5% Romantik, 95% Putzen
12/03/17 07:20
Vielleicht gibt es unter meinen Lesern ein paar Romantiker, die mal Tierpfleger, Raubtierdompteur oder Hobby-Fischzüchter werden wollen oder noch immer diesen Traum haben. Auch ich stelle mir manchmal vor, wie schön der Beruf des Tierpflegers doch sein müsse: Man könne den ganzen Tag mit jungen Pandabären kuscheln, die sich ganz tollpatschig benehmen… Die Realität sieht aber wohl anders aus, so viel kann ich aus meiner bescheidenen Erfahrung als Meerwasserfischzüchter berichten: Romantik und Tierliebe machen höchstens 5% aus, die restlichen 95% bestehen aus Putzen, Reinigen, Waschen, Desinfizieren und Schrubben.
Heute steht nebst den üblichen Arbeiten die Reinigung eines meiner Planktonreaktoren an. Des weiteren verrate ich mein kleines Geheimnis, wie ich gleichzeitig Artemianauplien von ihren Schalen trenne und diese mit Omega-3-Fettsäuren anreichere.















Heute steht nebst den üblichen Arbeiten die Reinigung eines meiner Planktonreaktoren an. Des weiteren verrate ich mein kleines Geheimnis, wie ich gleichzeitig Artemianauplien von ihren Schalen trenne und diese mit Omega-3-Fettsäuren anreichere.
Der Planktonreaktor ist komplett veralgt und bedarf der Reinigung

Ich siebe das Plankton aus, das Wasser kommt in den Ausguss

Jetzt den Reaktor komplett innen und aussen mit heissem Wasser reinigen

Frisches Salzwasser rein

Phytoplankton als Futter für das Zooplankton

Mal sehen, was sich da in meinem Sieb so tummelt

eine tragende Copepode

noch eine Copepode

Die Kultur ist gut, damit lässt sich weitermachen: Der Inhalt des Siebes kommt also wieder in den Reaktor

Ernte der Artemianauplien

Ich fülle eine Artemiaschale mit Salzwasser

Da kommt jetzt das Anreicherungsmittel rein

und zum Schluss die Artemianauplien mit den Schalenresten

Nun kann ich den ganzen Tag angereicherte Nauplien garantiert ohne Schalen ernten

Kraftfutter für die älteren Nemos
