Test der Larvenfalle und plaudern aus Vonis Nähkästchen
06/08/15 00:21
Für heute oder morgen Abend kündigt sich bei Philippe, genannt "Voni", in Steckborn der Schlupf von Nemo-Larven an: Das wird die Feuerprobe meiner Larvenfalle "Light Trap". Um 22 Uhr ist Lichterlöschen in Vonis Becken und aus seiner Erfahrung sind die ersten Larven um 22:20 zu erwarten. Ich treffe wie abgemacht um 21 Uhr ein und so bleibt mir genügend Zeit um die Anlage anzuschauen. Nicht nur von der Strasse her ist zu erkennen, dass hier ein Meerwasseraquarianer wohnt (blaues Licht gibt es sonst nur in den Toiletten von öffentlichen Fussgängerunterführungen), sondern auch an verschiedenen Orten im Haus hat Vonis Hobby Spuren hinterlassen: Im Keller die UOA, die Salzkübel und die Phytoplankton-Zuchtstation, im Wohnzimmer das Aquarium und in der Küche die Zuchtanlage. Hier wohnt nicht nur ein engagierter Aquarianer, sondern auch eine offensichtlich tolerante Freundin, welche gegenüber unserem Hobby positiv eingestellt ist.
Um 22:20 legen wir uns im abgedunkeltem Haus vor dem Aquarium auf die Lauer. Voni nimmt die Elefantenbüchse, während ich mit Restlichtverstärker und Fernglas die Steppe nach Rhinos absuche… Plötzlich raschelt es im Gebüsch und vor uns steht ein ausgewachsener Löwe…. "Oh nein, falscher Film!", wir brauchen weder Nachtsichtgerät noch Ferngläser, sondern die Larvenfalle, unsere Augen und eine Portion Geduld. Gespannt warten wir, ob sich schon die erste Larve im Lichtkegel zeigt, aber die ersten 15 Minuten ist nichts zu sehen. "Da, eine Larve!" rufe ich plötzlich. Die Larve schlängelt sich spiralförmig nach oben und bei näherem Betrachten stellen wir fest, dass es sich um eine Art Mini-Wurm handelt. Obschon Voni die Strömung komplett ausgeschaltet hat, sehen wir plötzlich eine Strömung entlang der Lichtkegel der 3 LED's. Eine optische Täuschung: Das ist nicht Strömung, sondern ein konstanter Sog an Plankton welcher in der Lichtsäule nach oben steigt mitten in die Light Trap hinein. Die Falle scheint zu funktionieren, jetzt fehlen uns nur noch die Nemo-Larven!
Nach einer weiteren halben Stunde Wartens, wir wollen schon aufgeben, heben wir den Deckel der Light Trap und schauen im Schein der LED-Leuchte ins Innere: Einen Wurm haben wir gefangen und - tatsächlich - eine Nemo-Larve ist auch drin! Juhu, die Falle funktioniert. Schnell schliessen wir den Deckel wieder und starren gebannt ins Becken: Im Lichtkegel erkennen wir eine weitere Larve und da noch eine. Diese verharren ein paar Minuten im Lichtkegel, versuchen mit ruckartigen Bewegungen nach oben zu schwimmen und sacken immer wieder nach unten. Es scheint, als seien die Larven noch zu erschöpft nach der Anstrengung die Eischale geknackt zu haben. Nach einer Weile schaffen es die Larven bis etwa 5cm unter die Light Trap und dann macht es "schwupp" und die Larve Schmidt in einer ruckartigen Bewegung in die Falle. Wir nehmen die Falle raus, tragen sie vorsichtig in die Küche und leeren den kostbaren Inhalt in das bereitgestellte Aufzuchtbecken. Den beiden Nemolarven geht es gut und sie schwimmen eifrig umher.
Der Schlupf einiger weniger Larven ist offenbar nur der Vorbote für morgen Abend, wenn dann das "Feld" der Nemo-Tour-de-Suisse kommt. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie eine kleine Armee von 300 Larven in Richtung des Lichtkegels schwimmt! Stay tuned, morgen berichte ich weiter.


















Um 22:20 legen wir uns im abgedunkeltem Haus vor dem Aquarium auf die Lauer. Voni nimmt die Elefantenbüchse, während ich mit Restlichtverstärker und Fernglas die Steppe nach Rhinos absuche… Plötzlich raschelt es im Gebüsch und vor uns steht ein ausgewachsener Löwe…. "Oh nein, falscher Film!", wir brauchen weder Nachtsichtgerät noch Ferngläser, sondern die Larvenfalle, unsere Augen und eine Portion Geduld. Gespannt warten wir, ob sich schon die erste Larve im Lichtkegel zeigt, aber die ersten 15 Minuten ist nichts zu sehen. "Da, eine Larve!" rufe ich plötzlich. Die Larve schlängelt sich spiralförmig nach oben und bei näherem Betrachten stellen wir fest, dass es sich um eine Art Mini-Wurm handelt. Obschon Voni die Strömung komplett ausgeschaltet hat, sehen wir plötzlich eine Strömung entlang der Lichtkegel der 3 LED's. Eine optische Täuschung: Das ist nicht Strömung, sondern ein konstanter Sog an Plankton welcher in der Lichtsäule nach oben steigt mitten in die Light Trap hinein. Die Falle scheint zu funktionieren, jetzt fehlen uns nur noch die Nemo-Larven!
Nach einer weiteren halben Stunde Wartens, wir wollen schon aufgeben, heben wir den Deckel der Light Trap und schauen im Schein der LED-Leuchte ins Innere: Einen Wurm haben wir gefangen und - tatsächlich - eine Nemo-Larve ist auch drin! Juhu, die Falle funktioniert. Schnell schliessen wir den Deckel wieder und starren gebannt ins Becken: Im Lichtkegel erkennen wir eine weitere Larve und da noch eine. Diese verharren ein paar Minuten im Lichtkegel, versuchen mit ruckartigen Bewegungen nach oben zu schwimmen und sacken immer wieder nach unten. Es scheint, als seien die Larven noch zu erschöpft nach der Anstrengung die Eischale geknackt zu haben. Nach einer Weile schaffen es die Larven bis etwa 5cm unter die Light Trap und dann macht es "schwupp" und die Larve Schmidt in einer ruckartigen Bewegung in die Falle. Wir nehmen die Falle raus, tragen sie vorsichtig in die Küche und leeren den kostbaren Inhalt in das bereitgestellte Aufzuchtbecken. Den beiden Nemolarven geht es gut und sie schwimmen eifrig umher.
Der Schlupf einiger weniger Larven ist offenbar nur der Vorbote für morgen Abend, wenn dann das "Feld" der Nemo-Tour-de-Suisse kommt. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie eine kleine Armee von 300 Larven in Richtung des Lichtkegels schwimmt! Stay tuned, morgen berichte ich weiter.
Wie ich um 21 Uhr bei Philippe eintreffe, ist sein Aquarium schon in tiefes Ultraviolett-Blau getaucht

Den ersten Prototypen der Larvenfalle hat Philippe mit Gafferband gepimpt: Das blaue PLA war nämlich nicht lichtdicht

Die LED-Klebeleuchte der ersten Version war zu hell

Die neue Version der Light Trap ist schwarz und verfügt über einige Detailverbesserungen. Das 4mm Loch scheint uns zu klein, also bohren wir es auf 6mm auf: Kein Problem dies in der laufenden Produktion zu ändern

Cora: "Sieh mal, sie sind alle am träumen... wir müssen ihnen noch Namen geben." - Marlin: "Du willst ihnen jetzt allen Namen geben? Na gut. Wir nennen ehm, diese Hälfte Marlin Junior und diese Hälfte Cora Junior. So äh... danke das wars." - Cora: "Mir gefällt Nemo." - Marlin: "Nemo!? Na schön, nennen wir einen Nemo, aber ich möchte, dass die meisten Marlin Junior heissen." (aus www.filmzitate.info)

Die Zuchtecke in der Küche: Ganz links das "Nespresso-Aquarium" gebaut aus einer Kapselverpackung

A fish tank, what else….?

Das Phytoplankton züchtet Philippe abseits vom Zooplankton im Keller des alten Hauses

Das Zooplankton in der Küche gedeiht gut: Eine Mischung aus Artemien, Copepoden und vermutlich allerlei sonstigem Planktongetier: Die Ocellaris-Larven erwartet ein reich gedeckter Tisch

3 Artemia-Zuchtschalen für das Jugendfutter: Der rote Deckel markiert den frischesten Schlupf, der blaue Deckel den vorletzten Schlupf und kein Deckel heisst: frisch angesetzt

Die umgedrehte PET-Flasche mit feinem Loch im Deckel sorgt für einen schonenden Wasserwechsel im Aufzuchtbecken

Die Spritze mit Schlauch zum Absaugen von Larvenleichen

Diese Vorrichtung dient dem Wasserwechsel: Die Larven werden durch das Sieb zurückgehalten

Mit dieser Apparatur aus Gardena-Teilen im Keller, hat Voni den Wasserwechsel in seinem Becken teilautomatisiert

Der Schlauch wird ausgezogen und reicht bis ins Aquarium eine Etage höher: Leider tropft die Vorrichtung: Gardena vernachlässigt die Zielgruppe der Salzwasseranhänger und sollte in Korrosionsfestigkeit investieren

"Füüürioooo!", Feuerwehrmann Voni kommt mit dem Schlauch angerannt!

Anstelle eines Strahlrohres hängt am Ende des Schlauches diese "WC-Ente"; damit kann Voni eine definierte Menge Wasser aus dem Becken direkt in den Ausguss im Kellergeschoss abfliessen lassen. Anschließend pumpt eine Tauchpumpe das frische Salzwasser nach oben ins Becken

Einmal mehr zeigt sich der Bastler: Hier betoniert Voni einen Ablegerstein für seine Tridacna-Muschel
