Augentropfen, Planktonreaktor und Cynobakterien
30/04/15 12:57
Von meinem Sohn bekomme ich den Tipp, dass sie im Bio-Unterricht Einzeller mit Methylenblau getötet haben für das nachfolgende Mikroskopieren. Ich lese nach und tatsächlich hat Methylenblau eine antibakterielle Wirkung. Es gibt Augentropfen, welche als Wirkstoff Methylenblau drin haben mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass damit Augenweiss mit Gelbstich wieder schön weiss wird. Ich bin überzeugt, meinen Lesern geht es jetzt wie mir.
(2 Minuten später)
Okay, du hast jetzt vor dem Spiegel dein Augenweiss kontrolliert und festgestellt, dass du dieses nicht mit Methylenblau aufhellen musst und bist jetzt bereit weiterzulesen. Ich gehe für zwei Tage mit meinen Kindern nach Bern um das Bundeshaus von innen zu betrachten und im Wasserpark des Einkaufszentrums Westside zu baden und zu rutschen. In eben diesem Einkaufszentrum gibt es eine Apotheke, die führt nicht nur Collyre Bleu, sondern hat im Schaufenster auch noch ein Meerwasseraquarium. Das Aquarium ist nicht so der Brüller, aber ihr Sortiment an für das Abtöten und Einfärben von Einzellern geeigneten Augentropfen ist ganz okay.
Auf Ebay habe ich vor einer Weile günstige Planktonreaktoren aus Plexiglas in England gefunden. Ich bestelle zwei Stück in der 3 Liter Ausführung um damit Erfahrungen zu machen. Die Reaktoren kommen heute an, das Paket sieht arg zerfleddert aus, was der Postbeamtin die Bemerkung entlockt: "Dieses kommt aber von ganz weit her, so wie es aussieht…". Ich habe schon so meine Befürchtungen, aber die Reaktoren sind sauber in Folie eingepackt und unbeschädigt. Das Zusammenstellen geht einigermassen leicht von der Hand, allerdings sind die Passungen für die Gummischläuche schon sehr eng und bedürften einer ordentlichen Menge heissen Wassers, um zu passen.
Vor einer Woche bekomme ich von Philipp eine Probe seines Belages, den er seit einiger Zeit auf seinem Bodengrund hat. Verdacht lautet auf Cyanos. Unter dem Mikroskop bestätigt sich dies und die roten Fäden sind sehr gut zu erkennen. Hier noch weitere Bilder von Cyanos unter dem Mikroskop: http://archiv.korallenriff.de/algen2003.html. Tausch mal deinen Brenner aus und mache einen ordentlichen Wasserwechsel mit einem anderen Salz, dann wirst du die Plage schon loswerden!
(2 Minuten später)
Okay, du hast jetzt vor dem Spiegel dein Augenweiss kontrolliert und festgestellt, dass du dieses nicht mit Methylenblau aufhellen musst und bist jetzt bereit weiterzulesen. Ich gehe für zwei Tage mit meinen Kindern nach Bern um das Bundeshaus von innen zu betrachten und im Wasserpark des Einkaufszentrums Westside zu baden und zu rutschen. In eben diesem Einkaufszentrum gibt es eine Apotheke, die führt nicht nur Collyre Bleu, sondern hat im Schaufenster auch noch ein Meerwasseraquarium. Das Aquarium ist nicht so der Brüller, aber ihr Sortiment an für das Abtöten und Einfärben von Einzellern geeigneten Augentropfen ist ganz okay.
Auf Ebay habe ich vor einer Weile günstige Planktonreaktoren aus Plexiglas in England gefunden. Ich bestelle zwei Stück in der 3 Liter Ausführung um damit Erfahrungen zu machen. Die Reaktoren kommen heute an, das Paket sieht arg zerfleddert aus, was der Postbeamtin die Bemerkung entlockt: "Dieses kommt aber von ganz weit her, so wie es aussieht…". Ich habe schon so meine Befürchtungen, aber die Reaktoren sind sauber in Folie eingepackt und unbeschädigt. Das Zusammenstellen geht einigermassen leicht von der Hand, allerdings sind die Passungen für die Gummischläuche schon sehr eng und bedürften einer ordentlichen Menge heissen Wassers, um zu passen.
Vor einer Woche bekomme ich von Philipp eine Probe seines Belages, den er seit einiger Zeit auf seinem Bodengrund hat. Verdacht lautet auf Cyanos. Unter dem Mikroskop bestätigt sich dies und die roten Fäden sind sehr gut zu erkennen. Hier noch weitere Bilder von Cyanos unter dem Mikroskop: http://archiv.korallenriff.de/algen2003.html. Tausch mal deinen Brenner aus und mache einen ordentlichen Wasserwechsel mit einem anderen Salz, dann wirst du die Plage schon loswerden!
Collyre Bleu Augentropfen haben Methylenblau drin
Die Augentropfen sollen auch gegen Gelbfärbung des Weisses im Auge helfen. Ich kontrolliere mein Augenweiss gleich im Spiegel….
Sieht nicht übel aus der Planktonreaktor aus UK
Nicht super-hochwertig aber solide gebaut
So sieht der Cleartides-Planktonreaktor im Betrieb aus: In die Mitte des Reaktors kommt dann noch eine Leuchtstoffröhre
Der Dispenser für die Deckgläser funktioniert mehr schlecht als recht: Wohl ein Billigteil aus Asien
Die Deckglaspinzette
Mit etwas Fingerspitzengefühl würde man das sanfte Herabgleiten des Deckglases wohl auch ohne Pinzette hinbekommen
Eine Probe von Philipps Bodenbelag: Verdacht auf Cyanos
Verdacht bestätigt: Es handelt sich um Cyanobakterien
Die Cyanos im Dunkelfeld
Keine Ahnung ob die Punkte Zellkerne oder Artefakte sind
Eine "Astgabel" unter dem Mikroskop: Die Natur kann offensichtlich 360 durch 3 teilen.
Noch nie habe ich eine Tiggerpod mit diesen Verdickungen an den Scheren gesehen
Vielleicht bekommen die Tiere dies erst "im Alter"?
Ein Meerwasseraquarium im Shoppingzentrum Bern Westside
Seit dem Film Nemo weiss doch jedes Kind, dass man nicht an die Scheibe klopfen darf: "Kleiner, kleiner, kleiner Stern!"
Auch in diesem Becken hat es reichlich Cyanos zum Mikroskopieren…
Heute dürfen 3 Banggai Kardinalbarsche bei mir einziehen
Vielleicht gelingt mir mal die Zucht dieses wunderschönen Fisches? http://de.wikipedia.org/wiki/Banggai-Kardinalbarsch
Das Geheimnis hinter den obigen beiden Aufnahmen sei hiermit gelüftet
Weltpremiere: Vorstellung des Fishtrainers!
29/04/15 23:16
Mit meinem letzten Beitrag habe ich meine Leser neugierig gemacht, was ich denn im Schilde führe. Heute ist es soweit, der Prototyp ist aus der Fertigung eingetroffen und ich kann dieses heute exklusiv in meinem Blog der Öffentlichkeit vorstellen: Der Fishtrainer!
Zoowärter wissen es schon lange: In ihren natürlichen Habitaten verbringen Wildtiere den grössten Teil des Tages mit Nahrungssuche. Auch der grösste Teil der Energie wird in der Wildnis dafür aufgewendet, Futter zu suchen, zu jagen und zu erlegen. Was passiert nun mit Tieren in Gefangenschaft: Das Futter wird ihnen in mundgerechten Häppchen in den Käfig geworfen, die Nahrungsaufnahme dauert wenige Minuten und den Rest des Tages verbringt das Tier faul in seinem Käfig, wird fett und träge und um sich die Langeweile zu vertreiben, wird es gegen seine Artgenossen aggressiv oder beginnt sich selber zu verletzten. Was tut man nun in Zoos als professionelle Tierhalter: Man serviert den Tieren nicht einfach ihr Futter auf dem Silbertablett, sondern verwendet viel Zeit darauf, dieses zu verstecken oder in komplizierte Apparaturen zu stecken, welche das Tier erst mühselig und trickreich öffnen muss. Auch für Heimtierhalter gibt es zwischenzeitlich Spielzeug für Hasso, Schnurrli und Roco den Wellensittich. Nur wir Fischhalter sind bislang aussen vor geblieben. Dies soll sich nun ändern: Der Fishtrainer ist da!
Heute ist es schon spät, aber morgen werde ich den Fischtrainer zum ersten Mal zum Einsatz bringen und selbstverständlich an dieser Stelle ausführlich über den ersten Einsatz im Becken berichten. Stay tuned, the Fishtrainier is here!
Zoowärter wissen es schon lange: In ihren natürlichen Habitaten verbringen Wildtiere den grössten Teil des Tages mit Nahrungssuche. Auch der grösste Teil der Energie wird in der Wildnis dafür aufgewendet, Futter zu suchen, zu jagen und zu erlegen. Was passiert nun mit Tieren in Gefangenschaft: Das Futter wird ihnen in mundgerechten Häppchen in den Käfig geworfen, die Nahrungsaufnahme dauert wenige Minuten und den Rest des Tages verbringt das Tier faul in seinem Käfig, wird fett und träge und um sich die Langeweile zu vertreiben, wird es gegen seine Artgenossen aggressiv oder beginnt sich selber zu verletzten. Was tut man nun in Zoos als professionelle Tierhalter: Man serviert den Tieren nicht einfach ihr Futter auf dem Silbertablett, sondern verwendet viel Zeit darauf, dieses zu verstecken oder in komplizierte Apparaturen zu stecken, welche das Tier erst mühselig und trickreich öffnen muss. Auch für Heimtierhalter gibt es zwischenzeitlich Spielzeug für Hasso, Schnurrli und Roco den Wellensittich. Nur wir Fischhalter sind bislang aussen vor geblieben. Dies soll sich nun ändern: Der Fishtrainer ist da!
Heute ist es schon spät, aber morgen werde ich den Fischtrainer zum ersten Mal zum Einsatz bringen und selbstverständlich an dieser Stelle ausführlich über den ersten Einsatz im Becken berichten. Stay tuned, the Fishtrainier is here!
Das Innenteil des Fischtrainers
Das Aussenteil
An der Rückseite des Aussenteils sind Noppen angebracht
Die Noppen passen in handelsübliche Saugnäpfe
Der Fischtrainer ist zusammengesetzt, klebt aber noch an der Aussenseite des Aquariums
Geheimnisvolles nächtliches Treiben vor dem Computer
24/04/15 00:23
Den heutigen Abend verbringe ich bis nach Mitternacht vor meinem Mac mit Schublehre und zwei Saugnäpfen. Was soll denn das schon wieder? Das ganze soll vorderhand mein Geheimnis bleiben, soviel sei aber schon mal verraten:
- es hat was mit Aquarium zu tun
- es handelt sich vorläufig um einen Prototypen
- man wird es hier kaufen können
- Nein, ich habe nicht vor, IKEA Konkurrenz zu machen.
Bis Mitte nächster Woche werden sich meine Leser gedulden müssen, dann wird mein "Ding" geliefert und ich werde es selbstverständlich fotografieren und hier darüber berichten.
- es hat was mit Aquarium zu tun
- es handelt sich vorläufig um einen Prototypen
- man wird es hier kaufen können
- Nein, ich habe nicht vor, IKEA Konkurrenz zu machen.
Bis Mitte nächster Woche werden sich meine Leser gedulden müssen, dann wird mein "Ding" geliefert und ich werde es selbstverständlich fotografieren und hier darüber berichten.
Mit Schublehre und zwei Saugnäpfen vor dem PC, was soll das denn?
Teil 1 meiner Konstruktion
Was Teil 2 meines "Dings" werden soll, ist klar zu erkennen
Refraktometerparade
22/04/15 20:23
Nach der Arbeit fahre ich mit Alex, der nicht nur mit mir im gleichen Projekt arbeitet sondern auch Meerwasseraquarianer ist, zu Philipp um da ein paar pumpende Xenien für den 60er Würfel von Alex zu holen. Bei dieser Gelegenheit gibt mir Philipp zwei Refraktometer zur Überprüfung mit: Sein langjähriges Milwaukee Refrak, welches ihm auf den harten Boden gefallen ist, ein paar Glassplitter weghat und dem er nicht mehr so richtig traut und dann noch ein frisch gekauftes Vertex-Refrak, das aber ganz andere Werte anzeigt als sein Milwaukee und gemäss dessen sein Becken massiv versalzen sei.
Zu Hause, nachdem ich Alex noch ein paar Ableger aus meinem Becken eingepackt habe, mache ich mich an den grossen Refraktormeter-Vergleich. 3 Geräte sollen bei je 4 Proben zeigen, was sie so drauf haben. Die erste Messung mache ich mit Osmosewasser, welches eine Salinität von 0 aufweisen sollte. Es gibt Leute, welche ihre Refraks mittels Osmosewasser auf 0 kalibrieren, aber das würde ich nicht empfehlen. Schliesslich kommt ja auch niemand auf die Idee ein Fieberthermometer in Eiswasser auf 0 Grad Celsius zu kalibrieren, oder? Erst vor zwei Wochen habe ich eine Multireferenzlösung von Reefanalytics gekauft. Ausser das Fläschchen sei jahrelang im Regal des Händlers verstaubt, gehe ich davon aus, dass die Werte der Lösung stimmen. Die 3. Messung soll mit Wasser aus meinem Becken erfolgen, sozusagen der Praxistest und dann last but not least eine Messung mit einer Knop "Eichlösung", die aber schon eine unbestimmte Anzahl von Monaten oder Jahren in meiner Schublade liegt. Würde ich in ein Wurstbrot beissen, dass schon eine unbestimmte Anzahl von Monaten oder Jahren in meiner Schublade liegt? Eher nicht und darum traue ich der Lösung nicht wirklich über den Weg, aber wir werden ja sehen.
Bei der Durchführung der Tests, sehe ich beim Milwaukee-Refraktometer plötzlich nur noch Blau. Der Deckel liegt nicht sauber auf und ohne diesen kann das Refraktometer nicht arbeiten. Ein paar Ölspritzer und der Deckel läuft wieder leichtgängig auf der rostigen Stahlachse.
Das sind die Resultate meiner Testreihe:
mein eigenes Refraktometer
Osmosewasser: -2
Reefanalytics Referenzlösung: 36
Knop Referenzlösung: 38
mein Beckenwasser: 36
offensichtlich ist zeigt mein Refrak etwas zu hoch an, ich korrigiere es auf 35 mit der Reefanalytics Multireferenz.
Phlipps neu gekauftes Vertex Refrak
Osmosewasser: 4
Reefanalytics Referenzlösung: 41
Knop Referenzlösung: 42
mein Beckenwasser: 40
Die Messwerte sind konsistent, liegen aber alle deutlich zu hoch: Ich kalibriere das Refraktometer auf 35 mit der Reefanalytics Multireferenz.
Nachdem Kalibrieren sind die Werte wie folgt:
Osmosewasser: 0
Reefanalytics Referenzlösung: 35
Knop Referenzlösung: 36
mein Beckenwasser: 35
Alles im grünen Bereich, die Knop-Kalibrierlösung liegt zu hoch, vermutlich ist da Wasser durch das PET verdunstet.
Philipps altes, rostiges Milwaukee mit Sturzschaden
Osmosewasser: -10
Reefanalytics Referenzlösung: 35
Knop Referenzlösung: 35
mein Beckenwasser: 35
Alte Liebe rostet nicht! Das Milwaukee funktioniert, einmal geölt, tadellos. Allerdings sollte es nicht mit Osmosewasser kalibriert werden.
Das Milwaukee-Refraktometer hat den Test mit Bravour bestanden. Das Vertex war zwar falsch kalibriert, aber funktioniert tadellos. Mein Refrak, obschon ich es häufig kalibriere, lag in seinen Messungen zu hoch, es lohnt sich also vor jeder Messung mit einer einigermassen frischen Multireferenz zu kalibrieren. Meine Tipps lautet drum:
Zu Hause, nachdem ich Alex noch ein paar Ableger aus meinem Becken eingepackt habe, mache ich mich an den grossen Refraktormeter-Vergleich. 3 Geräte sollen bei je 4 Proben zeigen, was sie so drauf haben. Die erste Messung mache ich mit Osmosewasser, welches eine Salinität von 0 aufweisen sollte. Es gibt Leute, welche ihre Refraks mittels Osmosewasser auf 0 kalibrieren, aber das würde ich nicht empfehlen. Schliesslich kommt ja auch niemand auf die Idee ein Fieberthermometer in Eiswasser auf 0 Grad Celsius zu kalibrieren, oder? Erst vor zwei Wochen habe ich eine Multireferenzlösung von Reefanalytics gekauft. Ausser das Fläschchen sei jahrelang im Regal des Händlers verstaubt, gehe ich davon aus, dass die Werte der Lösung stimmen. Die 3. Messung soll mit Wasser aus meinem Becken erfolgen, sozusagen der Praxistest und dann last but not least eine Messung mit einer Knop "Eichlösung", die aber schon eine unbestimmte Anzahl von Monaten oder Jahren in meiner Schublade liegt. Würde ich in ein Wurstbrot beissen, dass schon eine unbestimmte Anzahl von Monaten oder Jahren in meiner Schublade liegt? Eher nicht und darum traue ich der Lösung nicht wirklich über den Weg, aber wir werden ja sehen.
Bei der Durchführung der Tests, sehe ich beim Milwaukee-Refraktometer plötzlich nur noch Blau. Der Deckel liegt nicht sauber auf und ohne diesen kann das Refraktometer nicht arbeiten. Ein paar Ölspritzer und der Deckel läuft wieder leichtgängig auf der rostigen Stahlachse.
Das sind die Resultate meiner Testreihe:
mein eigenes Refraktometer
Osmosewasser: -2
Reefanalytics Referenzlösung: 36
Knop Referenzlösung: 38
mein Beckenwasser: 36
offensichtlich ist zeigt mein Refrak etwas zu hoch an, ich korrigiere es auf 35 mit der Reefanalytics Multireferenz.
Phlipps neu gekauftes Vertex Refrak
Osmosewasser: 4
Reefanalytics Referenzlösung: 41
Knop Referenzlösung: 42
mein Beckenwasser: 40
Die Messwerte sind konsistent, liegen aber alle deutlich zu hoch: Ich kalibriere das Refraktometer auf 35 mit der Reefanalytics Multireferenz.
Nachdem Kalibrieren sind die Werte wie folgt:
Osmosewasser: 0
Reefanalytics Referenzlösung: 35
Knop Referenzlösung: 36
mein Beckenwasser: 35
Alles im grünen Bereich, die Knop-Kalibrierlösung liegt zu hoch, vermutlich ist da Wasser durch das PET verdunstet.
Philipps altes, rostiges Milwaukee mit Sturzschaden
Osmosewasser: -10
Reefanalytics Referenzlösung: 35
Knop Referenzlösung: 35
mein Beckenwasser: 35
Alte Liebe rostet nicht! Das Milwaukee funktioniert, einmal geölt, tadellos. Allerdings sollte es nicht mit Osmosewasser kalibriert werden.
Das Milwaukee-Refraktometer hat den Test mit Bravour bestanden. Das Vertex war zwar falsch kalibriert, aber funktioniert tadellos. Mein Refrak, obschon ich es häufig kalibriere, lag in seinen Messungen zu hoch, es lohnt sich also vor jeder Messung mit einer einigermassen frischen Multireferenz zu kalibrieren. Meine Tipps lautet drum:
- Traut keinem Messwert auch nicht (oder erst recht nicht) dem eines neu gekauften Instruments!
- Regelmässig das Refraktometer mit einer aktuellen Referenz überprüfen!
- bevor man grössere Korrekturen am Salzgehalt seines Beckens vornimmt: Den Wert mehrfach überprüfen und von einer Drittperson bestätigen lassen!
Die 3 Refraktometer liegen bereit: Der Test kann losgehen!
Als erstes messe ich Osmosewasser, der angezeigte Wert sollte bei 0 liegen. In der Not kann man so auch ein Refraktometer kalibrieren, allerdings ist dies nur die zweitbeste Lösung
Eine frisch gekaufte Multireferenzlösung von Reefanalytics: Dieser schenke ich mein Vertrauen
Eine seit Jahren in der Schublade vor sich hin modernde "Eichlösung" (Herr Knop, das heisst: "Kalibrierlösung"!), kann man der noch vertrauen oder ist da schon Wasser durch das PET verdunstet?
Das Milwaukee-Refrak von Philipp ist nicht nur runtergefallen, sondern das Scharnier des Deckels ist wegen Rost schon festgefressen und ohne sauber anliegendem Deckel, zeigt das Refraktometer nur blau an
Ein paar Spritzer Elkalub FLC9010 werden es richten (meine Exfrau vertreibt das Öl, wer also auf der Suche nach einer Alternative zu WD40 ist, soll sich bei mir melden)
Jetzt flutscht der Deckel wieder sanft in Position
Die Auswertung der Testresultate; Meines zeigt zu hoch an, das Vertex viel zu hoch und das eigentlich defekte Milwaukee passt perfekt
Glasregal für den Rollenvliessfilter, Version 2
20/04/15 17:25
Mein tolles Glasregal aus VSG-Glas, welches ich im Jumbo für teures Geld bestellt habe, erweist sich als zu schwach. Der Rollenvliessfilter, mit Wasser gefüllt vermutlich knapp 20Kg schwer, drückt das Glas in der Mitte ca. einen Zentimeter durch. Bei Keller-Glas in Winterthur lasse ich mich beraten: Bei ESG-Glas würde die Durchbiegung keine Rolle spielen, das Glas halte auch grossen Zugbelastungen stand, bei VSG-Glas sei es aber anders: Es ist nicht sonderlich zugfest, der Vorteil gegenüber Flachglas liege einzig darin, dass es keine Splitter gäbe. Toll, ein Buchstabe Unterschied - ESG oder VSG - macht so viel aus. Also bestelle ich diesmal ein ESG-Glas und dazu noch zwei Stege um zu verhindern, dass das Glas beim Hantieren am Technikbecken, plötzlich ins Wasser fallen könnte. Verkleben will ich es selber: Die Axt im Haus ersetzt schliesslich den ähhhh Glaser!
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)
ist thermisch (nach DIN 12150-1) vorgespanntes Glas. Bei thermisch vorgespanntem Glas wird das Glas auf Temperaturen oberhalb seiner Transformationstemperatur, auf etwa 630 Grad Celsius erhitzt und dann durch Abblasen mit kalter Luft rasch abgekühlt. Da Glas ein schlechter Wärmeleiter ist, wird beim Abkühlen zunächst die Oberfläche - und etwas verzögert auch der Kern - der Scheibe abgekühlt. Im Moment des vollständigen Erstarrens der Scheibe (bei ca. 530 Grad Celsius) ist der Kern noch deutlich wärmer als die Oberflächen. Beim weiteren Abkühlen steigt die Viskosität sehr stark an, weshalb Spannungen nicht mehr durch Relaxationsprozesse abgebaut werden können. Da der Kern der Glastafel aber länger im Temperaturbereich der Transformationstemperatur befindet kann er sich weiter zusammenziehen als die Oberflächen des Glases. Dadurch entstehen in der Oberfläche Druckspannungen und im Glasvolumen Zugspannungen. Die Druckspannungen an der Oberfläche bewirken ein erschwertes Risswachstum, weshalb die Festigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit von ESG deutlich über der von unbehandeltem Flachglas liegt. Einscheibensicherheitsglas kann nicht mehr nachträglich mechanisch bearbeitet werden. Wenn die Risse zu tief werden und in die Zugspannungszone eintreten, werden schlagartig die eingefrorenen Spannungen freigesetzt, und das Glas zerfällt in kleine Krümel. Besonders empfindlich sind naturgemäß die Kanten der Gläser. ESG-Gläser werden unter anderem für Autoseitenscheiben, Duschabtrennungen, Ganzglastüren, Fassadengläser und so genannte Alarmgläser genutzt.
Verbund-Sicherheitsglas (VSG)
nach DIN EN ISO 12543-2, besteht aus abwechselnden Schichten von Glas und Kunststofffolie (Polyvinylbutyral - PVB oder Ethylenvinylacetat - EVA). Bei Bruch sollen die Glassplitter oder -scherben an der Folie haften bleiben. Sicherheitsglas mit einer Dicke von etwa 25 mm wird als Panzerglas bezeichnet und beispielsweise für Schaufenster, Vitrinen und Autofenster verwendet. Wird die Schichtdicke entsprechend gesteigert, spricht man von schussfestem Glas. Verbundsicherheitsglas kann aus Kombinationen von verschiedenen Glastypen (Float, ESG, TVG) bestehen.
(aus http://de.wikipedia.org/wiki/Flachglas)
Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)
ist thermisch (nach DIN 12150-1) vorgespanntes Glas. Bei thermisch vorgespanntem Glas wird das Glas auf Temperaturen oberhalb seiner Transformationstemperatur, auf etwa 630 Grad Celsius erhitzt und dann durch Abblasen mit kalter Luft rasch abgekühlt. Da Glas ein schlechter Wärmeleiter ist, wird beim Abkühlen zunächst die Oberfläche - und etwas verzögert auch der Kern - der Scheibe abgekühlt. Im Moment des vollständigen Erstarrens der Scheibe (bei ca. 530 Grad Celsius) ist der Kern noch deutlich wärmer als die Oberflächen. Beim weiteren Abkühlen steigt die Viskosität sehr stark an, weshalb Spannungen nicht mehr durch Relaxationsprozesse abgebaut werden können. Da der Kern der Glastafel aber länger im Temperaturbereich der Transformationstemperatur befindet kann er sich weiter zusammenziehen als die Oberflächen des Glases. Dadurch entstehen in der Oberfläche Druckspannungen und im Glasvolumen Zugspannungen. Die Druckspannungen an der Oberfläche bewirken ein erschwertes Risswachstum, weshalb die Festigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit von ESG deutlich über der von unbehandeltem Flachglas liegt. Einscheibensicherheitsglas kann nicht mehr nachträglich mechanisch bearbeitet werden. Wenn die Risse zu tief werden und in die Zugspannungszone eintreten, werden schlagartig die eingefrorenen Spannungen freigesetzt, und das Glas zerfällt in kleine Krümel. Besonders empfindlich sind naturgemäß die Kanten der Gläser. ESG-Gläser werden unter anderem für Autoseitenscheiben, Duschabtrennungen, Ganzglastüren, Fassadengläser und so genannte Alarmgläser genutzt.
Verbund-Sicherheitsglas (VSG)
nach DIN EN ISO 12543-2, besteht aus abwechselnden Schichten von Glas und Kunststofffolie (Polyvinylbutyral - PVB oder Ethylenvinylacetat - EVA). Bei Bruch sollen die Glassplitter oder -scherben an der Folie haften bleiben. Sicherheitsglas mit einer Dicke von etwa 25 mm wird als Panzerglas bezeichnet und beispielsweise für Schaufenster, Vitrinen und Autofenster verwendet. Wird die Schichtdicke entsprechend gesteigert, spricht man von schussfestem Glas. Verbundsicherheitsglas kann aus Kombinationen von verschiedenen Glastypen (Float, ESG, TVG) bestehen.
(aus http://de.wikipedia.org/wiki/Flachglas)
Fast ein Zentimeter Durchbiegen des VSG Glases
Diesmal sollte es passen: ESG-Glas ist zugfest
ESG-Floatglas in 8mm Dicke
Dazu zwei Streifen aus 10cm normalem Floatglas
Ich will das Glas mittels Kreppband vor überquellendem Silikon schützen
Die Klebeflächen entfette ich mit Brennspiritus; ich hoffe das geht
Bester schwarzer Aquariensilikon
Geklebt und fixiert ist es, jetzt muss der Silikon 24 Stunden trocknen
Später am Abend, verklebe ich dann auch noch die zweite Seite
Beim ersten Steg ist der Silikon soweit trocken, als dass ich das Klebeband abziehen, den Überstand wegschneiden und beidseitig eine Silikonnaht zur Verstärkung legen kann
Joggen macht erfinderisch
19/04/15 16:51
Heute morgen stehen Anita und ich früh auf, essen ein kleines Frühstück und fahren dann nach Maur am Greifensee. 18 Km und 2 Stunden 40 Minuten später kommen wir ziemlich kaputt wieder am Parkplatz an: Die Joggingrunde war herrlich, in traumhafter Landschaft bei wunderbarem Wetter, aber ging schon in die Muskeln und Knochen. Wieder zu Hause, nach einem Bad und einer scharfen Kokos-Gemüsesuppe kehren meine Lebensgeister zurück. Ich spiele etwas mit meinen Planktonkulturen rum und da habe ich zwei Einfälle. Mein Fleisch ist zwar müde aber der Geist noch wach.
Mein erster Einfall basiert auf der Beobachtung, dass die bestlaufende Nannochloropsis Salina Kultur, diejenige im Garnelenbecken ist. Das Wasser ist tiefgrün und die Garnelen sind kaum zu sehen. Am Licht wird es kaum liegen, es ist ein einfaches LED-Lechtchen über dem Becken. Am Nitrat- und Phosphatgehalt könnte es liegen, denn ich füttere die Garnelen mit Flockenfutter und deren Verdauungsendprodukte sind wohl kleine Nitrat- und Phosphatbomben. Mit der Pipette sauge ich etwas Kot aus dem Becken und betrachte es unter dem Mikroskop: Da sind viele Nannochloropsis Salina zu sehen aber keinerlei Zooplankton. Könnte es denn sein, dass die Garnelen das Zooplankton fressen und somit die Kultur sauber halten? Das wäre nun der Kern meiner Idee: Um Phytoplankton zu züchten, setzte man ein Tier in den Reaktor, welches zwar kein oder nur wenig Phytoplankton frisst aber sich von Zooplankton ernährt. Zum Testen nehme ich mit der Hand eine Garnele aus dem Becken und setze sie in einen Phytoreaktor, den ich gestern frisch angesetzt habe. Mal sehen, ob da die Garnele auch für tiefgrünes Wasser ohne Zooplankton sorgen kann.
Die zweite Idee bezieht sich auf die Schwierigkeit als Planktonzüchteranfänger den Zustand der Kultur an ihrer Farbe abzulesen. Je nach Licht erscheint das Wasser mal gelb, mal braun oder eben schön grün. Warum nicht eine wasserfeste Nannochloropsis Salina Farbtafel kreieren ähnlich denen in den Wassertests? Ein Massenprodukt wird das wohl nicht werden, aber ein paar Dutzend Stück könnte ich wohl schon absetzen, überlege ich. Produktionskosten unter 1 aber Verkaufspreis bei 20: Werde da mal einen Mini-Businessplan aufstellen…
Auf Ricardo erstehe ich ein zusätzliches Objektiv für mein Mikroskop. Es ist etwas ganz feines: Ein 40 fach Zeiss Planapochromat für Ölimmersion. Wie sich nach dem Kauf herausstellt, erstehe ich das Objektiv von einem Uni-Professor für Biologie. Ich hoffe, dass ich mich dieses Spitzenobjektiv, welches neu etwa 1900 CHF kosten würde, als würdig erweise.
Mein erster Einfall basiert auf der Beobachtung, dass die bestlaufende Nannochloropsis Salina Kultur, diejenige im Garnelenbecken ist. Das Wasser ist tiefgrün und die Garnelen sind kaum zu sehen. Am Licht wird es kaum liegen, es ist ein einfaches LED-Lechtchen über dem Becken. Am Nitrat- und Phosphatgehalt könnte es liegen, denn ich füttere die Garnelen mit Flockenfutter und deren Verdauungsendprodukte sind wohl kleine Nitrat- und Phosphatbomben. Mit der Pipette sauge ich etwas Kot aus dem Becken und betrachte es unter dem Mikroskop: Da sind viele Nannochloropsis Salina zu sehen aber keinerlei Zooplankton. Könnte es denn sein, dass die Garnelen das Zooplankton fressen und somit die Kultur sauber halten? Das wäre nun der Kern meiner Idee: Um Phytoplankton zu züchten, setzte man ein Tier in den Reaktor, welches zwar kein oder nur wenig Phytoplankton frisst aber sich von Zooplankton ernährt. Zum Testen nehme ich mit der Hand eine Garnele aus dem Becken und setze sie in einen Phytoreaktor, den ich gestern frisch angesetzt habe. Mal sehen, ob da die Garnele auch für tiefgrünes Wasser ohne Zooplankton sorgen kann.
Die zweite Idee bezieht sich auf die Schwierigkeit als Planktonzüchteranfänger den Zustand der Kultur an ihrer Farbe abzulesen. Je nach Licht erscheint das Wasser mal gelb, mal braun oder eben schön grün. Warum nicht eine wasserfeste Nannochloropsis Salina Farbtafel kreieren ähnlich denen in den Wassertests? Ein Massenprodukt wird das wohl nicht werden, aber ein paar Dutzend Stück könnte ich wohl schon absetzen, überlege ich. Produktionskosten unter 1 aber Verkaufspreis bei 20: Werde da mal einen Mini-Businessplan aufstellen…
Auf Ricardo erstehe ich ein zusätzliches Objektiv für mein Mikroskop. Es ist etwas ganz feines: Ein 40 fach Zeiss Planapochromat für Ölimmersion. Wie sich nach dem Kauf herausstellt, erstehe ich das Objektiv von einem Uni-Professor für Biologie. Ich hoffe, dass ich mich dieses Spitzenobjektiv, welches neu etwa 1900 CHF kosten würde, als würdig erweise.
Zwei Vorratsdosen aus dem Jelmoli als weitere Fenstersims-Planktonreaktoren
Das Glas für 15.90 CHF ist optisch recht klar und der Deckel schliesst gut
In der IKEA-Zuckerdose tummeln sich die Tiggerpods
Das schönste Grün der Nannochloropsis Salina erreiche ich im Garnelenbecken; liegt es am Licht, dem Dünger oder an den Garnelen?
Diese Zoo-/Phytoplanktonkultur ist sehr gelblich, wohl zu wenig Dünger
Perfektes Grün am Boden des weissen Eimers
Ich untersuche Garnelenkot nach Zooplankton, kann aber keines finden; ist das der Schlüssel für eine neue Erfindung?
Auch bei starker Vergrösserung ist in der "Garnelenwurst" nur Zooplankton zu finden; eine meiner ersten Aufnahmen mit dem Zeiss Planapo
Als Hommage an meinen lärmempfindlichen ehemaligen Nachbarn unter mir, nenne ich die Pioniergarnele "Carmelo"
"Planapo 40/1.0 Öl 160; das beste Objektiv, welches Zeiss ja gebaut hat", sic!
Die Migros Bio Watterondellen sind richtig praktisch beim Mikroskopieren: Irgendwas nasses oder öliges geht da immer daneben
Was ist süsser als ein Seehase und ein Kätzchen?
17/04/15 16:39
…. ein Seehase und 6 Kätzchen!
Ich habe auf Ricardo.ch unerlaubterweise einen Seehasen ersteigert. Auf der Online-Plattform ist der Handel mit Tieren zwar verboten, der Seehase muss allerdings unter dem Radar des Suchalgorithmus durchgeschlüpft sein. Der Preis von 45 CHF für einen "gebrauchten" Seehasen ist zwar nicht besonders günstig, aber ich kaufe aus mehreren Gründen Tiere lieber von Hobbygenossen als im Tierhandel. Es ist ökologischer, die Tiere sind nicht Stressgeschädigt und ganz wichtig: Man lernt dabei nette Leute kennen. Also fuhr ich gestern Abend nach Herisau und durfte da meinen Seehasen entgegennehmen. Zwischen meinen Beinen schlichen fortwährend junge Hunde herum und auf meine Nachfrage, ob er als Aquarianer denn auch noch Hunde züchte, meinte Manfred: "Ja, und 6 junge Katzen haben wir auch grad bekommen!". Das liess ich mir natürlich nicht zweimal sagen und fragte, ob ich die kleinen Fellknäuel denn besichtigen dürfte. Ich durfte und wurde ins "Katzenspielzimmer" im Obergeschoss geführt: 6 allerliebste kleine Wollknäuel, die sich balgten und mir auf die Schuhe kletterten. So ein Seehase ist ja schon auch süss mit seinen kleinen Shrekohren aber bei den Kätzchen wäre ich fast schwach geworden…
Ich habe auf Ricardo.ch unerlaubterweise einen Seehasen ersteigert. Auf der Online-Plattform ist der Handel mit Tieren zwar verboten, der Seehase muss allerdings unter dem Radar des Suchalgorithmus durchgeschlüpft sein. Der Preis von 45 CHF für einen "gebrauchten" Seehasen ist zwar nicht besonders günstig, aber ich kaufe aus mehreren Gründen Tiere lieber von Hobbygenossen als im Tierhandel. Es ist ökologischer, die Tiere sind nicht Stressgeschädigt und ganz wichtig: Man lernt dabei nette Leute kennen. Also fuhr ich gestern Abend nach Herisau und durfte da meinen Seehasen entgegennehmen. Zwischen meinen Beinen schlichen fortwährend junge Hunde herum und auf meine Nachfrage, ob er als Aquarianer denn auch noch Hunde züchte, meinte Manfred: "Ja, und 6 junge Katzen haben wir auch grad bekommen!". Das liess ich mir natürlich nicht zweimal sagen und fragte, ob ich die kleinen Fellknäuel denn besichtigen dürfte. Ich durfte und wurde ins "Katzenspielzimmer" im Obergeschoss geführt: 6 allerliebste kleine Wollknäuel, die sich balgten und mir auf die Schuhe kletterten. So ein Seehase ist ja schon auch süss mit seinen kleinen Shrekohren aber bei den Kätzchen wäre ich fast schwach geworden…
Seehase mit Shrek-Ohren
Er landet im Becken auf dem Rücken und macht eine elegante Drehung um "Fuss zu fassen"
Zum Abendessen bekomme Anita, ich und die Fische frische Gurke. Anita und ich sogar als Gurkensalat mit Dressing
Nichts ist so süss wie junge Katzen
Weniger Wasser ist mehr - zumindest auf dem Objekträger
15/04/15 23:36
Meine Mikroskopaufnahmen werden langsam akzeptabel: Ich habe die Köhlersche Beleuchtung nun ziemlich im Griff und auch das Spiel mit Kondensor-Blende, Schärfe und Wahl der Verschlusszeit an der Kamera gelingt zunehmend besser. Heute mache ich einen entscheidenden Fortschritt, weil ich in einer Publikation lese wie man das Deckglas sauber auflegt ("sanft seitlich heruntergleiten lassen und bis zum Schluss stützen). Ich habe in der Vergangenheit auch jeweils zu viel Wasser auf den Objektträger getan, sodass die Tierchen zu viel Schwimmraum hatten. Ein knapper Tropfen genügt und dank Adhäsion hält dann auch das Deckglas sauber auf dem Objektträger ohne von den Immersionsobjektiven verschoben zu werden. Aller Anfang ist schwer und es ist noch kein Mikroskopierer vom Himmel gefallen!
Brachionus mit Bauch voller Phytoplankton
Eine Brachiona mit 9 Jungen, ist das möglich?
unbekanntes Zooplankton
12/04/15 14:52
Heute entdecke ich unter dem Mikroskop ein mir bisher unbekanntes Zooplankton: Es ist tropfenförmig und mittels spiralförmig in die Körpermitte verlaufenden Wimpern fördert es Phytoplankton in sein inneres. Wer hilft mir bei der Bestimmung dieses Planktons?
Die grünen Punkte sehen aus wie ein Gesicht, sind aber wohl nur Phytoplankton im Innern des Tieres
Detailaufnahme der Wimpernspirale welche ins Innere des Tieres führt
Eipaket eines Tiggerpods: Die Augenflecken des Nachwuchses sind gut zu erkennen
Längenmessung in der Mikrowelt - die Neubauer Zählkammer
07/04/15 21:37
Was haben Planktonzüchter mit im Sandkasten spielenden Kindern gemeinsam? Beide benutzen Siebe! Erst nimmt das Kind das grobe Sieb und in diesem bleiben die Äste, Legosteine, die weggespukten Kirschkerne und Hinterlassenschaften der Katzen hängen. Dann nimmt es das feinere Sieb und schon hat es eine herrliche Auswahl von Steinchen, Playmobil-Bärten und Cervelat-Verschlussklammern vor sich. Ganz zum Schluss kommt das ganz feine Sieb und unten kommt Staub raus und im Sieb bleibt Sand hängen. Etwa ähnlich stelle ich mir den Vorgang vor um z.B. Zooplankton aus einer Phytoplanktonkultur zu entfernen: Zooplankton ist im Verhältnis zu Phytoplankton riesig und nimmt man ein Netz, das fein genug ist, kommt unten reinstes Phytoplankton raus und das Zooplankton mitsamt dem ganzen Playmobil- und Cervelatszeugs bleibt im Sieb hängen und kann den Fischen verfüttert werden.
Wie fein muss allerdings dieses Sieb sein? Sogenanntes Maschen- oder Siebgewebe kann man im einschlägigen Handel in verschiedenen Feinheiten kaufen; aber welcher ist der richtige für meinen Zweck? Irgendwie muss ich rausfinden, wie gross die Sachen, welche ich unter dem Mikroskop betrachte, eigentlich sind. Im eBay finde ich etwas, das passend scheint und nicht allzuviel kostet: Eine Neubauer Zählkammer. Das Teil ist eigentlich dafür gedacht, dass Medizinische Praxisassistentinnen (aka Arztgehilfinnen) damit weisse und rote Blutkörperchen auszählen. Mit dieser Information kann der Arzt dann sagen, ob man sich tatsächlich an ranziger Guacamole den Magen verdorben hat oder man nur simuliert um die Fussball-WM zu gucken oder wahlweise sämtliche Harry Potter Bände in einem Zug durchzulesen. Ich bin mir nicht sicher, ob eine junge MPA des 21. Jahrhunderts dies noch mit einer Neubauer Zählkammer macht oder hierfür ein 100'000 Franken Analysegerät benutzt, aber in der Berufsschule wird dies sicher mal geübt oder zumindest demonstriert.
Im Wiki finde ich folgenden Artikel:
Eine Zählkammer ist im Prinzip ein virtueller Ausschnitt aus einem Zwischenraum, der durch zwei ebene, in geringem Abstand parallel angeordnete Glasflächen begrenzt wird. Die Zählkammer wird auf einer Glasplatte, ähnlich den für lichtmikroskopische Untersuchungen verwendeten Objektträgern, gebildet. Diese ist jedoch dicker (etwa 5 mm) und weist eine besondere Ausbildung der Oberfläche auf. Eine dünne, genau plangeschliffene und polierte Glasscheibe, das sogenannte Deckglas, wird in einer bestimmten Höhe parallel über der dickeren, größeren Grundplatte angeordnet. Durch Strichmarkierungen auf der Oberfläche der Grundplatte wird ein zwischen Grundfläche und Unterseite des Deckglases befindlicher Raum markiert, dessen Volumen durch die markierte Grundfläche und den Abstand zwischen Grundfläche und Deckglasunterseite (Kammerhöhe) bestimmt ist. Dieser Raum mit bekanntem Volumen ist die eigentliche Zählkammer. Zählt man mikroskopisch nach Einbringen einer Teilchensuspension in diese Kammer die in dem markierten Volumen vorhandenen Teilchen, ergibt sich aus deren Zahl und dem Volumen die Konzentration der Teilchen.
(aus de.wikipedia.org)
häääää??? Na ja, sehr schlüssig ist dieser Text ja nicht. Viel besser ist diese Anleitung trotz des kryptischen Links: http://www.researchgate.net/publictopics.PublicPostFileLoader.html?id=5251c7afcf57d7d123046b4d&key=e0b495251c7afb206d
Die Zählkammer ist ein Präzisionsmeßgerät aus optischem Spezialglas. Sie wird verwendet, um Zellen oder andere Partikel in Suspensionen unter dem Mikroskop zu zählen. Hauptsächlich werden Zählkammern zur Zählung von Zellen im Blut (z.B. Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten, etc…) und zur Zellzählung im Liquor verwendet. Außerdem dienen Zählkammern auch der Zählung von Bakterien, Sperma und Pilzsporen.
Auf jedem Fall übe ich mit meiner Zählkammer und tatsächlich gelingt es mir dann nach einigen Fehlversuchen zwei Cyliaten und einen weiblichen Tiggerpod zu vermessen.
Wie fein muss allerdings dieses Sieb sein? Sogenanntes Maschen- oder Siebgewebe kann man im einschlägigen Handel in verschiedenen Feinheiten kaufen; aber welcher ist der richtige für meinen Zweck? Irgendwie muss ich rausfinden, wie gross die Sachen, welche ich unter dem Mikroskop betrachte, eigentlich sind. Im eBay finde ich etwas, das passend scheint und nicht allzuviel kostet: Eine Neubauer Zählkammer. Das Teil ist eigentlich dafür gedacht, dass Medizinische Praxisassistentinnen (aka Arztgehilfinnen) damit weisse und rote Blutkörperchen auszählen. Mit dieser Information kann der Arzt dann sagen, ob man sich tatsächlich an ranziger Guacamole den Magen verdorben hat oder man nur simuliert um die Fussball-WM zu gucken oder wahlweise sämtliche Harry Potter Bände in einem Zug durchzulesen. Ich bin mir nicht sicher, ob eine junge MPA des 21. Jahrhunderts dies noch mit einer Neubauer Zählkammer macht oder hierfür ein 100'000 Franken Analysegerät benutzt, aber in der Berufsschule wird dies sicher mal geübt oder zumindest demonstriert.
Im Wiki finde ich folgenden Artikel:
Eine Zählkammer ist im Prinzip ein virtueller Ausschnitt aus einem Zwischenraum, der durch zwei ebene, in geringem Abstand parallel angeordnete Glasflächen begrenzt wird. Die Zählkammer wird auf einer Glasplatte, ähnlich den für lichtmikroskopische Untersuchungen verwendeten Objektträgern, gebildet. Diese ist jedoch dicker (etwa 5 mm) und weist eine besondere Ausbildung der Oberfläche auf. Eine dünne, genau plangeschliffene und polierte Glasscheibe, das sogenannte Deckglas, wird in einer bestimmten Höhe parallel über der dickeren, größeren Grundplatte angeordnet. Durch Strichmarkierungen auf der Oberfläche der Grundplatte wird ein zwischen Grundfläche und Unterseite des Deckglases befindlicher Raum markiert, dessen Volumen durch die markierte Grundfläche und den Abstand zwischen Grundfläche und Deckglasunterseite (Kammerhöhe) bestimmt ist. Dieser Raum mit bekanntem Volumen ist die eigentliche Zählkammer. Zählt man mikroskopisch nach Einbringen einer Teilchensuspension in diese Kammer die in dem markierten Volumen vorhandenen Teilchen, ergibt sich aus deren Zahl und dem Volumen die Konzentration der Teilchen.
(aus de.wikipedia.org)
häääää??? Na ja, sehr schlüssig ist dieser Text ja nicht. Viel besser ist diese Anleitung trotz des kryptischen Links: http://www.researchgate.net/publictopics.PublicPostFileLoader.html?id=5251c7afcf57d7d123046b4d&key=e0b495251c7afb206d
Die Zählkammer ist ein Präzisionsmeßgerät aus optischem Spezialglas. Sie wird verwendet, um Zellen oder andere Partikel in Suspensionen unter dem Mikroskop zu zählen. Hauptsächlich werden Zählkammern zur Zählung von Zellen im Blut (z.B. Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten, etc…) und zur Zellzählung im Liquor verwendet. Außerdem dienen Zählkammern auch der Zählung von Bakterien, Sperma und Pilzsporen.
Auf jedem Fall übe ich mit meiner Zählkammer und tatsächlich gelingt es mir dann nach einigen Fehlversuchen zwei Cyliaten und einen weiblichen Tiggerpod zu vermessen.
Eine Neubauer Zählkammer für 16 Euro aus der Bucht
Eine extradicke Grundplatte aus geschliffenem Glas; dafür gibt es sogar eine DIN-Norm
zwei Spezial-Deckgläser sind auch dabei, eines mache ich mit meinen Wurstfinger innerhalb der ersten 5 Minuten kaputt. Zur MPA tauge ich somit nicht…
Mit destilliertem Wasser werden die beiden Stege befeuchtet
damit sich das Deckglas aufschieben lässt und es dank Adhäsion mit minimalstem Abstand haftet: Der entstehende Spalt ist genau 0.1mm "dick"
Das zu testende Medium, bei mir Phytoplanktonlösung, beim Onkel Doktor Blut, wird mittels Kapillareffekt automatisch in die Zählkammer gesaugt
Jetzt kommt die Chose unter's Mikroskop
Bei voll abgeblendetem Kondensor ist sowohl das Gittermuster, wie auch das Objekt zu erkennen: Hier zwei Cyliaten
Ein Gitter ist 0.25x0.25mm gross, unser Wimpertierchen demnach etwa 0.1mm lang
Es ist etwas tricky, den Tiggerpod genau dann mit dem Deckglas zu fixieren, wenn er grad über dem faktisch unsichtbaren Gitternetz seine Runden dreht
Dieses weibliche Pödchen habe ich erwischt: Ihr Körper ohne Antenne und "Schwanzfedern" ist 3mm lang
Kleinkinderpflege bei Tiggerpods?
06/04/15 10:24
Im IKEA-Glas mit den Tiggerpods, welches ich gestern ans Fensterbrett gestellt habe, stelle ich fest, dass sich eine grosse Gruppe von dunklen Tieren am Grund des Beckens versammelt hat, während ein paar hellere Exemplare ganz oben in der Wassersäule schwimmen. Von blossem Auge scheint es, dass die Tiere an der Oberfläche eine Art Schwanz haben. Ich entnehme ein Tier vorsichtig mit der Pipette und lege es unter das Mikroskop: Es handelt sich nicht um ein einzelnes Tier, sondern ein Grosses, welches ein Kleines herumträgt. Werde ich gerade Zeuge einer Tiggerpod-Geburt? Das Jungtier ist allerdings vorne am grossen "angemacht" und wird lagerichtig herumgetragen, wie an einer Angel. Es sieht auch nicht so aus, als werde das kleinere Tier vom Grossen gefressen. Auch nach längerer Zeit lässt das Grosse nicht los und trägt das Kleine lagerichtig im Wassertropfen auf dem Objektträger herum. Zur Kontrolle entnehme ich noch ein Tier aus dem Glas und auch jetzt wieder dasselbe Bild: Es ist ein Paar, ein Grosses, welches das Kleine herumträgt. Was ist denn das für ein absonderliches Verhalten, das ich da beobachte: Kleinkinderpflege bei Tiggerpods?
Die Frage lässt mir keine Ruhe und nachdem ich obigen Absatz geschrieben habe, beginne ich nach Bildern von "tigriopus" (so heissen die Tiggerpods offizielle) zu googeln. Ich finde diverse Bilder, welche die Pods ebenfalls zu zwei in gleicher Stellung zeigen. Rasch ist klar, um was es sich hier handelt: Das männliche Tiggerpod bereitet das Weibchen zur Paarung vor (da hätte ich doch auch selber drauf kommen können)! Ein preisgekröntes Bild von der Szene gibt es hier: http://www.nikonsmallworld.com/galleries/entry/2014-photomicrography-competition/55
Die Frage lässt mir keine Ruhe und nachdem ich obigen Absatz geschrieben habe, beginne ich nach Bildern von "tigriopus" (so heissen die Tiggerpods offizielle) zu googeln. Ich finde diverse Bilder, welche die Pods ebenfalls zu zwei in gleicher Stellung zeigen. Rasch ist klar, um was es sich hier handelt: Das männliche Tiggerpod bereitet das Weibchen zur Paarung vor (da hätte ich doch auch selber drauf kommen können)! Ein preisgekröntes Bild von der Szene gibt es hier: http://www.nikonsmallworld.com/galleries/entry/2014-photomicrography-competition/55
Ein Tiggerpod treibt ein Junges "an der Angel" durch's Wasser
Unter dem Deckglas, nach Absaugen des Wassers, sind beide Tiere fixiert; allerdings tritt Gewebeflüssigkeit aus
Das Paar von oben: Es scheint, dass der grosse Pod das Kleine zwischen den Antennen einklemmt
Das Paar im Dunkelfeld: Der grüne Darminhalt des Kleinen ist gut zu sehen: Er hat sich wohl den Bauch mit Phytoplankton vollgeschlagen
Ein Tiggerpod mit gefülltem Darm
Der Darm ist mit einer Art Bänder an der Hülle des Tieres befestigt
In der 1000-fach ölimmersionsaufnahme sind die Bänder recht gut zu sehen
Ein mir bisher unbekanntes Zooplankton: Ich nenne es mal liebevoll Gömböc
Dieses Bild vom kleinen Gömböc ginge glatt als Satellitenaufnahme der Erde durch
Planktonhygiene und die Thurgauer Ndrangheta
05/04/15 17:55
Die grösste Schwierigkeit bei der Planktonzucht ist es, reine Kulturen hinzubekommen. Mit meinen offenen Zuchtgefässen aus IKEA Bladet-Vasen klappt das definitiv nicht: Ich finde ein Gemisch von Tiggerpods und Brachionus im Zooplankton und dazu jede Menge Ciliaten und Euplotes im Bodensatz. In meinen Phytoplanktongefässen schwimmen wacker ausgewachsene Artemia und ebenfalls jede Menge Wimpertierchen. So lange die Photokultur nicht zusammenbricht, sind diese Schmarotzer nicht weiter schlimm, aber sauber ist das nicht. Das Prinzip soll sein, dass die Phytoplanktonzucht separiert von der Zooplanktonzucht abläuft und das Zooplankton gezielt mit Phytoplankton gefüttert wird. Eine Möglichkeit um Zooplankton in Photozuchten abzutöten ist es die Salinität massiv (bis zu 70 o/oo) zu erhöhen. Ich halte verschiedene Lösungen als Backups und für weitere Versuche auf dem Sims meines Kellerfensters. Aufgrund der Hangbauweise meines Hauses, verfüge ich über einen Kellervorraum mit Tageslicht und Aussicht auf die Füsse vorbeilaufender Postboten: Das ist natürlich für die Planktonzucht äusserst praktisch! Die verschiedenen Plastikkanister und Cocaflaschen auf dem Fenstersims haben sich in den letzten Wochen und Monaten etwas vermehrt und ich bin überzeugt meine italienische Putzfrau hält mich für einen der Drahtzieher des Thurgauer Ablegers der Ndrangheta, der auf seinem Fenstersims irgendwelches Drogenzeugs sonnenreifen lässt.
Beim gestrigen IKEA-Besuch, eigentlich zum Zwecke der Anschaffung eines gelben Billy-Regals um die (gezählt, nicht geschätzt!) 57 Paare Schuhe meiner Freundin in der neuen Wohnung zu beherbergen, finde ich ein Glasgefäss, welches der gelb/blaue Riese neu ins Sortiment aufgenommen hat: Mal sehen, ob ich darin einigermassen sterile Bedingungen hinbekomme für die Planktonzucht. Als erstes will ich aber einen Versuch machen und schauen ob T5 dem Sonnenlicht am Fenster allenfalls überlegen sei. Falls ja, kann ich nämlich die Auslage am Kellervorraumfenster wieder abräumen, die Aussicht auf die Hackschuhe der Postbotin geniessen und die Gläser und Flaschen in den Keller räumen.
Beim gestrigen IKEA-Besuch, eigentlich zum Zwecke der Anschaffung eines gelben Billy-Regals um die (gezählt, nicht geschätzt!) 57 Paare Schuhe meiner Freundin in der neuen Wohnung zu beherbergen, finde ich ein Glasgefäss, welches der gelb/blaue Riese neu ins Sortiment aufgenommen hat: Mal sehen, ob ich darin einigermassen sterile Bedingungen hinbekomme für die Planktonzucht. Als erstes will ich aber einen Versuch machen und schauen ob T5 dem Sonnenlicht am Fenster allenfalls überlegen sei. Falls ja, kann ich nämlich die Auslage am Kellervorraumfenster wieder abräumen, die Aussicht auf die Hackschuhe der Postbotin geniessen und die Gläser und Flaschen in den Keller räumen.
Meine Putzfrau denkt bestimmt, dass ich am Fenster, bewacht von der Gottheit Ganesha, halluzinogene Pilze züchte
Beim gelb/blauen Einrichtungshaus gibt es neue Glasgefässe im Sortiment, mal sehen ob die zur Pilzzucht…. ähhhhh Planktonzucht taugen
In beide Gefässe kommt dieselbe Tiggerpod-Lösung mit etwa gleichviel Tierchen drin
Die Pods sind von blossem Auge gut sichtbar: Kleine, schwarze, zuckende Semikolone
Ein Glas werde ich 24 Stunden täglich mit T5 künstlich beleuchten, während die "Schwesterkultur" ans Kellerfenster kommt: Mal sehen wer sich besser entwickelt?
Die wöchentliche Zugabe meiner 4 Triton Elemente, die in meinem Becken übermässig verbraucht werden: Jod, Mangan, Vanadium und Zink
Einige Elemente musste ich nach der letzen Analyse einmalig zugeben, während die 4 obigen Elemente täglich oder bei mir aus Bequemlichkeitsgründen, wöchentlich ergänzt werden müssen
Die Mengen sind zu klein, um sie täglich zu dosieren. Auch eine Dosierpumpe wäre mit 0.06ml pro Tag wohl zu überfordert
gerundete 0.4ml Vanadium in der Spritze aufgezogen
gerundete 1ml Zink sind bereit für die "intraaquarielle Injektion"
Zwischen jedem Element spüle ich die Spritze mit Osmosewasser. Man beachte übrigens meinen Warnaufkleber: Wer hier steht wird videoüberwacht und soll sich entsprechend was überziehen und sich während der Arbeit nicht an Hintern oder Kronjuwelen kratzen!
9.3ml Mangan pro Woche ist schon eine ziemliche Menge im Verhältnis zu den anderen Elementen
3ml Jod kommen auch noch ins Technikbecken
Die 3 Kanister mit den Base-Elementz sind fast zur Neige: Zeit zum Auffüllen bevor die Dosierpumpe leer läuft und mein KH absinkt
Nach 10 Minuten sind sie wieder voll: Einfacher geht es gar nicht
Fuchs du hast die Gans gestohlen
03/04/15 14:29
Der Titel dieses Blog-Beitrages ist zugegebenermassen etwas gesucht: Erstens hat nicht der Fuchs die Gans, sondern Ricky den Fuchs, und zweitens hat er ihn nicht gestohlen, sondern von mir bekommen. Ich habe einen Überbesatz mit meinen 3 Doktoren, dem Kofferfisch und dem Fuchsgesicht. Seit bald zwei Wochen habe ich vergeblich versucht das Fuchsgesicht in die Fischfalle zu locken: Mit Salat, mit Mysis, mit gut Zureden, nichts hat genützt! Heute bitte ich Ricky vorbei zu kommen, sein Netzchen mitzubringen und einen Eimer. Wir glauben es selber nicht, aber es gelingt uns den Fuchsi, ohne allzuviel Stress im Becken zu erzeugen, in unter einer Minute einzufangen: Ricky treibt ihn von hinten nach vorne, ich dränge ihn mit dem grossen Kescher in die Ecke, Foxy will sich in der Ecke verstecken, verläuft sich, ist den Bruchteil einer Sekunde irritiert und *schwups* habe ich ihn zwischen Netz und Scheibe in der Falle! Wir schauen uns ungläubig an, aber tatsächlich: Wir haben es geschafft! Für High-Five und Siegerzigarre bleibt keine Zeit: Ricky füllt Wasser in den Eimer und mit Hilfe des zweiten Keschers befördern wir Fuchsli so sanft wie möglich in den bereitgestellten Eimer.
Jetzt bleibt uns noch etwas Zeit um zu quatschen, unter dem Mikroskop ein paar Planktöner anzuschauen und schlussendlich hilft mir Ricky auch noch dabei mein Becken etwas umzugestalten. Ich stehe auf dem Schemel mit beiden Armen im Wasser und Ricky gibt mir Tipps wo ich was hinstellen soll. Ist die Koralle platziert und Ricky schweigt, weiss ich, dass es nicht gut aussieht und die Koralle woanders hinsoll… So vergeht die Zeit und bevor Fuchsy die Krise kriegt, dränge ich Ricky zum Aufbruch. Ich weiss, dass es Füchschen bei Ricky gut haben wird und meinem Becken wird der eine Fisch weniger, bestimmt gut tun!
Von Ricky bekomme ich eine Quadricolor-Anemone. Sie hat sich bereits an der Innenseite der Plastiktüte festgemacht und es gelingt mir nur schwer sie vorsichtig dazu zu überreden loszulassen. Wir stellen die Strömung im Becken ab und setzen die Anemone an einen schönen Platz: Sofort hält sie sich fest und wandert innerhalb der nächsten Stunde nur 10cm zur Seite. Hoffentlich bleibt sie an dem ihr zugewiesenen Platz, denn ich musste schon mal eine Anemone aus einer Pumpe kratzen und das ist kein schöner Anblick.
Beim anschliessenden Aquarieninnenumbau hilft mir Ricky mit seiner Erfahrung und seinem feinem Gespür für Optik und Feng Shui. Was ich bisher zu wenig beachtet habe, dass nämlich die Echinopora ganz schön in der Nachbarschaft rumnesselt, korrigieren wir auch. Der riesige Block mit der grünen Röhrenkoralle, der schon lange nicht mehr seine Polypen öffnet, kommt raus und soll in Rickys Becken wieder in neuer Schönheit erstrahlen. Ich behalte ein kleines Stück davon und setze es ganz oben an die Sonne.
So, jetzt muss ich los und Anita bei ihrem Umzug helfen.
Jetzt bleibt uns noch etwas Zeit um zu quatschen, unter dem Mikroskop ein paar Planktöner anzuschauen und schlussendlich hilft mir Ricky auch noch dabei mein Becken etwas umzugestalten. Ich stehe auf dem Schemel mit beiden Armen im Wasser und Ricky gibt mir Tipps wo ich was hinstellen soll. Ist die Koralle platziert und Ricky schweigt, weiss ich, dass es nicht gut aussieht und die Koralle woanders hinsoll… So vergeht die Zeit und bevor Fuchsy die Krise kriegt, dränge ich Ricky zum Aufbruch. Ich weiss, dass es Füchschen bei Ricky gut haben wird und meinem Becken wird der eine Fisch weniger, bestimmt gut tun!
Von Ricky bekomme ich eine Quadricolor-Anemone. Sie hat sich bereits an der Innenseite der Plastiktüte festgemacht und es gelingt mir nur schwer sie vorsichtig dazu zu überreden loszulassen. Wir stellen die Strömung im Becken ab und setzen die Anemone an einen schönen Platz: Sofort hält sie sich fest und wandert innerhalb der nächsten Stunde nur 10cm zur Seite. Hoffentlich bleibt sie an dem ihr zugewiesenen Platz, denn ich musste schon mal eine Anemone aus einer Pumpe kratzen und das ist kein schöner Anblick.
Beim anschliessenden Aquarieninnenumbau hilft mir Ricky mit seiner Erfahrung und seinem feinem Gespür für Optik und Feng Shui. Was ich bisher zu wenig beachtet habe, dass nämlich die Echinopora ganz schön in der Nachbarschaft rumnesselt, korrigieren wir auch. Der riesige Block mit der grünen Röhrenkoralle, der schon lange nicht mehr seine Polypen öffnet, kommt raus und soll in Rickys Becken wieder in neuer Schönheit erstrahlen. Ich behalte ein kleines Stück davon und setze es ganz oben an die Sonne.
So, jetzt muss ich los und Anita bei ihrem Umzug helfen.
Unsere Fischereiutensilien
Fuchsi ist uns ins Netz gegangnen
Ricky freut sich über seinen Neuzugang im Becken
Ich bekomme eine Quadricolor-Anemone von Ricky
Nach der Umgestaltung ist das Becken etwas luftiger resp. "wässriger"
Eine Artemia-Nauplie unter dem Mikroskop
Ein Tiggerpod mit Eipaket
LPS Bilder
02/04/15 13:49
Es ist Zeit wieder einmal auf Fotosafari in mein Aquarium zu gehen. Ich knipse mit dem 135er Macro meiner Canon, bis mir schwindlig wird. Ich sollte mir ein Einbeinstativ zulegen, denn die Kamera mit dem schweren Objektiv ruhig zu halten, manuell zu fokussieren und gleichzeitig noch ein Auge zugekniffen zu haben, strengt ganz schön an.