KH Test von Red Sea
30/08/16 12:39
Heute berichte ich vom RedSea KH/Alkalinity Pro Test Kit, welches ich gestern gekauft habe. Mein Salifert Testkit, hat über die Jahre ausgedient, die Titrierflüssigkeit ist zur Neige gegangen und das Ablaufdatum ist zu Zeiten Ludwig des 16. abgelaufen. Der RedSea Test ist ansprechend verpackt. Die farbige Kartonschachtel kann man wegschmeissen (ich meine natürlich der Reststoffverwertung zuführen) und den Test fortan in der schnucken, schwarzen Plastikbox aufbewahren. Als erstes fällt eine Titrierapparatur auf mit eingelegter 1ml Spritze: Sowas hat ja nicht jeder! Die 10ml Spritze und der Probebehälter sind Standard, wie bei anderen Herstellern auch. Die Gebrauchsanleitung ist mehrsprachig und so gehe ich gleich in den Abschnitt "Deutsch" über. "2ml der zu messenden Flüssigkeit…. bla-bla-bla". Ich also rüber zum Technikbecken und messe mit der 10ml Spritze 2ml Aquarienwasser ab. Aber Hoppla, das ist doch jetzt irgendwie komisch… Bei genauerem Lesen der Anleitung merke ich, dass es sich um eine Universalanleitung für verschiedene RedSea-Testkits handelt. Beim Abschnitt zum KH-Test ist dann auch plötzlich von 10ml die Rede. Na, ja, sowas mag die Produktion, Lagerhaltung und Konfektionieren von RedSea erleichtern, aber damit werden die den diesjährigen Oscar für besondere Anwenderfreundlichkeit und Ökologie wohl haarscharf verpassen. Aber egal, wir wollen ja nicht so sein und das Titrierteil sieht ja wirklich cool aus und ich will endlich damit lostitrieren wie ein Oberchemiker!
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.
Als nächsten Schritt schraube ich das Probierglas unten an den Titrierer und wundere mich, dass jetzt nicht ein paar Tropfen einer Indikatorlösung zugegeben werden müssen. So war es zumindest bei meinem Salifert KH Test und so kenne ich das auch z.B. von PH-Tests. Hier läuft es aber anders. Ich entnehme die Spritze dem Titrierstab und möchte die Flüssigkeit aufziehen, aber welche nun? Die Beschreibung der Flüssigkeit stimmt nicht mit der Aufschrift der beiden Flaschen überein. Also sowas! Ich halte den Inhalt der roten Flasche für passender und ziehe davon 1ml in die Spritze auf und setze diese wieder auf den Titrier-o-Maten. Jetzt tröpfchenweise von der Flüssigkeit in die Wasserprobe geben und diese färbt sich hellblau. Beim weitertröpfeln wird mein Wasser zunehmend blauer und nun muss ich aufpassen, den Punkt nicht zu verpassen, wo die Farbe der Flüssigkeit umschlägt. Ich habe Mühe mit dem Titrierapparat nur einzelne Tropfen reinzugeben, aber dies ist wohl Gewöhnungssache. Endlich schlägt die Farbe der Flüssigkeit um: Allerdings nicht, wie auf der Karte vermerkt nach Rot, sondern in so eine undefinierbare Farbe zwischen Braun, Malve und Aubergine (habt ihr gewusst, dass eine durchschnittliche Frau bis zu 16 Millionen Farbnuancen unterscheiden kann und diese auch problemlos benennen und memorieren kann? Wir Männer haben nur eine Farbtiefe von 4 bit und können damit 16 Farben unterscheiden: Rot, Blau, Grün, Gelb, Orange, Schwarz, Weiss und Braun. Oh, das waren ja nur 8 Farben, das heisst bei mir persönlich sind es sogar nur 3 bit. Habt ihr euch auch schon gewundert, wenn beim Schlendern durch IKEA eure Begleiterin plötzlich verkündet: "Schau, Schatz, dieser Teppich würde genau zur Farbe unserer Stehlampe im Vestibül passen?" Mann: "äh, ja, passt wohl, vielleicht etwas zu dunkel, ne, ne, passt!" und denkt "Was denn für eine Stehlampe??? Was zum Teufel ist ein Vestibül???")
Nun lese ich, wie ich es von Salifert gewohnt bin, von der Spritze den Wert ab: 0.24ml und gehe damit in die Tabelle. ?£$?@#? Die Tabelle endet bei 0.38ml, wieso liege ich so daneben? Bei nochmaligem Lesen, schnalle ich es endlich: Der Wert in der Tabelle entspricht der zugegebenen Menge der roten Flüssigkeit, nicht der verbleibenden Menge Flüssigkeit in der Spritze! Auch hier meine Kritik: Da hat der Hersteller aus einer Produzentenoptik etwas designed, natürlich ist relevant, wie viel der Säure/Indikatorlösung zugegeben wurde und nicht wieviel noch in der Spritze übrig ist. Aus der Konsumentenoptik ist es allerdings genau umgekehrt: Ich will einfach einen Wert ablesen können und damit in der Tabelle was nachschlagen aber doch nicht erst noch höhere Mathematik bemühen um meine 0.24ml von 1ml abzuziehen und dann mit dem Ergebnis in die Tabelle zu gehen!? Am anwenderfreundlichsten wäre es ja sowieso, wenn ich den KH-Wert direkt an der Spritze ablesen könnte und somit keine Tabelle mehr nötig wäre: Ist es denn so vermessen zu verlangen, speziell bedruckte Spritzen beizulegen?
Positiv zu vermerken ist, dass das Testkit nicht nur den eigentlichen Test beinhaltet, sondern eine Flasche einer Lösung um den KH zu erhöhen liegt gleich bei. Ist das Kundenfreundlichkeit oder simples Marketing um den Kunden, ist die Flasche erst mal leer, wieder RedSea kaufen zu lassen. Ich gebe hier dem Hersteller "the benefit of doubt", also bekommen sie hier wenigstens einen Punkt für Kundenfreundlichkeit.