Austern mit Inhalt
14/01/17 15:23
Mein Sohn, ernährt sich sehr typisch für einen 17-Jährigen: Er bezieht seine Bau- und Betriebsstoffe im Wesentlichen aus Pizza, Spaghetti, Eiscreme, Schokolade und Keksen. Was mich einigermassen erstaunt ist, wie er bei dieser unausgewogenen Diät und ohne Sonnenlicht, frischer Luft und Dauerberieselung von iPhone, YouTube, Instagram und Co. dennoch schulische Höchstleistung zu erbringen vermag und darüberhinaus einen Kopf grösser als ich gewachsen ist. Vermutlich ist aufgrund evolutionärer Anpassungen an das Informationszeitalter ein Körper eines Jungendlichen des 21. Jahrhunderts in der Lage raffinierten Zucker direkt in Knochen- und Muskelzellen und Lateinvokabeln umzuwandeln.
Eine kulinarische Besonderheit hat Silveraufzuweisen: Er liebt Austern! Da ich die Zufuhr von maritimem Protein in den Monaten, die auf "r" enden als förderungswürdig erachte, kriegt er dann und wann ein halbes Dutzend dieser Leckereien als Vorspeise serviert. So stehen auch heute, als Vorspeise vor der selbstzubereiteten Pizza Margherita, Austern auf unserem Speisezettel. Damit mein Sohn, sollte mich der Blitz beim Joggen erschlagen oder mich ein Flixbus beim Überqueren der Strasse übersehen, nicht auf Austern verzichten muss, bringe ich ihm bei, wie man diese Dinger öffnet. In Paris gibt es viele Restaurants, wo draussen unter einem Vordach die Meeresfrüchteplatten zubereitet werden. Vor diesen Ständen verweile ich hin und wieder und betrachte das geschickte Tun der Meeresfrüchtezubereiter (ob das wohl ein Beruf ist, den man richtig erlernen kann mit Abschluss und so?). Daraufhin habe ich mir dann so ein Austernmesser zugelegt und mir autodidaktisch das Öffnen beigebracht. Mittlerweile bin ich schon recht gewandt darin und habe mir bislang das spitze Messer auch noch nicht zwischen die Handknöchelchen gerammt. So will ich nun mein Wissen der nächsten Generation weitergeben, sodass noch viele Horvath-Teenagern sich an dieser Köstlichkeit erfreuen können.
Also öffnen und schlürfen wir abwechslungsweise Austern in der Küche, während ich die Pizza belege. Bei einer der Auster stossen wir auf unerwarteten Inhalt: In der Auster versteckt sich allerdings keine Perle, sondern eine kleine Krabbe. Ohne jetzt gross recherchiert zu haben, um was für eine Krabbe es sich da handeln könnte, gehe ich davon aus, dass es eine auf Austern spezialisierte Krabbe handelt, die es durch einen Trick (vielleicht lähmt sie kurzfristig ihren Wirt mittels eines Krabbenopiats?) versteht in die geöffnete Auster zu steigen um diese dann von Innen langsam zu verspeisen. Bei unserem Exemplar der Krabbe muss dann allerdings etwas schief gelaufen sein, denn sie wurde im Innern der Muscheln gefangen und dann aus der Normandie bis in den Coop Grüze Winterthur verschifft um schlussendlich - und das ist nun ein richtiger 6er im Lotto für die Krabbe - in der Küche eines Meerwasseraquarianers zu landen! Die Krabbe kommt mitsamt der angefressenen Auster, die weder mein Sprössling noch ich essen mögen, in mein Aquarium. Falls meine Theorie stimmt, handelt es sich bei der Krabbe um einen Nahrungsspezialisten und ich befürchte ohne regelmässige Zufuhr von Marennes-Oléron N 1, wird der Kleine bei mir zu Grunde gehen. Hoffen wir, dass er sich an Frostfutter gewöhnen kann: Zwischendurch soll er, wenigstens zwischen September und Februar, ab und zu eine Auster bekommen!
Eine kulinarische Besonderheit hat Silveraufzuweisen: Er liebt Austern! Da ich die Zufuhr von maritimem Protein in den Monaten, die auf "r" enden als förderungswürdig erachte, kriegt er dann und wann ein halbes Dutzend dieser Leckereien als Vorspeise serviert. So stehen auch heute, als Vorspeise vor der selbstzubereiteten Pizza Margherita, Austern auf unserem Speisezettel. Damit mein Sohn, sollte mich der Blitz beim Joggen erschlagen oder mich ein Flixbus beim Überqueren der Strasse übersehen, nicht auf Austern verzichten muss, bringe ich ihm bei, wie man diese Dinger öffnet. In Paris gibt es viele Restaurants, wo draussen unter einem Vordach die Meeresfrüchteplatten zubereitet werden. Vor diesen Ständen verweile ich hin und wieder und betrachte das geschickte Tun der Meeresfrüchtezubereiter (ob das wohl ein Beruf ist, den man richtig erlernen kann mit Abschluss und so?). Daraufhin habe ich mir dann so ein Austernmesser zugelegt und mir autodidaktisch das Öffnen beigebracht. Mittlerweile bin ich schon recht gewandt darin und habe mir bislang das spitze Messer auch noch nicht zwischen die Handknöchelchen gerammt. So will ich nun mein Wissen der nächsten Generation weitergeben, sodass noch viele Horvath-Teenagern sich an dieser Köstlichkeit erfreuen können.
Also öffnen und schlürfen wir abwechslungsweise Austern in der Küche, während ich die Pizza belege. Bei einer der Auster stossen wir auf unerwarteten Inhalt: In der Auster versteckt sich allerdings keine Perle, sondern eine kleine Krabbe. Ohne jetzt gross recherchiert zu haben, um was für eine Krabbe es sich da handeln könnte, gehe ich davon aus, dass es eine auf Austern spezialisierte Krabbe handelt, die es durch einen Trick (vielleicht lähmt sie kurzfristig ihren Wirt mittels eines Krabbenopiats?) versteht in die geöffnete Auster zu steigen um diese dann von Innen langsam zu verspeisen. Bei unserem Exemplar der Krabbe muss dann allerdings etwas schief gelaufen sein, denn sie wurde im Innern der Muscheln gefangen und dann aus der Normandie bis in den Coop Grüze Winterthur verschifft um schlussendlich - und das ist nun ein richtiger 6er im Lotto für die Krabbe - in der Küche eines Meerwasseraquarianers zu landen! Die Krabbe kommt mitsamt der angefressenen Auster, die weder mein Sprössling noch ich essen mögen, in mein Aquarium. Falls meine Theorie stimmt, handelt es sich bei der Krabbe um einen Nahrungsspezialisten und ich befürchte ohne regelmässige Zufuhr von Marennes-Oléron N 1, wird der Kleine bei mir zu Grunde gehen. Hoffen wir, dass er sich an Frostfutter gewöhnen kann: Zwischendurch soll er, wenigstens zwischen September und Februar, ab und zu eine Auster bekommen!