Tierfabriken und Vegetarismus und ich lasse mir halt ungern auf meinen Teller Wiener Schnitzel spucken. Meine Haltung in Sachen Dory-Film und Einfluss auf die Aquaristik ist, dass hier der Fachhandel seinen Job schon richtig machen wird und die potentiellen "Meine-Kinder-hätten-gerne-eine-Dorie"-Kunden sanft aber zielstrebig von ihrem Vorhaben abbringen oder in Richtung Süsswasseraquarium mit ein paar Neons und Guppys umpolen werden.
Was aber, wenn nun ein Hersteller gezielt mit dem Film Werbung macht? Tetra hat offenbar einen ordentlichen Batzen Geld über den Ozean zu Pixar geschickt und darf nun wohl als einziger Aquaristikproduktehersteller mit dem Film Werbung machen. Grundsätzlich finde ich das nicht per se moralisch verwerflich. Sportartikelhersteller dürfen ja auch mit Fussball-WMs oder Olympischen Spielen Werbung machen und das stört ja auch keinen. Kein vernünftiger Mensch wird nun aufgrund eines Schweini-Konterfeis auf einem Fussballschuh ernsthaft annehmen, dass er nach Erwerb ebendieses Produktes werde kicken können wie ein Profi-Fussballer. Für mich ist es darum entscheidend, wie nun der Film als Werbemittel eingesetzt wird: Ist der Verweis auf den Film ein Aufhänger um generell auf die Produkte des Herstellers hinzuweisen oder wird suggeriert, dass man sich als Anfänger einen Palettdoktorfisch zulegen soll?
Ich bin überzeugt, dass sich die Marketingabteilung von Tetra die Sache gut überlegt hat. Es werden ja alles Profis am Werk sein und die Thematik kam ja auch schon beim Teil 1 des Filmes auf. Kein Hersteller will sich der Schmach eines Shitstorms auf den Sozialen Medien aussetzen und darum werden die Marketing-Jungs und Mädel von Tetra hier besondere Sorgfalt an den Tag gelegt haben. Allerdings finde ich, dass der Eiertanz nicht sonderlich gut geglückt ist und zwar aus 3 Gründen, welche ich im Folgenden erläutern werde:
- auf der Schachtel lese ich "Finding Dory Starter Line Aquarium" oder wenn man nur die grossen Buchstaben liest "Dory Aquarium"; hier wird doch suggeriert, dass es sich beim Produkt um ein Aquarium handelt, welches speziell für die Haltung von Dory geeignet sei. Damit wird jetzt der beratende Verkäufer in eine Defensivposition gedrängt, in welcher er/sie einem Kunden erklären muss, dass ein solches Aquarium für die Haltung eines Palettdoktors nicht geeignet ist. Der Fachhändler wird durch diese Werbung nun in die Rolle des Spielverderbers gedrängt, der die bewusst falsch geweckte Emotion nun wieder relativieren muss.
- Auf der Webseite findet sich in grosser Schrift der Satz: "Wählen Sie Ihre Haustiere mit Bedacht aus. Wenn Sie sich für Süßwasserfische entscheiden, helfen Sie dabei, dass freilebende Meerwasserfische in ihren Familien zusammenbleiben können." Obschon inhaltlich korrekt, wird hier generell von Meerwasseraquaristik abgeraten, was ich in diesem Zusammenhang nicht korrekt finde. Hier hätte doch eigentlich der Hinweis kommen sollen, dass das angepriesene Becken für Meerwasser und insbesondere die Haltung von Palettdoktoren ungeeignet ist. Diese Aussage wollte Tetra nun offenbar so nicht machen und spielt somit subtil mit dem Ausdruck "Süsswasserfische" und "Meerwasserfische". Ob es einem der Aquaristik Unkundigem der Sachverhalt "Dory gleich Meerfisch ungleich Süsswasserfisch" zwingend erschliesst, wage ich zu bezweifeln. Aus meiner Sicht wäre hier ein klarer Hinweis in der Art "Das angebotene Becken eignet sich nicht für Dory." die bessere Wahl gewesen; nämlich klar, einfach und unmissverständlich.
- Auf der Webseite ist dann ein Button mit Aufschrift "OFFIZIELLES STATEMENT" angebracht. Hinter dem Button versteckt sich ein unformatiertes PDF-Dokument, welches dann die entsprechenden Angaben zur Haltung von Doktorfischen macht. Obschon die Information im Dokument durchaus korrekt ist, finde ich das Vorgehen auch hier nicht korrekt. Mit der Beschriftung "Offizielles Statement" distanziert sich der Anbieter subtil von den darin gemachten Aussagen. Wenn es ein offizielles Statement gibt, dann gibt es unterschwellig ja auch ein inoffizielles Statement und dieses wird dann wohl lauten: "Klaro, schmeiss rein' deine Dorie in unser 54 Liter Becken!". Der Hinweis hinter dem Button als eigenständiges Dokument ohne Logo und Formatierung erinnert an das Kleingedruckte von Verträgen, wo es dem Konsumenten bewusst schwer gemacht wird, den Inhalt zu erfassen.
Aus obigen 3 Gründen komme ich zum Schluss, dass sich die Werbung, welche Tetra mit dem Film "Findet Dorie" macht, sehr hart an der moralisch vertretbaren Grenze bewegt. Aus meiner Sicht erweist sich Tetra hier einen Bärendienst in Bezug auf Arten- und Riffschutz. Um bestehende, sachkundige Kunden nicht zu verärgern, sollte die Marketing-Abteilung von Tetra hier dringend nachbessern.
Am Samstag war ich mit meinen Kindern im Kino und wir haben uns "Findet Dorie" angesehen. Als Meerwasseraquarianer und Fan von "Findet Nemo", liess ich mir dies natürlich nicht entgehen. Ehrlich gesagt, fand ich den Film nicht sonderlich gut: Er fällt qualitativ deutlich hinter dem ersten Teil ab. Den Spannungsbogen, den "Findet Nemo" mit den regelmässigen Wechseln der Erzählung aus dem Aquarium in der Zahnarztpraxis und den Abenteuern von Marlin und Dorie im Ozean aufgebaut hat, haben die Macher des Sequels leider nicht hinbekommen. Sehenswert ist der Film für Meerwasseraquarianer aber dennoch, wenn auch meine vordringlichere Filmempfehlung "Snowden" lautet, den meine Kinder und ich uns dann am Sonntag auch noch geschaut haben. Von "Snowden" sind wir alle Drei unisono begeistert, was aufgrund von Alters- und Geschlechtsunterschieden sonst eher selten der Fall ist. Dass elektronische Kommunikation jederzeit überwacht werden kann und auch wird, war meinen Kindern bis dato wohl nicht bewusst. Ich konnte es dann aber bei der anschliessenden Filmbesprechung auf der Heimfahrt natürlich nicht lassen, meine Kinder aufzuziehen mit: "Wäre ich Oliver Stone, wäre ich weniger dokumentarisch vorgegangen und hätte den kleinen Snowden durch das Riff irren lassen auf der Suche nach seinen Eltern….!"
Nun aber zum eigentlichen Thema, welches ein ernstes ist: Schon länger wird in den verschiedenen Meerwasserforen über den schädlichen Einfluss des Filmes auf die Aquarienindustrie und unser Hobby diskutiert. Ich habe mich immer aus solchen Diskussionen rausgehalten, da ich mich nicht gerne mit fundamentalistischen Tierschützern auseinandersetze. Bei solchen Diskussion verliert man sowieso immer, denn die zündenden Argumente liegen, so muss ich zugeben, meist bei der Gegenseite. Ausserdem driftet die Diskussion dann meist rasch weg in Richtung Tierfabriken und Vegetarismus und ich lasse mir halt ungern auf meinen Teller Wiener Schnitzel spucken. Meine Haltung in Sachen Dory-Film und Einfluss auf die Aquaristik ist, dass hier der Fachhandel seinen Job schon richtig machen wird und die potentiellen "Meine-Kinder-hätten-gerne-eine-Dorie"-Kunden sanft aber zielstrebig von ihrem Vorhaben abbringen oder in Richtung Süsswasseraquarium mit ein paar Neons und Guppys umpolen werden.
Was aber, wenn nun ein Hersteller gezielt mit dem Film Werbung macht? Tetra hat offenbar einen ordentlichen Batzen Geld über den Ozean zu Pixar geschickt und darf nun wohl als einziger Aquaristikproduktehersteller mit dem Film Werbung machen. Grundsätzlich finde ich das nicht per se moralisch verwerflich. Sportartikelhersteller dürfen ja auch mit Fussball-WMs oder Olympischen Spielen Werbung machen und das stört ja auch keinen. Kein vernünftiger Mensch wird nun aufgrund eines Schweini-Konterfeis auf einem Fussballschuh ernsthaft annehmen, dass er nach Erwerb ebendieses Produktes werde kicken können wie ein Profi-Fussballer. Für mich ist es darum entscheidend, wie nun der Film als Werbemittel eingesetzt wird: Ist der Verweis auf den Film ein Aufhänger um generell auf die Produkte des Herstellers hinzuweisen oder wird suggeriert, dass man sich als Anfänger einen Palettdoktorfisch zulegen soll?
Ich bin überzeugt, dass sich die Marketingabteilung von Tetra die Sache gut überlegt hat. Es werden ja alles Profis am Werk sein und die Thematik kam ja auch schon beim Teil 1 des Filmes auf. Kein Hersteller will sich der Schmach eines Shitstorms auf den Sozialen Medien aussetzen und darum werden die Marketing-Jungs und Mädel von Tetra hier besondere Sorgfalt an den Tag gelegt haben. Allerdings finde ich, dass der Eiertanz nicht sonderlich gut geglückt ist und zwar aus 3 Gründen, welche ich im Folgenden erläutern werde:
- auf der Schachtel lese ich "Finding Dory Starter Line Aquarium" oder wenn man nur die grossen Buchstaben liest "Dory Aquarium"; hier wird doch suggeriert, dass es sich beim Produkt um ein Aquarium handelt, welches speziell für die Haltung von Dory geeignet sei. Damit wird jetzt der beratende Verkäufer in eine Defensivposition gedrängt, in welcher er/sie einem Kunden erklären muss, dass ein solches Aquarium für die Haltung eines Palettdoktors nicht geeignet ist. Der Fachhändler wird durch diese Werbung nun in die Rolle des Spielverderbers gedrängt, der die bewusst falsch geweckte Emotion nun wieder relativieren muss.
- Auf der Webseite findet sich in grosser Schrift der Satz: "Wählen Sie Ihre Haustiere mit Bedacht aus. Wenn Sie sich für Süßwasserfische entscheiden, helfen Sie dabei, dass freilebende Meerwasserfische in ihren Familien zusammenbleiben können." Obschon inhaltlich korrekt, wird hier generell von Meerwasseraquaristik abgeraten, was ich in diesem Zusammenhang nicht korrekt finde. Hier hätte doch eigentlich der Hinweis kommen sollen, dass das angepriesene Becken für Meerwasser und insbesondere die Haltung von Palettdoktoren ungeeignet ist. Diese Aussage wollte Tetra nun offenbar so nicht machen und spielt somit subtil mit dem Ausdruck "Süsswasserfische" und "Meerwasserfische". Ob es einem der Aquaristik Unkundigem der Sachverhalt "Dory gleich Meerfisch ungleich Süsswasserfisch" zwingend erschliesst, wage ich zu bezweifeln. Aus meiner Sicht wäre hier ein klarer Hinweis in der Art "Das angebotene Becken eignet sich nicht für Dory." die bessere Wahl gewesen; nämlich klar, einfach und unmissverständlich.
- Auf der Webseite ist dann ein Button mit Aufschrift "OFFIZIELLES STATEMENT" angebracht. Hinter dem Button versteckt sich ein unformatiertes PDF-Dokument, welches dann die entsprechenden Angaben zur Haltung von Doktorfischen macht. Obschon die Information im Dokument durchaus korrekt ist, finde ich das Vorgehen auch hier nicht korrekt. Mit der Beschriftung "Offizielles Statement" distanziert sich der Anbieter subtil von den darin gemachten Aussagen. Wenn es ein offizielles Statement gibt, dann gibt es unterschwellig ja auch ein inoffizielles Statement und dieses wird dann wohl lauten: "Klaro, schmeiss rein' deine Dorie in unser 54 Liter Becken!". Der Hinweis hinter dem Button als eigenständiges Dokument ohne Logo und Formatierung erinnert an das Kleingedruckte von Verträgen, wo es dem Konsumenten bewusst schwer gemacht wird, den Inhalt zu erfassen.
Aus obigen 3 Gründen komme ich zum Schluss, dass sich die Werbung, welche Tetra mit dem Film "Findet Dorie" macht, sehr hart an der moralisch vertretbaren Grenze bewegt. Aus meiner Sicht erweist sich Tetra hier einen Bärendienst in Bezug auf Arten- und Riffschutz. Um bestehende, sachkundige Kunden nicht zu verärgern, sollte die Marketing-Abteilung von Tetra hier dringend nachbessern.
Aktuelle Seite auf https://www.tetra.net/de/de/beratung/magazin/fuer-einsteiger/themenaquarien/findet-dorie-aquarium
Man beachte den Link "Offizielles Statement"
Das Dokument "Offizielles Statement"
Guns 'n' Roses
10/10/16 19:15
Ich gebe zu: Der Titel des heutigen Blog-Beitrages ist etwas gesucht: Erstens braucht es für die Glasrosenjagd keine Gewehre sondern Schaber, Pinzette und Litermass und zweitens heissen Glasrosen auf Englisch "Aiptasia". Meine Gewissensbisse, hervorgerufen durch die reisserische und irreführende Wahl des Titels, sind aber nur unwesentlich grösser als diejenigen, welche den Blick-Chefredakteur bei seiner täglichen Arbeit befällt. Was des Blicks (Anmerkung für meine deutschen Leser: "Blick" entspricht inhaltlich und von der Aufmachung her in etwas eurer Bild-Zeitung) Auflagenzahlen sind, ist des Bloggers "Hit Counts" und darum freue ich mich grad diabolisch über die auf meine Seite gelockten und nun herb enttäuschten Anhänger von Hardrock, welche bislang den Themen der Meerwasseraquaristik nicht aufgeschlossen waren und spätestens jetzt merken, dass sie auf einer völlig falschen Site gelandet sind.
Ausserdem schrieb doch auch Christian Morgenstern:
Ein Wiesel sass auf einem Kiesel inmitten Baggerseen.
Wißt ihr weshalb?
Das Mondkalb verriet es mir im Stillen:
Das raffinierte Tier tat's um des Reimes willen.
In diesem Sinne kann ich mich also auch des Namen von Rockbands bedienen um einen reisserischen Titel über einen trivialen Sachverhalt zu setzen. Hätte der inhaltlich treffendere Titel "Die Fütterung von Aeolidiella Stephanieae mit Glasrosen" etwa des Lesers Interesse geweckt?
Nun gut, jetzt wo ich die Leser schon mal bis hier unten angelockt habe, kann ich ihnen ja auch noch ein paar Fakten zum Thema Schneckenfütterung zumuten: Alle paar Tage haben meine Aeolidiella Schnecken Kohldampf und möchten ein paar fette, braune Glasrosen auf den Teller serviert bekommen. Also mache ich mich mit Litermass, Glaskeramikschaber und Plastikpinzette auf die Suche: In einem meiner vielen Becken, werden ja schon noch Glasrosen zu finden sein! Heute werde ich im Ablaufschacht meines Riffbeckens fündig und kann ein paar fette Exemplare abschaben. Als erstes landet die Beute in einem Gefäss mit Aquarienwasser zur Spülung. Ich will ja möglichst nur Glasrosen in meine Stephanieae-Zucht bringen und nicht auch noch Kalkrotalgen, Seesterne und sonstiges Gewürm. Sind dann erst mal genügend Glasrosen im Gefäss, fische ich diese mit der Pinzette raus, und gebe dann das schleimige Ding zu den Schnecken. Die Glasrosen sind natürlich wegen der groben Prozedur arg gestresst, schleimen sich gehörig die Windeln voll und brauchen dann jeweils erst ein verlängertes Wochenende im Wellnesshotel, bevor sie ihre Tentakeln wieder ausfahren und fies werden können. In der Zwischenzeit herrschen ideale Verhältnisse für meine Kampfschnecken, welche vom leckeren Geruch angelockt, gleich angewieselt kommen und sich über die leckere Beute herzumachen.
Ausserdem schrieb doch auch Christian Morgenstern:
Ein Wiesel sass auf einem Kiesel inmitten Baggerseen.
Wißt ihr weshalb?
Das Mondkalb verriet es mir im Stillen:
Das raffinierte Tier tat's um des Reimes willen.
In diesem Sinne kann ich mich also auch des Namen von Rockbands bedienen um einen reisserischen Titel über einen trivialen Sachverhalt zu setzen. Hätte der inhaltlich treffendere Titel "Die Fütterung von Aeolidiella Stephanieae mit Glasrosen" etwa des Lesers Interesse geweckt?
Nun gut, jetzt wo ich die Leser schon mal bis hier unten angelockt habe, kann ich ihnen ja auch noch ein paar Fakten zum Thema Schneckenfütterung zumuten: Alle paar Tage haben meine Aeolidiella Schnecken Kohldampf und möchten ein paar fette, braune Glasrosen auf den Teller serviert bekommen. Also mache ich mich mit Litermass, Glaskeramikschaber und Plastikpinzette auf die Suche: In einem meiner vielen Becken, werden ja schon noch Glasrosen zu finden sein! Heute werde ich im Ablaufschacht meines Riffbeckens fündig und kann ein paar fette Exemplare abschaben. Als erstes landet die Beute in einem Gefäss mit Aquarienwasser zur Spülung. Ich will ja möglichst nur Glasrosen in meine Stephanieae-Zucht bringen und nicht auch noch Kalkrotalgen, Seesterne und sonstiges Gewürm. Sind dann erst mal genügend Glasrosen im Gefäss, fische ich diese mit der Pinzette raus, und gebe dann das schleimige Ding zu den Schnecken. Die Glasrosen sind natürlich wegen der groben Prozedur arg gestresst, schleimen sich gehörig die Windeln voll und brauchen dann jeweils erst ein verlängertes Wochenende im Wellnesshotel, bevor sie ihre Tentakeln wieder ausfahren und fies werden können. In der Zwischenzeit herrschen ideale Verhältnisse für meine Kampfschnecken, welche vom leckeren Geruch angelockt, gleich angewieselt kommen und sich über die leckere Beute herzumachen.
Halali: Ich blase zur Glasrosenjagd
Meine Büchse ist blau: Ein Glaskeramikschaber schabt auch gut Glasrosen
Das erlegte Wild muss erst mal etwas ausbluten bevor ich es den Schnecken zum Frass vorwerfe
Rennt herbei, ihr Schneckenvieher: O'zapft is!
Hinter die Kulissen von fishgimmicks geschaut - 3D Konstruktion
09/10/16 12:53
Heute führe ich meine Blog-Leser hinter die Kulissen von Fishgimmicks und zwar die Konstruktion von 3D Teilen. Ich werde manchmal gefragt, woher ich denn die Teile nehme, welche ich auf meinem 3D Drucker ausdrucke? Ich "nehme" diese Teile nicht von irgendwoher, sondern entwickle diese von Grund auf selber. In der Tat gibt es Plattformen (z.B. http://www.thingiverse.com/) wo man fertige 3D Teile herunterladen kann, allerdings dürfte ich solche Teile aus lizenzrechtlichen Gründen nicht kommerziell anbieten. Bei Fishgimmicks ist es also so, dass ich eine Idee habe, ich mir im Kopf überlege, wie ich dieses Teil konstruieren könnte (das mache ich meistens auf einer Joggingrunde) und ich mich dann an meinen iMac setze, OpenSCAD starte und mit der Konstruktion beginne. Der Vorgang dauert dann ein paar Stunden, bis ich dann das erste Mal das Teil ausdrucken kann. Dann folgenden mehrere Iterationen von testen, optimieren der Konstruktion und erneutem Ausdrucken, bis ich dann ein Teil in der Hand halte, welches ich mit gutem Gewissen meinen Kunden anbieten kann.
Bis dann aus einem Plastikteil ein fertiges Produkt entsteht, ist allerdings noch einiges an Arbeit nötig: Ich muss den Preis kalkulieren, Fotos machen, eine SEO-freundliche Beschreibung erstellen, eine Bedienungsanleitung verfassen und dann das Produkt in meinem Online-Shop Einpflegen. Damit dann potentielle Kunden auf das neue Produkt aufmerksam werden, erstelle ich dann meist noch einen Artikel in Facebook und lasse eine Google Marketing Kampagne laufen.
Lass' uns heute mal gedanklich zusammen den "Doser Master", einen Schlauchhalter für Balling/Triton etc. gedanklich zusammen konstruieren.
Bis dann aus einem Plastikteil ein fertiges Produkt entsteht, ist allerdings noch einiges an Arbeit nötig: Ich muss den Preis kalkulieren, Fotos machen, eine SEO-freundliche Beschreibung erstellen, eine Bedienungsanleitung verfassen und dann das Produkt in meinem Online-Shop Einpflegen. Damit dann potentielle Kunden auf das neue Produkt aufmerksam werden, erstelle ich dann meist noch einen Artikel in Facebook und lasse eine Google Marketing Kampagne laufen.
Lass' uns heute mal gedanklich zusammen den "Doser Master", einen Schlauchhalter für Balling/Triton etc. gedanklich zusammen konstruieren.
Ich beginne die Konstruktion mit einer Grundplatte mit gerundeten Ecken (Diese Teil gibt es nicht im Standardumfang von OpenSCAD: Hierfür habe ich eine Bibliothek angelegt von Teilen, welche ich häufig benötige)
Von der Grundplatte subtrahiere ich vertikale Zylinder (hier rot markiert); ich bohre diese quasi aus der Grundplatte
Für die späteren Schraubenlöcher bohre ich wieder Löcher, diesmal horizontale, mit dem Durchmesser eines Kernlochbohrers für das spätere M5-Gewinde
In einer Programmschleife generiere ich liegende Zylinder, welche von der Grundplatte subtrahiert werden
So, die Grundplatte wäre nun fertig, machen wir uns als nächstes an den Halter
Eine senkrechte Platte vorne…
Eine senkrechte Platte hinten, in diese sind die zwei Löcher für das spätere M5-Gewinde bereits "gebohrt"
Die beiden Platten verbinde ich mit einer "Brücke". Diese besteht aus einem Zylinder, von dem ein innerer, kleinerer Zylinder subtrahiert wurde. Von Beiden subtrahiere ich dann in der unteren Hälfte einen Würfel
So sieht der Quelltext für obiges Werkstück aus: Zylinder minus kleiner Zylinder minus Kubus
fertig ist die Halterung, welche über den Glasrand gesteckt und mittels zweier Schrauben fixiert werden kann
Grundplatte zusammen mit Halter gibt den fertigen Schlauchhalter
Die Anzahl Kanäle kann ich im Programm flexibel eingeben: Ein Schlauchhalter für 25 Anschlüsse gefällig?
Tataaaaa: So würde theoretisch ein Schlauchhalter mit 25 Anschlüssen aussehen! (das Teil wäre allerdings zu gross für meinen 3D-Drucker und wer braucht schon so ein Mega-Teil?)
Danke Philippe für den Wink mit dem Zaunpfahl
04/10/16 20:49
Heute bekomme ich ein Mail von Philippe aus Steckborn mit dem unterstehenden Bild. Ja, ich gebe zu, ich vernachlässige meine Leser auf's Ärgste und da sitzt ihr nun Morgen für Morgen in euren tristen Büros, nippt betrübt an euren Kaffeetassen und schaut Tag für Tag auf den unveränderten letzten Beitrag von meinem Blog vom September - einer glatten aquaristischen Ewigkeit! Woran mag meine Schreibfaulheit nur liegen? Okay, klar, ich habe ein neues Hobby begonnen, aber so viel Zeit nimmt das Apnoetauchen nun auch nicht in Anspruch. Es ist auch nicht so, dass ich generell nichts mehr machen würde in der Meerwasseraquaristik, ganz im Gegenteil: Wenn ich an die letzten 10 Tage zurückdenke, dann hatte ich etwa 3 mal Kundenbesuch in Sachen Ocellaris und Schnecken, das Filmteam von aquariumfreaks.tv war bei mir (das neuste Projekt ist noch geheim…), ich habe zweimal Pakete mit Schnecken zur Post gebracht (zwei weitere Express-Sendungen sind für morgen geplant), habe bestimmt 10-15 Posts auf Facebook zu irgendwelchen aquaristischen Themen gemacht (gerade eben z.B. meinen Senf zu einer Frage bzgl. der korrekten Montage von Tankdurchführungen gegeben), ich bin aktuell grad dran eine Spezialanfertigung eines 8-Fach Dosierschlauchhalters für Fishgimmicks zu machen und die toten Korallenskelette habe ich neulich auch aus meinem Riffbecken entsorgt. Des weiteren mache ich natürlich die tägliche Pflege der Zuchtanlage, dazu noch gelegentliches Reinigen des einen oder anderen Beckens und ansonsten der übliche Aufwand für Fütterung, Scheiben putzen und Bodengrund absaugen. Im Geschäft habe ich einen neuen Chef bekommen, der natürlich mit seinen Ideen neuen Schwung in den Laden bringt und des weiteren rückt das Jahresende in greifbare Entfernung und ich versuche im Beruf noch ein paar Sachen im alten Jahr abschliessen zu können. Meine Leser merken schon: Ich habe einfach enorm viel um die Ohren und da scheint mir am Abend einfach die Energie zu fehlen um ein paar Fotos zu machen, mich an den PC zu setzen und mir was Originelles einfallen zu lassen um die Kaffeepause meiner Leser zu versüssen.
Um aber keine Melancholie aufkommen zu lassen, hier die Meldung des (gestrigen) Tages - wenn auch nicht in aquaristischer Hinsicht: Beim gestrigen Apnoe-Training in Steckborn habe ich eine Tiefe von 17.6 Metern erreicht. Na gut, für die meisten Leser mag dies zu Achselzucken führen: Pelizzari, Mayol und der andere, dieser Kubaner, schaffen doch 200 Meter und mehr…. Danke für die motivierenden Worte, aber schliesslich haben auch diese Götter im Apnoe-Olymp einmal klein angefangen. Mit 17.6 Metern bin ich immerhin der kleinsten Grösse an Kinderschuhen entwachsen und rücke langsam in einen Bereich vor, wo mir nicht mehr unbedingt völlige Talentfreiheit attestiert wird. Um meine Leistung, auf welche ich durchaus - meine Leser merken es - stolz bin, zu verdeutlichen: Stellt euch gedanklich auf den Balkon eines 6 Stockwerke hohen Gebäudes. Jetzt schaut ihr runter zur Strasse und diese Strecke bin ich mit nur einem Atemzug und nur mit dem Antrieb meiner Flossen nach unten getaucht, habe mich unten für den Bruchteil einer Sekunde umgesehen und bin dann die ganzen 6 Etagen wieder hochgeschwommen! Na, jetzt seid ihr aber tief beeindruckt, oder nicht? Am Ende des Tauchtrainings sind mein Tauchbuddy und ich dann wieder zurück in Ufernähe und ich habe versucht eine Minute lang auf einer Tiefe von 5-6 Metern zu bleiben: Ganz gelungen ist es mir zwar nicht, aber 55 Sekunden sind doch schon ganz passabel.
Was mich bei meinen kleinen Erfölgchen im Apnoetauchen erstaunt, ist, dass ich etwas Neues begonnen habe am 14. August 2016 (das war das Datum des Kurses) und sieben Wochen später habe ich mich in den meisten Aspekten um 100-200% verbessern können. Kann es sein, dass auch in anderen Bereichen unseres Lebens so viel unausgeschöpftes Potential in uns steckt, dass wir uns in allem, wenn wir es nur wirklich wollen, in so kurzer Zeit substantiell verbessern können?
Um aber keine Melancholie aufkommen zu lassen, hier die Meldung des (gestrigen) Tages - wenn auch nicht in aquaristischer Hinsicht: Beim gestrigen Apnoe-Training in Steckborn habe ich eine Tiefe von 17.6 Metern erreicht. Na gut, für die meisten Leser mag dies zu Achselzucken führen: Pelizzari, Mayol und der andere, dieser Kubaner, schaffen doch 200 Meter und mehr…. Danke für die motivierenden Worte, aber schliesslich haben auch diese Götter im Apnoe-Olymp einmal klein angefangen. Mit 17.6 Metern bin ich immerhin der kleinsten Grösse an Kinderschuhen entwachsen und rücke langsam in einen Bereich vor, wo mir nicht mehr unbedingt völlige Talentfreiheit attestiert wird. Um meine Leistung, auf welche ich durchaus - meine Leser merken es - stolz bin, zu verdeutlichen: Stellt euch gedanklich auf den Balkon eines 6 Stockwerke hohen Gebäudes. Jetzt schaut ihr runter zur Strasse und diese Strecke bin ich mit nur einem Atemzug und nur mit dem Antrieb meiner Flossen nach unten getaucht, habe mich unten für den Bruchteil einer Sekunde umgesehen und bin dann die ganzen 6 Etagen wieder hochgeschwommen! Na, jetzt seid ihr aber tief beeindruckt, oder nicht? Am Ende des Tauchtrainings sind mein Tauchbuddy und ich dann wieder zurück in Ufernähe und ich habe versucht eine Minute lang auf einer Tiefe von 5-6 Metern zu bleiben: Ganz gelungen ist es mir zwar nicht, aber 55 Sekunden sind doch schon ganz passabel.
Was mich bei meinen kleinen Erfölgchen im Apnoetauchen erstaunt, ist, dass ich etwas Neues begonnen habe am 14. August 2016 (das war das Datum des Kurses) und sieben Wochen später habe ich mich in den meisten Aspekten um 100-200% verbessern können. Kann es sein, dass auch in anderen Bereichen unseres Lebens so viel unausgeschöpftes Potential in uns steckt, dass wir uns in allem, wenn wir es nur wirklich wollen, in so kurzer Zeit substantiell verbessern können?
Philippe's Wink mit dem Zaunpfahl
Mein bisheriger Tiefenrekord: 17.6 Meter in 36 Sekunden
Mein bisheriger Rekord im Zeittauchen: 55 Sekunden auf maximal 6 Metern Tiefe
Von Ausserirdischen entführt?
25/09/16 15:21
In der Berner Meerwasserszene scheint das Gerücht herumzugehen dass ich von Ausseriridschen entführt wurde und für wissenschaftliche Experimente missbraucht worden sei - oder so ähnlich… Auf jedem Fall bekomme ich heute ein WhatsApp von Andi, der sich nach meinem Wohlergehen erkundigt und sich indirekt beklagt, dass ich schon lange nichts mehr im Blog geschrieben habe. Der Zufall will es, dass ich Andi's Nachricht erhalte, als ich grad mit einer Hand die Kamera halte und mit der anderen Hand mit einen Schraubenzieher eine Anemone am Fuss kitzle. Wenn das keine Gedankenübertragung ist?
Auf jedem Fall kann ich alle besorgten Leser beruhigen: Mir geht es hervorragend, alle meine Becken laufen und ich merke bei mir selber, aber auch bei den Verkäufen aus Zucht und den Fishgimmicks, dass die Aquaristiksaison wieder begonnen hat. Dieses Wochenende hatte ich drei Kunden für Schnecken, Kaudernis, Ocellaris und eine Anemone, das Geschäft blüht und ich kann meine Zuchttiere absetzen. Es ist schön zu sehen, wie eine zunehmende Zahl von Aquarianern den Weg zum Züchter auf sich nehmen und nicht Importtiere beim Händler kaufen.
Derzeit habe ich noch 2 Paar Acanthochromis, ein Paar Kauderni, 3-4 Paar Ocellaris und wieder gut 10 Stück Schnecken abzugeben: Wer zuerst kommt, malt zuerst!
P.S. in der Tat wurde ich von Ausserirdischen entführt und mit ihrem Raumschiff verschleppt. Nach dem sie mit mir aber ihre Experimente durchgeführt haben, haben sie mich auf dem Rückweg von der Vega freundlicherweise wieder in Felben-Wellhausen abgesetzt und ich habe keinen sichtlichen Schaden davongetragen und kann darum jetzt wieder munter drauflosbloggen…
Auf jedem Fall kann ich alle besorgten Leser beruhigen: Mir geht es hervorragend, alle meine Becken laufen und ich merke bei mir selber, aber auch bei den Verkäufen aus Zucht und den Fishgimmicks, dass die Aquaristiksaison wieder begonnen hat. Dieses Wochenende hatte ich drei Kunden für Schnecken, Kaudernis, Ocellaris und eine Anemone, das Geschäft blüht und ich kann meine Zuchttiere absetzen. Es ist schön zu sehen, wie eine zunehmende Zahl von Aquarianern den Weg zum Züchter auf sich nehmen und nicht Importtiere beim Händler kaufen.
Derzeit habe ich noch 2 Paar Acanthochromis, ein Paar Kauderni, 3-4 Paar Ocellaris und wieder gut 10 Stück Schnecken abzugeben: Wer zuerst kommt, malt zuerst!
P.S. in der Tat wurde ich von Ausserirdischen entführt und mit ihrem Raumschiff verschleppt. Nach dem sie mit mir aber ihre Experimente durchgeführt haben, haben sie mich auf dem Rückweg von der Vega freundlicherweise wieder in Felben-Wellhausen abgesetzt und ich habe keinen sichtlichen Schaden davongetragen und kann darum jetzt wieder munter drauflosbloggen…
Meine Zuchtanlage habe ich um eine weitere Snail-Farm-in-a-Box erweitert
Heute habe ich wieder ein Päärchen Ocellaris verkauft: Es hat aber noch welche da
Meine zweite - verbesserte - Schneckenzuchtanlage: Ich mag den Namen "Snail-Farm-in-a-Box!
Zwei Schnecken habe ich in den Reaktor gesetzt und warte, dass sie sich einleben und vermehren
In der bestehenden Anlage hat es überall Schneckengelege
In den Tontöpfchen kuscheln sich Schnecken in allen Grössen aneinander
Bei den Wurdemannis ist im Moment nicht viel los: Viele eiertragende Elterntiere aber noch keine Larven
Ich zweifle allerdings, ob es sich bei diesen Garnelen wirklich um Wurdemannis handelt: Könnten auch Kükenthali sein
von den 1. August "Eidgenossen" Kardinälen ist nur noch ein Paar übrig: Gestern habe ich wieder zwei aus der Gruppe verkauft
Die Anemone muss aus dem Becken, damit ich dieses putzen kann
vorsichtig kitzle ich die Anemone am Fuss mit einem grossen (und damit stumpfen) Schraubenzieher
Zwei der Aufzuchtbecken sind wieder blitzblank
Unausgewogene Kapazitäten in meiner Schneckenzucht
16/09/16 12:24
Der Leiter Marketing meiner Schneckenzucht hat sich beim Leiter Vertrieb beschwert, dass er das Marktpotential des Absatzkanals über Postversand unzureichend ausschöpfe. Daraufhin hat der Leiter Vertrieb mit der Procurement-Abteilung zusammengesetzt und die Beschaffung von Versandbehältern und Wärmebeuteln beauftragt. Der Leiter Procurement hat daraufhin eine Marktschau mit anschliessendem Ausschreibungsverfahren gemacht und sich für ein Produkt der Firma Faust Laborbedarf entschieden, welches sich durch besondere Wasserdichtigkeit und einen günstigen Einkaufspreis von Konkurrenzprodukten abhebt. Da eine Verpackungseinheit dieser Probebehälter aus 154 Stück besteht, hat nun der Leiter Einkauf dem Produktionsleiter mitgeteilt, dass er die Schneckenproduktion auf 1000 Stück pro Monat hochfahren solle, worauf ihm dieser entgegnet haben soll: "Du hast sie ja wohl nicht mehr alle!?"
Der beigezogene externe Berater ist zum Schluss gekommen, dass in der Schneckenzucht Horvath AG bei der Abstimmung ihre internen Kapazitäten noch unausgeschöpftes Verbesserungspotential vorhanden ist.
Ich habe jetzt 10er Einheiten dieser Versandbehälter in den Fishgimmicks-Webshop gestellt, so dass andere Schneckenzüchter nicht auch gleich so einen unvernünftigen Grosseinkauf tätigen müssen.
Der beigezogene externe Berater ist zum Schluss gekommen, dass in der Schneckenzucht Horvath AG bei der Abstimmung ihre internen Kapazitäten noch unausgeschöpftes Verbesserungspotential vorhanden ist.
Ich habe jetzt 10er Einheiten dieser Versandbehälter in den Fishgimmicks-Webshop gestellt, so dass andere Schneckenzüchter nicht auch gleich so einen unvernünftigen Grosseinkauf tätigen müssen.
Mit diesen Wärmebeuteln kann ich Aeolidiella Stephanieae Schnecken auch per Expresspost verschicken
Die Schneckchen kommen dann jeweils in so einen wasserdichten Probenbehälter rein
Ich habe genügend Probenbehälter um bis ans Ende meiner Tage Schnecken zu versenden
Vielleicht könnte ich aus diesen Deckeln auch ein Mobilé basteln?
Die Unterteile der Behälter würden sich auch als aparte Einwegsalatschüsselchen eignen oder aber als Behältnis für Karamellchöpfli für eine ganze Rekrutenschule
Habt ihr eure Brote eingepackt?
09/09/16 09:58
Heute kann ich über Mittag zwei Kunden Aeolidiella Stephanieae aus meiner Zucht ausliefern. Ich reinige bei dieser Gelegenheit das Aufzuchtbecken, allerdings nicht bevor ich jedes Stück PVC-Rohr und jedes Steinchen minutiös nach Schnecken abgesucht habe. Versandbehälter habe ich bestellt und diese sind unterwegs zu mir. Heat Packs habe ich auch besorgt, damit ich künftig Schnecken auch mit Overnight-Express verschicken kann. Dies scheint mir in der kühlen Jahreszeit einfacher zu sein, als im Hochsommer, denn heizen ist weniger komplex als kühlen (das konnte schliesslich auch schon Lucy - nicht die mit den Diamanten im Himmel, Cro Magnon - nicht der mit der Panda Maske und Özi , nicht der mit dem blonden Bart.)
Nach dem ich die Schnecken sorgfältig mit der Pasteur-Pipette angepustet und angesaugt habe, gebe ich diese ins Transportgefäss. Als guter Schneckenpapa lasse ich meine Kleinen natürlich nicht wegziehen, ohne ihnen ein paar Brote geschmiert zu haben: Sprich, ich suche ein paar extra-leckere Glasrosen, spüle diese in Meerwasser und gebe ein paar davon ins Transportgefäss.
Mit den 3 Bestellungen (zwei liefere ich morgen aus und eine wird am Wochenende abgeholt) bin ich derzeit ausgeschossen: Die kleinen Schnecken müssen erst wieder tüchtig Glasrosen mampfen bevor sie gross genug sind um in die weite Welt zu ziehen. Obschon es komfortabel erscheinen mag in einem Business zu sein, wo die Nachfrage grösser ist als das Angebot, würde ich gerne mehr Schnecken produzieren um keine Kunden vertrösten zu müssen: Ich muss meine züchterischen Anstrengungen also intensivieren.
Nach dem ich die Schnecken sorgfältig mit der Pasteur-Pipette angepustet und angesaugt habe, gebe ich diese ins Transportgefäss. Als guter Schneckenpapa lasse ich meine Kleinen natürlich nicht wegziehen, ohne ihnen ein paar Brote geschmiert zu haben: Sprich, ich suche ein paar extra-leckere Glasrosen, spüle diese in Meerwasser und gebe ein paar davon ins Transportgefäss.
Mit den 3 Bestellungen (zwei liefere ich morgen aus und eine wird am Wochenende abgeholt) bin ich derzeit ausgeschossen: Die kleinen Schnecken müssen erst wieder tüchtig Glasrosen mampfen bevor sie gross genug sind um in die weite Welt zu ziehen. Obschon es komfortabel erscheinen mag in einem Business zu sein, wo die Nachfrage grösser ist als das Angebot, würde ich gerne mehr Schnecken produzieren um keine Kunden vertrösten zu müssen: Ich muss meine züchterischen Anstrengungen also intensivieren.
7 Thurgauer Nacktschnecken bereit für die Auslieferung
Die beiden zanken sich um die Glasrose, welche ich ihnen als Wegzehrung eingepackt habe
Die Glasrosen sind gut genährt, haben dunkle Zotten und können sich somit in Ruhe im neuen Becken eingewöhnen bevor der Hunger sie zur Jagd treibt
Hiermit kann ich künftig auch Schnecken per Post versenden
Der Sommer ist vorbei: In die Startlöcher!
07/09/16 22:47
Heute früh hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass der Herbst angebrochen ist: Ich schaue nach dem Aufwachsen um 6:30 aus dem Fenster und sehe dicken Nebel über dem Thurtal hängen! Ich liebe die Schweiz und bin überzeugt, dass es in keinem anderen Land dieser Welt so schön ist zu leben, wie hier. Aber wenn ich einen Wunsch zur Verbesserung anbringen könnte: Liesse es sich einrichten, dass der Sommer 1 Monat früher anfangen würde und 1 Monat länger dauern würde??? April und Mai sollte frühlingshaft sein wo Hartgesottene bereits draussen sitzen würden in den Cafés und Restaurants allenfalls mit einer dieser grauen Wolldecken auf den Knien, der Juni, Juli, August und September richtig heiss mit Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad sodass man viel Zeit draussen verbringen könnte möglichst an, in und unterhalb (der Oberfläche von) von Gewässern, gefolgt von einem herbstlichen Oktober, der zum Spazieren und joggen einlädt und einem noch angenehmen November mit Raureif auf den Wiesen. Dezember bis März dürfte es dann von mir aus schneien, hageln, vereisen, rutschen, toben und erdbeben und wenn ich jeden Morgen Schnee schippen müsste, würde ich mich nicht beklagen.
Einen guten Punkt hat der Herbstanfang allerdings: Langsam erwacht nach der "Sommerstarre" das aquaristische Interesse wieder, ich spüre den Puls des Salzwassers in meinen Adern schlagen und so putze ich die zwei Kreiseltanks und einen Rechtecktank. Bei Pascal in Konstanz kaufe ich 5 Lysmata Wurdemanni, deren Zucht ich den ganzen Sommer lang vernachlässigt habe. Die Aufzucht der Wurdemannis gibt eine angenehme "Grundlast" an züchterischen Aufgaben, einfach genügend Arbeit, damit es sich lohnt allmorgendlich in den Keller zu steigen, die verschiedenen Futterkulturen zu bewirtschaften und damit es etwas zu beobachten gibt mit Auge, Lupe und Mikroskop. Also ich freue mich auf den Herbst!
Einen guten Punkt hat der Herbstanfang allerdings: Langsam erwacht nach der "Sommerstarre" das aquaristische Interesse wieder, ich spüre den Puls des Salzwassers in meinen Adern schlagen und so putze ich die zwei Kreiseltanks und einen Rechtecktank. Bei Pascal in Konstanz kaufe ich 5 Lysmata Wurdemanni, deren Zucht ich den ganzen Sommer lang vernachlässigt habe. Die Aufzucht der Wurdemannis gibt eine angenehme "Grundlast" an züchterischen Aufgaben, einfach genügend Arbeit, damit es sich lohnt allmorgendlich in den Keller zu steigen, die verschiedenen Futterkulturen zu bewirtschaften und damit es etwas zu beobachten gibt mit Auge, Lupe und Mikroskop. Also ich freue mich auf den Herbst!
Ich putze zwei Kreiseltanks und ein rechteckiges Aufzuchtbecken zur Feier des Herbstanfangs
5 Lysmata Wurdemannis dürfen bei mir einziehen (so ganz sicher bin ich mir nicht, ob dies wirklich Wurdemannis sind, die Unterschiede sind doch recht subtil)
Natürlich werden erst ein paar Fahndungsfotos geschossen
3 von 5 Tieren tragen Eier und kommen in den Kreiseltank
Vor ein paar Stunden waren die Tiere aschfahl, haben jetzt aber ihre schöne, kräftige rote Farbe wiedererlangt
Sexy, meine Sexy Shrimps; gewachsen sind sie auch und dürfen aus dem etwas veralgten Rechteckbecken in den sauberen Kreisel umziehen
Wie es scheint, sind aber alle meine 5 Thors Weibchen; da ist bei der Geschlechtsidentifikation beim Kauf wohl was schief gelaufen
Meine 6 Banggai Kardinalbarsche sind jetzt 5 Wochen alt und wenn jemand juvenile Tiere aufziehen will, wären sie zu verkaufen: eMail genügt!
Die Schneckenzucht mit den Aeolidiella Stepahnieae läuft gut, allerdings ist die Nachfrage derzeit grösser als mein Nachschub an verkaufsbereiten Schnecken
Die Zwei Turteltauben habe ich in Flagranti erwischt: Man beachte die gesunde, bräunliche Farbe der Zotten
Neue Dosieranlage für die Triton Base Elementz
04/09/16 12:47
Seit vielen Jahren schon benutze ich deine Grotech TEC3 NG Dosierpumpe mit 3 Kanälen. Diese hat bestimmt schon 8 und mehr Jahre auf dem Buckel und wenn ich mich richtig erinnere, habe ich diese seinerzeit gebraucht auf eBay gekauft. Wie ich dann auf Triton umgestiegen bin, brauchte ich einen 4. Kanal um Aquarienwasser in den Ausguss zu befördern um das Ansteigen der Salinität wegen Zugabe der Base Elementz auszugleichen. Also habe ich mir das Erweiterungsmodul mit 2 zusätzlichen Kanälen gekauft. Grundsätzlich lief die Pumpe immer wie gewünscht, bis sie nun leider zum zweiten Mal mit Triton Elements geflutet wurde aufgrund abgesprungener Schläuche. Das erste Mal hat es die Pumpe noch überlebt, beim zweiten Mal habe ich sie versehentlich während ein paar Tagen in einem See aus Base Elementz 2 eingeweicht und das hat sie nicht verkraftet. Kanal Nummer 2 ist ausgefallen und bei Kanal 3 hat es schon Rostflecken. Den Bruchteil einer Sekunde habe ich darüber nachgedacht, einen Ersatzmotor bei Grotech zu bestellen, aber angesichts dessen, dass heute eine 6-Kanal Dosierpumpe für 129 EUR / 140 CHF zu haben ist, den Gedanken rasch verworfen. Tja, tut mir leid: Ich bin zwar schon für reparieren, flicken und basteln, aber wenn ich für den gleichen Preis eine neue Pumpe kaufen kann, dann schmilzt mein ökologisches Gewissen wie Vanilleeis im Backofen!
Das Erweiterungsmodul EP II zu meiner Grotech ist unversehrt und wenn es jemand brauchen kann, habe ich es hier auf eBay eingestellt: http://www.ebay.de/itm/-/302061606550?
Die Möglichkeit die einzelnen Pumpen kalibrieren zu können, finde ich sehr praktisch. Aufgrund Fertigungstoleranzen aber noch viel mehr der Schlauchlängen und -Innendurchmesser der eigenen Installation, können die dosierten Mengen ziemlich variieren. Da sich die Grotech nicht kalibrieren liess, habe ich jeweils Dosiermengen verändert, wenn ich feststellte, dass zum Beispiel der erste Kanister schon leer ist, während der 2. noch etwas Flüssigkeit drin hat und der 3. noch zu einem Drittel voll ist. Das ist natürlich reichlich unelegant und dies hat ATI besser gelöst: Man lässt die Anlage eine Referenzmenge von 100ml dosieren und daraufhin speichert die Anlage sich die Anzahl Impulse (resp. eher die Zeit, denn es handelt sich ja nicht um Schrittmotoren) welche benötigt sind um diese Menge zu fördern. Der Anfangswert sind 200 Impulse und nach der Kalibrierung aller Kanäle variieren die Einstellungen im Bereich von plus/minus 20%.
Das Erweiterungsmodul EP II zu meiner Grotech ist unversehrt und wenn es jemand brauchen kann, habe ich es hier auf eBay eingestellt: http://www.ebay.de/itm/-/302061606550?
Die Möglichkeit die einzelnen Pumpen kalibrieren zu können, finde ich sehr praktisch. Aufgrund Fertigungstoleranzen aber noch viel mehr der Schlauchlängen und -Innendurchmesser der eigenen Installation, können die dosierten Mengen ziemlich variieren. Da sich die Grotech nicht kalibrieren liess, habe ich jeweils Dosiermengen verändert, wenn ich feststellte, dass zum Beispiel der erste Kanister schon leer ist, während der 2. noch etwas Flüssigkeit drin hat und der 3. noch zu einem Drittel voll ist. Das ist natürlich reichlich unelegant und dies hat ATI besser gelöst: Man lässt die Anlage eine Referenzmenge von 100ml dosieren und daraufhin speichert die Anlage sich die Anzahl Impulse (resp. eher die Zeit, denn es handelt sich ja nicht um Schrittmotoren) welche benötigt sind um diese Menge zu fördern. Der Anfangswert sind 200 Impulse und nach der Kalibrierung aller Kanäle variieren die Einstellungen im Bereich von plus/minus 20%.
Meine gute, alte Grotech Dosieranlage wurde vom Zahn der Zeit arg in Mitleidenschaft gezogen
Beim Öffnen hatte ich erst Hoffnung, dass nur der vordere Teil mit den Pumpen korrodiert sei
"Irrtum, sprach der Igel" und die Grotech landet im Abfall
Eine ATI DP6 Dosierpumpe bekommt man für schlappe 129 EUR, während für die Grotech TEC 4 NG 429 EUR zu löhnen sind, wohlgemerkt hat dieser aber nur 4 Kanäle
Bei der ATI liegt noch eine Ersatzkassette bei, das finde ich sehr lobenswert
Noch auf dem Schreibtisch spiele ich etwas im Menü rum und setze Datum und Uhrzeit
Die Kassetten lassen sich einfach herausnehmen und kopfüber montieren, so gehen die Schläuche oben weg und nicht nach unten
Obschon ich die Schläuche sichere, es bleibt eine fummelige Angelegenheit und die Folgen eines abgefallenen Schlauches, sind ja jetzt bekannt
Diesen 5 Fach Schlauchhalter habe ich selber gemacht, falls Interesse besteht, stelle ich ihn in den Fishgimmicks-Webshop
Die Pumpe lässt sich kalibrieren: Pfeil-Hoch für Start und wenn 100ml dosiert sind, wieder Pfeil-Hoch drücken, das ist alles
Auf Kanal 2 hat die Pumpe nur 191 Einheiten (Sekunden? Schritte? Impulse?) gebraucht um die 100ml zu dosieren, default sind 200 Schritte
Alles ist einigermassen sauber verschluckt. Kanal 5, der Aquarienwasser in den Ausguss befördert versehe ich mit einem Rückflussventil
Ich verleihe mir den Deppen-Preis
31/08/16 23:01
Heute habe ich die besondere Ehre mir feierlich den Deppenpreis zu erreichen. Florian, aufmerksamer Leser meines Blogs, hat mich auf einen Fehler im gestrigen Blog-Eintrag über den Red Sea KH Test aufmerksam gemacht.
Beachten wir untenstehendes Bild: Hier sehen wir, dass ich völlig korrekt die Spritze mit der Indikatorflüssigkeit aufgesogen habe, bis dass der Stempel der Spritze bei der 1ml Markierung steht. Die 1ml Markierung ist zwar nicht zu sehen, aber dennoch ist klar zu erkennen, dass ich nicht den Anfängerfehler gemacht habe die Luftblase, die zwangsläufig entsteht, weil wegen der aufgesteckten Spitzenspitze erst Luft eingesaugt wird, aus der Spritze zu pressen (so wie in den Krankenhaus-Filmen, wo Spritzen stets umgedreht werden und das rettende Gegengift erst im hohen Bogen quer durch den Raum gespritzt wird, bevor der Held dann endlich die Spritze verpasst bekommt um im letzten Moment seinen tragischen Tod durch Vergiftung zu verhindern)
Ich danke Florian für seine Aufmerksamkeit und dass er sich die Mühe gemacht hat mir zu schreiben und dann trotz wiederholter Nachfrage und meinerseitigem nicht-Kapierens nicht die Geduld verloren zu haben, sondern beharrlich mich zu überzeugen versucht hat, bis dann endlich bei mir der Groschen fiel. Ein Kränzchen für Florian und ich streue Asche über mein Haupt.
Beachten wir untenstehendes Bild: Hier sehen wir, dass ich völlig korrekt die Spritze mit der Indikatorflüssigkeit aufgesogen habe, bis dass der Stempel der Spritze bei der 1ml Markierung steht. Die 1ml Markierung ist zwar nicht zu sehen, aber dennoch ist klar zu erkennen, dass ich nicht den Anfängerfehler gemacht habe die Luftblase, die zwangsläufig entsteht, weil wegen der aufgesteckten Spitzenspitze erst Luft eingesaugt wird, aus der Spritze zu pressen (so wie in den Krankenhaus-Filmen, wo Spritzen stets umgedreht werden und das rettende Gegengift erst im hohen Bogen quer durch den Raum gespritzt wird, bevor der Held dann endlich die Spritze verpasst bekommt um im letzten Moment seinen tragischen Tod durch Vergiftung zu verhindern)
Bei diesem Bild stimmt noch alles…
Nachdem die Farbe umgeschlagen ist, lese ich Oberdepp nun von der Spritze den Wert ab und schreibe dazu im gestrigen Blog-Eintrag: 0.24ml!!! Was für ein Unsinn! Natürlich hätte er jetzt nicht den Pegel der Flüssigkeit, sondern wiederum den Stand des Stempels ablesen müssen und dieser liegt unverkennbar bei 0.42ml und eben nicht bei 0.24ml!
Mit diesen 0.42ml hätte ich nun die Subtraktion von 1ml vornehmen müssen, wäre bei 0.58ml zugegebener Indikatorflüssigkeit gelandet und hätte dann aus der Tabelle die KH von 8.1 ablesen können.
Ich danke Florian für seine Aufmerksamkeit und dass er sich die Mühe gemacht hat mir zu schreiben und dann trotz wiederholter Nachfrage und meinerseitigem nicht-Kapierens nicht die Geduld verloren zu haben, sondern beharrlich mich zu überzeugen versucht hat, bis dann endlich bei mir der Groschen fiel. Ein Kränzchen für Florian und ich streue Asche über mein Haupt.
KH Test von Red Sea
30/08/16 12:39
Heute berichte ich vom RedSea KH/Alkalinity Pro Test Kit, welches ich gestern gekauft habe. Mein Salifert Testkit, hat über die Jahre ausgedient, die Titrierflüssigkeit ist zur Neige gegangen und das Ablaufdatum ist zu Zeiten Ludwig des 16. abgelaufen. Der RedSea Test ist ansprechend verpackt. Die farbige Kartonschachtel kann man wegschmeissen (ich meine natürlich der Reststoffverwertung zuführen) und den Test fortan in der schnucken, schwarzen Plastikbox aufbewahren. Als erstes fällt eine Titrierapparatur auf mit eingelegter 1ml Spritze: Sowas hat ja nicht jeder! Die 10ml Spritze und der Probebehälter sind Standard, wie bei anderen Herstellern auch. Die Gebrauchsanleitung ist mehrsprachig und so gehe ich gleich in den Abschnitt "Deutsch" über. "2ml der zu messenden Flüssigkeit…. bla-bla-bla". Ich also rüber zum Technikbecken und messe mit der 10ml Spritze 2ml Aquarienwasser ab. Aber Hoppla, das ist doch jetzt irgendwie komisch… Bei genauerem Lesen der Anleitung merke ich, dass es sich um eine Universalanleitung für verschiedene RedSea-Testkits handelt. Beim Abschnitt zum KH-Test ist dann auch plötzlich von 10ml die Rede. Na, ja, sowas mag die Produktion, Lagerhaltung und Konfektionieren von RedSea erleichtern, aber damit werden die den diesjährigen Oscar für besondere Anwenderfreundlichkeit und Ökologie wohl haarscharf verpassen. Aber egal, wir wollen ja nicht so sein und das Titrierteil sieht ja wirklich cool aus und ich will endlich damit lostitrieren wie ein Oberchemiker!
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.
Das KH/Alkalinity Pro Test Kit von Red Sea
Nimmt man die äussere Verpackung weg, kommt eine schwarze Plastikbox zum Vorschein: Chic!
Das Unboxing kann beginnen
Das Fläschchen ist nichts besonderes
Die 10ml Spritze auch nicht
Die Anleitung ist ziemlich umfangreich
In der Anleitung, sind auch die anderen Testkits von Red Sea beschrieben, prompt beginne ich beim Falschen zu lesen. Das ist Produzentenfreundlich aber nicht unbedingt im Sinne des Kunden. In der Anleitung ist dann von "Alkalinity Pro Titrant" die Rede, die entsprechende Flasche ist aber mit….
… "KH Alkalinity Pro" angeschrieben. Die andere Flasche ist es nicht, also muss diese hier schon die richtige sein.
Die Titrierspritze ist gut gemacht: Unten kann man das Glas anschrauben
Der Test besteht nur aus der einen Lösung: Erst wird die Probe blau gefärbt und später schlägt die Farbe dann um
Gemäss Anleitung sollte die Farbe nach dem Umschlag Rot sein, bei mir ist es eher eine Art "Hornhautumbra" oder "Leberwurstgrau"…
Der verbleibende Pegel liegt bei 0.24ml, die Tabelle verlangt aber etwas höhere Mathematik, denn man muss die zugegebene Menge ablesen, nicht die verbleibende: Wie doof ist das denn?(Anmerkung vom 31.8.2016: Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen, siehe dieser Beitrag: http://www.andreas-horvath.ch/Blog-2016/files/Blog_20160831.html)
Nach der Subtraktion von 1ml - 0.24ml komme ich dann nach Adam Riese auf 0.76ml was einer Härte von 10.6 entspricht oder sind es jetzt 3.8???
Beim RedSea Testkit, handelt es sich nicht nur um einen KH-Test, sondern die Flüssigkeit um den KH zu erhöhen ist auch gleich dabei
K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz
29/08/16 21:45
Heute Abend kommt Stefan Heim von korallen-haus.ch zu mir auf Besuch. Meine Stammleser mögen sich vielleicht noch erinnern, dass ich, kurz nachdem ich die Bypass-Becken eingerichtet habe, zwei Picasso-Nemos in Gossau gekauft habe: Die Nemos sind von Stefan und immer noch wohlauf. Leider haben die beiden auffällig gefärbten Fische eine Beziehungskrise und gehen seit einem kurzen Ausflug ins Riffbecken getrennte Wege in getrennten Becken. Einer der beiden führt seither eine wilde Ehe mit einem Amphiprion Ocellaris, die aber bislang kinderlos geblieben ist. Das mag daran liegen, dass der Picasso Perculanisch redet und die Liebesbeteuerungen in Ocellari nicht versteht? Vielleicht sind die beiden ja aber auch einfach zu jung oder katholisch-konservativ und halten nichts von vorehelichem Sex.
Stefan bringt mir meine Bestellung mit, unter anderem MicrobeLift TheraP und SpecialBlend, einen hochwertigen KH-Test von RedSea und eine von mir bestellte Flasche K-Zoo von KoralSea. Des weiteren bringt mir Stefan drei Shots mit: Es handelt sich aber hierbei weder um B52's, noch um Feigling's oder Röteli (wer nicht weiss, was das ist, soll hier nachsehen. Wer auf Süsses und Klebriges aus den Bündner Bergen steht, wird das Getränk lieben. Wer allerdings wie ein entfernter Bekannter von mir, der zufälligerweise so heisst wie ich und auch so aussieht wie ich, sich damit in einer Berghütte unbedarft an einem Wetttrinken beteiligt, wird am nächsten Morgen um die Erfahrung reicher sein, zu wissen, wie sich ein atomarer Urkater anfühlt), sondern um K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz und diese wollen wir heute Abend gemeinsam testen.
Als erstes geben wir eine Probe vom K-Phyto unter das Mikroskop: Es handelt sich um verschiedene Sorten von Phytoplankton und die Zellen sind alle intakt, sprich schön rund. Dazwischen entdecken wir auch Ciliaten, welche sich mit raschen Bewegungen ihrer Geisseln (den Cilien) fortbewegen. Es ist erstaunlich, dass lange Zeit kein industrielles, lebendes Phytoplankton auf dem Markt verfügbar war und auf's Mal sind solche Produkte von verschiedenen Herstellern erhältlich. Ohne jetzt das K-Phyto im Detail getestet zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich gut eignet um direkt ins Becken gegeben zu werden zur Fütterung von Korallen und Filtrieren. Des weiteren kann man damit sein Zooplankton füttern oder das Produkt verwenden um damit eine eigene Kultur hochzuziehen. Auf der KoralSea-Website steht folgendes zum K-Phyto:
K-Phyto 250ml is a high quality live phytoplankton mix that will improve your marine aquariums health.
• A highly concentrated live mix of 4 species of marine phytoplankton.
• Produced using a unique process that creates a low nutrient, clean intact algae cell feed.
• Size range from 5-20micron
• Ideal for all filter feeders.
• Boosts the microfauna & health of your marine aquarium.
Als nächstes nehmen wir uns das K-Zoo vor. Schon von blossem Auge sind Copepoden in der Lösung zu erkennen, die Kulturdichte ist allerdings nicht sehr hoch. Wir entnehmen zwei Proben und bei beiden Tieren handelt es sich um eiertragende Weibchen: Das K-Zoo lässt sich also bestimmt sehr gut verwenden um eine Copepodenkultur hochzuziehen oder aber auch für das Animpfen eines neuen Beckens oder eines Algenrefugiums. Direkt für die Zucht von z.b. Pterapogon Kauderni könnte man es natürlich auch benutzen, allerdings wäre dann eine 250ml Flasche zu wenig ergiebig (diese würde ca. für einen Tag für einen Bestand von ca. 10 Banggais ausreichen). Auf der KoralSea-Internetpräsenz ist zu lesen:
K-Zoo 250ml is a high quality live food for your marine fish and corals. A live mix of marine benthic and pelagic copepods with rotifers.
• Size range from 10 – 1500 microns.
• Ideal for finicky feeders such as mandarins fish and pipefish.
• Improves colour and vitality of your marine fish and corals.
• Boosts the micro fauna & health of your marine aquarium.
Es wäre mir nicht aufgefallen, dass da zwei verschiedenen Copepodenarten in der Flasche wären (benthic = sessil, pelagic = in der Strömung lebend) und Rotifers (Brachionus) habe ich auch keinen gesehen (wir haben die Lösung aber auch nicht abgeseilt und gezielt danach gesucht). Allerdings könnte es sein, dass es sich bei der Flasche um eine Vorproduktion handelt und das endgültige Produkt dann dichter ist und anders zusammengesetzt ist.
Zu guter Letzt nehmen wir uns das K-Fuzz vor. In der Flasche schwimmen weinrote Algenbüschel etwa in Form einer Pflanzenblüte und der Grösse eines Kirschkerns. Solche Algen habe ich bislang noch nie gesehen und weiss darum nicht, um welche Art es sich handelt. Unter dem Mikroskop ist sie einer Fadenalge nicht unähnlich. Wir geben vom K-Fuzz ins Becken mit den Teenager-Nemos, aber die interessieren sich nicht sonderlich für das unbekannte rote Zeugs, ebensowenig die Kaudernis. Die Acanthochromis beissen probehalber rein aber spucken die unbekannte Alge dann wieder aus. Also gehen wir hoch ins Wohnzimmer und geben eine Portion ins Riffbecken: Da präsentiert sich das Bild nun anders und die Fische, allen voran die Doktoren, prügeln sich um das Zeug. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass im K-Fuzz auch Zooplankton drin ist, also gewissermassen Gemüse mit Proteineinlage.
KoralSea schreibt über K-Fuzz auf ihrer Webpage:
K-Fuzz 250ml is a live marine algae food that your marine fish will love.
• K-Fuzz is a temperate marine algae from the family acrochaetium.
• High in natural vitamins.
• Improves the colour and vitality of your fish.
• Ideal for finicky feeders including Tangs & other herbivores.
• Will not grow in a tropical marine aquarium.
Die Suche nach "acrochaetium" führt mich dann zu einer Seite, wo man alle Arten von Plankton für Schulungszwecke kaufen kann und das Bild ähnelt demjenigen von K-Fuzz sehr: http://www.carolina.com/algae/acrochaetium-living/153465.pr Ich müsste jetzt erst recherchieren, worin der besondere Nährwert dieser Kaltwasserrotalge liegt. Gemäss Stefan haben sich alle seine Fische rasch an den wohl ungewohnten Geschmack der Alge gewöhnt und schätzen die Abwechslung sehr. Somit kann ich das K-Fuzz für Aquarianer empfehlen, die mal etwas Abwechslung in ihren Speiseplan bringen möchten.
Den Jungs von KoralSea, ansässig in Irland, möchte ich eine Empfehlung abgeben: Bei der Namenswahl eurer nächster Produkte, lasst ihr mal vorgängig überprüfen, ob die von euch angestrebten Begriffe in den Sprachen der Zielmärkte, nicht unbeabsichtigte Assoziationen wecken.
Stefan bringt mir meine Bestellung mit, unter anderem MicrobeLift TheraP und SpecialBlend, einen hochwertigen KH-Test von RedSea und eine von mir bestellte Flasche K-Zoo von KoralSea. Des weiteren bringt mir Stefan drei Shots mit: Es handelt sich aber hierbei weder um B52's, noch um Feigling's oder Röteli (wer nicht weiss, was das ist, soll hier nachsehen. Wer auf Süsses und Klebriges aus den Bündner Bergen steht, wird das Getränk lieben. Wer allerdings wie ein entfernter Bekannter von mir, der zufälligerweise so heisst wie ich und auch so aussieht wie ich, sich damit in einer Berghütte unbedarft an einem Wetttrinken beteiligt, wird am nächsten Morgen um die Erfahrung reicher sein, zu wissen, wie sich ein atomarer Urkater anfühlt), sondern um K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz und diese wollen wir heute Abend gemeinsam testen.
Als erstes geben wir eine Probe vom K-Phyto unter das Mikroskop: Es handelt sich um verschiedene Sorten von Phytoplankton und die Zellen sind alle intakt, sprich schön rund. Dazwischen entdecken wir auch Ciliaten, welche sich mit raschen Bewegungen ihrer Geisseln (den Cilien) fortbewegen. Es ist erstaunlich, dass lange Zeit kein industrielles, lebendes Phytoplankton auf dem Markt verfügbar war und auf's Mal sind solche Produkte von verschiedenen Herstellern erhältlich. Ohne jetzt das K-Phyto im Detail getestet zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich gut eignet um direkt ins Becken gegeben zu werden zur Fütterung von Korallen und Filtrieren. Des weiteren kann man damit sein Zooplankton füttern oder das Produkt verwenden um damit eine eigene Kultur hochzuziehen. Auf der KoralSea-Website steht folgendes zum K-Phyto:
K-Phyto 250ml is a high quality live phytoplankton mix that will improve your marine aquariums health.
• A highly concentrated live mix of 4 species of marine phytoplankton.
• Produced using a unique process that creates a low nutrient, clean intact algae cell feed.
• Size range from 5-20micron
• Ideal for all filter feeders.
• Boosts the microfauna & health of your marine aquarium.
Als nächstes nehmen wir uns das K-Zoo vor. Schon von blossem Auge sind Copepoden in der Lösung zu erkennen, die Kulturdichte ist allerdings nicht sehr hoch. Wir entnehmen zwei Proben und bei beiden Tieren handelt es sich um eiertragende Weibchen: Das K-Zoo lässt sich also bestimmt sehr gut verwenden um eine Copepodenkultur hochzuziehen oder aber auch für das Animpfen eines neuen Beckens oder eines Algenrefugiums. Direkt für die Zucht von z.b. Pterapogon Kauderni könnte man es natürlich auch benutzen, allerdings wäre dann eine 250ml Flasche zu wenig ergiebig (diese würde ca. für einen Tag für einen Bestand von ca. 10 Banggais ausreichen). Auf der KoralSea-Internetpräsenz ist zu lesen:
K-Zoo 250ml is a high quality live food for your marine fish and corals. A live mix of marine benthic and pelagic copepods with rotifers.
• Size range from 10 – 1500 microns.
• Ideal for finicky feeders such as mandarins fish and pipefish.
• Improves colour and vitality of your marine fish and corals.
• Boosts the micro fauna & health of your marine aquarium.
Es wäre mir nicht aufgefallen, dass da zwei verschiedenen Copepodenarten in der Flasche wären (benthic = sessil, pelagic = in der Strömung lebend) und Rotifers (Brachionus) habe ich auch keinen gesehen (wir haben die Lösung aber auch nicht abgeseilt und gezielt danach gesucht). Allerdings könnte es sein, dass es sich bei der Flasche um eine Vorproduktion handelt und das endgültige Produkt dann dichter ist und anders zusammengesetzt ist.
Zu guter Letzt nehmen wir uns das K-Fuzz vor. In der Flasche schwimmen weinrote Algenbüschel etwa in Form einer Pflanzenblüte und der Grösse eines Kirschkerns. Solche Algen habe ich bislang noch nie gesehen und weiss darum nicht, um welche Art es sich handelt. Unter dem Mikroskop ist sie einer Fadenalge nicht unähnlich. Wir geben vom K-Fuzz ins Becken mit den Teenager-Nemos, aber die interessieren sich nicht sonderlich für das unbekannte rote Zeugs, ebensowenig die Kaudernis. Die Acanthochromis beissen probehalber rein aber spucken die unbekannte Alge dann wieder aus. Also gehen wir hoch ins Wohnzimmer und geben eine Portion ins Riffbecken: Da präsentiert sich das Bild nun anders und die Fische, allen voran die Doktoren, prügeln sich um das Zeug. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass im K-Fuzz auch Zooplankton drin ist, also gewissermassen Gemüse mit Proteineinlage.
KoralSea schreibt über K-Fuzz auf ihrer Webpage:
K-Fuzz 250ml is a live marine algae food that your marine fish will love.
• K-Fuzz is a temperate marine algae from the family acrochaetium.
• High in natural vitamins.
• Improves the colour and vitality of your fish.
• Ideal for finicky feeders including Tangs & other herbivores.
• Will not grow in a tropical marine aquarium.
Die Suche nach "acrochaetium" führt mich dann zu einer Seite, wo man alle Arten von Plankton für Schulungszwecke kaufen kann und das Bild ähnelt demjenigen von K-Fuzz sehr: http://www.carolina.com/algae/acrochaetium-living/153465.pr Ich müsste jetzt erst recherchieren, worin der besondere Nährwert dieser Kaltwasserrotalge liegt. Gemäss Stefan haben sich alle seine Fische rasch an den wohl ungewohnten Geschmack der Alge gewöhnt und schätzen die Abwechslung sehr. Somit kann ich das K-Fuzz für Aquarianer empfehlen, die mal etwas Abwechslung in ihren Speiseplan bringen möchten.
Den Jungs von KoralSea, ansässig in Irland, möchte ich eine Empfehlung abgeben: Bei der Namenswahl eurer nächster Produkte, lasst ihr mal vorgängig überprüfen, ob die von euch angestrebten Begriffe in den Sprachen der Zielmärkte, nicht unbeabsichtigte Assoziationen wecken.
Bei K-Phyto handelt es sich um eine Mischung aus lebendem Phytoplankton
Unter dem Mikroskop sind mindestens 3 Arten von Phytoplankton zu erkennen
Die Zellen sind rund und somit intakt; ich kann keine gequetschten oder geplatzten Zellen entdecken, das heisst die Lösung wurde wohl nicht oder nur sehr sanft zentrifugiert
K-Zoo ist eine Kultur aus Copepoden, gemäss Beschreibung müssten da zwei Arten von Copepoden und auch Brachionus drin sein
Beide Probetierchen, welche wir entnehmen, sind tragende Weibchen, ein gutes Zeichen für eine stabile Kultur
Die kleinen Zyklopenaugen sind in der Eihülle schon gut zu sehen
Die Copepoden sehen alle gut genährt aus und haben ihre Därme gefüllt
Bei K-Fuzz handelt es sich um eine rote Kaltwasseralge
Unter dem Mikro sieht sie aus wie Fadenalgen, einfach in Orange
Die einzelnen Zellen der Alge inkl. Zellkerne sind gut zu sehen
Das Ocellaris-Paar, welches ich von Thomas bekommen habe, hat zum ersten Mal ein Gelege gemacht: Darum ist Frau Nemo neulich so aggro drauf und hat nach der Hand gebissen, welche sie nährt!
Balling für Praktiker - die hundertunderste Abfassung zum Thema
22/08/16 20:14
Es gibt Hunderte von Anleitungen für die Balling-Methode und somit kann ich doch auch die Hundertunderste schreiben. Meine Anleitung soll sich aber von den vorangehenden dahingehend unterscheiden, dass ich diese aus Sicht eines Nicht-Chemikers schreibe und meine Leser mit unnötigem Ballast weitgehend verschonen werde. Anlass zum heutigen Blog-Eintrag ist eine Anfrage eines befreundeten Meerwasseraquarianers, dessen KH und Ca-Werte gesunken sind und der mich um nach Rat gefragt hat. Bei der Formulierung meiner Antworten in WhatsApp habe ich bemerkt, dass ich auch erst wieder mein Wissen auffrischen musste und ich fand, dass die verfügbare Informationen teilweise recht umfangreich aber oftmals auch übermässig kompliziert sind.
Als Kalzifkation bezeichnet man den Vorgang der Kalkbildung, was einige Organismen in unseren Aquarien für ihr Wachstum brauchen. An erster Stelle seien natürlich Steinkorallen zu nennen, derselbe Vorgang trifft aber auch zu für Muscheln, Schnecken und Kalkrotalgen (das sind die harten rötlichen Beläge auf Lebendsteinen und oft auch am Abschäumer - nicht zu verwechseln mit Cyanobakterien). Wir kennen Kalk als Ablagerung in Wasserleitungen, als hässliche Flecken auf den Badezimmerarmaturen oder in etwas geänderter Form auch als Marmor über den wir schreiten, sollten wir mal wieder eine Bankfiliale betreten. Was wir umgangssprachlich als Kalk bezeichnen ist chemisch gesehen Calciumcarbonat und dessen Formel lautet CaCO3. Damit nun unsere Steinkorallen, Muscheln etc. Kalk bilden können, benötigen sie grob gesagt zwei Komponenten: Kalzium (oder auch Calcium geschrieben) und Karbonat. Nun ist es aber leider so, dass man nicht einfach in den Aquarienladen oder die nächste Apotheke laufen kann um sich je eine Tüte Calcium und Karbonat zu kaufen, denn bei beiden handelt es sich um Ionen, das heisst elektrisch geladene Moleküle. Das Calcium hat zwei positive Ladungen und wird daher als Ca 2+ geschrieben und das Carbonatmolekül hat 2 negative Ladungen und wird darum als CO3 2- ausgedrückt.
Ebenso wenig wie wir nicht in der Eisenwarenhandlung Magnete bestehend nur aus Nordpolen kaufen können und es keine Batterien gibt, die nur Pluspole haben, ist es auch nicht möglich nur Ionen einer bestimmten Ladung herzustellen und in Dosen abzufüllen. Na gut, wird sich der Leser denken, dann kaufe ich halt eine Tüte mit gemahlenem Kalk und dann habe ich da ja meine positiv geladenen Calcium-Ionen und meine negativ geladenen Karbonat-Ionen drin. Von dem Pulver gebe ich einen ordentlichen Kochlöffel voll ins Aquarium und gut ist. Leider ist das aber nicht so einfach: Die Kalziumionen und die Karbonationen fühlen sich als Paar so wohl, dass sie sich auch fein gemahlen nicht trennen mögen. Erst Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure oder die Säure welche in Durgol oder sonstigen kommerziellen Entkalkungsmitteln drin ist, vermag das Kalk in seine zwei Bestandteile zu trennen. Die zwei Ionen sagen vor dem Traualtar also sinngemäss: "Bis dass die Säure uns scheidet…" Was wir also ins Aquarium geben würden, wäre einfach Kalkpulver und bei den im Aquarienwasser vorhersehenden pH-Werten (dieser Wert zeigt an, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist) würde der Kalk Kalk bleiben, sich am Boden als Pulver absetzen und würde den Korallen nicht zur Verfügung stehen.
Wenn wir den Gedanken der direkten Kalkzugabe aber weiterspinnen, gibt es hierfür tatsächlich eine technische Lösung, nämlich den Kalkreaktor. In einem Reaktionsgefäss wird Korallenbruch (oder künstlich hergestellter Kalk) in kohlensäurehaltigem Aquarienwasser aufgelöst und dann tropfenweise ins Aquarium gegeben. In den Reaktor wird über eine pH-Sonde und ein Magnetventil gesteuert Kohlendioxyd (CO2) aus einer Flasche eingeleitet, dieses löst sich im Wasser zu Kohlensäure und damit der Kalk in seine zwei Bestandteile gelöst. Für sehr grosse Becken ist ein Kalkreaktor eine günstige Möglichkeit um die Korallen mit Kalzium- und Karbonationen zu versorgen. Für normalgrosse Becken (ich sag mal so unter 5000 Litern) ist der technische Aufwand hierfür aber unverhältnismässig hoch. Ein Kalkreaktor ist auch nicht ganz ungefährlich, falls nämlich zu viel der Kohlensäure in unser Becken gelangt, kann der pH sehr stark absinken und ausserdem fördert CO2 das Algenwachstum (darum haben die Kollegen von der Süsswasserbrigade immer diese Flaschen im Unterschrank rumliegen). Das dauernde Nachfüllen der CO2-Flasche ist ebenfalls unbequem und führt bei grossen Flaschen zu Bandscheibenvorfällen und Leistenbrüchen.
Der Ansatz des Meerwasseraquarianers und Chemikers Hans-Werner Balling ist nun der folgende. Er machte sich auf die Suche nach Stoffen, die Kalziumkarbonat respektive Karbonat-Ionen enthalten und deren jeweilige Gegenspieler im Aquarium keinen Schaden anrichten. Herr Balling wurde fündig und hat Kalziumchlorid und Natriumhydrogencarbonat gefunden. Das Kalzium-Ion ist also verpaart mit Chlorid-Ionen und das Karbonat hat seinen Gegenspieler in Form von Natrium-Ionen. Wenn wir diese Salz in Wasser auflösen, dann bekommen wir, wie gewünscht, Kalzium-Ionen und Karbonat-Ionen und gleichsam als Abfallprodukt noch Chlor-Ionen (korrekterweise heisst es "Chlorid-Ionen", aber für uns Laien ist das nicht matchentscheidend) und Natrium-Ionen. Was aber richten nun diese Chorionen und Natriumoinen in unserem Wasser an? Schadet es den Fischen oder vergiftet es irgendwie das Wasser? Das ist nun das Geniale am Ansatz von Balling: Sowohl Chlorid- wie auch Natriumionen haben wir eh schon zuhauf in unserem Becken und jeder, der schon mal Nudel gekocht hat, kennt den Geschmack dieser Ionen: Es ist nichts anderes als aufgelöstes Kochsalz mit der Formel NaCl (Natriumchlorid).
Kalziumchlorid gibt es zu kaufen, wäre allerdings in Reinform recht teuer. Darum wird für die Ballingmethode das günstigere Kalziumchlorid Dihydrat verwendet. Dabei handelt es sich um CaCl2 (H2O)2. Das H2O in Klammern heisst nichts anderes, als dass in unserem Calziumchlorid noch etwas Wasser eingebaut ist. Genau genommen kommen auf jeden Teil CaCl2 noch 2 Teile von H2O (Wasser). Die Wassermoleküle sind in die Gitterstruktur des Salzes eingebaut, wir müssen uns also nicht vorstellen, dass unsere Tüte durchsuppt vom pappig-feuchten Salz… Das extra Wasser tut uns nicht weh, solange bei der Zugabe berücksichtigt wird, dass halt in einem Gramm Kalziumchlorid Dihydrat nicht nur ein Gramm Kalzium und Chloridiomen drin sind, sondern ein Teil des Gewichtes aus Wasser besteht. Die Rechnerei überlassen wir sowieso den Chemikern oder dem AquaCalculator und darum brauchen wir uns hierüber keine Sorgen zu machen. Kalziumchlorid Dihydrat können wir als Pulver im Meerwasserfachhandel kaufen und ein Kilo davon kostet z.B. bei Mrutzek aktuell 8.90 EUR.
Natriumhydrogencarbonat, das zweite Balling-Salz ist ebenfalls recht erschwinglich und kostet aktuell 6.90 EUR pro Kilogramm.
Grundsätzlich könnten wir nun einen sinkenden Ca-Wert im Becken mit der Zugabe von Kalziumchlorid Dihydrat korrigieren und einen sinkenden KH-Wert mit der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat. Wir müssten nur beachten, dass wir nicht zu viel auf's Mal ins Becken geben, damit die rasche Änderung unsere Tiere nicht übermässig stresst. Die maximale tägliche Zugabemenge ist ebenfalls im AquaCalculator hinterlegt und wenn wir uns an dessen Dosieranleitung halten, dann sind wir auf der sicheren Seite. Des weiteren sollte die Zugabe zeitlich gestaffelt oder zumindest an verschiedenen Stellen im Becken erfolgen, damit sich die Ionen nicht sogleich spontan zu Kalk verbinden und ausfällen.
Was ist nun das Problem bei diesem Vorgehen? Bei der Zugabe der beiden Ballingsalze entsteht ja als Abfallprodukt Kochsalz (NaCl) und damit wird über einen längeren Zeitraum unser schönes der Natur nachempfundenes Meerwasser zusehends kochsalzlastiger. Ob das Überhandnehmen von Natrium und Chlorionen tatsächlich einen schädlichen Einfluss auf unsere Bewohner haben, mag dahingestellt bleiben, aber auf jedem Fall hätten wir nach einer Weile ein Salzwasser, das sich in seiner Zusammensetzung immer weiter vom natürlichen Meerwasser entfernt und das möchten wir vermeiden. Wie kriegen wir nun also dieses Zuviel an Kochsalz wieder aus unserem Wasser? In dem wir Kartoffeln darin kochen vielleicht? Die Antwort lautet: "Gar nicht!". Wir lösen das Problem auf andere Weise: Wir geben einfach von all den anderen Komponenten von Meerwasser dazu und lassen das Kochsalz weg. Auf diese Weise stimmen die Mengenverhältnisse der Ionen untereinander wieder. Wer bis jetzt noch nicht der Meinung war, dass die Balling-Methode (und dessen Erfinder) ziemlich clever sind, wird jetzt spätestens davon überzeugt sein. Da die Hersteller von Meersalzmischungen einfach verschiedenste Salz miteinander mischen und in Kübel abfüllen, müsste es nun einfach einen Hersteller geben, der für uns eine Salzmischung zubereitet, wo alle Komponenten bis auf das Kochsalz drin sind. Gibt es nicht, gilt nicht, denn gibt es schon: Grotech oder auch TropicMarin haben solche Salze im Angebot.
Keine Methode ist vollkommen und so auch nicht die Balling-Methode. So ganz stimmen diese Rechnereien nicht und mit der Zeit summieren sich die Fehler und ausserdem steigt wegen der ständigen Zugabe von Salzen die Salinität in unserem Becken an. Da wir die Mengen der gelösten Ionen nicht genau genug messen können um gezielte Korrekturen vornehmen zu können (aber auch da hätten wir ja das Problem, dass wir nicht einzelne Ionen sondern nur Salz (und dieses besteht ja - wie wir nun wissen - immer aus zwei Ionen) machen wir einfach die Korrektur aller Fehler mit dem Holzhammer: Regelmässig alle 2 Wochen ersetzen wir 10-15% unseres mit Fehlern behafteten Wassers mit frisch angesetztem Meerwasser und korrigieren somit einen Teil der Fehler. Gleichzeitig messen wir die Salinität mit einem kalibrierten Refraktometer und nehmen die Korrektur mit etwas zusätzlichem Salz oder mehr Osmosewasser vor. Zwar nicht perfekt aber tausendfach erfolgreich im Einsatz und durchaus praxistauglich!
Die Korallen verbrauchen nicht nur Karbonathärte und Kalzium, sondern zu einem weitaus geringeren Teil auch Magnesium. Hier gibt es nun eine Erweiterung zur Balling-Methode mit zwei weiteren Salzen (Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat). Hier wird es für den Nicht-Chemiker aber schon richtig kompliziert und ich rate dem Normalaquarianer es bleiben zu lassen. Magnesium wird nur in geringen Mengen verbraucht und es sollte möglich sein, den Wert durch die normalen Wasserwechsel im Normbereich zu halten. Falls nicht, würde ich eher zum Wechsel zu Triton oder Sangokai raten als die aufgebohrte Balling-Methode zu verwenden. Diese würde den chemisch wenig versierten Meerwasseraquarianer rasch intellektuell überfordert und man könnte irgendwann beim Anmischen der Lösungen Fehler machen mit unabsehbaren Folgen.
Stellen wir uns gedanklich die in Meerwasser gelösten Ionen als farbige Kugeln in der Spielecke von McDonalds vor, dann haben wir grosse farbige Kugeln für Chlor, Natrium, Magnesium, Schwefel und Kalium. Nachdem unser Nachwuchs also sein Happy Meal verdrückt und den Tisch und seine Patschhändchen mit Ketchup vollgekleckert hat, schicken wir ihn zu den Bällen. Voller Freude wühlt also unser Junge im Bad der gelben, roten, blauen, grünen und orangen Bällen und kommt dann plötzlich mit einem kleinen Stecknadelkopf in brauner Farbe angerannt: "Papi, schau, was ich gefunden habe: Ein Bromid-Ion!". Wenig später kommt auch unser Mädchen und bringt uns ein kleines, golden blitzendes Staubkörnchen: "Mami, ich habe Gold-Ion gefunden!" In etwa so müssen wir uns die Mengenverhältnisse der Makroelemente zu den Spurenelementen vorstellen. Die Makroelemente sind die grossen, wichtigen Hauptbestandteile des Meerwassers, während die Spurenelemente die kleinen, unscheinbaren aber nichtsdestotrotz wichtigen Nebendarsteller sind. Diese kleinen Fitzelchen von Mangan, Molybdän, Nickel, Barium und wie sie alle heissen, sind die Krux der Meerwasseraquaristik. Sie sind in so geringen Mengen vorhanden, dass sich die Salzhersteller schwertun diese in der genau benötigten Menge beizumischen und wir armen Aquarianer sind nicht in der Lage diese mit unseren Tröpfchentests zu messen. Was also können wir tun: Wir machen fleissig Wasserwechsel mit einem guten Markensalz und vertrauen auf die Kompetenz und Sorgfalt der Salzhersteller. Allenfalls geben wir Spurenelementelösungen zusätzlich in unsere Becken, wissen aber nie so genau, ob wir nicht allenfalls überdosieren, weil wir ja den Verbrauch nicht kennen und auch nicht wissen wieviel von welchem Spurenelement schon in unserem Salz drin war.
Mit dem Aufkommen der Triton-Methode wurde ein neues Element in die Meerwasseraquaristik eingeführt: Die Wasseranalyse mit professionellen Geräten. Diese sind in der Lage eine Vielzahl der Makro- und Spurenelemente zu erfassen und diese mengenmässig zu bestimmen. Dies erlaubt es uns nun gezielt die fehlenden Spurenelemente zu ergänzen oder auszudünnen. Auf diese Weise können auch Stoffe gemessen werden, die wir keinesfalls in unserem Wasser vorfinden wollen wie z.B. Schwermetalle, welche oftmals als unerwünschte Beigabe von Spurenelementen oder Salzmischungen in unser Becken geraten oder noch schlimmer in Form einer vor sich hinrostenden Schraube im Technikbecken.
Andere Methoden funktionieren ähnlich, teilweise wird aber statt einer Wasseranalyse die Färbung bestimmter Korallen als Indikator für den Mangel bestimmter Spurenelementen hinzugezogen.
Kalzifikation und Kalk
Als Kalzifkation bezeichnet man den Vorgang der Kalkbildung, was einige Organismen in unseren Aquarien für ihr Wachstum brauchen. An erster Stelle seien natürlich Steinkorallen zu nennen, derselbe Vorgang trifft aber auch zu für Muscheln, Schnecken und Kalkrotalgen (das sind die harten rötlichen Beläge auf Lebendsteinen und oft auch am Abschäumer - nicht zu verwechseln mit Cyanobakterien). Wir kennen Kalk als Ablagerung in Wasserleitungen, als hässliche Flecken auf den Badezimmerarmaturen oder in etwas geänderter Form auch als Marmor über den wir schreiten, sollten wir mal wieder eine Bankfiliale betreten. Was wir umgangssprachlich als Kalk bezeichnen ist chemisch gesehen Calciumcarbonat und dessen Formel lautet CaCO3. Damit nun unsere Steinkorallen, Muscheln etc. Kalk bilden können, benötigen sie grob gesagt zwei Komponenten: Kalzium (oder auch Calcium geschrieben) und Karbonat. Nun ist es aber leider so, dass man nicht einfach in den Aquarienladen oder die nächste Apotheke laufen kann um sich je eine Tüte Calcium und Karbonat zu kaufen, denn bei beiden handelt es sich um Ionen, das heisst elektrisch geladene Moleküle. Das Calcium hat zwei positive Ladungen und wird daher als Ca 2+ geschrieben und das Carbonatmolekül hat 2 negative Ladungen und wird darum als CO3 2- ausgedrückt.
Ebenso wenig wie wir nicht in der Eisenwarenhandlung Magnete bestehend nur aus Nordpolen kaufen können und es keine Batterien gibt, die nur Pluspole haben, ist es auch nicht möglich nur Ionen einer bestimmten Ladung herzustellen und in Dosen abzufüllen. Na gut, wird sich der Leser denken, dann kaufe ich halt eine Tüte mit gemahlenem Kalk und dann habe ich da ja meine positiv geladenen Calcium-Ionen und meine negativ geladenen Karbonat-Ionen drin. Von dem Pulver gebe ich einen ordentlichen Kochlöffel voll ins Aquarium und gut ist. Leider ist das aber nicht so einfach: Die Kalziumionen und die Karbonationen fühlen sich als Paar so wohl, dass sie sich auch fein gemahlen nicht trennen mögen. Erst Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure oder die Säure welche in Durgol oder sonstigen kommerziellen Entkalkungsmitteln drin ist, vermag das Kalk in seine zwei Bestandteile zu trennen. Die zwei Ionen sagen vor dem Traualtar also sinngemäss: "Bis dass die Säure uns scheidet…" Was wir also ins Aquarium geben würden, wäre einfach Kalkpulver und bei den im Aquarienwasser vorhersehenden pH-Werten (dieser Wert zeigt an, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist) würde der Kalk Kalk bleiben, sich am Boden als Pulver absetzen und würde den Korallen nicht zur Verfügung stehen.
Kalkreaktor
Wenn wir den Gedanken der direkten Kalkzugabe aber weiterspinnen, gibt es hierfür tatsächlich eine technische Lösung, nämlich den Kalkreaktor. In einem Reaktionsgefäss wird Korallenbruch (oder künstlich hergestellter Kalk) in kohlensäurehaltigem Aquarienwasser aufgelöst und dann tropfenweise ins Aquarium gegeben. In den Reaktor wird über eine pH-Sonde und ein Magnetventil gesteuert Kohlendioxyd (CO2) aus einer Flasche eingeleitet, dieses löst sich im Wasser zu Kohlensäure und damit der Kalk in seine zwei Bestandteile gelöst. Für sehr grosse Becken ist ein Kalkreaktor eine günstige Möglichkeit um die Korallen mit Kalzium- und Karbonationen zu versorgen. Für normalgrosse Becken (ich sag mal so unter 5000 Litern) ist der technische Aufwand hierfür aber unverhältnismässig hoch. Ein Kalkreaktor ist auch nicht ganz ungefährlich, falls nämlich zu viel der Kohlensäure in unser Becken gelangt, kann der pH sehr stark absinken und ausserdem fördert CO2 das Algenwachstum (darum haben die Kollegen von der Süsswasserbrigade immer diese Flaschen im Unterschrank rumliegen). Das dauernde Nachfüllen der CO2-Flasche ist ebenfalls unbequem und führt bei grossen Flaschen zu Bandscheibenvorfällen und Leistenbrüchen.
Ballingmethode
Der Ansatz des Meerwasseraquarianers und Chemikers Hans-Werner Balling ist nun der folgende. Er machte sich auf die Suche nach Stoffen, die Kalziumkarbonat respektive Karbonat-Ionen enthalten und deren jeweilige Gegenspieler im Aquarium keinen Schaden anrichten. Herr Balling wurde fündig und hat Kalziumchlorid und Natriumhydrogencarbonat gefunden. Das Kalzium-Ion ist also verpaart mit Chlorid-Ionen und das Karbonat hat seinen Gegenspieler in Form von Natrium-Ionen. Wenn wir diese Salz in Wasser auflösen, dann bekommen wir, wie gewünscht, Kalzium-Ionen und Karbonat-Ionen und gleichsam als Abfallprodukt noch Chlor-Ionen (korrekterweise heisst es "Chlorid-Ionen", aber für uns Laien ist das nicht matchentscheidend) und Natrium-Ionen. Was aber richten nun diese Chorionen und Natriumoinen in unserem Wasser an? Schadet es den Fischen oder vergiftet es irgendwie das Wasser? Das ist nun das Geniale am Ansatz von Balling: Sowohl Chlorid- wie auch Natriumionen haben wir eh schon zuhauf in unserem Becken und jeder, der schon mal Nudel gekocht hat, kennt den Geschmack dieser Ionen: Es ist nichts anderes als aufgelöstes Kochsalz mit der Formel NaCl (Natriumchlorid).
Kalziumchlorid gibt es zu kaufen, wäre allerdings in Reinform recht teuer. Darum wird für die Ballingmethode das günstigere Kalziumchlorid Dihydrat verwendet. Dabei handelt es sich um CaCl2 (H2O)2. Das H2O in Klammern heisst nichts anderes, als dass in unserem Calziumchlorid noch etwas Wasser eingebaut ist. Genau genommen kommen auf jeden Teil CaCl2 noch 2 Teile von H2O (Wasser). Die Wassermoleküle sind in die Gitterstruktur des Salzes eingebaut, wir müssen uns also nicht vorstellen, dass unsere Tüte durchsuppt vom pappig-feuchten Salz… Das extra Wasser tut uns nicht weh, solange bei der Zugabe berücksichtigt wird, dass halt in einem Gramm Kalziumchlorid Dihydrat nicht nur ein Gramm Kalzium und Chloridiomen drin sind, sondern ein Teil des Gewichtes aus Wasser besteht. Die Rechnerei überlassen wir sowieso den Chemikern oder dem AquaCalculator und darum brauchen wir uns hierüber keine Sorgen zu machen. Kalziumchlorid Dihydrat können wir als Pulver im Meerwasserfachhandel kaufen und ein Kilo davon kostet z.B. bei Mrutzek aktuell 8.90 EUR.
Natriumhydrogencarbonat, das zweite Balling-Salz ist ebenfalls recht erschwinglich und kostet aktuell 6.90 EUR pro Kilogramm.
Was hat es auf sich mit dieser komischen NaCl-freien Meersalzmischung?
Grundsätzlich könnten wir nun einen sinkenden Ca-Wert im Becken mit der Zugabe von Kalziumchlorid Dihydrat korrigieren und einen sinkenden KH-Wert mit der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat. Wir müssten nur beachten, dass wir nicht zu viel auf's Mal ins Becken geben, damit die rasche Änderung unsere Tiere nicht übermässig stresst. Die maximale tägliche Zugabemenge ist ebenfalls im AquaCalculator hinterlegt und wenn wir uns an dessen Dosieranleitung halten, dann sind wir auf der sicheren Seite. Des weiteren sollte die Zugabe zeitlich gestaffelt oder zumindest an verschiedenen Stellen im Becken erfolgen, damit sich die Ionen nicht sogleich spontan zu Kalk verbinden und ausfällen.
Was ist nun das Problem bei diesem Vorgehen? Bei der Zugabe der beiden Ballingsalze entsteht ja als Abfallprodukt Kochsalz (NaCl) und damit wird über einen längeren Zeitraum unser schönes der Natur nachempfundenes Meerwasser zusehends kochsalzlastiger. Ob das Überhandnehmen von Natrium und Chlorionen tatsächlich einen schädlichen Einfluss auf unsere Bewohner haben, mag dahingestellt bleiben, aber auf jedem Fall hätten wir nach einer Weile ein Salzwasser, das sich in seiner Zusammensetzung immer weiter vom natürlichen Meerwasser entfernt und das möchten wir vermeiden. Wie kriegen wir nun also dieses Zuviel an Kochsalz wieder aus unserem Wasser? In dem wir Kartoffeln darin kochen vielleicht? Die Antwort lautet: "Gar nicht!". Wir lösen das Problem auf andere Weise: Wir geben einfach von all den anderen Komponenten von Meerwasser dazu und lassen das Kochsalz weg. Auf diese Weise stimmen die Mengenverhältnisse der Ionen untereinander wieder. Wer bis jetzt noch nicht der Meinung war, dass die Balling-Methode (und dessen Erfinder) ziemlich clever sind, wird jetzt spätestens davon überzeugt sein. Da die Hersteller von Meersalzmischungen einfach verschiedenste Salz miteinander mischen und in Kübel abfüllen, müsste es nun einfach einen Hersteller geben, der für uns eine Salzmischung zubereitet, wo alle Komponenten bis auf das Kochsalz drin sind. Gibt es nicht, gilt nicht, denn gibt es schon: Grotech oder auch TropicMarin haben solche Salze im Angebot.
Wo aber liegt der Fehler?
Keine Methode ist vollkommen und so auch nicht die Balling-Methode. So ganz stimmen diese Rechnereien nicht und mit der Zeit summieren sich die Fehler und ausserdem steigt wegen der ständigen Zugabe von Salzen die Salinität in unserem Becken an. Da wir die Mengen der gelösten Ionen nicht genau genug messen können um gezielte Korrekturen vornehmen zu können (aber auch da hätten wir ja das Problem, dass wir nicht einzelne Ionen sondern nur Salz (und dieses besteht ja - wie wir nun wissen - immer aus zwei Ionen) machen wir einfach die Korrektur aller Fehler mit dem Holzhammer: Regelmässig alle 2 Wochen ersetzen wir 10-15% unseres mit Fehlern behafteten Wassers mit frisch angesetztem Meerwasser und korrigieren somit einen Teil der Fehler. Gleichzeitig messen wir die Salinität mit einem kalibrierten Refraktometer und nehmen die Korrektur mit etwas zusätzlichem Salz oder mehr Osmosewasser vor. Zwar nicht perfekt aber tausendfach erfolgreich im Einsatz und durchaus praxistauglich!
Was tun mit Magnesium?
Die Korallen verbrauchen nicht nur Karbonathärte und Kalzium, sondern zu einem weitaus geringeren Teil auch Magnesium. Hier gibt es nun eine Erweiterung zur Balling-Methode mit zwei weiteren Salzen (Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat). Hier wird es für den Nicht-Chemiker aber schon richtig kompliziert und ich rate dem Normalaquarianer es bleiben zu lassen. Magnesium wird nur in geringen Mengen verbraucht und es sollte möglich sein, den Wert durch die normalen Wasserwechsel im Normbereich zu halten. Falls nicht, würde ich eher zum Wechsel zu Triton oder Sangokai raten als die aufgebohrte Balling-Methode zu verwenden. Diese würde den chemisch wenig versierten Meerwasseraquarianer rasch intellektuell überfordert und man könnte irgendwann beim Anmischen der Lösungen Fehler machen mit unabsehbaren Folgen.
und was ist los mit den Spurenelementen?
Stellen wir uns gedanklich die in Meerwasser gelösten Ionen als farbige Kugeln in der Spielecke von McDonalds vor, dann haben wir grosse farbige Kugeln für Chlor, Natrium, Magnesium, Schwefel und Kalium. Nachdem unser Nachwuchs also sein Happy Meal verdrückt und den Tisch und seine Patschhändchen mit Ketchup vollgekleckert hat, schicken wir ihn zu den Bällen. Voller Freude wühlt also unser Junge im Bad der gelben, roten, blauen, grünen und orangen Bällen und kommt dann plötzlich mit einem kleinen Stecknadelkopf in brauner Farbe angerannt: "Papi, schau, was ich gefunden habe: Ein Bromid-Ion!". Wenig später kommt auch unser Mädchen und bringt uns ein kleines, golden blitzendes Staubkörnchen: "Mami, ich habe Gold-Ion gefunden!" In etwa so müssen wir uns die Mengenverhältnisse der Makroelemente zu den Spurenelementen vorstellen. Die Makroelemente sind die grossen, wichtigen Hauptbestandteile des Meerwassers, während die Spurenelemente die kleinen, unscheinbaren aber nichtsdestotrotz wichtigen Nebendarsteller sind. Diese kleinen Fitzelchen von Mangan, Molybdän, Nickel, Barium und wie sie alle heissen, sind die Krux der Meerwasseraquaristik. Sie sind in so geringen Mengen vorhanden, dass sich die Salzhersteller schwertun diese in der genau benötigten Menge beizumischen und wir armen Aquarianer sind nicht in der Lage diese mit unseren Tröpfchentests zu messen. Was also können wir tun: Wir machen fleissig Wasserwechsel mit einem guten Markensalz und vertrauen auf die Kompetenz und Sorgfalt der Salzhersteller. Allenfalls geben wir Spurenelementelösungen zusätzlich in unsere Becken, wissen aber nie so genau, ob wir nicht allenfalls überdosieren, weil wir ja den Verbrauch nicht kennen und auch nicht wissen wieviel von welchem Spurenelement schon in unserem Salz drin war.
Was hat es mit den anderen Methoden auf sich wie Triton, Sangokai, Zeovit etc.
Mit dem Aufkommen der Triton-Methode wurde ein neues Element in die Meerwasseraquaristik eingeführt: Die Wasseranalyse mit professionellen Geräten. Diese sind in der Lage eine Vielzahl der Makro- und Spurenelemente zu erfassen und diese mengenmässig zu bestimmen. Dies erlaubt es uns nun gezielt die fehlenden Spurenelemente zu ergänzen oder auszudünnen. Auf diese Weise können auch Stoffe gemessen werden, die wir keinesfalls in unserem Wasser vorfinden wollen wie z.B. Schwermetalle, welche oftmals als unerwünschte Beigabe von Spurenelementen oder Salzmischungen in unser Becken geraten oder noch schlimmer in Form einer vor sich hinrostenden Schraube im Technikbecken.
Andere Methoden funktionieren ähnlich, teilweise wird aber statt einer Wasseranalyse die Färbung bestimmter Korallen als Indikator für den Mangel bestimmter Spurenelementen hinzugezogen.
Hypokritischer Nitratratgeber
21/08/16 16:06
Kennt ihr eigentlich meinen Ratgeber "Algen im Meerwasseraquarium und Senkung von NO3 und PO4"? Falls ja, schmeisst das Dokument weg, es wurde von einem scheinheiligen, hypokritischen Typen geschrieben der selber 40mg/L Nitrat in seinem kümmerlichen Becken hat und dessen Korallen ein Siechendasein fristen! Als einzige Entschuldigung mag ich den Spruch über des Schusters Kinder Leisten vorbringen, aber der Schaden an meiner Glaubwürdigkeit ist bereits geschehen. Bevor es also so weit kommt, dass ich Kunden der Erzeugnisse meiner Fisch-, Garnelen- und Schneckenzucht nicht mehr zu Hause empfangen kann und die Übergabe der Tiere an konspirativen Treffen in Pärken, Tiefgaragen und Autobahnraststätten organisieren muss, will ich mein Riffbecken wieder auf Vordermann bringen. Es ist halt einfach so (Achtung! Es folgt eine Entschuldigung!), dass sich mein aquaristischer Schwerpunkt in letzter Zeit auf die Zucht verlagert hat und ich aus diesem Grunde das Riffbecken etwas vernachlässigt habe und ausserdem füttere ich wegen der Zucht viel zu ausgiebig und blablabla bin ich ein fauler Hund geworden!
Heute ist also Technikbecken-Putzen angesagt. Schon Oscar Wilde hat gesagt: "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken"! Es steckt viel Weisheit in den Worten dieses Mannes, wenn ich auch etwas unsicher bin, ob er Meerwasseraquarianer war und ob der Spruch wirklich von ihm stammt. Wenn immer ich aber in einem Restaurant einen Kaffee bestelle und die Sprüche auf den Zuckerbeutelchen lese, dann sind da in der Mehrzahl weise Sprüche von Oscar Wilde drauf. Es ist also gut möglich, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt und ich ungerechtfertigt obigen Spruch dem Irischen Autor zuweise. Hat der eigentlich sein ganzes Leben lang nur weise Sprüche für Zuckertütchen geschrieben? Nie ein ganzes Buch, ein Theaterstück oder so? Immer nur Zucker, Zucker, Tütchen für Tütchen und schlaue Sprüche! Wie muss es sich denn posthum anfühlen, wenn sein ganzes künstlerisches Schaffen sich nur in das kollektive Gedächtnis der nachfolgenden Generationen in Form von Sprüchen für die Zuckertütchen verewigt hat? Es ist also höchste Zeit, dass die Zuckermühle Frauenfeld anstelle des ewigen Sprücheklopfers Wilde einen ihrer lokalen Autoren berücksichtigt und künftig eine Sonderedition mit dem Aufdruck "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken (Andreas Horvath, 1965)" rausbringt.
Ich tue also, was ich in meinem Algen, Nitrat und Phosphatratgeber rate: Ich befreie mein Technikbecken von Schlamm und sorge dafür, dass der Abschäumer wieder mit Höchstleistung arbeitet. Des weiteren werde ich etwas Zurückhaltung üben bei der Fütterung und fleissig Bakterien der Firma MicrobeLift zugeben. Ich gebe mir 4 Wochen Zeit, denn ich postuliere ja auch Geduld in meinem Ratgeber, und dann will ich den Nitratwert wieder auf 5-10mg/L haben und das Phosphat bei 0.1mg/L. Wenn dann diese Werte sich wieder eingependelt haben, werde ich eine Triton-Analyse durchführen und auch wieder beginnen die Triton-Spurenelemente beizugeben.
Alle meine Freunde, Gäste und Kunden, die in den nächsten 3 Monaten bei mir auf Besuch kommen, bitte ich um Nachsicht: Das Problem ist erkannt, ich gelobe Besserung und das Becken wieder auf dem Wege der Besserung.
Heute ist also Technikbecken-Putzen angesagt. Schon Oscar Wilde hat gesagt: "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken"! Es steckt viel Weisheit in den Worten dieses Mannes, wenn ich auch etwas unsicher bin, ob er Meerwasseraquarianer war und ob der Spruch wirklich von ihm stammt. Wenn immer ich aber in einem Restaurant einen Kaffee bestelle und die Sprüche auf den Zuckerbeutelchen lese, dann sind da in der Mehrzahl weise Sprüche von Oscar Wilde drauf. Es ist also gut möglich, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt und ich ungerechtfertigt obigen Spruch dem Irischen Autor zuweise. Hat der eigentlich sein ganzes Leben lang nur weise Sprüche für Zuckertütchen geschrieben? Nie ein ganzes Buch, ein Theaterstück oder so? Immer nur Zucker, Zucker, Tütchen für Tütchen und schlaue Sprüche! Wie muss es sich denn posthum anfühlen, wenn sein ganzes künstlerisches Schaffen sich nur in das kollektive Gedächtnis der nachfolgenden Generationen in Form von Sprüchen für die Zuckertütchen verewigt hat? Es ist also höchste Zeit, dass die Zuckermühle Frauenfeld anstelle des ewigen Sprücheklopfers Wilde einen ihrer lokalen Autoren berücksichtigt und künftig eine Sonderedition mit dem Aufdruck "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken (Andreas Horvath, 1965)" rausbringt.
Ich tue also, was ich in meinem Algen, Nitrat und Phosphatratgeber rate: Ich befreie mein Technikbecken von Schlamm und sorge dafür, dass der Abschäumer wieder mit Höchstleistung arbeitet. Des weiteren werde ich etwas Zurückhaltung üben bei der Fütterung und fleissig Bakterien der Firma MicrobeLift zugeben. Ich gebe mir 4 Wochen Zeit, denn ich postuliere ja auch Geduld in meinem Ratgeber, und dann will ich den Nitratwert wieder auf 5-10mg/L haben und das Phosphat bei 0.1mg/L. Wenn dann diese Werte sich wieder eingependelt haben, werde ich eine Triton-Analyse durchführen und auch wieder beginnen die Triton-Spurenelemente beizugeben.
Alle meine Freunde, Gäste und Kunden, die in den nächsten 3 Monaten bei mir auf Besuch kommen, bitte ich um Nachsicht: Das Problem ist erkannt, ich gelobe Besserung und das Becken wieder auf dem Wege der Besserung.
Einst war ich so stolz auf das Wachstum meiner Funghia und jetzt das!?
Auch die zweite Funghia hat schon bessere Tage gesehen
Die rote Montiplatte ist in grossen Teilen nur noch totes Korallenmaterial: Verätzt von der Anemone
Die Echinopora Lamellosa war mal der Blickfang in meinem Becken
Abschäumer raus und allen Schmodder raussaugen und frisches Wasser rein
Der Abschäumer wird zerlegt, entkalkt und gereinigt
Nach der Reinigung kommt die Montage; dieser Riesen-Schraubenzieher kommt selten genug zum Einsatz, vermutlich nur immer zum Anlass der Abschäumerreinigung
Fast wieder komplett montiert: Rein mit dem Ding ins Technikbecken
Bei diesem Schraubendreher bin ich mir sicher: Er kommt NUR für diese eine Schraube am Abschäumer Bubble King 250 zum Einsatz
kleinere und damit kürzere Schraubendreher gehen nicht bei der Nylonschraube, also muss ein grosskalibriges aber kurzes Exemplar den Job machen
Jetzt ist mein Technikbecken wieder herzeigbar
Von Glasrosen und Kalkrotalgen überwachsene Abyzz A200 Rückförderpumpe
So, von jetzt an geht es wieder aufwärts mit meinem Becken!
Schlechte Bedienung und Fertigstellung der Ringleitung
17/08/16 13:57
Heute will ich mein Projekt "Ringleitung" fertigstellen. Rasch merke ich, dass mein Rohrschneider für die dickwandigen Rohre, die ich extra bestellt habe um genügend Fleisch für die Gewinde zu haben, nicht geeignet ist. Ich brauche ein Schneiderad mit grösserem Durchmesser. Zum Glück gibt es unweit von Felben-Wellhausen in Frauenfeld mehrere Werkzeughandlungen für Profis. Also gehe ich in das erste Geschäft an prominenter Lage beim Kreisel Frauenfeld Ost. Nach 5 Minuten Wartezeit kommt ein Verkäufer zu mir und fragt nach meinen Wünschen. "Ich möchte mit diesem Rohrschneiden ein Rohr mit 3.6mm Wandstärke schneiden und brauche dazu ein anderes Schneiderad", äussere ich meinen Wunsch. Zielsicher öffnet der Verkäufer eine Schublade mit Schneiderädern. "Na, also, kein Problem", denke ich. "Doch Problem, du Heimwerker, gleich ziehe ich meine Profi-Nummer ab" denkt sich wohl der Verkäufer und fragt mich nach der Marke meines Rohrschneiders. Diese ist auf den Griff des Gerätes gedruckt woraufhin der Verkäufer meint: "Die haben wir nicht, die ist wohl aus dem Baumarkt?". Ich überlege kurz und murmle was von "weiss nicht mehr, wo ich die herhabe, vermutlich online bestellt" und überlege noch kurz ob ich hinzufügen soll: "… oder auf einer Baustelle geklaut." Voller Optimismus füge ich noch an: "Die werden ja wohl alle passen, sehen ja alle gleich aus!". Der Verkäufer ist da anderer Meinung und ist sichtlich genervt von Heimwerker im Allgemeinen und mir im Speziellen: "Nach unseren Erfahrungen sind keine der Schneideräder der verschiedenen Hersteller untereinander kompatibel". Da er keine Anstalten macht einen Schraubenzieher oder eine Schublehre zu holen um die Kompatibilität meines Rohrschneiders mit seiner gut gefüllten Schublade voller Schneideräder zu machen, mache ich mich aus dem Staub, wie gesagt, in Frauenfeld-Ost gibt es mehr als eine Werkzeughandlung und in diese werde ich meine Rubel fortan nur noch in Ausnahmefällen tragen.
Also fahre ich 400 Meter zum nächsten Geschäft und stelle mein Gefährt auf deren Parkplatz vor dem Haus. Weswegen sich der Eingang neuerdings hinter dem Haus, in maximaler Entfernung von den Kundenparkplätzen befindet, ist mir etwas schleierhaft. Jedenfalls werde ich gleich bedient und auf meinen vorbereiteten und vorgetragenen Satz bzgl. Wandstärke, Schneiderad und Kunststoffrohr, werde ich kompetent dahingehend beraten, dass das Geschäft über keinen Sanitärbedarf verfüge und ich mich an Debrunner Acifer in Weinfelden wenden soll (da arbeitet meine Freundin; ihr Chef freut sich bestimmt, wenn seine Firma von der Konkurrenz empfohlen wird) oder gleich um die Ecke zu Keller Stahl gehen soll. Immerhin ist die Bedienung freundlich, die Beratung kompetent wenn auch im Resultat sehr unbefriedigend. Also laufe ich wieder ums Haus herum und fahre die nächsten 150 Meter zum dritten Geschäft. In Gedanken male ich mir schon aus, wie ich die Rohre mit der Säge kappen werde wie ein Heimwerker…
Auch bei Keller Stahl werde ich sofort bedient und der Verkäufer läuft mit mir zur Wand mit den Rohrschneidern und den Rädchen. "Dieses Rädchen hier sieht passend aus", sage ich und der Verkäufer geht zum Tresen und holt einen Schraubenzieher. Der herbeigeschaffte Schraubenzieher ist zu klein, also läuft er noch ein Mal und kommt mit einem passenden Schraubendreher zurück. Ich schraube mein Rädchen ab, das neue an, es passt und verflogen sind alle Bedenken wegen Inkompatibilität und "der ist wohl vom Baumarkt". Der Verkäufer scannt den Strichcode an der Wand und reicht mir den Handscanner: Damit soll ich als Barzahler im ersten Stock zur Kasse gehen, sie hätten hier im Laden kein Bargeld. Also steige ich die kurze Treppe hoch, klingle am Schalter, überreiche den Scanner und lege die 22.10 CHF in Bar auf den Tresen und bekomme dafür eine Quittung.
Wieder zu Hause mache ich mich an die Arbeit und kürze spielend mit meinem gepimpten Rohrschneider die Rohre. Ich bohre Löcher in diese und schneide Gewinde rein. Die Nylon-Nippel lassen sich zwar nur schwergängig eindrehen, aber schlussendlich sind alle drin und ich zufrieden. Mit je einem Tropfen Sekundenkleber versiegle ich die Gewinde, dass diese auch bestimmt luftdicht sind. Dann verklebe ich die Rohre schön rechtwinklig mit den Bögen und klebe das Reduzier-T-Stück ein. Bewaffnet mit Bohrhammer und Staubsauger bohre ich die 4 Löcher in die Kellerdecke um die Clips festzudübeln. Wie dann die Ringleitung fest an der Decke hängt, ist es ein Leichtes noch die Einspeisung vom Kompressor her passgenau einzukleben.
Sieht gut aus meine Ringleitung, ist aus Standardteilen günstig und einfach herzustellen und sollte eigentlich in keinem Aquarienkeller fehlen.
Also fahre ich 400 Meter zum nächsten Geschäft und stelle mein Gefährt auf deren Parkplatz vor dem Haus. Weswegen sich der Eingang neuerdings hinter dem Haus, in maximaler Entfernung von den Kundenparkplätzen befindet, ist mir etwas schleierhaft. Jedenfalls werde ich gleich bedient und auf meinen vorbereiteten und vorgetragenen Satz bzgl. Wandstärke, Schneiderad und Kunststoffrohr, werde ich kompetent dahingehend beraten, dass das Geschäft über keinen Sanitärbedarf verfüge und ich mich an Debrunner Acifer in Weinfelden wenden soll (da arbeitet meine Freundin; ihr Chef freut sich bestimmt, wenn seine Firma von der Konkurrenz empfohlen wird) oder gleich um die Ecke zu Keller Stahl gehen soll. Immerhin ist die Bedienung freundlich, die Beratung kompetent wenn auch im Resultat sehr unbefriedigend. Also laufe ich wieder ums Haus herum und fahre die nächsten 150 Meter zum dritten Geschäft. In Gedanken male ich mir schon aus, wie ich die Rohre mit der Säge kappen werde wie ein Heimwerker…
Auch bei Keller Stahl werde ich sofort bedient und der Verkäufer läuft mit mir zur Wand mit den Rohrschneidern und den Rädchen. "Dieses Rädchen hier sieht passend aus", sage ich und der Verkäufer geht zum Tresen und holt einen Schraubenzieher. Der herbeigeschaffte Schraubenzieher ist zu klein, also läuft er noch ein Mal und kommt mit einem passenden Schraubendreher zurück. Ich schraube mein Rädchen ab, das neue an, es passt und verflogen sind alle Bedenken wegen Inkompatibilität und "der ist wohl vom Baumarkt". Der Verkäufer scannt den Strichcode an der Wand und reicht mir den Handscanner: Damit soll ich als Barzahler im ersten Stock zur Kasse gehen, sie hätten hier im Laden kein Bargeld. Also steige ich die kurze Treppe hoch, klingle am Schalter, überreiche den Scanner und lege die 22.10 CHF in Bar auf den Tresen und bekomme dafür eine Quittung.
Wieder zu Hause mache ich mich an die Arbeit und kürze spielend mit meinem gepimpten Rohrschneider die Rohre. Ich bohre Löcher in diese und schneide Gewinde rein. Die Nylon-Nippel lassen sich zwar nur schwergängig eindrehen, aber schlussendlich sind alle drin und ich zufrieden. Mit je einem Tropfen Sekundenkleber versiegle ich die Gewinde, dass diese auch bestimmt luftdicht sind. Dann verklebe ich die Rohre schön rechtwinklig mit den Bögen und klebe das Reduzier-T-Stück ein. Bewaffnet mit Bohrhammer und Staubsauger bohre ich die 4 Löcher in die Kellerdecke um die Clips festzudübeln. Wie dann die Ringleitung fest an der Decke hängt, ist es ein Leichtes noch die Einspeisung vom Kompressor her passgenau einzukleben.
Sieht gut aus meine Ringleitung, ist aus Standardteilen günstig und einfach herzustellen und sollte eigentlich in keinem Aquarienkeller fehlen.
Bei Keller Stahl wurde ich gut bedient, so sollte es sein
Das Rad könnte käme sogar mit noch dickeren Wandstärken zu Gange
mit 1m langen Rohren, wird mein Luftquadrat aber riesig
Ja klar, die Radien der Bögen kommen ja noch hinzu, das Quadrat hätte etwa 124cm Seitenlänge
Mit dem neuen Rad am Rohrschneider kürze ich mit Leichtigkeit die Rohre auf die benötigte Länge
Der Gewindeschneider frisst G 1/4 Gänge durch den Kunststoff. Weiss jemand, ob man beim Gemeindeschneiden in Kunststoff auch Schneideöl verwenden soll?
Die Nippel von Hand unter Druck zwei Gänge einschrauben und dann mit dem Gabelschlüssel eindrehen
Geschafft, alle Nippel sind drin und mit Sekundenkleber gesichert und abgedichtet
Jetzt kommt das Verkleben der Rohre mit den Fittingen an die Reihe
Beide Seiten erst mit Tangit-Reiniger entfetten, dann Kleber drauf und mit dem Pinsel Axial verstreichen: Am Schluss muss ja alles luftdicht sein
Die Clips schraube ich an die Decke: Ein Clip pro Seite sollte genügen
Na, wie gefällt meine neue Ringleitung?
Die Clips haben sogar einen Sicherungsring, das hält bombenfest
Mehr als genügend Anschlüsse stehen zur Verfügung
Die unbenutzten Anschlüsse sind mit Gardena-Hähnchen verschlossen
Hier ist die Einspeisung der Luft in den Ring zu sehen
Bau einer Ringleitung - Planung und Materialbestellung
12/08/16 12:54
Aus meinem Projekt "Druckdose" ist innerhalb eines Tages das Projekt "Ringleitung" entstanden. "Wenn schon, denn schon richtig", lautet meine Devise und der Aufwand für eine Ringleitung an der Decke ist nicht viel höher, als für eine Druckdose in L-Form. Die Ringleitung wird von der Form her eher eine Quadratleitung aber vom Prinzip her bleibt es natürlich ein Ring.
Die Informatiker unter meinen Lesern werden sich vielleicht noch an TokenRing von IBM erinnern? Dieses Netzwerk basierte auf einem ringförmigen Koaxialkabel in welchem ein Token (eine Bitfolge) kreiste und die angeschlossenen Stationen durften nur reden, wenn sie gerade das Token hatten. Diese Netzwerke wurden vollständig von Ethernet abgelöst und werden sich heute wohl kaum mehr irgendwo finden: Schade eigentlich, denn das Konzept war gut und erinnert etwas an meine Ringleitung (wenn auch ohne Token). Die Druckdose entspricht dann eher Ethernet mit dem Hub/Switch in der Mitte und der sternförmigen Verteilung an die Endgeräte. Ich könnte jetzt auch noch das Prinzip von CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) mit Hilfe der Druckdose erläutern, aber das würde dann wirklich zu weit führen…
Ich wähle für den Ring PVC-U Rohr 50mm in extra starker Ausführung mit 3.7mm Wandstärke. Da werde ich Löcher reinbohren und G 3/4 Gewinde reinschneiden für die bereits erfolgreich im Acrylic Kreisel Tank eingesetzten Nylon Schraubnippel. Ich kann die Gewinde mit Teflonband dichten oder gebe einen Tropfen Sekundenkleber drauf, das wird bombenfest halten und dicht sein. An die unbenutzten Nippel werde ich ein Stück Schlauch montieren mit den Gardena Hähnchen dran, so vermeide ich auch die mechanische Belastung der Gewinde (3.7mm "Fleisch" ist ja nicht viel für ein Kunststoffgewinde) wegen Betätigung der Hähne.
Die Lufteinspeisung mache ich mit einer 32mm Leitung und einem entsprechenden Reduzier T-Stück. Ans Ende der 32mm Einspeisung kommt eine 32/20mm Reduktion und da klebe ich einen Schlauchanschluss rein für an den Gummischlauch der vom Kompressor kommt.
Das Material bestelle ich bei pvc-welt.de, die liefern typischerweise in Rekordgeschwindigkeit und spätestens am Montag kann ich die Sachen an der Pickpoint-Station in Konstanz holen.
Die Informatiker unter meinen Lesern werden sich vielleicht noch an TokenRing von IBM erinnern? Dieses Netzwerk basierte auf einem ringförmigen Koaxialkabel in welchem ein Token (eine Bitfolge) kreiste und die angeschlossenen Stationen durften nur reden, wenn sie gerade das Token hatten. Diese Netzwerke wurden vollständig von Ethernet abgelöst und werden sich heute wohl kaum mehr irgendwo finden: Schade eigentlich, denn das Konzept war gut und erinnert etwas an meine Ringleitung (wenn auch ohne Token). Die Druckdose entspricht dann eher Ethernet mit dem Hub/Switch in der Mitte und der sternförmigen Verteilung an die Endgeräte. Ich könnte jetzt auch noch das Prinzip von CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) mit Hilfe der Druckdose erläutern, aber das würde dann wirklich zu weit führen…
Ich wähle für den Ring PVC-U Rohr 50mm in extra starker Ausführung mit 3.7mm Wandstärke. Da werde ich Löcher reinbohren und G 3/4 Gewinde reinschneiden für die bereits erfolgreich im Acrylic Kreisel Tank eingesetzten Nylon Schraubnippel. Ich kann die Gewinde mit Teflonband dichten oder gebe einen Tropfen Sekundenkleber drauf, das wird bombenfest halten und dicht sein. An die unbenutzten Nippel werde ich ein Stück Schlauch montieren mit den Gardena Hähnchen dran, so vermeide ich auch die mechanische Belastung der Gewinde (3.7mm "Fleisch" ist ja nicht viel für ein Kunststoffgewinde) wegen Betätigung der Hähne.
Die Lufteinspeisung mache ich mit einer 32mm Leitung und einem entsprechenden Reduzier T-Stück. Ans Ende der 32mm Einspeisung kommt eine 32/20mm Reduktion und da klebe ich einen Schlauchanschluss rein für an den Gummischlauch der vom Kompressor kommt.
Das Material bestelle ich bei pvc-welt.de, die liefern typischerweise in Rekordgeschwindigkeit und spätestens am Montag kann ich die Sachen an der Pickpoint-Station in Konstanz holen.
So soll meine Ringleitung dann aussehen
Hier sollte Platz sein an der Decke für eine Ringleitung mit 1m Kantenlänge
Der Gardena-Hahn angeschliffen mit UHU Repair hält zwar, aber die Frage ist wie lange? Am besten wird der geschraube/geklebte Nippel aus Nylon halten
Der bestellte Silikonschlauch trifft heute bei mir ein
Das ist der richtig coole dickwandige Silikonschlauch: Damit werde ich meine Trition-Dosieranlage neu verschlauchen (analog: "verdrahten") in Hinblick auf die Umstellung auf die Core7 Elements
Wenig später klingelt der DHL-Mann und bringt die bestellte Ware von Mrutzek: Leckerlis für meine Zuchtanlage
Bau einer Druckdose - Klebertest
11/08/16 21:53
Ein Meerwasseraqarianer hat üblicherweise für die Vertreter der Süsswasserfraktion nur ein müdes Lächeln übrig: Ja, ja, ihr mit euren HMF's und Guppys, die ihr - kaum ist der Nitritpeak vorbei - in eure Becken setzt und welche sich von alleine fortpflanzen! Ein bisschen Restrespekt ist allenfalls noch übrig für Diskuszüchter, die scheinen einen ähnlich grossen Aufwand zu betreiben wie die Meerwasserkollegen. Wenn wir aber mal unser Überlegenheitsgehabe beiseite legen, müssen wir zugeben, dass es da doch einige Süsswasserkollegen gibt, die es schwer drauf haben. Bei einigen Themen, wie zum Beispiel der Verteilung von Druckluft im grossen Stil, sind uns die Zuckerwasserkollegen um Meilen überlegen. Oder hat jemand von euch schon mal den Begriff "Druckdose" oder "Ringleitung" gehört? Das Problem ist das folgende: Will ich in einem Raum überall Druckluft mit gleichmässigem Druck zur Verfügung haben, kann ich nicht einfach meterlange Silikonschläuche verlegen, denn diese engen Schläuche haben zu viel Reibung und so kommt nach 5 Metern am anderen Ende nur noch ein laues Lüftchen raus, statt dicke Pusteluft. Man kann sich das zur Anschauung folgendermassen vorstellen: Habe ich einen Gartenschlauch in welchen ich alle paar Meter ein Loch gebohrt habe, dann spritz das Wasser zwar munter aus dem ersten und vielleicht noch zweiten Loch, aber ab dem 5. Loch kommt da nur noch Nieselregen und aus dem letzten Loch noch ein feines Rinnsal. Stelle ich hingegen ein Fass in die Mitte meines Gartens und bohre meine Löcher alle in derselben Höhe rundherum in mein Fass, dann sprudelt das Wasser eifrig aus allen Löchern und das auch noch gleich stark. Das ist das Prinzip der Druckdose. Verwende ich Luft, dann kann das Fass auch liegen und die Löcher brauchen auch nicht mehr auf gleicher Höhe angeordnet zu sein. Wird allerdings das Fass etwas gar lang, dann mache ich besser einen ringförmiges Fass und hätte somit die Ringleitung erklärt (wobei ich zugeben muss, dass hier das Fassbeispiel eher wenig zur Klärung des Sachverhaltes beigetragen hat…).
Wer mal so eine Ringleitung in der Praxis sehen will, soll über seinen meerwasserbedingten Schatten springen und mal bei diesem L-Wels-Züchter reinschauen: http://www.l-welse.com/reviewpost/showproduct.php/product/1609
Ich wollte mir schon länger mal so eine Druckdose für an die Decke meines Kellers bauen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Jetzt ist aber der Verteilbalken (eine Art schlecht konstruierte Druckdose) meines Resun-Kompressor undicht geworden und so will ich das Vorhaben endlich umsetzen.
Das grösste Problem sehe ich beim Einkleben der Anschlüsse für die Ausgänge. Was ich auf jedem Fall vermeiden möchte ist, dass meine Anlage schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken der Schläuche undicht wird, denn dann wäre ich ja gleich weit wie mit meinem jetzigen undichtem Verteilbalken. Als erstes versuche ich die orangen Hähnchen des Gardena Micro-Drip Systems. Diese sind vermutlich aus Polypropylen (PP) und ich weiss nicht, wie ich dieses fest mit PVC-U verkleben kann. Ich versuche es erst mit der Kombination von Tangit-Reiniger und Kleber und dann noch mit UHU Max Repair. Beides hält nicht. Heute der zweite Versuch mit denselben Klebstoffen aber diesmal rauhe ich die Oberflächen auf. Sollte auch das nicht halten, werde ich mal Tante Google anwerfen und mir einen geeigneten Kleber für diese Anwendung suchen; irgendwas wird es ja dafür schon geben, hoffe ich.
Wer mal so eine Ringleitung in der Praxis sehen will, soll über seinen meerwasserbedingten Schatten springen und mal bei diesem L-Wels-Züchter reinschauen: http://www.l-welse.com/reviewpost/showproduct.php/product/1609
Ich wollte mir schon länger mal so eine Druckdose für an die Decke meines Kellers bauen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Jetzt ist aber der Verteilbalken (eine Art schlecht konstruierte Druckdose) meines Resun-Kompressor undicht geworden und so will ich das Vorhaben endlich umsetzen.
Das grösste Problem sehe ich beim Einkleben der Anschlüsse für die Ausgänge. Was ich auf jedem Fall vermeiden möchte ist, dass meine Anlage schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken der Schläuche undicht wird, denn dann wäre ich ja gleich weit wie mit meinem jetzigen undichtem Verteilbalken. Als erstes versuche ich die orangen Hähnchen des Gardena Micro-Drip Systems. Diese sind vermutlich aus Polypropylen (PP) und ich weiss nicht, wie ich dieses fest mit PVC-U verkleben kann. Ich versuche es erst mit der Kombination von Tangit-Reiniger und Kleber und dann noch mit UHU Max Repair. Beides hält nicht. Heute der zweite Versuch mit denselben Klebstoffen aber diesmal rauhe ich die Oberflächen auf. Sollte auch das nicht halten, werde ich mal Tante Google anwerfen und mir einen geeigneten Kleber für diese Anwendung suchen; irgendwas wird es ja dafür schon geben, hoffe ich.
So machen es die Süsswasserprofis (Bild von L-Welse.com)
Der Verteilbalken an meinem Kompressor ist undicht geworden
Ich brauche derzeit nur 4 Anschlüsse für die Grobverteilung
Die Feinverteilung auf die Becken übernimmt ein Verteilbalken mit Anschlusshahnen
Anstelle des Verteilbalkens soll künftig eine Druckdose an die Decke kommen; aber wie kann ich die Hähnen stabil einkleben?
Leckende Puratek
10/08/16 10:08
Gestern Abend, wir wollen uns gerade auf den Weg Richtung Schaffhausen ans "Stars in Town" machen, sehe ich vor der Kellertüre eine Pfütze am Boden! £$@€*%&, warum gerade jetzt!??! Ein Blick zum Technikbecken, alles okay! Ein Blick zur Bypassbecken: Dieses überläuft nicht! Ein Blick zur Zuchtanlage: Auch da läuft nichts über! Erstmal aufatmen, aber woher kommt das Wasser? Bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass ein Rinnsal von der Umkehrosmoseanlage nach unten auf den Boden läuft. Da wird wohl ein Anschluss undicht geworden sein aber so auf die Schnelle kann ich die undichte Stelle nicht finden. Also schalte ich die Anlage aus und lasse zur Erinnerung das Handtuch am Boden liegen, nicht, dass ich sie morgen im Halbschlaf wieder einschalte.
Einmal mehr bewährt sich meine Vorsicht mit Anlagen die unter Leitungswasserdruck stehen: Immer nur laufen lassen, wenn man zu Hause ist. Das Wasservolumen in meinem Aquarium mag noch so gross sein, an das Leitungssystem von Felben-Wellhausen kommt es nicht hin: In meinem Aquarium sind gut 800 Liter Wasser, sollte das alles auslaufen, ist das wohl nicht einmal 1cm Wasserstand in meinem Keller. Löst sich aber einer der vielen Anschlüsse an der Umkehrosmoseanlage, dann läuft es und es läuft und es läuft und irgendwann kann ich, sofern noch zugänglich, aus der Garage mein Tauchzeugs holen um in meinem Keller einen Wracktauchgang zu machen.
Heute früh mache ich mich auf die Fehlersuche. Die üblichen Verdächtigen sind diese Steckverbinder. Diese halten zwar bombenfest, mögen es aber nicht besonders, wenn man an ihnen dauernd herumzupft. Leider macht dies aber die Druckerhöhungspumpe. Anstatt konstant zu pumpen und ordentlich Druck zu machen, bringt diese Schläge auf's System sodass die Steckverbinder permanent Zug-/Druckbelastungen ausgesetzt sind. Ich kontrolliere alle Verbinder, lasse die Anlage wieder laufen aber kann den leckenden Anschluss nicht finden. Also nehme ich die UOA von der Wand und ersetzte ein paar angescheuerte Schläuche. Wieder an der Wand, tropft die Anlage aber nach wie vor. Also schraube ich die Druckerhöhungspumpe ab und dann noch die mittlere Kunststoffsäule. Da endlich finde ich den Übeltäter: Ein feiner Wasserstrahl schiesst mit ordentlich Druck aus einem der Schläuche. Dieses wurde durch die Schläge an einer scharfen Kante über die Jahre abgewetzt und offenbar wurde gestern kurz vor dem Konzert noch der letzte Rest Plastik zwischen meinem Kellerboden und dem Innern des Rohres weggescheuert. Kleine Ursache, grosse Wirkung, aber diesmal habe ich Schwein gehabt!
Einmal mehr bewährt sich meine Vorsicht mit Anlagen die unter Leitungswasserdruck stehen: Immer nur laufen lassen, wenn man zu Hause ist. Das Wasservolumen in meinem Aquarium mag noch so gross sein, an das Leitungssystem von Felben-Wellhausen kommt es nicht hin: In meinem Aquarium sind gut 800 Liter Wasser, sollte das alles auslaufen, ist das wohl nicht einmal 1cm Wasserstand in meinem Keller. Löst sich aber einer der vielen Anschlüsse an der Umkehrosmoseanlage, dann läuft es und es läuft und es läuft und irgendwann kann ich, sofern noch zugänglich, aus der Garage mein Tauchzeugs holen um in meinem Keller einen Wracktauchgang zu machen.
Heute früh mache ich mich auf die Fehlersuche. Die üblichen Verdächtigen sind diese Steckverbinder. Diese halten zwar bombenfest, mögen es aber nicht besonders, wenn man an ihnen dauernd herumzupft. Leider macht dies aber die Druckerhöhungspumpe. Anstatt konstant zu pumpen und ordentlich Druck zu machen, bringt diese Schläge auf's System sodass die Steckverbinder permanent Zug-/Druckbelastungen ausgesetzt sind. Ich kontrolliere alle Verbinder, lasse die Anlage wieder laufen aber kann den leckenden Anschluss nicht finden. Also nehme ich die UOA von der Wand und ersetzte ein paar angescheuerte Schläuche. Wieder an der Wand, tropft die Anlage aber nach wie vor. Also schraube ich die Druckerhöhungspumpe ab und dann noch die mittlere Kunststoffsäule. Da endlich finde ich den Übeltäter: Ein feiner Wasserstrahl schiesst mit ordentlich Druck aus einem der Schläuche. Dieses wurde durch die Schläge an einer scharfen Kante über die Jahre abgewetzt und offenbar wurde gestern kurz vor dem Konzert noch der letzte Rest Plastik zwischen meinem Kellerboden und dem Innern des Rohres weggescheuert. Kleine Ursache, grosse Wirkung, aber diesmal habe ich Schwein gehabt!
Gerade rechtzeitig bemerke ich gestern Abend die Pfütze unter der Umkehrosmoseanlage: Heute ist Fehlersuche und Reparatur angesagt!
Die Vertex Puratech lässt sich einfach zerlegen, aber ich finde das Leck erst nicht
Erst wie ich die Druckerhöhungspumpe abschraube…
… und dann noch die mittlere Säule entferne, finde ich die lecke Stelle
Ein durchgescheuerter Kunststoffschlauch ist der Übeltäter
Nachdem der Schlauch ersetzt und alles wieder an seinem Platz ist, schnurrt die Anlage wieder wie ein Kätzchen (ein Kätzchen mit nicht mehr ganz neuer Membrane allerdings)
Zu Besuch bei Coral Dreams in Oberglatt
06/08/16 15:07
Anita muss an unserem ersten Ferientag erst ihre Wohnung auf Vordermann bringen, denn morgen erwartet sie Gäste. Also ist für mich die perfekte Gelegenheit um endlich zu Coral Dreams nach Oberglatt zu fahren. Das Geschäft wurde erst vor Kurzem eröffnet und ich kenne Franziska und Natascha noch von Rio Xingu in Winterthur und Aqula in Oetwil. Ich finde es super, dass Mutter und Tochter gemeinsam ein Geschäft eröffnet haben und wünsche beiden einen super Start und viel Erfolg! Ich hoffe, dass meine kleine Fotostrecke nicht nur meine Leser animiert, auch mal ihr Geld bei Franziska und Natascha auszugeben, sondern soll auch als Orientierungshilfe dienen: Bei aller Perfektion wie der Laden eingerichtet ist und die Ware präsentiert wird, ein kleines Manko bleibt: Ist man erst mal da gelandet, wo das Navi findet, dass sich "Im Sack 2" befindet, kommt man sich sprichwörtlich vor wie in einem dunklen Sack: Das Kundenauge ist auf blaues Licht, Schaufensterfront mit Aquarien, surrenden Klimaanlagen und einem davor stehenden Lieferwagen mit Firmenaufschrift eingerichtet, aber hiervon ist in Oberglatt nichts zu sehen. Darum der entscheidende Hinweis für alle Leser: Ihr müsst in das Gebäude rein! Der Eingang ist neben dem Café und es riecht davor nicht wie üblich nach Feuchtraum, sondern nach frisch gewaschener Wäsche!
Bis zur Adresse "Im Sack 2c" führt einen ja das Navi: Wobei, ich sehe keine Hausnummer, wie war das jetzt schon wieder mit den geraden Hausnummern auf der rechten Seite vom Dorfzentrum her gesehen oder umgekehrt?
Ein älterer Herr mit der Weste voller Katzenhaare, der mich schon zum zweiten Mal an ihm vorbeikurven sieht, beginnt wild zu gestikulieren und lotst mich in den Parkplatz: "Nein, Aquarium Geschäft hat es hier nicht - hmmm - vielleicht im Gemeindehaus…?" Ich parke erst mal das Auto und mache mich dann zu Fuss auf die Suche…
Ach so, Coral Dreams nach lins, also laufe ich erst mal links ums Haus herum, ich will ja weder Waschen noch Bügeln
Jetzt erst begreife ich: Das Laden ist da drinnen zwischen Café und Waschsalon
Na, wer sagt's denn, das hätte sogar Odysseus gefunden!
hier jetzt auch das vertraute blaue Licht, welches für Aquariengeschäfte und Fussgängerunterführungen typisch ist
Der Laden ist in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt, später Lagergebäude untergebracht. Die Farbwahl ist sehr gekonnt, man merkt, hier haben Frauen das Sagen
Gleich beim Eingang zwei grosse Fischverkaufsanlagen: Alles ist sehr sauber, da sind weder Glasrosen noch Algen oder Salzränder zu sehen
sehr professionell und sehr aufgeräumt die Anlage!
Das sind UV-Schutzbrillen für das Verkaufspersonal: In den Unterschränken hinter der Anlagen sind offene UV-Klärer
Da erkennt man die weibliche Note: Kein Mann würde Handtücher so schön stapeln und nach Farbtönen sortieren
sehr schick das Eckbecken neben dem Eingang in die Lagerräume und Werkstatt des Geschäftes
So eine Aufhängung habe ich noch nie gesehen: Wirkt sehr stabil, sehr hochwertig und sehr flexibel
Herbert zeigt mir dann ein Stück dieser Alu-Profile: Das ist Profiware und nicht zu vergleichen mit dem Zeugs aus dem Baumarkt
Da werden keine Eckverbinder mit dem Hammer eingeschlagen sondern alles ist mit Inbusschrauben verschraubt
Eine schöne Auswahl der Easy Reef Futterprodukte, die seit der Messe in aller Munde sind
Das Sortiment von Sangokai und Triton ist schön aufgeräumt zu finden
Das Korallen- und Muschelverkaufsbecken hat tolle Dimensionen: Sowas wäre cool in der Mitte einer grossen Loft
Grosse Auswahl an Tunze Artikeln
Das Geschäft hat im Grundrisse die Form eines "L", mit gleichlangen Seiten, also doch kein "L", sondern ein Korporalsabzeichen, ein Quadrat wo ein kleineres Quadrat die eine Ecke weggeschnitten hat… Ach, ich gebe es auf, ihr wisst schon, was ich meine…
Ist man an der Kasse vorbei um's Eck gelaufen, sieht man, dass der Laden wohl weit und breit derjenige mit den meisten Quadratmetern ist
Süsswasser ist zwar nicht (mehr) mein Ding, aber die Pflanzenanlage sieht einfach toll aus
Die Kuschelecke zum Verweilen, Schwatzen und Lesen
Der Schlupf von gestern Nacht sind definitiv KEINE Amphiprion Ocellaris: Ich vermute, ich habe, wie schon einmal, Flavivertex-Grundeln geschöpft!
Was ist los mit meinen Larven?
05/08/16 22:45
Wie ich vorletzte Woche aus dem Kurzurlaub in Genf zurück kam, sah ich gleich das Nemogelege. Es war noch recht orangefarben und dürfte wohl vom selben Tag, also Mittwoch, stammen. Somit errechne ich den heutigen Abend als den Tag 9 und lege mich auf die Lauer. Ich finde es schon mal komisch, dass die Larven 10 Minuten zu früh erscheinen, dies liesse sich aber mit den sommerlich erhöhten Temperaturen in meinem Becken erklären. Die Larven schwimmen tüchtig zur Oberfläche und soweit ist alles normal. Erst später im Salzkübel wird mir klar, was diesmal anders ist: Die Larven sind komplett durchsichtig und man sieht nur das Augenpaar als kleinen, schwarzen Punkt. Ich habe keine Ahnung, wieso dies beim heutigen Schlupf so ist und kann nur Vermutungen anstellen: Futtersituation der Eltern, zu warme Temperaturen oder Wasserwerte.
Mal sehen, ob ich ein paar Larven durch die Metamorphose bringe.
Mal sehen, ob ich ein paar Larven durch die Metamorphose bringe.
Normalerweise sieht man die Larven am Boden des Salzeimers, heute sind sie jedoch kaum zu erkennen und darum auch nicht zählbar
blasse, kleine Bindfäden
Aber unter dem Mikroskop sehen sie wie A. Ocellaris aus, oder täusche ich mich da?
Unten sieht man wohl den Verdauungsapparat mit dem After
Was ist wohl der sonderbare Flecke am Schwanzende?
Das Infinite-Monkey-Theorem - angewendet auf Planktonzucht
04/08/16 20:12
Nimmt man genug Schimpansen und lässt diese genügend lange mit ausreichend vielen Schreibmaschinen herumspielen, wird einer davon Krieg und Frieden schreiben. So lautet in etwas das Infinite-Monkey-Theorem. So weit so gut, dass müsste eigentlich jedermann einleuchten und würde ausserdem der Firma Hermès zu neuem Glanz verhelfen. Ebenso würde man in der Teppichetage von Chiquita Brands International Inc. wegen des Experimentes Luftsprünge machen, denn schliesslich macht das viele Tippen auf Dauer ja auch hungrig.
Was hat das aber nun mit Planktonzucht zu tun?
Hier kommt nun das Andreas-Infinite-Planktonkultur-Theorem zur Anwendung: Nimmt man eine grössere Anzahl von Gefässen mit Salzwasser und Phytoplankton und stellt diese an verschiedenen Orten im und ums Haus herum auf, dann wird man jederzeit über genügend Plankton für die Fischzucht verfügen. So habe ich heute zum Beispiel festgestellt, dass sich aus meiner Planktonkultur vor dem Küchenfenster mit einem Copepodenansatz eine wunderbar dichte Brachionus-Kultur entwickelt hat. Copepoden habe ich zwar keine einzige gefunden, die haben wohl ihre Habseligkeiten in ein Taschentuch gepackt, deren Enden verknotet, einen Stock durchgesteckt, das Bündel auf die Schulter geladen und sind auf Wanderschaft gegangen, vermutlich in eine meiner Brachionuskulturen im Keller! Fischerjoe, Planktonexperte und Betreiber von plankton-shop.ch werden, wenn er nun diese Zeilen nun liest, die Haare zu Berge stehen: "Andreas, Reinkultur geht aber anders, ich habe dir doch gesagt wie das geht!" Ich weiss, Joe, aber ich bin da ganz der Pragmatiker und freue mich, wenn sich irgendetwas in meinen Kulturen vermehrt, was ich meinen Fischlarven, den Wurdemanni-Larven und den Banggai-Babies verfüttern kann. Irgendwann werde ich das schon noch hinbekommen sauber zu arbeiten, mir nach dem Einfüllen der Artemiazysten die Hände waschen, Gefässe mit Alkohol desinfizieren und mir nicht dauernd am alten Handtuch die Copepodengriffel abwischen.
Mit dem Garten halte ich es übrigens ähnlich: Unkraut gedeiht wunderbar auf meiner Rabatte und warum soll ich dieses ausreissen, wenn sich doch meine teuer erworbenen und vom Gärtner eingepflanzten lila Immergrün so schwer tun? Erfreue ich mich halt an Schachtelpalmen, Gräsern, stachligen Disteln und was da sonst noch alles blüht, das Zeugs ist ja auch grün…
Was hat das aber nun mit Planktonzucht zu tun?
Hier kommt nun das Andreas-Infinite-Planktonkultur-Theorem zur Anwendung: Nimmt man eine grössere Anzahl von Gefässen mit Salzwasser und Phytoplankton und stellt diese an verschiedenen Orten im und ums Haus herum auf, dann wird man jederzeit über genügend Plankton für die Fischzucht verfügen. So habe ich heute zum Beispiel festgestellt, dass sich aus meiner Planktonkultur vor dem Küchenfenster mit einem Copepodenansatz eine wunderbar dichte Brachionus-Kultur entwickelt hat. Copepoden habe ich zwar keine einzige gefunden, die haben wohl ihre Habseligkeiten in ein Taschentuch gepackt, deren Enden verknotet, einen Stock durchgesteckt, das Bündel auf die Schulter geladen und sind auf Wanderschaft gegangen, vermutlich in eine meiner Brachionuskulturen im Keller! Fischerjoe, Planktonexperte und Betreiber von plankton-shop.ch werden, wenn er nun diese Zeilen nun liest, die Haare zu Berge stehen: "Andreas, Reinkultur geht aber anders, ich habe dir doch gesagt wie das geht!" Ich weiss, Joe, aber ich bin da ganz der Pragmatiker und freue mich, wenn sich irgendetwas in meinen Kulturen vermehrt, was ich meinen Fischlarven, den Wurdemanni-Larven und den Banggai-Babies verfüttern kann. Irgendwann werde ich das schon noch hinbekommen sauber zu arbeiten, mir nach dem Einfüllen der Artemiazysten die Hände waschen, Gefässe mit Alkohol desinfizieren und mir nicht dauernd am alten Handtuch die Copepodengriffel abwischen.
Mit dem Garten halte ich es übrigens ähnlich: Unkraut gedeiht wunderbar auf meiner Rabatte und warum soll ich dieses ausreissen, wenn sich doch meine teuer erworbenen und vom Gärtner eingepflanzten lila Immergrün so schwer tun? Erfreue ich mich halt an Schachtelpalmen, Gräsern, stachligen Disteln und was da sonst noch alles blüht, das Zeugs ist ja auch grün…
Eine meiner zahlreichen Planktonkulturen: Diese hier leistet mir Gesellschaft beim Gemüse rüsten
Aus 3 Liter der grünen Lösung gewinne ich geschätzte Zehntausend Brachionen
Brachionus in erstklassiger 1A Exportqualität; diese hier ist ein Männchen, dh. Stammvater vieler kleiner Brachiönchen
Schneckenpflege mit Lupe
03/08/16 23:44
Heute ist mal wieder Schneckenpflegeabend. Ich nehme die Bechergläser vom Glasregal und stelle diese, aufsteigend nach Datum sortiert, an die gut beleuchtete Stelle vor die Planktonreaktoren. Mit der Lupe suche ich erst die Wände, dann von unten den Boden und dann von oben die Wasseroberfläche nach Schnecken oder Schneckenlarven ab. In 4 Gläsern, die teilweise noch vom Mai stammen, ist auch nach längerer Suche nichts zu erkennen und so wasche ich diese Gläser aus und desinfiziere sie anschliessend mit Alkohol. Tja, man kann nicht immer gewinnen im Leben und in der Schneckenzucht sowieso nicht!
In einem Teil der Gläser finde ich Schneckenlarven oder zumindest kleine Striche, die Schneckenlarven sein könnten. In diesen Gläsern wechsle ich 20ml Wasser mit der Spritze (dies entspricht 10% des Volumens) und gebe Glasrosen aus dem Technikbecken hinein. In ein paar Gläsern sind schon von blossem Auge gut die kleinen Schneckchen zu erkennen, die tlw. 5mm gross sind. Auch da mache ich Wasserwechsel, füttere die Schnecken mit frischen Glasrosen (die schön Braunen, möglichst kleinen Exemplare aus dem Technikbecken), markiere die Gläser mit Klebeband und stelle die Gläser zurück auf's Regal.
In immerhin zwei der Gläser waren bei der letzten Kontrolle keine Schnecken sondern nur Larven zu sehen und die Fütterung mit Glasrosenschleim scheint Wirkung gezeigt zu haben: In beiden Bechern finde ich umgewandelte Schnecken. Das Vorhandensein von Glasrosen ist sicherlich der Auslöser für die Umwandlung von Larven zu Schnecken, doch scheint dies mit grossen, intakten Glasrosen nicht immer zu funktionieren und da scheint der Schneckenschleim den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ich habe einen Video zusammengeschnitten als Einführung in die Zucht von A. Stephanieae, diesen findet ihr auf YouTube.
In einem Teil der Gläser finde ich Schneckenlarven oder zumindest kleine Striche, die Schneckenlarven sein könnten. In diesen Gläsern wechsle ich 20ml Wasser mit der Spritze (dies entspricht 10% des Volumens) und gebe Glasrosen aus dem Technikbecken hinein. In ein paar Gläsern sind schon von blossem Auge gut die kleinen Schneckchen zu erkennen, die tlw. 5mm gross sind. Auch da mache ich Wasserwechsel, füttere die Schnecken mit frischen Glasrosen (die schön Braunen, möglichst kleinen Exemplare aus dem Technikbecken), markiere die Gläser mit Klebeband und stelle die Gläser zurück auf's Regal.
In immerhin zwei der Gläser waren bei der letzten Kontrolle keine Schnecken sondern nur Larven zu sehen und die Fütterung mit Glasrosenschleim scheint Wirkung gezeigt zu haben: In beiden Bechern finde ich umgewandelte Schnecken. Das Vorhandensein von Glasrosen ist sicherlich der Auslöser für die Umwandlung von Larven zu Schnecken, doch scheint dies mit grossen, intakten Glasrosen nicht immer zu funktionieren und da scheint der Schneckenschleim den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ich habe einen Video zusammengeschnitten als Einführung in die Zucht von A. Stephanieae, diesen findet ihr auf YouTube.
eine ca. 5mm grosse, sehr dunkel gefärbte Aeolidiella Stephanieae; diese hat sich also an einer braunen Glasrose den Magen vollgeschlagen
Mit der Lupe suche ich jeden der Becher mehrmals ab
Diese Schnecke dürfte ihre Endgrösse mit fast 4.5 Zentimetern erreicht haben
Und nun zu was ganz anderem: Empfang, Entschlüsselung und Einspeisung von ADS-B Daten
30/07/16 13:42
Störche können ja nicht immer fliegen, sondern müssen sich zwischendurch auch mal etwas ablenken mit Frösche jagen und Nester auf Schornsteinen bauen. Mir geht es genau so: Ich kann ja nicht nur immer Meerwasseraquarium machen und Larven brüten, sondern brauche auch mal etwas Abwechslung und mache zwischendurch auch mal was ganz anderes (keine Angst, es geht hier nicht um den Bau von Nestern auf Kaminen!). Vielleicht geht es meinen geschätzten Blog-Lesern ja auch so und darum heute Mal zur Abwechslung mal was ganz anderes, das vorne und hinten nichts mit Meerwasseraquarium zu tun hat (na ja, das eine oder andere Teil wird man unzweifelhaft als Meerwasser-relevant einstufen können): Der Empfang, die Entschlüsselung und Einspeisung von ADS-B Daten! "Hääää, was ist denn das schon wieder", werdet ihr wohl jetzt denken, darum ganz von vorne und mit möglichst wenig Fachchinesisch und vielen Bildern.
Verkehrsflugzeuge und viele Hubschrauber, Segelflieger und Montgolfieren (ich liebe diese Wort, es tönt so altmodisch) haben ein Gerät eingebaut, welches sich Transponder nennt. Aufgabe dieses Senders ist es, den Fluglotsen ihre Arbeit zu erleichtern: Statt nur einem Punkt auf dem Radarschirm, wird das Bild durch zusätzliche Daten, welche vom Flugzeug automatisch gesendet werden, angereichert. Zu diesen Daten gehört die Flugnummer, die Höhe, die Position, die Geschwindigkeit, das Rufzeichen und anderes. Die Signale werden auf 1090 MHz einmal pro Sekunde gesendet. Mit der geeigneten Ausrüstung, kann man diese Signale im Umkreis von ca. 200-400Km empfangen. 1090 MHz ist schon eine ziemlich exotische Frequenz und ein normales Kofferradio ist hierzu nicht zu gebrauchen. Nun gibt es aber USB-Sticks, die eigentlich für den Empfang von DVB-T gedacht sind. Diese Dinger kosten unter 30 Euro und die meisten sind mit dem 820T oder 820T2 Chip ausgestattet. Die Entwickler dieses Chips waren entweder sehr kreativ oder aber sorglos, jedenfalls lässt sich mit einem speziellen Treiber der Chip so umprogrammieren, dass er im Bereich von 25 MHz bis 1800 MHz alles empfängt. Die ganze Signalverarbeitung und Demodulator wird mittels Software gemacht und das ist gegenüber traditionellen Röhren- oder Transistorradios ein völlig neues Konzept: Software Defined Radio (SDR). Mit SDR kann man also so ziemlich alles empfangen: Radiostationen, CB-Funk, Amateurfunk, Polizeifunk (illegal), Flugfunk (vermutlich auch illegal), Taxifunk (vermutlich legal aber langweilig) oder eben die ADS-B Signale. Natürlich schlägt hier mein Informatikerherz höher: Ein Radio ohne Schwingkreis, ohne Zwischenfrequenz ohne Demodulator, ohne Verstärker sondern einfach ein Stück Software! Wie genial ist das denn!?
Wer nun denkt, dafür brauche es einen richtig grossen Computer mit gigantischer Rechenleistung, der täuscht sich. Es gibt das Programm für Windows oder Mac und als besonderer Clou auf für den Einplatinen-Unix-Computer Raspberry Pi. Ich habe mir für den Zweck den derzeit stärksten Raspberry Pi gekauft, das Model 3 B mit 4 USB Schnittstellen, Ethernet, Bluetooth und WLAN für CHF 59.95 bei Conrad. Ein Rechner mit dieser Ausstattung und zu diesem Preis. Hätte ich eine Zeitmaschine und würde ich so einen Rechner nur 30 Jahre in die Vergangenheit bringen, ich würde mit der Rechenleistung ganze Rechenzentren mit Mainframes für Hunderte von Millionen Dollar schlagen! Wie geil wäre das denn!? Mit diesen Rechnern kann man herrlich herumbasteln aber die richtige Killerapp fehlte mir bis anhin, bis ich auf diese Geschichte mit ADS-B Empfang gestossen bin.
Nachdem wir also diese ADS-B Signale mit dem umprogrammierten DVB-T Stick empfangen haben, müssen die Telegramme noch dekodiert werden. Die Daten sind nicht verschlüsselt und wenn man die Struktur der Daten kennt (diese ist nicht geheim, resp. wurde reverse-engineered), kann man diese in Klartext anzeigen. Dies erledigt ein Open Source Programm namens dump1090. Das Programm stellt dann die Rohdaten, die dekodierten ADS-B Telegramme auf verschiedenen Netzwerkports zur Verfügung und als besonderer Clou ist ein kleiner Webserver implementiert, sodass man sich die Daten auch in Form von Flugzeugen auf einer Karte mittels Browser betrachten kann.
Mit meiner Antenne und meinem Empfänger sehe ich Flugzeuge bis etwa halbe Strecke nach Paris und bis Frankfurt. Leider ist mein Empfang wegen dem Nachbarhaus und dem suboptimalen Antennenstandort gegen Süden und Osten etwas limitiert und ich empfange aus dieser Richtung nur Signale von sehr hoch fliegenden Flugzeugen, die relativ nahe sind. Besser wäre es, die Antenne mit einem Mast direkt auf's Dach zu setzen, aber dafür ist mir der Aufwand mit Dachdecker und Elektriker (Blitzschutz) dann doch zu gross.
Obwohl es schon cool ist, wenn man nun im Liegestuhl im Garten liegend mit dem iPad die Flugzeuge, die einem über den Kopf fliegen identifizieren kann, ist es doch noch viel besser, wenn man diese Daten anderen Leuten zur Verfügung stellt, die selber nicht über diese Empfangsinfrastruktur verfügen. Dies macht nun ein weiteres Programm auf dem Raspberry Pi: frfeed24 von flightradar24.com. Flightradar24.com basiert auf Daten von solchen Empfängern auf der ganzen Welt und jedermann kann sich so gratis und franko einen Überblick verschaffen, was da irgendwo in der Welt am Himmel herumfliegt. Das Programm verlinkt die Rohdaten dann noch mit weiteren Datenquellen wie z.B. Fotos von Flugzeugen, Flugplänen und Standorten von Flughäfen etc. Man kann damit also zum Beispiel, wie ich heute Morgen, den Flug seiner Kinder in die Ferien nach Stockholm verfolgen oder das Überfliegen des Roten Meeres durch die Solar Impulse von letzter Woche. Auch kann man zum Beispiel die Ballone des LOON-Projektes von Google über Kalifornien und an der Westküste Südamerikas sehen, welche Internet in 3. Welt Länder bringen soll. Wenn ihr also künftig auf Flightradar24 ein Flugzeug seht im Dreieck zwischen Paris, Frankfurt und Felben-Wellhausen, dann kann es sein, dass diese Daten von meiner Umfangsanlage stammen. Damit hier niemand Unfug treibt und gefakte Daten einspeist, werden Flugzeuge auf Flightradar24 erst dargestellt, wenn die Information von mehreren Stationen bestätigt ist.
Jedem, dem ich bisher von diesem Projekt erzählt habe, kam mit derselben Frage: Was nun, wenn Terroristen auf diese Daten zurückgreifen? Erstens werden Militärflugzeuge und klassifizierte Flüge (also z.B. diese der Airforce One) ausgeblendet und zweitens ist ein Terrorist, der in der Lage ist, ein Flugzeug vom Boden aus vom Himmel zu holen, wohl auch in der Lage das Flugzeug anderweitig zu identifizieren.
Ich hoffe ich habe euch Appetit gemacht euch selber so eine Empfangsanlage zu bauen: Die Kosten belaufen sich auf unter 200 CHF für Raspberry Pi, Antenne und DVB-T Stick. Für weitergehende Informationen dürft ihr euch gerne an mich wenden oder ihr findet diese hier.
Verkehrsflugzeuge und viele Hubschrauber, Segelflieger und Montgolfieren (ich liebe diese Wort, es tönt so altmodisch) haben ein Gerät eingebaut, welches sich Transponder nennt. Aufgabe dieses Senders ist es, den Fluglotsen ihre Arbeit zu erleichtern: Statt nur einem Punkt auf dem Radarschirm, wird das Bild durch zusätzliche Daten, welche vom Flugzeug automatisch gesendet werden, angereichert. Zu diesen Daten gehört die Flugnummer, die Höhe, die Position, die Geschwindigkeit, das Rufzeichen und anderes. Die Signale werden auf 1090 MHz einmal pro Sekunde gesendet. Mit der geeigneten Ausrüstung, kann man diese Signale im Umkreis von ca. 200-400Km empfangen. 1090 MHz ist schon eine ziemlich exotische Frequenz und ein normales Kofferradio ist hierzu nicht zu gebrauchen. Nun gibt es aber USB-Sticks, die eigentlich für den Empfang von DVB-T gedacht sind. Diese Dinger kosten unter 30 Euro und die meisten sind mit dem 820T oder 820T2 Chip ausgestattet. Die Entwickler dieses Chips waren entweder sehr kreativ oder aber sorglos, jedenfalls lässt sich mit einem speziellen Treiber der Chip so umprogrammieren, dass er im Bereich von 25 MHz bis 1800 MHz alles empfängt. Die ganze Signalverarbeitung und Demodulator wird mittels Software gemacht und das ist gegenüber traditionellen Röhren- oder Transistorradios ein völlig neues Konzept: Software Defined Radio (SDR). Mit SDR kann man also so ziemlich alles empfangen: Radiostationen, CB-Funk, Amateurfunk, Polizeifunk (illegal), Flugfunk (vermutlich auch illegal), Taxifunk (vermutlich legal aber langweilig) oder eben die ADS-B Signale. Natürlich schlägt hier mein Informatikerherz höher: Ein Radio ohne Schwingkreis, ohne Zwischenfrequenz ohne Demodulator, ohne Verstärker sondern einfach ein Stück Software! Wie genial ist das denn!?
Wer nun denkt, dafür brauche es einen richtig grossen Computer mit gigantischer Rechenleistung, der täuscht sich. Es gibt das Programm für Windows oder Mac und als besonderer Clou auf für den Einplatinen-Unix-Computer Raspberry Pi. Ich habe mir für den Zweck den derzeit stärksten Raspberry Pi gekauft, das Model 3 B mit 4 USB Schnittstellen, Ethernet, Bluetooth und WLAN für CHF 59.95 bei Conrad. Ein Rechner mit dieser Ausstattung und zu diesem Preis. Hätte ich eine Zeitmaschine und würde ich so einen Rechner nur 30 Jahre in die Vergangenheit bringen, ich würde mit der Rechenleistung ganze Rechenzentren mit Mainframes für Hunderte von Millionen Dollar schlagen! Wie geil wäre das denn!? Mit diesen Rechnern kann man herrlich herumbasteln aber die richtige Killerapp fehlte mir bis anhin, bis ich auf diese Geschichte mit ADS-B Empfang gestossen bin.
Nachdem wir also diese ADS-B Signale mit dem umprogrammierten DVB-T Stick empfangen haben, müssen die Telegramme noch dekodiert werden. Die Daten sind nicht verschlüsselt und wenn man die Struktur der Daten kennt (diese ist nicht geheim, resp. wurde reverse-engineered), kann man diese in Klartext anzeigen. Dies erledigt ein Open Source Programm namens dump1090. Das Programm stellt dann die Rohdaten, die dekodierten ADS-B Telegramme auf verschiedenen Netzwerkports zur Verfügung und als besonderer Clou ist ein kleiner Webserver implementiert, sodass man sich die Daten auch in Form von Flugzeugen auf einer Karte mittels Browser betrachten kann.
Mit meiner Antenne und meinem Empfänger sehe ich Flugzeuge bis etwa halbe Strecke nach Paris und bis Frankfurt. Leider ist mein Empfang wegen dem Nachbarhaus und dem suboptimalen Antennenstandort gegen Süden und Osten etwas limitiert und ich empfange aus dieser Richtung nur Signale von sehr hoch fliegenden Flugzeugen, die relativ nahe sind. Besser wäre es, die Antenne mit einem Mast direkt auf's Dach zu setzen, aber dafür ist mir der Aufwand mit Dachdecker und Elektriker (Blitzschutz) dann doch zu gross.
Obwohl es schon cool ist, wenn man nun im Liegestuhl im Garten liegend mit dem iPad die Flugzeuge, die einem über den Kopf fliegen identifizieren kann, ist es doch noch viel besser, wenn man diese Daten anderen Leuten zur Verfügung stellt, die selber nicht über diese Empfangsinfrastruktur verfügen. Dies macht nun ein weiteres Programm auf dem Raspberry Pi: frfeed24 von flightradar24.com. Flightradar24.com basiert auf Daten von solchen Empfängern auf der ganzen Welt und jedermann kann sich so gratis und franko einen Überblick verschaffen, was da irgendwo in der Welt am Himmel herumfliegt. Das Programm verlinkt die Rohdaten dann noch mit weiteren Datenquellen wie z.B. Fotos von Flugzeugen, Flugplänen und Standorten von Flughäfen etc. Man kann damit also zum Beispiel, wie ich heute Morgen, den Flug seiner Kinder in die Ferien nach Stockholm verfolgen oder das Überfliegen des Roten Meeres durch die Solar Impulse von letzter Woche. Auch kann man zum Beispiel die Ballone des LOON-Projektes von Google über Kalifornien und an der Westküste Südamerikas sehen, welche Internet in 3. Welt Länder bringen soll. Wenn ihr also künftig auf Flightradar24 ein Flugzeug seht im Dreieck zwischen Paris, Frankfurt und Felben-Wellhausen, dann kann es sein, dass diese Daten von meiner Umfangsanlage stammen. Damit hier niemand Unfug treibt und gefakte Daten einspeist, werden Flugzeuge auf Flightradar24 erst dargestellt, wenn die Information von mehreren Stationen bestätigt ist.
Jedem, dem ich bisher von diesem Projekt erzählt habe, kam mit derselben Frage: Was nun, wenn Terroristen auf diese Daten zurückgreifen? Erstens werden Militärflugzeuge und klassifizierte Flüge (also z.B. diese der Airforce One) ausgeblendet und zweitens ist ein Terrorist, der in der Lage ist, ein Flugzeug vom Boden aus vom Himmel zu holen, wohl auch in der Lage das Flugzeug anderweitig zu identifizieren.
Ich hoffe ich habe euch Appetit gemacht euch selber so eine Empfangsanlage zu bauen: Die Kosten belaufen sich auf unter 200 CHF für Raspberry Pi, Antenne und DVB-T Stick. Für weitergehende Informationen dürft ihr euch gerne an mich wenden oder ihr findet diese hier.
Die Antenne ist optimiert für die Frequenz von 1090 MHz auf welcher die ADS-B Signale von den Flugzeugen gesendet werden
Mein Mast ist noch etwas improvisiert: Ein PVC-U Rohr und Briden vom Bau meiner Bypass-Anlage; Blitzschutz ist nur was für Schwächlinge…
Das Antennenkabel gelangt über einen Nässeschutz aus Silikonschlauch (der Aquarianer in mir) ins Innere der Box
Die Elektronik ist in einem wassergeschützten Gehäuse untergebracht
Ein USB-Netzteil, ein Raspberry Pi Model 3 B und ein DVB-T Empfänger mit dem 820T2 Tuner Chip
Im Moment läuft die Anlage noch mit 230V aber ich möchte sie gerne später einmal auf Solarbetrieb umrüsten; das ist dann aber wieder ein gesondertes Projekt
Die Hardware im Gesamtüberblick, nun zur Software…
Auf dem Raspberry Pi läuft der dump1090-process, welcher die Daten entschlüsselt und über einen Netzwerkport zur Verfügung stellt
Verbinde ich mit dem Browser auf den Raspberry, dann sehe ich die Rohdaten und die Flugzeuge mit ihren Positionen auf der Karte
Der Daemon fr24feed holt sich die Daten von dump1090 ab und speist sie in die Datenbank von flightradar24.com ein
Auf der Seite von https://www.flightradar24.com sehe ich mein Konto und die Statistik der Daten, welche ich einspeise.
Der Polar-Plot zeigt, dass ich mehrheitlich Signale aus Nord und West empfange, diese aber bis 200 Nautische Meilen (370 Km)
Weil ich Daten einspeise, bekomme ich gratis ein Business Account von Flightradar und kann somit nicht nur Flugbewegungen weltweit verfolgen, sondern auch Zusatzfunktionen nutzen. Hier macht ein Helikopter grad einen Rundflug um Luzern
Schlechte Laune, Putzen und Eierfund
28/07/16 20:37
Heute Morgen habe ich richtig den Frust. Ist es weil ich meine Larven in die ewigen Jagdgründe geschickt habe, weil der Kurzurlaub vorbei ist oder bin ich einfach schlecht aufgelegt? Eigentlich habe ich eine recht konstante Gemütsverfassung und Stimmungsschwankungen sind mir fremd. Was also tun gegen die schlechte Laune? Ich stürze mich gleich nach dem Aufstehen in Arbeit und entleere und reinige das Becken ganz rechts meiner Bypass-Anlage. Eine Stunde später sieht das Becken wieder richtig schmucke aus und meine Laune hat sich auch gebessert, na also, geht doch!
Am Abend putze ich dann auch noch das Becken ganz links und setze probehalber 5 halbwüchsige Nemos aus der Zuchtanlage ins Bypassbecken. Da die beiden alteingesessenen Ocellaris vom Umsetzen, den Runden im Salzkübel und dem nun für sie fremd aussehenden Becken etwas desorientiert sind, stört es sie auch nicht weiter, dass ihnen die Strömung da 5 geschlechtslose Jungnemos angeschwemmt hat. In der Natur wird das wohl auch so sein: Beim Tauchen habe ich noch nie eine freie Anemone gesehen, also werden sich die Jungtiere auch in Anemonen setzen, die bereits besetzt sind.
Beim Putzen entferne ich auch den Heizstab, der jetzt im Sommer sowieso nur ein Aiptasiafänger ist. Gerade als ich den Heizstab unter Leitungswasser spülen möchte, sehe ich Eier an dessen Rückseite kleben. Sind das vertrocknete Lobstereier von der letzten Fütterung? Die Schalen scheinen aber hart zu sein. Also gebe ich diese in eine Schüssel mit Aquarienwasser um diese, bis ich die Reinigungsarbeiten abgeschlossen habe, frisch zu halten. Von blossem Auge erkennte ich helle und dunkle Kugeln, von 3-4mm Grösse. In deren Innern sind weitere Kügelchen zu entdecken. Die Lupe hilft nicht viel, die Vergrösserung reicht nicht aus, um die Kügelchen im Innern identifizieren zu können. Erst unter dem Mikroskop werde ich fündig: Es handelt sich um Schneckeneier! Die Augen, dh. die späteren Fühler lassen sich gut erkennen, auch die Hinterteile der Schecken und natürlich die Schneckenhäuschen. Ich gebe die Eier in den letzten noch freien Larvenkreisel und bin gespannt, wann diese schlüpfen werden.
Ich möchte eine Nachfüllanlage in meine Schneckenzuchtanlage Snail-Farm-in-a-Box montieren. Allerdings hält der Saugnapf des Schwimmers nicht auf dem Polyethylen. Also bastle ich mir einen Schwimmerhalter aus Plexiglas, das noch rumliegt. Die Scheibe habe ich ohne grosse Absichten gekauft, hauptsächlich nur darum, weil Orange meine Lieblingsfarbe ist. Inzwischen habe ich aus dem einen Glas bereits eine Nemo Ablaichstation, zwei Boxenhalter für Musikbeschallung im Keller und jetzt diesen Sensorhalter gebaut. Plexiglas ist wirklich ein universelles Material für Aquarianer, fast wie Holz für einen Schreiner.
Am Abend putze ich dann auch noch das Becken ganz links und setze probehalber 5 halbwüchsige Nemos aus der Zuchtanlage ins Bypassbecken. Da die beiden alteingesessenen Ocellaris vom Umsetzen, den Runden im Salzkübel und dem nun für sie fremd aussehenden Becken etwas desorientiert sind, stört es sie auch nicht weiter, dass ihnen die Strömung da 5 geschlechtslose Jungnemos angeschwemmt hat. In der Natur wird das wohl auch so sein: Beim Tauchen habe ich noch nie eine freie Anemone gesehen, also werden sich die Jungtiere auch in Anemonen setzen, die bereits besetzt sind.
Beim Putzen entferne ich auch den Heizstab, der jetzt im Sommer sowieso nur ein Aiptasiafänger ist. Gerade als ich den Heizstab unter Leitungswasser spülen möchte, sehe ich Eier an dessen Rückseite kleben. Sind das vertrocknete Lobstereier von der letzten Fütterung? Die Schalen scheinen aber hart zu sein. Also gebe ich diese in eine Schüssel mit Aquarienwasser um diese, bis ich die Reinigungsarbeiten abgeschlossen habe, frisch zu halten. Von blossem Auge erkennte ich helle und dunkle Kugeln, von 3-4mm Grösse. In deren Innern sind weitere Kügelchen zu entdecken. Die Lupe hilft nicht viel, die Vergrösserung reicht nicht aus, um die Kügelchen im Innern identifizieren zu können. Erst unter dem Mikroskop werde ich fündig: Es handelt sich um Schneckeneier! Die Augen, dh. die späteren Fühler lassen sich gut erkennen, auch die Hinterteile der Schecken und natürlich die Schneckenhäuschen. Ich gebe die Eier in den letzten noch freien Larvenkreisel und bin gespannt, wann diese schlüpfen werden.
Ich möchte eine Nachfüllanlage in meine Schneckenzuchtanlage Snail-Farm-in-a-Box montieren. Allerdings hält der Saugnapf des Schwimmers nicht auf dem Polyethylen. Also bastle ich mir einen Schwimmerhalter aus Plexiglas, das noch rumliegt. Die Scheibe habe ich ohne grosse Absichten gekauft, hauptsächlich nur darum, weil Orange meine Lieblingsfarbe ist. Inzwischen habe ich aus dem einen Glas bereits eine Nemo Ablaichstation, zwei Boxenhalter für Musikbeschallung im Keller und jetzt diesen Sensorhalter gebaut. Plexiglas ist wirklich ein universelles Material für Aquarianer, fast wie Holz für einen Schreiner.
Die Dremelsäge im Haus erspart einem den Handwerker
Mit etwas Übung gelingen auch freihändig gerade Schnitte; ein paar mal über ein Schleifpapier ziehen und die Kante ist glatt
Der schönste Moment in der Bearbeitung von Plexiglas ist wenn man die Schutzfolie abziehen darf!
Meine improvisierte Helling
Der Doppelmeter hat genau die gewünschte Dicke um das zweite Glas während des Verklebens zu stützen
"Igitt, wie sieht denn das aus: Habt ihr etwa in euer Becken gesch…. ihr Ferkel!?"
Ich lasse das Wasser ab, damit ich die Fische besser rausfanden kann. Das Becken läuft im Bypass zum Technikbecken, also kann ich ohne weiteres das Wasser ins TB laufen lassen
Zwei Ocellaris und zwei Banggai Kardinalbarsche müssen vorübergehend ihr Becken räumen und mit einem Salzeimer Vorlieb nehmen
Die Fische üben Kreisschwimmen bis ich ihr Becken wieder hergerichtet habe
Ich nutze die Gunst der Stunde und setze probehalber fünf halbwüchsige A. Ocellaris zu den beiden grossen Clowns
Das Becken der Banggais kommt dann morgen dran; jetzt mag ich keine Becken mehr putzen!
Ei-Ei, sieh an, was ich hinter dem Heizstab gefunden habe: Ei, Ei, Ei!
Unter dem Mikroskop ist rasch zu sehen, dass es sich um Schneckeneier handelt und diese sich munter bewegen
Einen freien Kreisel habe ich noch: Warum nicht mal Schneckenzucht im Kreiseltank?
Genf und Larven geht nicht gut zusammen
27/07/16 22:49
Ich reise für 3 Tage mit meinen Kindern nach Genf. Am Montagmorgen füttere ich kräftig alle meine Tiere und da wir am Mittwochabend wieder zurück sein werden, sollten meine Fische und Larven gut über die Runden kommen. So war der Plan, leider ist dieser nicht aufgegangen: Die Tiere im Riffbecken und die adulten Tiere in den Bypassbecken und in den Zuchtbecken haben die Durststrecke gut überstanden, aber die L. Wurdemanni Larven, die L. Boggessi Larven und die A. Ocellaris Larven haben leider nicht überlebt. Ich könnte mich ohrfeigen, hat mir doch Anita angeboten am Dienstag vorbeizukommen und die Tiere zu füttern. Immerhin hat das Clownfischpäärchen im Riffbecken heute wieder ein Gelege gemacht, sodass die Zucht weitergehen kann, allerdings trägt keine meiner Garnelen derzeit Eier, sodass meine Garnelenzucht eine Zwangspause einlegen muss.
Die Glasrosen spriessen in den Bypassbecken und ich habe Angst, dass ich deswegen Tiere verlieren könnte. Die Becken beziehen ihr Wasser aus dem Klarwasserabteil meines Technikbeckens, in dem die Glasrosen wuchern: Wenn diese Glasrosen also Gameten freisetzen, landen diese auch in den Bypassbecken. Ich setze deshalb die Pumpe in ein Becken weiter rechts und hoffe somit weniger Gameten, oder am besten keine mehr, in die Bypassbecken zu pumpen. Morgen werde ich alle Becken gründlich reinigen und auch die Freilandcopepodenkultur neu ansetzen. Die Copepoden stagnieren nämlich und ich frage mich, ob ich diese allenfalls mit dem Rotibomb, welches ja auch Hefe enthält, überfüttert habe.
Zum Glück habe ich übernächste Woche Ferien und dann habe ich wieder mehr Zeit um alle Becken auf Vordermann zu bringen. Einstweilen bitte ich meine Leser um Nachsicht und biete darum als Ersatz ein paar Bilder von Genf.
Die Glasrosen spriessen in den Bypassbecken und ich habe Angst, dass ich deswegen Tiere verlieren könnte. Die Becken beziehen ihr Wasser aus dem Klarwasserabteil meines Technikbeckens, in dem die Glasrosen wuchern: Wenn diese Glasrosen also Gameten freisetzen, landen diese auch in den Bypassbecken. Ich setze deshalb die Pumpe in ein Becken weiter rechts und hoffe somit weniger Gameten, oder am besten keine mehr, in die Bypassbecken zu pumpen. Morgen werde ich alle Becken gründlich reinigen und auch die Freilandcopepodenkultur neu ansetzen. Die Copepoden stagnieren nämlich und ich frage mich, ob ich diese allenfalls mit dem Rotibomb, welches ja auch Hefe enthält, überfüttert habe.
Zum Glück habe ich übernächste Woche Ferien und dann habe ich wieder mehr Zeit um alle Becken auf Vordermann zu bringen. Einstweilen bitte ich meine Leser um Nachsicht und biete darum als Ersatz ein paar Bilder von Genf.
Die Blumenuhr gehört zu den Top-10 Sehenswürdigkeiten von Genf: Na, ja, in Zürich hat es doch auch so eine…
Die Vereinten Nationen in Genf sind sehenswert: Die grossen Versammlungen finden zwar in New York statt, aber hier werde viel Detailarbeit verrichtet in Bezug auf Menschenrechte
Die Decke in diesem Sitzungsraum wurde von einem Spanischen Künstler gestaltet und symbolisiere das Meer, welches nur auf den ersten Blick Blau erscheine aber im Detail aus über 30 Farben bestehe.
Das Wetter in Genf war strahlend sommerlich und fast schon etwas zu warm
Ein Tofucurry bestellt man hier wohl besser nicht
Ich gebe meiner Tochter einen Crashkurs in Available Light Fotografie: Sie macht das schon sehr gut!
Statue der 4 Reformatoren: Der zweite von Links ist Calvin, die Namen der anderen sind mir leider entfallen; da ich katholisch bin, dürfte man mir das wohl verzeihen
Diese Skulptur steht vor dem Besucherpavillon des CERNs
Das Theorem der vernachlässigten Larven müsste man wohl noch ergänzen…
Larventiming wegen Ausgang
23/07/16 21:50
Anita und ich gehen heute in den Ausgang ins Floor nach Kloten an die Ü40-Party. Allerdings ist heute auch der 9. Tag meines Ocellaris-Geleges. Wir schauen uns, wie oft am Samstagabend, zwei Folgen von "Monk" an und Punkt 20:05 lösche ich das Licht im Aquarium und lasse die Rollläden runter. Auch stelle ich die Strömungspumpe und die Rückförderpumpe ab. Dann schauen wir noch eine Reportage über ein Paar, welches ohne Abfall zu produzieren, lebt und um 20:35 setzen wir uns vor's Becken. Ich zähle laut die verbleibenden Minuten bis 20:45. Sehr zur Verblüffung von Anita erscheinen die Larven tatsächlich wie vorausgesagt um 20:45. Die Larven sammeln sich in grosser Anzahl im Lichtkegel des Schranklichts, welches ich am Beckenrand eingehängt habe. Anita sieht mir eine Weile lang beim Larvenschöpfen zu und macht sich dann ab ins Badezimmer um sich für den Ausgang bereit zu machen. Ich schöpfe fleissig weiter, beeilen muss ich mich erfahrungsgemäss nicht, denn das weibliche Ausgangs-Vorbereitungsritual ist ähnlich pünktlich wie die Ocellaris-Larven und dauert exakt 120 Minuten.
Wie ich dann genügend Larven geschöpft habe, setze ich diese im Keller in den vorbereiteten Kreisel und verteile auch noch ein paar Dutzend Larven auf die beiden anderen Kreisel (L.Boggessi und L.Wurdemanni) und zu den grösseren Brüdern kommen auch noch Ocellaris Larven.
Anita ist noch immer im Badezimmer, also kann ich mich noch ruhig an den PC setzen, diesen Blogeintrag schreiben und aufgrund der Fotos die Anzahl Larven auszählen. Um 22 Uhr sind alle Larven versorgt und auch Anita bereit, dass wir uns ins Nachtleben stürzen können.
Wie ich dann genügend Larven geschöpft habe, setze ich diese im Keller in den vorbereiteten Kreisel und verteile auch noch ein paar Dutzend Larven auf die beiden anderen Kreisel (L.Boggessi und L.Wurdemanni) und zu den grösseren Brüdern kommen auch noch Ocellaris Larven.
Anita ist noch immer im Badezimmer, also kann ich mich noch ruhig an den PC setzen, diesen Blogeintrag schreiben und aufgrund der Fotos die Anzahl Larven auszählen. Um 22 Uhr sind alle Larven versorgt und auch Anita bereit, dass wir uns ins Nachtleben stürzen können.
Der erste Eimer ist voll mit Wasser und Larven: 432 Larven ergibt die Volkszählung!
Auch im zweiten Eimer sind viele Larven drin, die Auszählung ergibt 239 Larven: Also Total 671 Larven, das ist neuer Rekord!
Erst leere ich das meiste Wasser vorsichtig zurück ins Technikbecken, heute habe ich dabei "nur" ein gutes Dutzend Larven weggespült. Jetzt kommt das Umschöpfen mit dem Becher
Mehr Larven pro Becher erwische ich nicht
jetzt vorsichtig im Kreisel unter Wasser den Becher ausleeren
Becher raus und kontrollieren, dass keine Larve hängen geblieben ist
Befüllung der Schneckenfarm
19/07/16 23:20
Gestern Abend verbringe ich ein paar Stunden im Keller um meine Snail-Farm-in-a-Box in Betrieb zu nehmen. Noch funktioniert sie nicht 100%-ig, denn der Pegel im Schneckenreaktor ist zu hoch. Ich experimentiere herum, wie ich diesen kontrollieren kann: Die Menge Sand scheint wenig Einfluss zu haben und der Widerstand ist auch in einer fingerdicken Schicht noch zu gross (Banger schreibt in seinem Buch von einer 3 Inch dicken Schicht, das wären gerundete 7.5cm). Ich muss den Pegel in der inneren Box über den Pegel der äusseren Kiste einstellen. Im Extremfall bohre ich halt ein zweites Loch und setze den Ablauf tiefer und habe dann halt zwei Notüberläufe.
Nach 21 Uhr beginnt mein Magen zu knurren und ich mache einen Abstecher zu Burgerking in Frauenfeld. Oh, was sieht da mein Holzauge? Ein Meerwasseraquarium in einer Fastfood-Kneipe??? Ja wo gibt es denn sowas? Das Becken ist noch in der Einfahrphase, unbeleuchtet und nebst Algenbelägen und ein paar Einsiedlerkrebsen und Weichkorallen ist nur eine Kardinalgarnele zu sehen. Ich bin gespannt, wie das Becken in ein paar Monaten aussehen wird.
Nach 21 Uhr beginnt mein Magen zu knurren und ich mache einen Abstecher zu Burgerking in Frauenfeld. Oh, was sieht da mein Holzauge? Ein Meerwasseraquarium in einer Fastfood-Kneipe??? Ja wo gibt es denn sowas? Das Becken ist noch in der Einfahrphase, unbeleuchtet und nebst Algenbelägen und ein paar Einsiedlerkrebsen und Weichkorallen ist nur eine Kardinalgarnele zu sehen. Ich bin gespannt, wie das Becken in ein paar Monaten aussehen wird.