Ich verleihe mir den Deppen-Preis
31/08/16 23:01
Heute habe ich die besondere Ehre mir feierlich den Deppenpreis zu erreichen. Florian, aufmerksamer Leser meines Blogs, hat mich auf einen Fehler im gestrigen Blog-Eintrag über den Red Sea KH Test aufmerksam gemacht.
Beachten wir untenstehendes Bild: Hier sehen wir, dass ich völlig korrekt die Spritze mit der Indikatorflüssigkeit aufgesogen habe, bis dass der Stempel der Spritze bei der 1ml Markierung steht. Die 1ml Markierung ist zwar nicht zu sehen, aber dennoch ist klar zu erkennen, dass ich nicht den Anfängerfehler gemacht habe die Luftblase, die zwangsläufig entsteht, weil wegen der aufgesteckten Spitzenspitze erst Luft eingesaugt wird, aus der Spritze zu pressen (so wie in den Krankenhaus-Filmen, wo Spritzen stets umgedreht werden und das rettende Gegengift erst im hohen Bogen quer durch den Raum gespritzt wird, bevor der Held dann endlich die Spritze verpasst bekommt um im letzten Moment seinen tragischen Tod durch Vergiftung zu verhindern)
Ich danke Florian für seine Aufmerksamkeit und dass er sich die Mühe gemacht hat mir zu schreiben und dann trotz wiederholter Nachfrage und meinerseitigem nicht-Kapierens nicht die Geduld verloren zu haben, sondern beharrlich mich zu überzeugen versucht hat, bis dann endlich bei mir der Groschen fiel. Ein Kränzchen für Florian und ich streue Asche über mein Haupt.
Beachten wir untenstehendes Bild: Hier sehen wir, dass ich völlig korrekt die Spritze mit der Indikatorflüssigkeit aufgesogen habe, bis dass der Stempel der Spritze bei der 1ml Markierung steht. Die 1ml Markierung ist zwar nicht zu sehen, aber dennoch ist klar zu erkennen, dass ich nicht den Anfängerfehler gemacht habe die Luftblase, die zwangsläufig entsteht, weil wegen der aufgesteckten Spitzenspitze erst Luft eingesaugt wird, aus der Spritze zu pressen (so wie in den Krankenhaus-Filmen, wo Spritzen stets umgedreht werden und das rettende Gegengift erst im hohen Bogen quer durch den Raum gespritzt wird, bevor der Held dann endlich die Spritze verpasst bekommt um im letzten Moment seinen tragischen Tod durch Vergiftung zu verhindern)
Bei diesem Bild stimmt noch alles…
Nachdem die Farbe umgeschlagen ist, lese ich Oberdepp nun von der Spritze den Wert ab und schreibe dazu im gestrigen Blog-Eintrag: 0.24ml!!! Was für ein Unsinn! Natürlich hätte er jetzt nicht den Pegel der Flüssigkeit, sondern wiederum den Stand des Stempels ablesen müssen und dieser liegt unverkennbar bei 0.42ml und eben nicht bei 0.24ml!
Mit diesen 0.42ml hätte ich nun die Subtraktion von 1ml vornehmen müssen, wäre bei 0.58ml zugegebener Indikatorflüssigkeit gelandet und hätte dann aus der Tabelle die KH von 8.1 ablesen können.
Ich danke Florian für seine Aufmerksamkeit und dass er sich die Mühe gemacht hat mir zu schreiben und dann trotz wiederholter Nachfrage und meinerseitigem nicht-Kapierens nicht die Geduld verloren zu haben, sondern beharrlich mich zu überzeugen versucht hat, bis dann endlich bei mir der Groschen fiel. Ein Kränzchen für Florian und ich streue Asche über mein Haupt.
KH Test von Red Sea
30/08/16 12:39
Heute berichte ich vom RedSea KH/Alkalinity Pro Test Kit, welches ich gestern gekauft habe. Mein Salifert Testkit, hat über die Jahre ausgedient, die Titrierflüssigkeit ist zur Neige gegangen und das Ablaufdatum ist zu Zeiten Ludwig des 16. abgelaufen. Der RedSea Test ist ansprechend verpackt. Die farbige Kartonschachtel kann man wegschmeissen (ich meine natürlich der Reststoffverwertung zuführen) und den Test fortan in der schnucken, schwarzen Plastikbox aufbewahren. Als erstes fällt eine Titrierapparatur auf mit eingelegter 1ml Spritze: Sowas hat ja nicht jeder! Die 10ml Spritze und der Probebehälter sind Standard, wie bei anderen Herstellern auch. Die Gebrauchsanleitung ist mehrsprachig und so gehe ich gleich in den Abschnitt "Deutsch" über. "2ml der zu messenden Flüssigkeit…. bla-bla-bla". Ich also rüber zum Technikbecken und messe mit der 10ml Spritze 2ml Aquarienwasser ab. Aber Hoppla, das ist doch jetzt irgendwie komisch… Bei genauerem Lesen der Anleitung merke ich, dass es sich um eine Universalanleitung für verschiedene RedSea-Testkits handelt. Beim Abschnitt zum KH-Test ist dann auch plötzlich von 10ml die Rede. Na, ja, sowas mag die Produktion, Lagerhaltung und Konfektionieren von RedSea erleichtern, aber damit werden die den diesjährigen Oscar für besondere Anwenderfreundlichkeit und Ökologie wohl haarscharf verpassen. Aber egal, wir wollen ja nicht so sein und das Titrierteil sieht ja wirklich cool aus und ich will endlich damit lostitrieren wie ein Oberchemiker!
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.
Das KH/Alkalinity Pro Test Kit von Red Sea
Nimmt man die äussere Verpackung weg, kommt eine schwarze Plastikbox zum Vorschein: Chic!
Das Unboxing kann beginnen
Das Fläschchen ist nichts besonderes
Die 10ml Spritze auch nicht
Die Anleitung ist ziemlich umfangreich
In der Anleitung, sind auch die anderen Testkits von Red Sea beschrieben, prompt beginne ich beim Falschen zu lesen. Das ist Produzentenfreundlich aber nicht unbedingt im Sinne des Kunden. In der Anleitung ist dann von "Alkalinity Pro Titrant" die Rede, die entsprechende Flasche ist aber mit….
… "KH Alkalinity Pro" angeschrieben. Die andere Flasche ist es nicht, also muss diese hier schon die richtige sein.
Die Titrierspritze ist gut gemacht: Unten kann man das Glas anschrauben
Der Test besteht nur aus der einen Lösung: Erst wird die Probe blau gefärbt und später schlägt die Farbe dann um
Gemäss Anleitung sollte die Farbe nach dem Umschlag Rot sein, bei mir ist es eher eine Art "Hornhautumbra" oder "Leberwurstgrau"…
Der verbleibende Pegel liegt bei 0.24ml, die Tabelle verlangt aber etwas höhere Mathematik, denn man muss die zugegebene Menge ablesen, nicht die verbleibende: Wie doof ist das denn?(Anmerkung vom 31.8.2016: Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen, siehe dieser Beitrag: http://www.andreas-horvath.ch/Blog-2016/files/Blog_20160831.html)
Nach der Subtraktion von 1ml - 0.24ml komme ich dann nach Adam Riese auf 0.76ml was einer Härte von 10.6 entspricht oder sind es jetzt 3.8???
Beim RedSea Testkit, handelt es sich nicht nur um einen KH-Test, sondern die Flüssigkeit um den KH zu erhöhen ist auch gleich dabei
K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz
29/08/16 21:45
Heute Abend kommt Stefan Heim von korallen-haus.ch zu mir auf Besuch. Meine Stammleser mögen sich vielleicht noch erinnern, dass ich, kurz nachdem ich die Bypass-Becken eingerichtet habe, zwei Picasso-Nemos in Gossau gekauft habe: Die Nemos sind von Stefan und immer noch wohlauf. Leider haben die beiden auffällig gefärbten Fische eine Beziehungskrise und gehen seit einem kurzen Ausflug ins Riffbecken getrennte Wege in getrennten Becken. Einer der beiden führt seither eine wilde Ehe mit einem Amphiprion Ocellaris, die aber bislang kinderlos geblieben ist. Das mag daran liegen, dass der Picasso Perculanisch redet und die Liebesbeteuerungen in Ocellari nicht versteht? Vielleicht sind die beiden ja aber auch einfach zu jung oder katholisch-konservativ und halten nichts von vorehelichem Sex.
Stefan bringt mir meine Bestellung mit, unter anderem MicrobeLift TheraP und SpecialBlend, einen hochwertigen KH-Test von RedSea und eine von mir bestellte Flasche K-Zoo von KoralSea. Des weiteren bringt mir Stefan drei Shots mit: Es handelt sich aber hierbei weder um B52's, noch um Feigling's oder Röteli (wer nicht weiss, was das ist, soll hier nachsehen. Wer auf Süsses und Klebriges aus den Bündner Bergen steht, wird das Getränk lieben. Wer allerdings wie ein entfernter Bekannter von mir, der zufälligerweise so heisst wie ich und auch so aussieht wie ich, sich damit in einer Berghütte unbedarft an einem Wetttrinken beteiligt, wird am nächsten Morgen um die Erfahrung reicher sein, zu wissen, wie sich ein atomarer Urkater anfühlt), sondern um K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz und diese wollen wir heute Abend gemeinsam testen.
Als erstes geben wir eine Probe vom K-Phyto unter das Mikroskop: Es handelt sich um verschiedene Sorten von Phytoplankton und die Zellen sind alle intakt, sprich schön rund. Dazwischen entdecken wir auch Ciliaten, welche sich mit raschen Bewegungen ihrer Geisseln (den Cilien) fortbewegen. Es ist erstaunlich, dass lange Zeit kein industrielles, lebendes Phytoplankton auf dem Markt verfügbar war und auf's Mal sind solche Produkte von verschiedenen Herstellern erhältlich. Ohne jetzt das K-Phyto im Detail getestet zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich gut eignet um direkt ins Becken gegeben zu werden zur Fütterung von Korallen und Filtrieren. Des weiteren kann man damit sein Zooplankton füttern oder das Produkt verwenden um damit eine eigene Kultur hochzuziehen. Auf der KoralSea-Website steht folgendes zum K-Phyto:
K-Phyto 250ml is a high quality live phytoplankton mix that will improve your marine aquariums health.
• A highly concentrated live mix of 4 species of marine phytoplankton.
• Produced using a unique process that creates a low nutrient, clean intact algae cell feed.
• Size range from 5-20micron
• Ideal for all filter feeders.
• Boosts the microfauna & health of your marine aquarium.
Als nächstes nehmen wir uns das K-Zoo vor. Schon von blossem Auge sind Copepoden in der Lösung zu erkennen, die Kulturdichte ist allerdings nicht sehr hoch. Wir entnehmen zwei Proben und bei beiden Tieren handelt es sich um eiertragende Weibchen: Das K-Zoo lässt sich also bestimmt sehr gut verwenden um eine Copepodenkultur hochzuziehen oder aber auch für das Animpfen eines neuen Beckens oder eines Algenrefugiums. Direkt für die Zucht von z.b. Pterapogon Kauderni könnte man es natürlich auch benutzen, allerdings wäre dann eine 250ml Flasche zu wenig ergiebig (diese würde ca. für einen Tag für einen Bestand von ca. 10 Banggais ausreichen). Auf der KoralSea-Internetpräsenz ist zu lesen:
K-Zoo 250ml is a high quality live food for your marine fish and corals. A live mix of marine benthic and pelagic copepods with rotifers.
• Size range from 10 – 1500 microns.
• Ideal for finicky feeders such as mandarins fish and pipefish.
• Improves colour and vitality of your marine fish and corals.
• Boosts the micro fauna & health of your marine aquarium.
Es wäre mir nicht aufgefallen, dass da zwei verschiedenen Copepodenarten in der Flasche wären (benthic = sessil, pelagic = in der Strömung lebend) und Rotifers (Brachionus) habe ich auch keinen gesehen (wir haben die Lösung aber auch nicht abgeseilt und gezielt danach gesucht). Allerdings könnte es sein, dass es sich bei der Flasche um eine Vorproduktion handelt und das endgültige Produkt dann dichter ist und anders zusammengesetzt ist.
Zu guter Letzt nehmen wir uns das K-Fuzz vor. In der Flasche schwimmen weinrote Algenbüschel etwa in Form einer Pflanzenblüte und der Grösse eines Kirschkerns. Solche Algen habe ich bislang noch nie gesehen und weiss darum nicht, um welche Art es sich handelt. Unter dem Mikroskop ist sie einer Fadenalge nicht unähnlich. Wir geben vom K-Fuzz ins Becken mit den Teenager-Nemos, aber die interessieren sich nicht sonderlich für das unbekannte rote Zeugs, ebensowenig die Kaudernis. Die Acanthochromis beissen probehalber rein aber spucken die unbekannte Alge dann wieder aus. Also gehen wir hoch ins Wohnzimmer und geben eine Portion ins Riffbecken: Da präsentiert sich das Bild nun anders und die Fische, allen voran die Doktoren, prügeln sich um das Zeug. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass im K-Fuzz auch Zooplankton drin ist, also gewissermassen Gemüse mit Proteineinlage.
KoralSea schreibt über K-Fuzz auf ihrer Webpage:
K-Fuzz 250ml is a live marine algae food that your marine fish will love.
• K-Fuzz is a temperate marine algae from the family acrochaetium.
• High in natural vitamins.
• Improves the colour and vitality of your fish.
• Ideal for finicky feeders including Tangs & other herbivores.
• Will not grow in a tropical marine aquarium.
Die Suche nach "acrochaetium" führt mich dann zu einer Seite, wo man alle Arten von Plankton für Schulungszwecke kaufen kann und das Bild ähnelt demjenigen von K-Fuzz sehr: http://www.carolina.com/algae/acrochaetium-living/153465.pr Ich müsste jetzt erst recherchieren, worin der besondere Nährwert dieser Kaltwasserrotalge liegt. Gemäss Stefan haben sich alle seine Fische rasch an den wohl ungewohnten Geschmack der Alge gewöhnt und schätzen die Abwechslung sehr. Somit kann ich das K-Fuzz für Aquarianer empfehlen, die mal etwas Abwechslung in ihren Speiseplan bringen möchten.
Den Jungs von KoralSea, ansässig in Irland, möchte ich eine Empfehlung abgeben: Bei der Namenswahl eurer nächster Produkte, lasst ihr mal vorgängig überprüfen, ob die von euch angestrebten Begriffe in den Sprachen der Zielmärkte, nicht unbeabsichtigte Assoziationen wecken.
Stefan bringt mir meine Bestellung mit, unter anderem MicrobeLift TheraP und SpecialBlend, einen hochwertigen KH-Test von RedSea und eine von mir bestellte Flasche K-Zoo von KoralSea. Des weiteren bringt mir Stefan drei Shots mit: Es handelt sich aber hierbei weder um B52's, noch um Feigling's oder Röteli (wer nicht weiss, was das ist, soll hier nachsehen. Wer auf Süsses und Klebriges aus den Bündner Bergen steht, wird das Getränk lieben. Wer allerdings wie ein entfernter Bekannter von mir, der zufälligerweise so heisst wie ich und auch so aussieht wie ich, sich damit in einer Berghütte unbedarft an einem Wetttrinken beteiligt, wird am nächsten Morgen um die Erfahrung reicher sein, zu wissen, wie sich ein atomarer Urkater anfühlt), sondern um K-Phyto, K-Zoo und K-Fuzz und diese wollen wir heute Abend gemeinsam testen.
Als erstes geben wir eine Probe vom K-Phyto unter das Mikroskop: Es handelt sich um verschiedene Sorten von Phytoplankton und die Zellen sind alle intakt, sprich schön rund. Dazwischen entdecken wir auch Ciliaten, welche sich mit raschen Bewegungen ihrer Geisseln (den Cilien) fortbewegen. Es ist erstaunlich, dass lange Zeit kein industrielles, lebendes Phytoplankton auf dem Markt verfügbar war und auf's Mal sind solche Produkte von verschiedenen Herstellern erhältlich. Ohne jetzt das K-Phyto im Detail getestet zu haben, gehe ich davon aus, dass es sich gut eignet um direkt ins Becken gegeben zu werden zur Fütterung von Korallen und Filtrieren. Des weiteren kann man damit sein Zooplankton füttern oder das Produkt verwenden um damit eine eigene Kultur hochzuziehen. Auf der KoralSea-Website steht folgendes zum K-Phyto:
K-Phyto 250ml is a high quality live phytoplankton mix that will improve your marine aquariums health.
• A highly concentrated live mix of 4 species of marine phytoplankton.
• Produced using a unique process that creates a low nutrient, clean intact algae cell feed.
• Size range from 5-20micron
• Ideal for all filter feeders.
• Boosts the microfauna & health of your marine aquarium.
Als nächstes nehmen wir uns das K-Zoo vor. Schon von blossem Auge sind Copepoden in der Lösung zu erkennen, die Kulturdichte ist allerdings nicht sehr hoch. Wir entnehmen zwei Proben und bei beiden Tieren handelt es sich um eiertragende Weibchen: Das K-Zoo lässt sich also bestimmt sehr gut verwenden um eine Copepodenkultur hochzuziehen oder aber auch für das Animpfen eines neuen Beckens oder eines Algenrefugiums. Direkt für die Zucht von z.b. Pterapogon Kauderni könnte man es natürlich auch benutzen, allerdings wäre dann eine 250ml Flasche zu wenig ergiebig (diese würde ca. für einen Tag für einen Bestand von ca. 10 Banggais ausreichen). Auf der KoralSea-Internetpräsenz ist zu lesen:
K-Zoo 250ml is a high quality live food for your marine fish and corals. A live mix of marine benthic and pelagic copepods with rotifers.
• Size range from 10 – 1500 microns.
• Ideal for finicky feeders such as mandarins fish and pipefish.
• Improves colour and vitality of your marine fish and corals.
• Boosts the micro fauna & health of your marine aquarium.
Es wäre mir nicht aufgefallen, dass da zwei verschiedenen Copepodenarten in der Flasche wären (benthic = sessil, pelagic = in der Strömung lebend) und Rotifers (Brachionus) habe ich auch keinen gesehen (wir haben die Lösung aber auch nicht abgeseilt und gezielt danach gesucht). Allerdings könnte es sein, dass es sich bei der Flasche um eine Vorproduktion handelt und das endgültige Produkt dann dichter ist und anders zusammengesetzt ist.
Zu guter Letzt nehmen wir uns das K-Fuzz vor. In der Flasche schwimmen weinrote Algenbüschel etwa in Form einer Pflanzenblüte und der Grösse eines Kirschkerns. Solche Algen habe ich bislang noch nie gesehen und weiss darum nicht, um welche Art es sich handelt. Unter dem Mikroskop ist sie einer Fadenalge nicht unähnlich. Wir geben vom K-Fuzz ins Becken mit den Teenager-Nemos, aber die interessieren sich nicht sonderlich für das unbekannte rote Zeugs, ebensowenig die Kaudernis. Die Acanthochromis beissen probehalber rein aber spucken die unbekannte Alge dann wieder aus. Also gehen wir hoch ins Wohnzimmer und geben eine Portion ins Riffbecken: Da präsentiert sich das Bild nun anders und die Fische, allen voran die Doktoren, prügeln sich um das Zeug. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass im K-Fuzz auch Zooplankton drin ist, also gewissermassen Gemüse mit Proteineinlage.
KoralSea schreibt über K-Fuzz auf ihrer Webpage:
K-Fuzz 250ml is a live marine algae food that your marine fish will love.
• K-Fuzz is a temperate marine algae from the family acrochaetium.
• High in natural vitamins.
• Improves the colour and vitality of your fish.
• Ideal for finicky feeders including Tangs & other herbivores.
• Will not grow in a tropical marine aquarium.
Die Suche nach "acrochaetium" führt mich dann zu einer Seite, wo man alle Arten von Plankton für Schulungszwecke kaufen kann und das Bild ähnelt demjenigen von K-Fuzz sehr: http://www.carolina.com/algae/acrochaetium-living/153465.pr Ich müsste jetzt erst recherchieren, worin der besondere Nährwert dieser Kaltwasserrotalge liegt. Gemäss Stefan haben sich alle seine Fische rasch an den wohl ungewohnten Geschmack der Alge gewöhnt und schätzen die Abwechslung sehr. Somit kann ich das K-Fuzz für Aquarianer empfehlen, die mal etwas Abwechslung in ihren Speiseplan bringen möchten.
Den Jungs von KoralSea, ansässig in Irland, möchte ich eine Empfehlung abgeben: Bei der Namenswahl eurer nächster Produkte, lasst ihr mal vorgängig überprüfen, ob die von euch angestrebten Begriffe in den Sprachen der Zielmärkte, nicht unbeabsichtigte Assoziationen wecken.
Bei K-Phyto handelt es sich um eine Mischung aus lebendem Phytoplankton
Unter dem Mikroskop sind mindestens 3 Arten von Phytoplankton zu erkennen
Die Zellen sind rund und somit intakt; ich kann keine gequetschten oder geplatzten Zellen entdecken, das heisst die Lösung wurde wohl nicht oder nur sehr sanft zentrifugiert
K-Zoo ist eine Kultur aus Copepoden, gemäss Beschreibung müssten da zwei Arten von Copepoden und auch Brachionus drin sein
Beide Probetierchen, welche wir entnehmen, sind tragende Weibchen, ein gutes Zeichen für eine stabile Kultur
Die kleinen Zyklopenaugen sind in der Eihülle schon gut zu sehen
Die Copepoden sehen alle gut genährt aus und haben ihre Därme gefüllt
Bei K-Fuzz handelt es sich um eine rote Kaltwasseralge
Unter dem Mikro sieht sie aus wie Fadenalgen, einfach in Orange
Die einzelnen Zellen der Alge inkl. Zellkerne sind gut zu sehen
Das Ocellaris-Paar, welches ich von Thomas bekommen habe, hat zum ersten Mal ein Gelege gemacht: Darum ist Frau Nemo neulich so aggro drauf und hat nach der Hand gebissen, welche sie nährt!
Balling für Praktiker - die hundertunderste Abfassung zum Thema
22/08/16 20:14
Es gibt Hunderte von Anleitungen für die Balling-Methode und somit kann ich doch auch die Hundertunderste schreiben. Meine Anleitung soll sich aber von den vorangehenden dahingehend unterscheiden, dass ich diese aus Sicht eines Nicht-Chemikers schreibe und meine Leser mit unnötigem Ballast weitgehend verschonen werde. Anlass zum heutigen Blog-Eintrag ist eine Anfrage eines befreundeten Meerwasseraquarianers, dessen KH und Ca-Werte gesunken sind und der mich um nach Rat gefragt hat. Bei der Formulierung meiner Antworten in WhatsApp habe ich bemerkt, dass ich auch erst wieder mein Wissen auffrischen musste und ich fand, dass die verfügbare Informationen teilweise recht umfangreich aber oftmals auch übermässig kompliziert sind.
Als Kalzifkation bezeichnet man den Vorgang der Kalkbildung, was einige Organismen in unseren Aquarien für ihr Wachstum brauchen. An erster Stelle seien natürlich Steinkorallen zu nennen, derselbe Vorgang trifft aber auch zu für Muscheln, Schnecken und Kalkrotalgen (das sind die harten rötlichen Beläge auf Lebendsteinen und oft auch am Abschäumer - nicht zu verwechseln mit Cyanobakterien). Wir kennen Kalk als Ablagerung in Wasserleitungen, als hässliche Flecken auf den Badezimmerarmaturen oder in etwas geänderter Form auch als Marmor über den wir schreiten, sollten wir mal wieder eine Bankfiliale betreten. Was wir umgangssprachlich als Kalk bezeichnen ist chemisch gesehen Calciumcarbonat und dessen Formel lautet CaCO3. Damit nun unsere Steinkorallen, Muscheln etc. Kalk bilden können, benötigen sie grob gesagt zwei Komponenten: Kalzium (oder auch Calcium geschrieben) und Karbonat. Nun ist es aber leider so, dass man nicht einfach in den Aquarienladen oder die nächste Apotheke laufen kann um sich je eine Tüte Calcium und Karbonat zu kaufen, denn bei beiden handelt es sich um Ionen, das heisst elektrisch geladene Moleküle. Das Calcium hat zwei positive Ladungen und wird daher als Ca 2+ geschrieben und das Carbonatmolekül hat 2 negative Ladungen und wird darum als CO3 2- ausgedrückt.
Ebenso wenig wie wir nicht in der Eisenwarenhandlung Magnete bestehend nur aus Nordpolen kaufen können und es keine Batterien gibt, die nur Pluspole haben, ist es auch nicht möglich nur Ionen einer bestimmten Ladung herzustellen und in Dosen abzufüllen. Na gut, wird sich der Leser denken, dann kaufe ich halt eine Tüte mit gemahlenem Kalk und dann habe ich da ja meine positiv geladenen Calcium-Ionen und meine negativ geladenen Karbonat-Ionen drin. Von dem Pulver gebe ich einen ordentlichen Kochlöffel voll ins Aquarium und gut ist. Leider ist das aber nicht so einfach: Die Kalziumionen und die Karbonationen fühlen sich als Paar so wohl, dass sie sich auch fein gemahlen nicht trennen mögen. Erst Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure oder die Säure welche in Durgol oder sonstigen kommerziellen Entkalkungsmitteln drin ist, vermag das Kalk in seine zwei Bestandteile zu trennen. Die zwei Ionen sagen vor dem Traualtar also sinngemäss: "Bis dass die Säure uns scheidet…" Was wir also ins Aquarium geben würden, wäre einfach Kalkpulver und bei den im Aquarienwasser vorhersehenden pH-Werten (dieser Wert zeigt an, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist) würde der Kalk Kalk bleiben, sich am Boden als Pulver absetzen und würde den Korallen nicht zur Verfügung stehen.
Wenn wir den Gedanken der direkten Kalkzugabe aber weiterspinnen, gibt es hierfür tatsächlich eine technische Lösung, nämlich den Kalkreaktor. In einem Reaktionsgefäss wird Korallenbruch (oder künstlich hergestellter Kalk) in kohlensäurehaltigem Aquarienwasser aufgelöst und dann tropfenweise ins Aquarium gegeben. In den Reaktor wird über eine pH-Sonde und ein Magnetventil gesteuert Kohlendioxyd (CO2) aus einer Flasche eingeleitet, dieses löst sich im Wasser zu Kohlensäure und damit der Kalk in seine zwei Bestandteile gelöst. Für sehr grosse Becken ist ein Kalkreaktor eine günstige Möglichkeit um die Korallen mit Kalzium- und Karbonationen zu versorgen. Für normalgrosse Becken (ich sag mal so unter 5000 Litern) ist der technische Aufwand hierfür aber unverhältnismässig hoch. Ein Kalkreaktor ist auch nicht ganz ungefährlich, falls nämlich zu viel der Kohlensäure in unser Becken gelangt, kann der pH sehr stark absinken und ausserdem fördert CO2 das Algenwachstum (darum haben die Kollegen von der Süsswasserbrigade immer diese Flaschen im Unterschrank rumliegen). Das dauernde Nachfüllen der CO2-Flasche ist ebenfalls unbequem und führt bei grossen Flaschen zu Bandscheibenvorfällen und Leistenbrüchen.
Der Ansatz des Meerwasseraquarianers und Chemikers Hans-Werner Balling ist nun der folgende. Er machte sich auf die Suche nach Stoffen, die Kalziumkarbonat respektive Karbonat-Ionen enthalten und deren jeweilige Gegenspieler im Aquarium keinen Schaden anrichten. Herr Balling wurde fündig und hat Kalziumchlorid und Natriumhydrogencarbonat gefunden. Das Kalzium-Ion ist also verpaart mit Chlorid-Ionen und das Karbonat hat seinen Gegenspieler in Form von Natrium-Ionen. Wenn wir diese Salz in Wasser auflösen, dann bekommen wir, wie gewünscht, Kalzium-Ionen und Karbonat-Ionen und gleichsam als Abfallprodukt noch Chlor-Ionen (korrekterweise heisst es "Chlorid-Ionen", aber für uns Laien ist das nicht matchentscheidend) und Natrium-Ionen. Was aber richten nun diese Chorionen und Natriumoinen in unserem Wasser an? Schadet es den Fischen oder vergiftet es irgendwie das Wasser? Das ist nun das Geniale am Ansatz von Balling: Sowohl Chlorid- wie auch Natriumionen haben wir eh schon zuhauf in unserem Becken und jeder, der schon mal Nudel gekocht hat, kennt den Geschmack dieser Ionen: Es ist nichts anderes als aufgelöstes Kochsalz mit der Formel NaCl (Natriumchlorid).
Kalziumchlorid gibt es zu kaufen, wäre allerdings in Reinform recht teuer. Darum wird für die Ballingmethode das günstigere Kalziumchlorid Dihydrat verwendet. Dabei handelt es sich um CaCl2 (H2O)2. Das H2O in Klammern heisst nichts anderes, als dass in unserem Calziumchlorid noch etwas Wasser eingebaut ist. Genau genommen kommen auf jeden Teil CaCl2 noch 2 Teile von H2O (Wasser). Die Wassermoleküle sind in die Gitterstruktur des Salzes eingebaut, wir müssen uns also nicht vorstellen, dass unsere Tüte durchsuppt vom pappig-feuchten Salz… Das extra Wasser tut uns nicht weh, solange bei der Zugabe berücksichtigt wird, dass halt in einem Gramm Kalziumchlorid Dihydrat nicht nur ein Gramm Kalzium und Chloridiomen drin sind, sondern ein Teil des Gewichtes aus Wasser besteht. Die Rechnerei überlassen wir sowieso den Chemikern oder dem AquaCalculator und darum brauchen wir uns hierüber keine Sorgen zu machen. Kalziumchlorid Dihydrat können wir als Pulver im Meerwasserfachhandel kaufen und ein Kilo davon kostet z.B. bei Mrutzek aktuell 8.90 EUR.
Natriumhydrogencarbonat, das zweite Balling-Salz ist ebenfalls recht erschwinglich und kostet aktuell 6.90 EUR pro Kilogramm.
Grundsätzlich könnten wir nun einen sinkenden Ca-Wert im Becken mit der Zugabe von Kalziumchlorid Dihydrat korrigieren und einen sinkenden KH-Wert mit der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat. Wir müssten nur beachten, dass wir nicht zu viel auf's Mal ins Becken geben, damit die rasche Änderung unsere Tiere nicht übermässig stresst. Die maximale tägliche Zugabemenge ist ebenfalls im AquaCalculator hinterlegt und wenn wir uns an dessen Dosieranleitung halten, dann sind wir auf der sicheren Seite. Des weiteren sollte die Zugabe zeitlich gestaffelt oder zumindest an verschiedenen Stellen im Becken erfolgen, damit sich die Ionen nicht sogleich spontan zu Kalk verbinden und ausfällen.
Was ist nun das Problem bei diesem Vorgehen? Bei der Zugabe der beiden Ballingsalze entsteht ja als Abfallprodukt Kochsalz (NaCl) und damit wird über einen längeren Zeitraum unser schönes der Natur nachempfundenes Meerwasser zusehends kochsalzlastiger. Ob das Überhandnehmen von Natrium und Chlorionen tatsächlich einen schädlichen Einfluss auf unsere Bewohner haben, mag dahingestellt bleiben, aber auf jedem Fall hätten wir nach einer Weile ein Salzwasser, das sich in seiner Zusammensetzung immer weiter vom natürlichen Meerwasser entfernt und das möchten wir vermeiden. Wie kriegen wir nun also dieses Zuviel an Kochsalz wieder aus unserem Wasser? In dem wir Kartoffeln darin kochen vielleicht? Die Antwort lautet: "Gar nicht!". Wir lösen das Problem auf andere Weise: Wir geben einfach von all den anderen Komponenten von Meerwasser dazu und lassen das Kochsalz weg. Auf diese Weise stimmen die Mengenverhältnisse der Ionen untereinander wieder. Wer bis jetzt noch nicht der Meinung war, dass die Balling-Methode (und dessen Erfinder) ziemlich clever sind, wird jetzt spätestens davon überzeugt sein. Da die Hersteller von Meersalzmischungen einfach verschiedenste Salz miteinander mischen und in Kübel abfüllen, müsste es nun einfach einen Hersteller geben, der für uns eine Salzmischung zubereitet, wo alle Komponenten bis auf das Kochsalz drin sind. Gibt es nicht, gilt nicht, denn gibt es schon: Grotech oder auch TropicMarin haben solche Salze im Angebot.
Keine Methode ist vollkommen und so auch nicht die Balling-Methode. So ganz stimmen diese Rechnereien nicht und mit der Zeit summieren sich die Fehler und ausserdem steigt wegen der ständigen Zugabe von Salzen die Salinität in unserem Becken an. Da wir die Mengen der gelösten Ionen nicht genau genug messen können um gezielte Korrekturen vornehmen zu können (aber auch da hätten wir ja das Problem, dass wir nicht einzelne Ionen sondern nur Salz (und dieses besteht ja - wie wir nun wissen - immer aus zwei Ionen) machen wir einfach die Korrektur aller Fehler mit dem Holzhammer: Regelmässig alle 2 Wochen ersetzen wir 10-15% unseres mit Fehlern behafteten Wassers mit frisch angesetztem Meerwasser und korrigieren somit einen Teil der Fehler. Gleichzeitig messen wir die Salinität mit einem kalibrierten Refraktometer und nehmen die Korrektur mit etwas zusätzlichem Salz oder mehr Osmosewasser vor. Zwar nicht perfekt aber tausendfach erfolgreich im Einsatz und durchaus praxistauglich!
Die Korallen verbrauchen nicht nur Karbonathärte und Kalzium, sondern zu einem weitaus geringeren Teil auch Magnesium. Hier gibt es nun eine Erweiterung zur Balling-Methode mit zwei weiteren Salzen (Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat). Hier wird es für den Nicht-Chemiker aber schon richtig kompliziert und ich rate dem Normalaquarianer es bleiben zu lassen. Magnesium wird nur in geringen Mengen verbraucht und es sollte möglich sein, den Wert durch die normalen Wasserwechsel im Normbereich zu halten. Falls nicht, würde ich eher zum Wechsel zu Triton oder Sangokai raten als die aufgebohrte Balling-Methode zu verwenden. Diese würde den chemisch wenig versierten Meerwasseraquarianer rasch intellektuell überfordert und man könnte irgendwann beim Anmischen der Lösungen Fehler machen mit unabsehbaren Folgen.
Stellen wir uns gedanklich die in Meerwasser gelösten Ionen als farbige Kugeln in der Spielecke von McDonalds vor, dann haben wir grosse farbige Kugeln für Chlor, Natrium, Magnesium, Schwefel und Kalium. Nachdem unser Nachwuchs also sein Happy Meal verdrückt und den Tisch und seine Patschhändchen mit Ketchup vollgekleckert hat, schicken wir ihn zu den Bällen. Voller Freude wühlt also unser Junge im Bad der gelben, roten, blauen, grünen und orangen Bällen und kommt dann plötzlich mit einem kleinen Stecknadelkopf in brauner Farbe angerannt: "Papi, schau, was ich gefunden habe: Ein Bromid-Ion!". Wenig später kommt auch unser Mädchen und bringt uns ein kleines, golden blitzendes Staubkörnchen: "Mami, ich habe Gold-Ion gefunden!" In etwa so müssen wir uns die Mengenverhältnisse der Makroelemente zu den Spurenelementen vorstellen. Die Makroelemente sind die grossen, wichtigen Hauptbestandteile des Meerwassers, während die Spurenelemente die kleinen, unscheinbaren aber nichtsdestotrotz wichtigen Nebendarsteller sind. Diese kleinen Fitzelchen von Mangan, Molybdän, Nickel, Barium und wie sie alle heissen, sind die Krux der Meerwasseraquaristik. Sie sind in so geringen Mengen vorhanden, dass sich die Salzhersteller schwertun diese in der genau benötigten Menge beizumischen und wir armen Aquarianer sind nicht in der Lage diese mit unseren Tröpfchentests zu messen. Was also können wir tun: Wir machen fleissig Wasserwechsel mit einem guten Markensalz und vertrauen auf die Kompetenz und Sorgfalt der Salzhersteller. Allenfalls geben wir Spurenelementelösungen zusätzlich in unsere Becken, wissen aber nie so genau, ob wir nicht allenfalls überdosieren, weil wir ja den Verbrauch nicht kennen und auch nicht wissen wieviel von welchem Spurenelement schon in unserem Salz drin war.
Mit dem Aufkommen der Triton-Methode wurde ein neues Element in die Meerwasseraquaristik eingeführt: Die Wasseranalyse mit professionellen Geräten. Diese sind in der Lage eine Vielzahl der Makro- und Spurenelemente zu erfassen und diese mengenmässig zu bestimmen. Dies erlaubt es uns nun gezielt die fehlenden Spurenelemente zu ergänzen oder auszudünnen. Auf diese Weise können auch Stoffe gemessen werden, die wir keinesfalls in unserem Wasser vorfinden wollen wie z.B. Schwermetalle, welche oftmals als unerwünschte Beigabe von Spurenelementen oder Salzmischungen in unser Becken geraten oder noch schlimmer in Form einer vor sich hinrostenden Schraube im Technikbecken.
Andere Methoden funktionieren ähnlich, teilweise wird aber statt einer Wasseranalyse die Färbung bestimmter Korallen als Indikator für den Mangel bestimmter Spurenelementen hinzugezogen.
Kalzifikation und Kalk
Als Kalzifkation bezeichnet man den Vorgang der Kalkbildung, was einige Organismen in unseren Aquarien für ihr Wachstum brauchen. An erster Stelle seien natürlich Steinkorallen zu nennen, derselbe Vorgang trifft aber auch zu für Muscheln, Schnecken und Kalkrotalgen (das sind die harten rötlichen Beläge auf Lebendsteinen und oft auch am Abschäumer - nicht zu verwechseln mit Cyanobakterien). Wir kennen Kalk als Ablagerung in Wasserleitungen, als hässliche Flecken auf den Badezimmerarmaturen oder in etwas geänderter Form auch als Marmor über den wir schreiten, sollten wir mal wieder eine Bankfiliale betreten. Was wir umgangssprachlich als Kalk bezeichnen ist chemisch gesehen Calciumcarbonat und dessen Formel lautet CaCO3. Damit nun unsere Steinkorallen, Muscheln etc. Kalk bilden können, benötigen sie grob gesagt zwei Komponenten: Kalzium (oder auch Calcium geschrieben) und Karbonat. Nun ist es aber leider so, dass man nicht einfach in den Aquarienladen oder die nächste Apotheke laufen kann um sich je eine Tüte Calcium und Karbonat zu kaufen, denn bei beiden handelt es sich um Ionen, das heisst elektrisch geladene Moleküle. Das Calcium hat zwei positive Ladungen und wird daher als Ca 2+ geschrieben und das Carbonatmolekül hat 2 negative Ladungen und wird darum als CO3 2- ausgedrückt.
Ebenso wenig wie wir nicht in der Eisenwarenhandlung Magnete bestehend nur aus Nordpolen kaufen können und es keine Batterien gibt, die nur Pluspole haben, ist es auch nicht möglich nur Ionen einer bestimmten Ladung herzustellen und in Dosen abzufüllen. Na gut, wird sich der Leser denken, dann kaufe ich halt eine Tüte mit gemahlenem Kalk und dann habe ich da ja meine positiv geladenen Calcium-Ionen und meine negativ geladenen Karbonat-Ionen drin. Von dem Pulver gebe ich einen ordentlichen Kochlöffel voll ins Aquarium und gut ist. Leider ist das aber nicht so einfach: Die Kalziumionen und die Karbonationen fühlen sich als Paar so wohl, dass sie sich auch fein gemahlen nicht trennen mögen. Erst Säuren, wie zum Beispiel Essigsäure oder die Säure welche in Durgol oder sonstigen kommerziellen Entkalkungsmitteln drin ist, vermag das Kalk in seine zwei Bestandteile zu trennen. Die zwei Ionen sagen vor dem Traualtar also sinngemäss: "Bis dass die Säure uns scheidet…" Was wir also ins Aquarium geben würden, wäre einfach Kalkpulver und bei den im Aquarienwasser vorhersehenden pH-Werten (dieser Wert zeigt an, wie sauer oder basisch eine Flüssigkeit ist) würde der Kalk Kalk bleiben, sich am Boden als Pulver absetzen und würde den Korallen nicht zur Verfügung stehen.
Kalkreaktor
Wenn wir den Gedanken der direkten Kalkzugabe aber weiterspinnen, gibt es hierfür tatsächlich eine technische Lösung, nämlich den Kalkreaktor. In einem Reaktionsgefäss wird Korallenbruch (oder künstlich hergestellter Kalk) in kohlensäurehaltigem Aquarienwasser aufgelöst und dann tropfenweise ins Aquarium gegeben. In den Reaktor wird über eine pH-Sonde und ein Magnetventil gesteuert Kohlendioxyd (CO2) aus einer Flasche eingeleitet, dieses löst sich im Wasser zu Kohlensäure und damit der Kalk in seine zwei Bestandteile gelöst. Für sehr grosse Becken ist ein Kalkreaktor eine günstige Möglichkeit um die Korallen mit Kalzium- und Karbonationen zu versorgen. Für normalgrosse Becken (ich sag mal so unter 5000 Litern) ist der technische Aufwand hierfür aber unverhältnismässig hoch. Ein Kalkreaktor ist auch nicht ganz ungefährlich, falls nämlich zu viel der Kohlensäure in unser Becken gelangt, kann der pH sehr stark absinken und ausserdem fördert CO2 das Algenwachstum (darum haben die Kollegen von der Süsswasserbrigade immer diese Flaschen im Unterschrank rumliegen). Das dauernde Nachfüllen der CO2-Flasche ist ebenfalls unbequem und führt bei grossen Flaschen zu Bandscheibenvorfällen und Leistenbrüchen.
Ballingmethode
Der Ansatz des Meerwasseraquarianers und Chemikers Hans-Werner Balling ist nun der folgende. Er machte sich auf die Suche nach Stoffen, die Kalziumkarbonat respektive Karbonat-Ionen enthalten und deren jeweilige Gegenspieler im Aquarium keinen Schaden anrichten. Herr Balling wurde fündig und hat Kalziumchlorid und Natriumhydrogencarbonat gefunden. Das Kalzium-Ion ist also verpaart mit Chlorid-Ionen und das Karbonat hat seinen Gegenspieler in Form von Natrium-Ionen. Wenn wir diese Salz in Wasser auflösen, dann bekommen wir, wie gewünscht, Kalzium-Ionen und Karbonat-Ionen und gleichsam als Abfallprodukt noch Chlor-Ionen (korrekterweise heisst es "Chlorid-Ionen", aber für uns Laien ist das nicht matchentscheidend) und Natrium-Ionen. Was aber richten nun diese Chorionen und Natriumoinen in unserem Wasser an? Schadet es den Fischen oder vergiftet es irgendwie das Wasser? Das ist nun das Geniale am Ansatz von Balling: Sowohl Chlorid- wie auch Natriumionen haben wir eh schon zuhauf in unserem Becken und jeder, der schon mal Nudel gekocht hat, kennt den Geschmack dieser Ionen: Es ist nichts anderes als aufgelöstes Kochsalz mit der Formel NaCl (Natriumchlorid).
Kalziumchlorid gibt es zu kaufen, wäre allerdings in Reinform recht teuer. Darum wird für die Ballingmethode das günstigere Kalziumchlorid Dihydrat verwendet. Dabei handelt es sich um CaCl2 (H2O)2. Das H2O in Klammern heisst nichts anderes, als dass in unserem Calziumchlorid noch etwas Wasser eingebaut ist. Genau genommen kommen auf jeden Teil CaCl2 noch 2 Teile von H2O (Wasser). Die Wassermoleküle sind in die Gitterstruktur des Salzes eingebaut, wir müssen uns also nicht vorstellen, dass unsere Tüte durchsuppt vom pappig-feuchten Salz… Das extra Wasser tut uns nicht weh, solange bei der Zugabe berücksichtigt wird, dass halt in einem Gramm Kalziumchlorid Dihydrat nicht nur ein Gramm Kalzium und Chloridiomen drin sind, sondern ein Teil des Gewichtes aus Wasser besteht. Die Rechnerei überlassen wir sowieso den Chemikern oder dem AquaCalculator und darum brauchen wir uns hierüber keine Sorgen zu machen. Kalziumchlorid Dihydrat können wir als Pulver im Meerwasserfachhandel kaufen und ein Kilo davon kostet z.B. bei Mrutzek aktuell 8.90 EUR.
Natriumhydrogencarbonat, das zweite Balling-Salz ist ebenfalls recht erschwinglich und kostet aktuell 6.90 EUR pro Kilogramm.
Was hat es auf sich mit dieser komischen NaCl-freien Meersalzmischung?
Grundsätzlich könnten wir nun einen sinkenden Ca-Wert im Becken mit der Zugabe von Kalziumchlorid Dihydrat korrigieren und einen sinkenden KH-Wert mit der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat. Wir müssten nur beachten, dass wir nicht zu viel auf's Mal ins Becken geben, damit die rasche Änderung unsere Tiere nicht übermässig stresst. Die maximale tägliche Zugabemenge ist ebenfalls im AquaCalculator hinterlegt und wenn wir uns an dessen Dosieranleitung halten, dann sind wir auf der sicheren Seite. Des weiteren sollte die Zugabe zeitlich gestaffelt oder zumindest an verschiedenen Stellen im Becken erfolgen, damit sich die Ionen nicht sogleich spontan zu Kalk verbinden und ausfällen.
Was ist nun das Problem bei diesem Vorgehen? Bei der Zugabe der beiden Ballingsalze entsteht ja als Abfallprodukt Kochsalz (NaCl) und damit wird über einen längeren Zeitraum unser schönes der Natur nachempfundenes Meerwasser zusehends kochsalzlastiger. Ob das Überhandnehmen von Natrium und Chlorionen tatsächlich einen schädlichen Einfluss auf unsere Bewohner haben, mag dahingestellt bleiben, aber auf jedem Fall hätten wir nach einer Weile ein Salzwasser, das sich in seiner Zusammensetzung immer weiter vom natürlichen Meerwasser entfernt und das möchten wir vermeiden. Wie kriegen wir nun also dieses Zuviel an Kochsalz wieder aus unserem Wasser? In dem wir Kartoffeln darin kochen vielleicht? Die Antwort lautet: "Gar nicht!". Wir lösen das Problem auf andere Weise: Wir geben einfach von all den anderen Komponenten von Meerwasser dazu und lassen das Kochsalz weg. Auf diese Weise stimmen die Mengenverhältnisse der Ionen untereinander wieder. Wer bis jetzt noch nicht der Meinung war, dass die Balling-Methode (und dessen Erfinder) ziemlich clever sind, wird jetzt spätestens davon überzeugt sein. Da die Hersteller von Meersalzmischungen einfach verschiedenste Salz miteinander mischen und in Kübel abfüllen, müsste es nun einfach einen Hersteller geben, der für uns eine Salzmischung zubereitet, wo alle Komponenten bis auf das Kochsalz drin sind. Gibt es nicht, gilt nicht, denn gibt es schon: Grotech oder auch TropicMarin haben solche Salze im Angebot.
Wo aber liegt der Fehler?
Keine Methode ist vollkommen und so auch nicht die Balling-Methode. So ganz stimmen diese Rechnereien nicht und mit der Zeit summieren sich die Fehler und ausserdem steigt wegen der ständigen Zugabe von Salzen die Salinität in unserem Becken an. Da wir die Mengen der gelösten Ionen nicht genau genug messen können um gezielte Korrekturen vornehmen zu können (aber auch da hätten wir ja das Problem, dass wir nicht einzelne Ionen sondern nur Salz (und dieses besteht ja - wie wir nun wissen - immer aus zwei Ionen) machen wir einfach die Korrektur aller Fehler mit dem Holzhammer: Regelmässig alle 2 Wochen ersetzen wir 10-15% unseres mit Fehlern behafteten Wassers mit frisch angesetztem Meerwasser und korrigieren somit einen Teil der Fehler. Gleichzeitig messen wir die Salinität mit einem kalibrierten Refraktometer und nehmen die Korrektur mit etwas zusätzlichem Salz oder mehr Osmosewasser vor. Zwar nicht perfekt aber tausendfach erfolgreich im Einsatz und durchaus praxistauglich!
Was tun mit Magnesium?
Die Korallen verbrauchen nicht nur Karbonathärte und Kalzium, sondern zu einem weitaus geringeren Teil auch Magnesium. Hier gibt es nun eine Erweiterung zur Balling-Methode mit zwei weiteren Salzen (Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat). Hier wird es für den Nicht-Chemiker aber schon richtig kompliziert und ich rate dem Normalaquarianer es bleiben zu lassen. Magnesium wird nur in geringen Mengen verbraucht und es sollte möglich sein, den Wert durch die normalen Wasserwechsel im Normbereich zu halten. Falls nicht, würde ich eher zum Wechsel zu Triton oder Sangokai raten als die aufgebohrte Balling-Methode zu verwenden. Diese würde den chemisch wenig versierten Meerwasseraquarianer rasch intellektuell überfordert und man könnte irgendwann beim Anmischen der Lösungen Fehler machen mit unabsehbaren Folgen.
und was ist los mit den Spurenelementen?
Stellen wir uns gedanklich die in Meerwasser gelösten Ionen als farbige Kugeln in der Spielecke von McDonalds vor, dann haben wir grosse farbige Kugeln für Chlor, Natrium, Magnesium, Schwefel und Kalium. Nachdem unser Nachwuchs also sein Happy Meal verdrückt und den Tisch und seine Patschhändchen mit Ketchup vollgekleckert hat, schicken wir ihn zu den Bällen. Voller Freude wühlt also unser Junge im Bad der gelben, roten, blauen, grünen und orangen Bällen und kommt dann plötzlich mit einem kleinen Stecknadelkopf in brauner Farbe angerannt: "Papi, schau, was ich gefunden habe: Ein Bromid-Ion!". Wenig später kommt auch unser Mädchen und bringt uns ein kleines, golden blitzendes Staubkörnchen: "Mami, ich habe Gold-Ion gefunden!" In etwa so müssen wir uns die Mengenverhältnisse der Makroelemente zu den Spurenelementen vorstellen. Die Makroelemente sind die grossen, wichtigen Hauptbestandteile des Meerwassers, während die Spurenelemente die kleinen, unscheinbaren aber nichtsdestotrotz wichtigen Nebendarsteller sind. Diese kleinen Fitzelchen von Mangan, Molybdän, Nickel, Barium und wie sie alle heissen, sind die Krux der Meerwasseraquaristik. Sie sind in so geringen Mengen vorhanden, dass sich die Salzhersteller schwertun diese in der genau benötigten Menge beizumischen und wir armen Aquarianer sind nicht in der Lage diese mit unseren Tröpfchentests zu messen. Was also können wir tun: Wir machen fleissig Wasserwechsel mit einem guten Markensalz und vertrauen auf die Kompetenz und Sorgfalt der Salzhersteller. Allenfalls geben wir Spurenelementelösungen zusätzlich in unsere Becken, wissen aber nie so genau, ob wir nicht allenfalls überdosieren, weil wir ja den Verbrauch nicht kennen und auch nicht wissen wieviel von welchem Spurenelement schon in unserem Salz drin war.
Was hat es mit den anderen Methoden auf sich wie Triton, Sangokai, Zeovit etc.
Mit dem Aufkommen der Triton-Methode wurde ein neues Element in die Meerwasseraquaristik eingeführt: Die Wasseranalyse mit professionellen Geräten. Diese sind in der Lage eine Vielzahl der Makro- und Spurenelemente zu erfassen und diese mengenmässig zu bestimmen. Dies erlaubt es uns nun gezielt die fehlenden Spurenelemente zu ergänzen oder auszudünnen. Auf diese Weise können auch Stoffe gemessen werden, die wir keinesfalls in unserem Wasser vorfinden wollen wie z.B. Schwermetalle, welche oftmals als unerwünschte Beigabe von Spurenelementen oder Salzmischungen in unser Becken geraten oder noch schlimmer in Form einer vor sich hinrostenden Schraube im Technikbecken.
Andere Methoden funktionieren ähnlich, teilweise wird aber statt einer Wasseranalyse die Färbung bestimmter Korallen als Indikator für den Mangel bestimmter Spurenelementen hinzugezogen.
Hypokritischer Nitratratgeber
21/08/16 16:06
Kennt ihr eigentlich meinen Ratgeber "Algen im Meerwasseraquarium und Senkung von NO3 und PO4"? Falls ja, schmeisst das Dokument weg, es wurde von einem scheinheiligen, hypokritischen Typen geschrieben der selber 40mg/L Nitrat in seinem kümmerlichen Becken hat und dessen Korallen ein Siechendasein fristen! Als einzige Entschuldigung mag ich den Spruch über des Schusters Kinder Leisten vorbringen, aber der Schaden an meiner Glaubwürdigkeit ist bereits geschehen. Bevor es also so weit kommt, dass ich Kunden der Erzeugnisse meiner Fisch-, Garnelen- und Schneckenzucht nicht mehr zu Hause empfangen kann und die Übergabe der Tiere an konspirativen Treffen in Pärken, Tiefgaragen und Autobahnraststätten organisieren muss, will ich mein Riffbecken wieder auf Vordermann bringen. Es ist halt einfach so (Achtung! Es folgt eine Entschuldigung!), dass sich mein aquaristischer Schwerpunkt in letzter Zeit auf die Zucht verlagert hat und ich aus diesem Grunde das Riffbecken etwas vernachlässigt habe und ausserdem füttere ich wegen der Zucht viel zu ausgiebig und blablabla bin ich ein fauler Hund geworden!
Heute ist also Technikbecken-Putzen angesagt. Schon Oscar Wilde hat gesagt: "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken"! Es steckt viel Weisheit in den Worten dieses Mannes, wenn ich auch etwas unsicher bin, ob er Meerwasseraquarianer war und ob der Spruch wirklich von ihm stammt. Wenn immer ich aber in einem Restaurant einen Kaffee bestelle und die Sprüche auf den Zuckerbeutelchen lese, dann sind da in der Mehrzahl weise Sprüche von Oscar Wilde drauf. Es ist also gut möglich, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt und ich ungerechtfertigt obigen Spruch dem Irischen Autor zuweise. Hat der eigentlich sein ganzes Leben lang nur weise Sprüche für Zuckertütchen geschrieben? Nie ein ganzes Buch, ein Theaterstück oder so? Immer nur Zucker, Zucker, Tütchen für Tütchen und schlaue Sprüche! Wie muss es sich denn posthum anfühlen, wenn sein ganzes künstlerisches Schaffen sich nur in das kollektive Gedächtnis der nachfolgenden Generationen in Form von Sprüchen für die Zuckertütchen verewigt hat? Es ist also höchste Zeit, dass die Zuckermühle Frauenfeld anstelle des ewigen Sprücheklopfers Wilde einen ihrer lokalen Autoren berücksichtigt und künftig eine Sonderedition mit dem Aufdruck "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken (Andreas Horvath, 1965)" rausbringt.
Ich tue also, was ich in meinem Algen, Nitrat und Phosphatratgeber rate: Ich befreie mein Technikbecken von Schlamm und sorge dafür, dass der Abschäumer wieder mit Höchstleistung arbeitet. Des weiteren werde ich etwas Zurückhaltung üben bei der Fütterung und fleissig Bakterien der Firma MicrobeLift zugeben. Ich gebe mir 4 Wochen Zeit, denn ich postuliere ja auch Geduld in meinem Ratgeber, und dann will ich den Nitratwert wieder auf 5-10mg/L haben und das Phosphat bei 0.1mg/L. Wenn dann diese Werte sich wieder eingependelt haben, werde ich eine Triton-Analyse durchführen und auch wieder beginnen die Triton-Spurenelemente beizugeben.
Alle meine Freunde, Gäste und Kunden, die in den nächsten 3 Monaten bei mir auf Besuch kommen, bitte ich um Nachsicht: Das Problem ist erkannt, ich gelobe Besserung und das Becken wieder auf dem Wege der Besserung.
Heute ist also Technikbecken-Putzen angesagt. Schon Oscar Wilde hat gesagt: "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken"! Es steckt viel Weisheit in den Worten dieses Mannes, wenn ich auch etwas unsicher bin, ob er Meerwasseraquarianer war und ob der Spruch wirklich von ihm stammt. Wenn immer ich aber in einem Restaurant einen Kaffee bestelle und die Sprüche auf den Zuckerbeutelchen lese, dann sind da in der Mehrzahl weise Sprüche von Oscar Wilde drauf. Es ist also gut möglich, dass mir mein Gedächtnis einen Streich spielt und ich ungerechtfertigt obigen Spruch dem Irischen Autor zuweise. Hat der eigentlich sein ganzes Leben lang nur weise Sprüche für Zuckertütchen geschrieben? Nie ein ganzes Buch, ein Theaterstück oder so? Immer nur Zucker, Zucker, Tütchen für Tütchen und schlaue Sprüche! Wie muss es sich denn posthum anfühlen, wenn sein ganzes künstlerisches Schaffen sich nur in das kollektive Gedächtnis der nachfolgenden Generationen in Form von Sprüchen für die Zuckertütchen verewigt hat? Es ist also höchste Zeit, dass die Zuckermühle Frauenfeld anstelle des ewigen Sprücheklopfers Wilde einen ihrer lokalen Autoren berücksichtigt und künftig eine Sonderedition mit dem Aufdruck "Willst du reichen Korallenwuchs haben, dann reinige erst dein Technikbecken (Andreas Horvath, 1965)" rausbringt.
Ich tue also, was ich in meinem Algen, Nitrat und Phosphatratgeber rate: Ich befreie mein Technikbecken von Schlamm und sorge dafür, dass der Abschäumer wieder mit Höchstleistung arbeitet. Des weiteren werde ich etwas Zurückhaltung üben bei der Fütterung und fleissig Bakterien der Firma MicrobeLift zugeben. Ich gebe mir 4 Wochen Zeit, denn ich postuliere ja auch Geduld in meinem Ratgeber, und dann will ich den Nitratwert wieder auf 5-10mg/L haben und das Phosphat bei 0.1mg/L. Wenn dann diese Werte sich wieder eingependelt haben, werde ich eine Triton-Analyse durchführen und auch wieder beginnen die Triton-Spurenelemente beizugeben.
Alle meine Freunde, Gäste und Kunden, die in den nächsten 3 Monaten bei mir auf Besuch kommen, bitte ich um Nachsicht: Das Problem ist erkannt, ich gelobe Besserung und das Becken wieder auf dem Wege der Besserung.
Einst war ich so stolz auf das Wachstum meiner Funghia und jetzt das!?
Auch die zweite Funghia hat schon bessere Tage gesehen
Die rote Montiplatte ist in grossen Teilen nur noch totes Korallenmaterial: Verätzt von der Anemone
Die Echinopora Lamellosa war mal der Blickfang in meinem Becken
Abschäumer raus und allen Schmodder raussaugen und frisches Wasser rein
Der Abschäumer wird zerlegt, entkalkt und gereinigt
Nach der Reinigung kommt die Montage; dieser Riesen-Schraubenzieher kommt selten genug zum Einsatz, vermutlich nur immer zum Anlass der Abschäumerreinigung
Fast wieder komplett montiert: Rein mit dem Ding ins Technikbecken
Bei diesem Schraubendreher bin ich mir sicher: Er kommt NUR für diese eine Schraube am Abschäumer Bubble King 250 zum Einsatz
kleinere und damit kürzere Schraubendreher gehen nicht bei der Nylonschraube, also muss ein grosskalibriges aber kurzes Exemplar den Job machen
Jetzt ist mein Technikbecken wieder herzeigbar
Von Glasrosen und Kalkrotalgen überwachsene Abyzz A200 Rückförderpumpe
So, von jetzt an geht es wieder aufwärts mit meinem Becken!
Schlechte Bedienung und Fertigstellung der Ringleitung
17/08/16 13:57
Heute will ich mein Projekt "Ringleitung" fertigstellen. Rasch merke ich, dass mein Rohrschneider für die dickwandigen Rohre, die ich extra bestellt habe um genügend Fleisch für die Gewinde zu haben, nicht geeignet ist. Ich brauche ein Schneiderad mit grösserem Durchmesser. Zum Glück gibt es unweit von Felben-Wellhausen in Frauenfeld mehrere Werkzeughandlungen für Profis. Also gehe ich in das erste Geschäft an prominenter Lage beim Kreisel Frauenfeld Ost. Nach 5 Minuten Wartezeit kommt ein Verkäufer zu mir und fragt nach meinen Wünschen. "Ich möchte mit diesem Rohrschneiden ein Rohr mit 3.6mm Wandstärke schneiden und brauche dazu ein anderes Schneiderad", äussere ich meinen Wunsch. Zielsicher öffnet der Verkäufer eine Schublade mit Schneiderädern. "Na, also, kein Problem", denke ich. "Doch Problem, du Heimwerker, gleich ziehe ich meine Profi-Nummer ab" denkt sich wohl der Verkäufer und fragt mich nach der Marke meines Rohrschneiders. Diese ist auf den Griff des Gerätes gedruckt woraufhin der Verkäufer meint: "Die haben wir nicht, die ist wohl aus dem Baumarkt?". Ich überlege kurz und murmle was von "weiss nicht mehr, wo ich die herhabe, vermutlich online bestellt" und überlege noch kurz ob ich hinzufügen soll: "… oder auf einer Baustelle geklaut." Voller Optimismus füge ich noch an: "Die werden ja wohl alle passen, sehen ja alle gleich aus!". Der Verkäufer ist da anderer Meinung und ist sichtlich genervt von Heimwerker im Allgemeinen und mir im Speziellen: "Nach unseren Erfahrungen sind keine der Schneideräder der verschiedenen Hersteller untereinander kompatibel". Da er keine Anstalten macht einen Schraubenzieher oder eine Schublehre zu holen um die Kompatibilität meines Rohrschneiders mit seiner gut gefüllten Schublade voller Schneideräder zu machen, mache ich mich aus dem Staub, wie gesagt, in Frauenfeld-Ost gibt es mehr als eine Werkzeughandlung und in diese werde ich meine Rubel fortan nur noch in Ausnahmefällen tragen.
Also fahre ich 400 Meter zum nächsten Geschäft und stelle mein Gefährt auf deren Parkplatz vor dem Haus. Weswegen sich der Eingang neuerdings hinter dem Haus, in maximaler Entfernung von den Kundenparkplätzen befindet, ist mir etwas schleierhaft. Jedenfalls werde ich gleich bedient und auf meinen vorbereiteten und vorgetragenen Satz bzgl. Wandstärke, Schneiderad und Kunststoffrohr, werde ich kompetent dahingehend beraten, dass das Geschäft über keinen Sanitärbedarf verfüge und ich mich an Debrunner Acifer in Weinfelden wenden soll (da arbeitet meine Freundin; ihr Chef freut sich bestimmt, wenn seine Firma von der Konkurrenz empfohlen wird) oder gleich um die Ecke zu Keller Stahl gehen soll. Immerhin ist die Bedienung freundlich, die Beratung kompetent wenn auch im Resultat sehr unbefriedigend. Also laufe ich wieder ums Haus herum und fahre die nächsten 150 Meter zum dritten Geschäft. In Gedanken male ich mir schon aus, wie ich die Rohre mit der Säge kappen werde wie ein Heimwerker…
Auch bei Keller Stahl werde ich sofort bedient und der Verkäufer läuft mit mir zur Wand mit den Rohrschneidern und den Rädchen. "Dieses Rädchen hier sieht passend aus", sage ich und der Verkäufer geht zum Tresen und holt einen Schraubenzieher. Der herbeigeschaffte Schraubenzieher ist zu klein, also läuft er noch ein Mal und kommt mit einem passenden Schraubendreher zurück. Ich schraube mein Rädchen ab, das neue an, es passt und verflogen sind alle Bedenken wegen Inkompatibilität und "der ist wohl vom Baumarkt". Der Verkäufer scannt den Strichcode an der Wand und reicht mir den Handscanner: Damit soll ich als Barzahler im ersten Stock zur Kasse gehen, sie hätten hier im Laden kein Bargeld. Also steige ich die kurze Treppe hoch, klingle am Schalter, überreiche den Scanner und lege die 22.10 CHF in Bar auf den Tresen und bekomme dafür eine Quittung.
Wieder zu Hause mache ich mich an die Arbeit und kürze spielend mit meinem gepimpten Rohrschneider die Rohre. Ich bohre Löcher in diese und schneide Gewinde rein. Die Nylon-Nippel lassen sich zwar nur schwergängig eindrehen, aber schlussendlich sind alle drin und ich zufrieden. Mit je einem Tropfen Sekundenkleber versiegle ich die Gewinde, dass diese auch bestimmt luftdicht sind. Dann verklebe ich die Rohre schön rechtwinklig mit den Bögen und klebe das Reduzier-T-Stück ein. Bewaffnet mit Bohrhammer und Staubsauger bohre ich die 4 Löcher in die Kellerdecke um die Clips festzudübeln. Wie dann die Ringleitung fest an der Decke hängt, ist es ein Leichtes noch die Einspeisung vom Kompressor her passgenau einzukleben.
Sieht gut aus meine Ringleitung, ist aus Standardteilen günstig und einfach herzustellen und sollte eigentlich in keinem Aquarienkeller fehlen.
Also fahre ich 400 Meter zum nächsten Geschäft und stelle mein Gefährt auf deren Parkplatz vor dem Haus. Weswegen sich der Eingang neuerdings hinter dem Haus, in maximaler Entfernung von den Kundenparkplätzen befindet, ist mir etwas schleierhaft. Jedenfalls werde ich gleich bedient und auf meinen vorbereiteten und vorgetragenen Satz bzgl. Wandstärke, Schneiderad und Kunststoffrohr, werde ich kompetent dahingehend beraten, dass das Geschäft über keinen Sanitärbedarf verfüge und ich mich an Debrunner Acifer in Weinfelden wenden soll (da arbeitet meine Freundin; ihr Chef freut sich bestimmt, wenn seine Firma von der Konkurrenz empfohlen wird) oder gleich um die Ecke zu Keller Stahl gehen soll. Immerhin ist die Bedienung freundlich, die Beratung kompetent wenn auch im Resultat sehr unbefriedigend. Also laufe ich wieder ums Haus herum und fahre die nächsten 150 Meter zum dritten Geschäft. In Gedanken male ich mir schon aus, wie ich die Rohre mit der Säge kappen werde wie ein Heimwerker…
Auch bei Keller Stahl werde ich sofort bedient und der Verkäufer läuft mit mir zur Wand mit den Rohrschneidern und den Rädchen. "Dieses Rädchen hier sieht passend aus", sage ich und der Verkäufer geht zum Tresen und holt einen Schraubenzieher. Der herbeigeschaffte Schraubenzieher ist zu klein, also läuft er noch ein Mal und kommt mit einem passenden Schraubendreher zurück. Ich schraube mein Rädchen ab, das neue an, es passt und verflogen sind alle Bedenken wegen Inkompatibilität und "der ist wohl vom Baumarkt". Der Verkäufer scannt den Strichcode an der Wand und reicht mir den Handscanner: Damit soll ich als Barzahler im ersten Stock zur Kasse gehen, sie hätten hier im Laden kein Bargeld. Also steige ich die kurze Treppe hoch, klingle am Schalter, überreiche den Scanner und lege die 22.10 CHF in Bar auf den Tresen und bekomme dafür eine Quittung.
Wieder zu Hause mache ich mich an die Arbeit und kürze spielend mit meinem gepimpten Rohrschneider die Rohre. Ich bohre Löcher in diese und schneide Gewinde rein. Die Nylon-Nippel lassen sich zwar nur schwergängig eindrehen, aber schlussendlich sind alle drin und ich zufrieden. Mit je einem Tropfen Sekundenkleber versiegle ich die Gewinde, dass diese auch bestimmt luftdicht sind. Dann verklebe ich die Rohre schön rechtwinklig mit den Bögen und klebe das Reduzier-T-Stück ein. Bewaffnet mit Bohrhammer und Staubsauger bohre ich die 4 Löcher in die Kellerdecke um die Clips festzudübeln. Wie dann die Ringleitung fest an der Decke hängt, ist es ein Leichtes noch die Einspeisung vom Kompressor her passgenau einzukleben.
Sieht gut aus meine Ringleitung, ist aus Standardteilen günstig und einfach herzustellen und sollte eigentlich in keinem Aquarienkeller fehlen.
Bei Keller Stahl wurde ich gut bedient, so sollte es sein
Das Rad könnte käme sogar mit noch dickeren Wandstärken zu Gange
mit 1m langen Rohren, wird mein Luftquadrat aber riesig
Ja klar, die Radien der Bögen kommen ja noch hinzu, das Quadrat hätte etwa 124cm Seitenlänge
Mit dem neuen Rad am Rohrschneider kürze ich mit Leichtigkeit die Rohre auf die benötigte Länge
Der Gewindeschneider frisst G 1/4 Gänge durch den Kunststoff. Weiss jemand, ob man beim Gemeindeschneiden in Kunststoff auch Schneideöl verwenden soll?
Die Nippel von Hand unter Druck zwei Gänge einschrauben und dann mit dem Gabelschlüssel eindrehen
Geschafft, alle Nippel sind drin und mit Sekundenkleber gesichert und abgedichtet
Jetzt kommt das Verkleben der Rohre mit den Fittingen an die Reihe
Beide Seiten erst mit Tangit-Reiniger entfetten, dann Kleber drauf und mit dem Pinsel Axial verstreichen: Am Schluss muss ja alles luftdicht sein
Die Clips schraube ich an die Decke: Ein Clip pro Seite sollte genügen
Na, wie gefällt meine neue Ringleitung?
Die Clips haben sogar einen Sicherungsring, das hält bombenfest
Mehr als genügend Anschlüsse stehen zur Verfügung
Die unbenutzten Anschlüsse sind mit Gardena-Hähnchen verschlossen
Hier ist die Einspeisung der Luft in den Ring zu sehen
Bau einer Ringleitung - Planung und Materialbestellung
12/08/16 12:54
Aus meinem Projekt "Druckdose" ist innerhalb eines Tages das Projekt "Ringleitung" entstanden. "Wenn schon, denn schon richtig", lautet meine Devise und der Aufwand für eine Ringleitung an der Decke ist nicht viel höher, als für eine Druckdose in L-Form. Die Ringleitung wird von der Form her eher eine Quadratleitung aber vom Prinzip her bleibt es natürlich ein Ring.
Die Informatiker unter meinen Lesern werden sich vielleicht noch an TokenRing von IBM erinnern? Dieses Netzwerk basierte auf einem ringförmigen Koaxialkabel in welchem ein Token (eine Bitfolge) kreiste und die angeschlossenen Stationen durften nur reden, wenn sie gerade das Token hatten. Diese Netzwerke wurden vollständig von Ethernet abgelöst und werden sich heute wohl kaum mehr irgendwo finden: Schade eigentlich, denn das Konzept war gut und erinnert etwas an meine Ringleitung (wenn auch ohne Token). Die Druckdose entspricht dann eher Ethernet mit dem Hub/Switch in der Mitte und der sternförmigen Verteilung an die Endgeräte. Ich könnte jetzt auch noch das Prinzip von CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) mit Hilfe der Druckdose erläutern, aber das würde dann wirklich zu weit führen…
Ich wähle für den Ring PVC-U Rohr 50mm in extra starker Ausführung mit 3.7mm Wandstärke. Da werde ich Löcher reinbohren und G 3/4 Gewinde reinschneiden für die bereits erfolgreich im Acrylic Kreisel Tank eingesetzten Nylon Schraubnippel. Ich kann die Gewinde mit Teflonband dichten oder gebe einen Tropfen Sekundenkleber drauf, das wird bombenfest halten und dicht sein. An die unbenutzten Nippel werde ich ein Stück Schlauch montieren mit den Gardena Hähnchen dran, so vermeide ich auch die mechanische Belastung der Gewinde (3.7mm "Fleisch" ist ja nicht viel für ein Kunststoffgewinde) wegen Betätigung der Hähne.
Die Lufteinspeisung mache ich mit einer 32mm Leitung und einem entsprechenden Reduzier T-Stück. Ans Ende der 32mm Einspeisung kommt eine 32/20mm Reduktion und da klebe ich einen Schlauchanschluss rein für an den Gummischlauch der vom Kompressor kommt.
Das Material bestelle ich bei pvc-welt.de, die liefern typischerweise in Rekordgeschwindigkeit und spätestens am Montag kann ich die Sachen an der Pickpoint-Station in Konstanz holen.
Die Informatiker unter meinen Lesern werden sich vielleicht noch an TokenRing von IBM erinnern? Dieses Netzwerk basierte auf einem ringförmigen Koaxialkabel in welchem ein Token (eine Bitfolge) kreiste und die angeschlossenen Stationen durften nur reden, wenn sie gerade das Token hatten. Diese Netzwerke wurden vollständig von Ethernet abgelöst und werden sich heute wohl kaum mehr irgendwo finden: Schade eigentlich, denn das Konzept war gut und erinnert etwas an meine Ringleitung (wenn auch ohne Token). Die Druckdose entspricht dann eher Ethernet mit dem Hub/Switch in der Mitte und der sternförmigen Verteilung an die Endgeräte. Ich könnte jetzt auch noch das Prinzip von CSMA/CD (Carrier Sense Multiple Access/Collision Detection) mit Hilfe der Druckdose erläutern, aber das würde dann wirklich zu weit führen…
Ich wähle für den Ring PVC-U Rohr 50mm in extra starker Ausführung mit 3.7mm Wandstärke. Da werde ich Löcher reinbohren und G 3/4 Gewinde reinschneiden für die bereits erfolgreich im Acrylic Kreisel Tank eingesetzten Nylon Schraubnippel. Ich kann die Gewinde mit Teflonband dichten oder gebe einen Tropfen Sekundenkleber drauf, das wird bombenfest halten und dicht sein. An die unbenutzten Nippel werde ich ein Stück Schlauch montieren mit den Gardena Hähnchen dran, so vermeide ich auch die mechanische Belastung der Gewinde (3.7mm "Fleisch" ist ja nicht viel für ein Kunststoffgewinde) wegen Betätigung der Hähne.
Die Lufteinspeisung mache ich mit einer 32mm Leitung und einem entsprechenden Reduzier T-Stück. Ans Ende der 32mm Einspeisung kommt eine 32/20mm Reduktion und da klebe ich einen Schlauchanschluss rein für an den Gummischlauch der vom Kompressor kommt.
Das Material bestelle ich bei pvc-welt.de, die liefern typischerweise in Rekordgeschwindigkeit und spätestens am Montag kann ich die Sachen an der Pickpoint-Station in Konstanz holen.
So soll meine Ringleitung dann aussehen
Hier sollte Platz sein an der Decke für eine Ringleitung mit 1m Kantenlänge
Der Gardena-Hahn angeschliffen mit UHU Repair hält zwar, aber die Frage ist wie lange? Am besten wird der geschraube/geklebte Nippel aus Nylon halten
Der bestellte Silikonschlauch trifft heute bei mir ein
Das ist der richtig coole dickwandige Silikonschlauch: Damit werde ich meine Trition-Dosieranlage neu verschlauchen (analog: "verdrahten") in Hinblick auf die Umstellung auf die Core7 Elements
Wenig später klingelt der DHL-Mann und bringt die bestellte Ware von Mrutzek: Leckerlis für meine Zuchtanlage
Bau einer Druckdose - Klebertest
11/08/16 21:53
Ein Meerwasseraqarianer hat üblicherweise für die Vertreter der Süsswasserfraktion nur ein müdes Lächeln übrig: Ja, ja, ihr mit euren HMF's und Guppys, die ihr - kaum ist der Nitritpeak vorbei - in eure Becken setzt und welche sich von alleine fortpflanzen! Ein bisschen Restrespekt ist allenfalls noch übrig für Diskuszüchter, die scheinen einen ähnlich grossen Aufwand zu betreiben wie die Meerwasserkollegen. Wenn wir aber mal unser Überlegenheitsgehabe beiseite legen, müssen wir zugeben, dass es da doch einige Süsswasserkollegen gibt, die es schwer drauf haben. Bei einigen Themen, wie zum Beispiel der Verteilung von Druckluft im grossen Stil, sind uns die Zuckerwasserkollegen um Meilen überlegen. Oder hat jemand von euch schon mal den Begriff "Druckdose" oder "Ringleitung" gehört? Das Problem ist das folgende: Will ich in einem Raum überall Druckluft mit gleichmässigem Druck zur Verfügung haben, kann ich nicht einfach meterlange Silikonschläuche verlegen, denn diese engen Schläuche haben zu viel Reibung und so kommt nach 5 Metern am anderen Ende nur noch ein laues Lüftchen raus, statt dicke Pusteluft. Man kann sich das zur Anschauung folgendermassen vorstellen: Habe ich einen Gartenschlauch in welchen ich alle paar Meter ein Loch gebohrt habe, dann spritz das Wasser zwar munter aus dem ersten und vielleicht noch zweiten Loch, aber ab dem 5. Loch kommt da nur noch Nieselregen und aus dem letzten Loch noch ein feines Rinnsal. Stelle ich hingegen ein Fass in die Mitte meines Gartens und bohre meine Löcher alle in derselben Höhe rundherum in mein Fass, dann sprudelt das Wasser eifrig aus allen Löchern und das auch noch gleich stark. Das ist das Prinzip der Druckdose. Verwende ich Luft, dann kann das Fass auch liegen und die Löcher brauchen auch nicht mehr auf gleicher Höhe angeordnet zu sein. Wird allerdings das Fass etwas gar lang, dann mache ich besser einen ringförmiges Fass und hätte somit die Ringleitung erklärt (wobei ich zugeben muss, dass hier das Fassbeispiel eher wenig zur Klärung des Sachverhaltes beigetragen hat…).
Wer mal so eine Ringleitung in der Praxis sehen will, soll über seinen meerwasserbedingten Schatten springen und mal bei diesem L-Wels-Züchter reinschauen: http://www.l-welse.com/reviewpost/showproduct.php/product/1609
Ich wollte mir schon länger mal so eine Druckdose für an die Decke meines Kellers bauen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Jetzt ist aber der Verteilbalken (eine Art schlecht konstruierte Druckdose) meines Resun-Kompressor undicht geworden und so will ich das Vorhaben endlich umsetzen.
Das grösste Problem sehe ich beim Einkleben der Anschlüsse für die Ausgänge. Was ich auf jedem Fall vermeiden möchte ist, dass meine Anlage schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken der Schläuche undicht wird, denn dann wäre ich ja gleich weit wie mit meinem jetzigen undichtem Verteilbalken. Als erstes versuche ich die orangen Hähnchen des Gardena Micro-Drip Systems. Diese sind vermutlich aus Polypropylen (PP) und ich weiss nicht, wie ich dieses fest mit PVC-U verkleben kann. Ich versuche es erst mit der Kombination von Tangit-Reiniger und Kleber und dann noch mit UHU Max Repair. Beides hält nicht. Heute der zweite Versuch mit denselben Klebstoffen aber diesmal rauhe ich die Oberflächen auf. Sollte auch das nicht halten, werde ich mal Tante Google anwerfen und mir einen geeigneten Kleber für diese Anwendung suchen; irgendwas wird es ja dafür schon geben, hoffe ich.
Wer mal so eine Ringleitung in der Praxis sehen will, soll über seinen meerwasserbedingten Schatten springen und mal bei diesem L-Wels-Züchter reinschauen: http://www.l-welse.com/reviewpost/showproduct.php/product/1609
Ich wollte mir schon länger mal so eine Druckdose für an die Decke meines Kellers bauen, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Jetzt ist aber der Verteilbalken (eine Art schlecht konstruierte Druckdose) meines Resun-Kompressor undicht geworden und so will ich das Vorhaben endlich umsetzen.
Das grösste Problem sehe ich beim Einkleben der Anschlüsse für die Ausgänge. Was ich auf jedem Fall vermeiden möchte ist, dass meine Anlage schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken der Schläuche undicht wird, denn dann wäre ich ja gleich weit wie mit meinem jetzigen undichtem Verteilbalken. Als erstes versuche ich die orangen Hähnchen des Gardena Micro-Drip Systems. Diese sind vermutlich aus Polypropylen (PP) und ich weiss nicht, wie ich dieses fest mit PVC-U verkleben kann. Ich versuche es erst mit der Kombination von Tangit-Reiniger und Kleber und dann noch mit UHU Max Repair. Beides hält nicht. Heute der zweite Versuch mit denselben Klebstoffen aber diesmal rauhe ich die Oberflächen auf. Sollte auch das nicht halten, werde ich mal Tante Google anwerfen und mir einen geeigneten Kleber für diese Anwendung suchen; irgendwas wird es ja dafür schon geben, hoffe ich.
So machen es die Süsswasserprofis (Bild von L-Welse.com)
Der Verteilbalken an meinem Kompressor ist undicht geworden
Ich brauche derzeit nur 4 Anschlüsse für die Grobverteilung
Die Feinverteilung auf die Becken übernimmt ein Verteilbalken mit Anschlusshahnen
Anstelle des Verteilbalkens soll künftig eine Druckdose an die Decke kommen; aber wie kann ich die Hähnen stabil einkleben?
Leckende Puratek
10/08/16 10:08
Gestern Abend, wir wollen uns gerade auf den Weg Richtung Schaffhausen ans "Stars in Town" machen, sehe ich vor der Kellertüre eine Pfütze am Boden! £$@€*%&, warum gerade jetzt!??! Ein Blick zum Technikbecken, alles okay! Ein Blick zur Bypassbecken: Dieses überläuft nicht! Ein Blick zur Zuchtanlage: Auch da läuft nichts über! Erstmal aufatmen, aber woher kommt das Wasser? Bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass ein Rinnsal von der Umkehrosmoseanlage nach unten auf den Boden läuft. Da wird wohl ein Anschluss undicht geworden sein aber so auf die Schnelle kann ich die undichte Stelle nicht finden. Also schalte ich die Anlage aus und lasse zur Erinnerung das Handtuch am Boden liegen, nicht, dass ich sie morgen im Halbschlaf wieder einschalte.
Einmal mehr bewährt sich meine Vorsicht mit Anlagen die unter Leitungswasserdruck stehen: Immer nur laufen lassen, wenn man zu Hause ist. Das Wasservolumen in meinem Aquarium mag noch so gross sein, an das Leitungssystem von Felben-Wellhausen kommt es nicht hin: In meinem Aquarium sind gut 800 Liter Wasser, sollte das alles auslaufen, ist das wohl nicht einmal 1cm Wasserstand in meinem Keller. Löst sich aber einer der vielen Anschlüsse an der Umkehrosmoseanlage, dann läuft es und es läuft und es läuft und irgendwann kann ich, sofern noch zugänglich, aus der Garage mein Tauchzeugs holen um in meinem Keller einen Wracktauchgang zu machen.
Heute früh mache ich mich auf die Fehlersuche. Die üblichen Verdächtigen sind diese Steckverbinder. Diese halten zwar bombenfest, mögen es aber nicht besonders, wenn man an ihnen dauernd herumzupft. Leider macht dies aber die Druckerhöhungspumpe. Anstatt konstant zu pumpen und ordentlich Druck zu machen, bringt diese Schläge auf's System sodass die Steckverbinder permanent Zug-/Druckbelastungen ausgesetzt sind. Ich kontrolliere alle Verbinder, lasse die Anlage wieder laufen aber kann den leckenden Anschluss nicht finden. Also nehme ich die UOA von der Wand und ersetzte ein paar angescheuerte Schläuche. Wieder an der Wand, tropft die Anlage aber nach wie vor. Also schraube ich die Druckerhöhungspumpe ab und dann noch die mittlere Kunststoffsäule. Da endlich finde ich den Übeltäter: Ein feiner Wasserstrahl schiesst mit ordentlich Druck aus einem der Schläuche. Dieses wurde durch die Schläge an einer scharfen Kante über die Jahre abgewetzt und offenbar wurde gestern kurz vor dem Konzert noch der letzte Rest Plastik zwischen meinem Kellerboden und dem Innern des Rohres weggescheuert. Kleine Ursache, grosse Wirkung, aber diesmal habe ich Schwein gehabt!
Einmal mehr bewährt sich meine Vorsicht mit Anlagen die unter Leitungswasserdruck stehen: Immer nur laufen lassen, wenn man zu Hause ist. Das Wasservolumen in meinem Aquarium mag noch so gross sein, an das Leitungssystem von Felben-Wellhausen kommt es nicht hin: In meinem Aquarium sind gut 800 Liter Wasser, sollte das alles auslaufen, ist das wohl nicht einmal 1cm Wasserstand in meinem Keller. Löst sich aber einer der vielen Anschlüsse an der Umkehrosmoseanlage, dann läuft es und es läuft und es läuft und irgendwann kann ich, sofern noch zugänglich, aus der Garage mein Tauchzeugs holen um in meinem Keller einen Wracktauchgang zu machen.
Heute früh mache ich mich auf die Fehlersuche. Die üblichen Verdächtigen sind diese Steckverbinder. Diese halten zwar bombenfest, mögen es aber nicht besonders, wenn man an ihnen dauernd herumzupft. Leider macht dies aber die Druckerhöhungspumpe. Anstatt konstant zu pumpen und ordentlich Druck zu machen, bringt diese Schläge auf's System sodass die Steckverbinder permanent Zug-/Druckbelastungen ausgesetzt sind. Ich kontrolliere alle Verbinder, lasse die Anlage wieder laufen aber kann den leckenden Anschluss nicht finden. Also nehme ich die UOA von der Wand und ersetzte ein paar angescheuerte Schläuche. Wieder an der Wand, tropft die Anlage aber nach wie vor. Also schraube ich die Druckerhöhungspumpe ab und dann noch die mittlere Kunststoffsäule. Da endlich finde ich den Übeltäter: Ein feiner Wasserstrahl schiesst mit ordentlich Druck aus einem der Schläuche. Dieses wurde durch die Schläge an einer scharfen Kante über die Jahre abgewetzt und offenbar wurde gestern kurz vor dem Konzert noch der letzte Rest Plastik zwischen meinem Kellerboden und dem Innern des Rohres weggescheuert. Kleine Ursache, grosse Wirkung, aber diesmal habe ich Schwein gehabt!
Gerade rechtzeitig bemerke ich gestern Abend die Pfütze unter der Umkehrosmoseanlage: Heute ist Fehlersuche und Reparatur angesagt!
Die Vertex Puratech lässt sich einfach zerlegen, aber ich finde das Leck erst nicht
Erst wie ich die Druckerhöhungspumpe abschraube…
… und dann noch die mittlere Säule entferne, finde ich die lecke Stelle
Ein durchgescheuerter Kunststoffschlauch ist der Übeltäter
Nachdem der Schlauch ersetzt und alles wieder an seinem Platz ist, schnurrt die Anlage wieder wie ein Kätzchen (ein Kätzchen mit nicht mehr ganz neuer Membrane allerdings)
Zu Besuch bei Coral Dreams in Oberglatt
06/08/16 15:07
Anita muss an unserem ersten Ferientag erst ihre Wohnung auf Vordermann bringen, denn morgen erwartet sie Gäste. Also ist für mich die perfekte Gelegenheit um endlich zu Coral Dreams nach Oberglatt zu fahren. Das Geschäft wurde erst vor Kurzem eröffnet und ich kenne Franziska und Natascha noch von Rio Xingu in Winterthur und Aqula in Oetwil. Ich finde es super, dass Mutter und Tochter gemeinsam ein Geschäft eröffnet haben und wünsche beiden einen super Start und viel Erfolg! Ich hoffe, dass meine kleine Fotostrecke nicht nur meine Leser animiert, auch mal ihr Geld bei Franziska und Natascha auszugeben, sondern soll auch als Orientierungshilfe dienen: Bei aller Perfektion wie der Laden eingerichtet ist und die Ware präsentiert wird, ein kleines Manko bleibt: Ist man erst mal da gelandet, wo das Navi findet, dass sich "Im Sack 2" befindet, kommt man sich sprichwörtlich vor wie in einem dunklen Sack: Das Kundenauge ist auf blaues Licht, Schaufensterfront mit Aquarien, surrenden Klimaanlagen und einem davor stehenden Lieferwagen mit Firmenaufschrift eingerichtet, aber hiervon ist in Oberglatt nichts zu sehen. Darum der entscheidende Hinweis für alle Leser: Ihr müsst in das Gebäude rein! Der Eingang ist neben dem Café und es riecht davor nicht wie üblich nach Feuchtraum, sondern nach frisch gewaschener Wäsche!
Bis zur Adresse "Im Sack 2c" führt einen ja das Navi: Wobei, ich sehe keine Hausnummer, wie war das jetzt schon wieder mit den geraden Hausnummern auf der rechten Seite vom Dorfzentrum her gesehen oder umgekehrt?
Ein älterer Herr mit der Weste voller Katzenhaare, der mich schon zum zweiten Mal an ihm vorbeikurven sieht, beginnt wild zu gestikulieren und lotst mich in den Parkplatz: "Nein, Aquarium Geschäft hat es hier nicht - hmmm - vielleicht im Gemeindehaus…?" Ich parke erst mal das Auto und mache mich dann zu Fuss auf die Suche…
Ach so, Coral Dreams nach lins, also laufe ich erst mal links ums Haus herum, ich will ja weder Waschen noch Bügeln
Jetzt erst begreife ich: Das Laden ist da drinnen zwischen Café und Waschsalon
Na, wer sagt's denn, das hätte sogar Odysseus gefunden!
hier jetzt auch das vertraute blaue Licht, welches für Aquariengeschäfte und Fussgängerunterführungen typisch ist
Der Laden ist in einem ehemaligen Lebensmittelmarkt, später Lagergebäude untergebracht. Die Farbwahl ist sehr gekonnt, man merkt, hier haben Frauen das Sagen
Gleich beim Eingang zwei grosse Fischverkaufsanlagen: Alles ist sehr sauber, da sind weder Glasrosen noch Algen oder Salzränder zu sehen
sehr professionell und sehr aufgeräumt die Anlage!
Das sind UV-Schutzbrillen für das Verkaufspersonal: In den Unterschränken hinter der Anlagen sind offene UV-Klärer
Da erkennt man die weibliche Note: Kein Mann würde Handtücher so schön stapeln und nach Farbtönen sortieren
sehr schick das Eckbecken neben dem Eingang in die Lagerräume und Werkstatt des Geschäftes
So eine Aufhängung habe ich noch nie gesehen: Wirkt sehr stabil, sehr hochwertig und sehr flexibel
Herbert zeigt mir dann ein Stück dieser Alu-Profile: Das ist Profiware und nicht zu vergleichen mit dem Zeugs aus dem Baumarkt
Da werden keine Eckverbinder mit dem Hammer eingeschlagen sondern alles ist mit Inbusschrauben verschraubt
Eine schöne Auswahl der Easy Reef Futterprodukte, die seit der Messe in aller Munde sind
Das Sortiment von Sangokai und Triton ist schön aufgeräumt zu finden
Das Korallen- und Muschelverkaufsbecken hat tolle Dimensionen: Sowas wäre cool in der Mitte einer grossen Loft
Grosse Auswahl an Tunze Artikeln
Das Geschäft hat im Grundrisse die Form eines "L", mit gleichlangen Seiten, also doch kein "L", sondern ein Korporalsabzeichen, ein Quadrat wo ein kleineres Quadrat die eine Ecke weggeschnitten hat… Ach, ich gebe es auf, ihr wisst schon, was ich meine…
Ist man an der Kasse vorbei um's Eck gelaufen, sieht man, dass der Laden wohl weit und breit derjenige mit den meisten Quadratmetern ist
Süsswasser ist zwar nicht (mehr) mein Ding, aber die Pflanzenanlage sieht einfach toll aus
Die Kuschelecke zum Verweilen, Schwatzen und Lesen
Der Schlupf von gestern Nacht sind definitiv KEINE Amphiprion Ocellaris: Ich vermute, ich habe, wie schon einmal, Flavivertex-Grundeln geschöpft!
Was ist los mit meinen Larven?
05/08/16 22:45
Wie ich vorletzte Woche aus dem Kurzurlaub in Genf zurück kam, sah ich gleich das Nemogelege. Es war noch recht orangefarben und dürfte wohl vom selben Tag, also Mittwoch, stammen. Somit errechne ich den heutigen Abend als den Tag 9 und lege mich auf die Lauer. Ich finde es schon mal komisch, dass die Larven 10 Minuten zu früh erscheinen, dies liesse sich aber mit den sommerlich erhöhten Temperaturen in meinem Becken erklären. Die Larven schwimmen tüchtig zur Oberfläche und soweit ist alles normal. Erst später im Salzkübel wird mir klar, was diesmal anders ist: Die Larven sind komplett durchsichtig und man sieht nur das Augenpaar als kleinen, schwarzen Punkt. Ich habe keine Ahnung, wieso dies beim heutigen Schlupf so ist und kann nur Vermutungen anstellen: Futtersituation der Eltern, zu warme Temperaturen oder Wasserwerte.
Mal sehen, ob ich ein paar Larven durch die Metamorphose bringe.
Mal sehen, ob ich ein paar Larven durch die Metamorphose bringe.
Normalerweise sieht man die Larven am Boden des Salzeimers, heute sind sie jedoch kaum zu erkennen und darum auch nicht zählbar
blasse, kleine Bindfäden
Aber unter dem Mikroskop sehen sie wie A. Ocellaris aus, oder täusche ich mich da?
Unten sieht man wohl den Verdauungsapparat mit dem After
Was ist wohl der sonderbare Flecke am Schwanzende?
Das Infinite-Monkey-Theorem - angewendet auf Planktonzucht
04/08/16 20:12
Nimmt man genug Schimpansen und lässt diese genügend lange mit ausreichend vielen Schreibmaschinen herumspielen, wird einer davon Krieg und Frieden schreiben. So lautet in etwas das Infinite-Monkey-Theorem. So weit so gut, dass müsste eigentlich jedermann einleuchten und würde ausserdem der Firma Hermès zu neuem Glanz verhelfen. Ebenso würde man in der Teppichetage von Chiquita Brands International Inc. wegen des Experimentes Luftsprünge machen, denn schliesslich macht das viele Tippen auf Dauer ja auch hungrig.
Was hat das aber nun mit Planktonzucht zu tun?
Hier kommt nun das Andreas-Infinite-Planktonkultur-Theorem zur Anwendung: Nimmt man eine grössere Anzahl von Gefässen mit Salzwasser und Phytoplankton und stellt diese an verschiedenen Orten im und ums Haus herum auf, dann wird man jederzeit über genügend Plankton für die Fischzucht verfügen. So habe ich heute zum Beispiel festgestellt, dass sich aus meiner Planktonkultur vor dem Küchenfenster mit einem Copepodenansatz eine wunderbar dichte Brachionus-Kultur entwickelt hat. Copepoden habe ich zwar keine einzige gefunden, die haben wohl ihre Habseligkeiten in ein Taschentuch gepackt, deren Enden verknotet, einen Stock durchgesteckt, das Bündel auf die Schulter geladen und sind auf Wanderschaft gegangen, vermutlich in eine meiner Brachionuskulturen im Keller! Fischerjoe, Planktonexperte und Betreiber von plankton-shop.ch werden, wenn er nun diese Zeilen nun liest, die Haare zu Berge stehen: "Andreas, Reinkultur geht aber anders, ich habe dir doch gesagt wie das geht!" Ich weiss, Joe, aber ich bin da ganz der Pragmatiker und freue mich, wenn sich irgendetwas in meinen Kulturen vermehrt, was ich meinen Fischlarven, den Wurdemanni-Larven und den Banggai-Babies verfüttern kann. Irgendwann werde ich das schon noch hinbekommen sauber zu arbeiten, mir nach dem Einfüllen der Artemiazysten die Hände waschen, Gefässe mit Alkohol desinfizieren und mir nicht dauernd am alten Handtuch die Copepodengriffel abwischen.
Mit dem Garten halte ich es übrigens ähnlich: Unkraut gedeiht wunderbar auf meiner Rabatte und warum soll ich dieses ausreissen, wenn sich doch meine teuer erworbenen und vom Gärtner eingepflanzten lila Immergrün so schwer tun? Erfreue ich mich halt an Schachtelpalmen, Gräsern, stachligen Disteln und was da sonst noch alles blüht, das Zeugs ist ja auch grün…
Was hat das aber nun mit Planktonzucht zu tun?
Hier kommt nun das Andreas-Infinite-Planktonkultur-Theorem zur Anwendung: Nimmt man eine grössere Anzahl von Gefässen mit Salzwasser und Phytoplankton und stellt diese an verschiedenen Orten im und ums Haus herum auf, dann wird man jederzeit über genügend Plankton für die Fischzucht verfügen. So habe ich heute zum Beispiel festgestellt, dass sich aus meiner Planktonkultur vor dem Küchenfenster mit einem Copepodenansatz eine wunderbar dichte Brachionus-Kultur entwickelt hat. Copepoden habe ich zwar keine einzige gefunden, die haben wohl ihre Habseligkeiten in ein Taschentuch gepackt, deren Enden verknotet, einen Stock durchgesteckt, das Bündel auf die Schulter geladen und sind auf Wanderschaft gegangen, vermutlich in eine meiner Brachionuskulturen im Keller! Fischerjoe, Planktonexperte und Betreiber von plankton-shop.ch werden, wenn er nun diese Zeilen nun liest, die Haare zu Berge stehen: "Andreas, Reinkultur geht aber anders, ich habe dir doch gesagt wie das geht!" Ich weiss, Joe, aber ich bin da ganz der Pragmatiker und freue mich, wenn sich irgendetwas in meinen Kulturen vermehrt, was ich meinen Fischlarven, den Wurdemanni-Larven und den Banggai-Babies verfüttern kann. Irgendwann werde ich das schon noch hinbekommen sauber zu arbeiten, mir nach dem Einfüllen der Artemiazysten die Hände waschen, Gefässe mit Alkohol desinfizieren und mir nicht dauernd am alten Handtuch die Copepodengriffel abwischen.
Mit dem Garten halte ich es übrigens ähnlich: Unkraut gedeiht wunderbar auf meiner Rabatte und warum soll ich dieses ausreissen, wenn sich doch meine teuer erworbenen und vom Gärtner eingepflanzten lila Immergrün so schwer tun? Erfreue ich mich halt an Schachtelpalmen, Gräsern, stachligen Disteln und was da sonst noch alles blüht, das Zeugs ist ja auch grün…
Eine meiner zahlreichen Planktonkulturen: Diese hier leistet mir Gesellschaft beim Gemüse rüsten
Aus 3 Liter der grünen Lösung gewinne ich geschätzte Zehntausend Brachionen
Brachionus in erstklassiger 1A Exportqualität; diese hier ist ein Männchen, dh. Stammvater vieler kleiner Brachiönchen
Schneckenpflege mit Lupe
03/08/16 23:44
Heute ist mal wieder Schneckenpflegeabend. Ich nehme die Bechergläser vom Glasregal und stelle diese, aufsteigend nach Datum sortiert, an die gut beleuchtete Stelle vor die Planktonreaktoren. Mit der Lupe suche ich erst die Wände, dann von unten den Boden und dann von oben die Wasseroberfläche nach Schnecken oder Schneckenlarven ab. In 4 Gläsern, die teilweise noch vom Mai stammen, ist auch nach längerer Suche nichts zu erkennen und so wasche ich diese Gläser aus und desinfiziere sie anschliessend mit Alkohol. Tja, man kann nicht immer gewinnen im Leben und in der Schneckenzucht sowieso nicht!
In einem Teil der Gläser finde ich Schneckenlarven oder zumindest kleine Striche, die Schneckenlarven sein könnten. In diesen Gläsern wechsle ich 20ml Wasser mit der Spritze (dies entspricht 10% des Volumens) und gebe Glasrosen aus dem Technikbecken hinein. In ein paar Gläsern sind schon von blossem Auge gut die kleinen Schneckchen zu erkennen, die tlw. 5mm gross sind. Auch da mache ich Wasserwechsel, füttere die Schnecken mit frischen Glasrosen (die schön Braunen, möglichst kleinen Exemplare aus dem Technikbecken), markiere die Gläser mit Klebeband und stelle die Gläser zurück auf's Regal.
In immerhin zwei der Gläser waren bei der letzten Kontrolle keine Schnecken sondern nur Larven zu sehen und die Fütterung mit Glasrosenschleim scheint Wirkung gezeigt zu haben: In beiden Bechern finde ich umgewandelte Schnecken. Das Vorhandensein von Glasrosen ist sicherlich der Auslöser für die Umwandlung von Larven zu Schnecken, doch scheint dies mit grossen, intakten Glasrosen nicht immer zu funktionieren und da scheint der Schneckenschleim den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ich habe einen Video zusammengeschnitten als Einführung in die Zucht von A. Stephanieae, diesen findet ihr auf YouTube.
In einem Teil der Gläser finde ich Schneckenlarven oder zumindest kleine Striche, die Schneckenlarven sein könnten. In diesen Gläsern wechsle ich 20ml Wasser mit der Spritze (dies entspricht 10% des Volumens) und gebe Glasrosen aus dem Technikbecken hinein. In ein paar Gläsern sind schon von blossem Auge gut die kleinen Schneckchen zu erkennen, die tlw. 5mm gross sind. Auch da mache ich Wasserwechsel, füttere die Schnecken mit frischen Glasrosen (die schön Braunen, möglichst kleinen Exemplare aus dem Technikbecken), markiere die Gläser mit Klebeband und stelle die Gläser zurück auf's Regal.
In immerhin zwei der Gläser waren bei der letzten Kontrolle keine Schnecken sondern nur Larven zu sehen und die Fütterung mit Glasrosenschleim scheint Wirkung gezeigt zu haben: In beiden Bechern finde ich umgewandelte Schnecken. Das Vorhandensein von Glasrosen ist sicherlich der Auslöser für die Umwandlung von Larven zu Schnecken, doch scheint dies mit grossen, intakten Glasrosen nicht immer zu funktionieren und da scheint der Schneckenschleim den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ich habe einen Video zusammengeschnitten als Einführung in die Zucht von A. Stephanieae, diesen findet ihr auf YouTube.