Stephanieae Breeder XL
23/02/16 19:53
Das Gute an meiner Zuchtstation ist, dass es nun jeden Tag etwas zu sehen oder zu tun gibt. Fast täglich habe ich entweder ein Gelege von den Stephanieae-Schnecken, ich darf Wurdemanni-Garnelen abschöpfen oder zusehen wie sich die 9 kleinen Nemos, die jetzt einen Monat und einen Tag alt sind, entwickeln. Für die Reifung der Stephanieae-Schneckeneier habe ich einen Halter für Reagenzgläser konstruiert um diese ins Becken einhängen zu können. Auf diese Weise werden die Eier auf 25 Grad temperiert, sind aber dennoch in unbelastetem Wasser und ich kann sie tropfenweise mit Glasrosenschleim füttern. Weil ich mir nicht sicher bin, ob das Wasservolumen in den Reagenzgläsern ausreicht (es stehen wieder ein paar Geschäftsreisen an), konstruiere ich noch eine vergrösserte Version (den Stephanieae Breeder XL) für 250ml Schott-Bechergläser. Ich nehme den ersten Stephanieae Breeder XL aus dem 3D Drucker, der Druck ist tadellos gelungen, schneide die zwei M5-Gewinde für die Nylonschrauben, schreibe das Glas an und gebe mit der Pasteurpipette das Gelege von gestern in den Becher.
Gestern Abend kann ich lange nicht einschlafen. Also nehme ich mein iPad und beginne Artikel über Garnelen zu lesen. Man will sich ja nicht als Unkundiger outen und von Garnelenkopf und Garnelenbauch reden! Der Vorderteil der Garnele heisst "Cephalothorax" und die Segmente hinten (das was wir Feinschmecker so lieben vom Grill mit etwas Knoblauch und Olivenöl) heissen "Abdomen". Ganz hinten, sozusagen die "Schwanzflosse" sind dann die "Uropoden" (kleine Eselsbrücke: "Um was kümmern sich denn Urologen?") Dann sollte man auch die Schwimm- und Schreitbeine voneinander unterscheiden können. Nun kann man sich also locker in einen Garnelenbiologenkongress einschleichen und wird nicht gleich nach 5 Minuten am Stehempfang mit Apéro Riche als Garnelenunkundiger entlarvt! Dass man Garnelen auch mit Knoblauch und Olivenöl mag, sollte man in solch erlauchter Gesellschaft übrigens auch besser für sich behalten…
(Quelle: Von J C D - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18410512
Gestern Abend kann ich lange nicht einschlafen. Also nehme ich mein iPad und beginne Artikel über Garnelen zu lesen. Man will sich ja nicht als Unkundiger outen und von Garnelenkopf und Garnelenbauch reden! Der Vorderteil der Garnele heisst "Cephalothorax" und die Segmente hinten (das was wir Feinschmecker so lieben vom Grill mit etwas Knoblauch und Olivenöl) heissen "Abdomen". Ganz hinten, sozusagen die "Schwanzflosse" sind dann die "Uropoden" (kleine Eselsbrücke: "Um was kümmern sich denn Urologen?") Dann sollte man auch die Schwimm- und Schreitbeine voneinander unterscheiden können. Nun kann man sich also locker in einen Garnelenbiologenkongress einschleichen und wird nicht gleich nach 5 Minuten am Stehempfang mit Apéro Riche als Garnelenunkundiger entlarvt! Dass man Garnelen auch mit Knoblauch und Olivenöl mag, sollte man in solch erlauchter Gesellschaft übrigens auch besser für sich behalten…
Der 3D-druckfrische Stephanieae Breeder in Grösse XL
Probeweise erst mal aussen ans Becken gehängt
Der Stephanieae Breeder XL eingehängt ins Zuchtbecken: Temperaturgeregelt können sich die Eier im unbelasteten Wasser entwickeln
Die Wurdemanni-Larve hat sich grad mit Copepoden den Cephalothorax vollgeschlagen
Die äußere Anatomie einer Garnele: R = Rostrum, A1 = 1. Antennenpaar, A2 = 2. Antennenpaar, Mx3 = 3. Maximillienpaar, P1-P5 = 1.-5. Schreitbeinpaar, Pl1-Pl5 = 1.-5. Schwimmbeinpaar, U = Uropoden, T = Telson, C = Carapax, 1-6 = Abdominalsegmente
(Quelle: Von J C D - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18410512