Palaemonetes varians Larven und Nachtwache
20/01/16 00:14
Am Montag vor einer Woche habe ich Mist gebaut: Ich habe den Kreiseltank mit der schwangeren Schwimmgarnele (Palaemonetes varians) im Ablaichkasten obendrin nicht abgedeckt. Die Unaufmerksamkeit ist mir nach der morgendlichen Fütterung passiert, war wohl mal wieder auf dem letzten Drücker um ins Büro zu kommen. Wie ich also nach Hause komme und alle Becken kontrolliere, ist die Schwimmgarnele mit den Eiern nicht mehr im Becken: Da finde ich das arme Ding schon ziemlich eingetrocknet neben dem Kreiseltank liegen! Erst mal nehme ich das Tier und werfe es wieder ins Becken, es wird wohl nichts mehr nützen aber auch nicht schaden. Ich ziehe mich um und gehe wieder in den Keller runter. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung, dass die Larven in den Eischalen überlebt haben. Ich fische die Garnelenleiche wieder aus dem Becken und lege sie auf einen Objektträger und halte sie unter's Mikroskop: Tatsächlich, durch die klare Eischale kann ich sehen, wie die Larven zucken! "Schwester! Bereiten sie den OP vor, Skalpell, Schere, Tupfer! Dr. Grey, holen die Babies!" (Wenn ich am kochen bin, schaut Anita meist fern und da läuft oft so eine Serie…)
Mit Hilfe einer frischen Klinge eines feinen Teppichmessers gelingt es mir die Eier von der Unterseite des Bauches des toten Tieres zu kratzen und betrachte nun auch diese unter dem Mikro: Es zuckt noch immer, die Larven leben. Ich versuche dann noch unter dem Mikroskop eine Eischale zu öffnen, aber dafür reichen meine feinmotorischen Fähigkeiten nicht aus und spiegelverkehrt zu arbeiten, macht die Aufgabe nicht leichter. Ich gebe die Eier zurück ins Kreiselbecken und hoffe, dass vielleicht die eine oder andere Larven auch ohne mütterlicher Pflege überleben wird.
4 Tage später, also letzten Freitag, ich bin zurück von einem Workshop in Méry (Paris) und blicke ins Kreiselbecken: Ja, wer sagt's denn, da kreisen doch mehrere, gesunde, junge Palaemonetes-Larven im Kreis herum! Mein erster Kaiserschnitt an einer Garnele ist gelungen. Wegen meiner Nachlässigkeit gelobe ich hiermit feierlich nie mehr Gambas vom Spiess zu essen!
Mit Hilfe einer frischen Klinge eines feinen Teppichmessers gelingt es mir die Eier von der Unterseite des Bauches des toten Tieres zu kratzen und betrachte nun auch diese unter dem Mikro: Es zuckt noch immer, die Larven leben. Ich versuche dann noch unter dem Mikroskop eine Eischale zu öffnen, aber dafür reichen meine feinmotorischen Fähigkeiten nicht aus und spiegelverkehrt zu arbeiten, macht die Aufgabe nicht leichter. Ich gebe die Eier zurück ins Kreiselbecken und hoffe, dass vielleicht die eine oder andere Larven auch ohne mütterlicher Pflege überleben wird.
4 Tage später, also letzten Freitag, ich bin zurück von einem Workshop in Méry (Paris) und blicke ins Kreiselbecken: Ja, wer sagt's denn, da kreisen doch mehrere, gesunde, junge Palaemonetes-Larven im Kreis herum! Mein erster Kaiserschnitt an einer Garnele ist gelungen. Wegen meiner Nachlässigkeit gelobe ich hiermit feierlich nie mehr Gambas vom Spiess zu essen!