Schneckenparade
19/06/16 06:53
Meine 10 Stephaniae/Berghia Schnecken sind fleissig am laichen. Gerade am Anfang, konnte ich allmorgendlich mehrere Laichschnüre ernten. Verändern sich die Bedingungen für die Schnecken, dann vermehren sie sich wie verrückt. Mit diesem Verhalten passen sie sich der Vermehrungsstrategie der Glasrosen an. Berghia (das ist der alte Name der Schnecken, wird aber immer noch häufig verwendet) sind absolute Nahrungsspezialsten und fressen nur und ausschliesslich Glasrosen. Das ist Segen und Fluch zugleich: Ein Segen, weil die Tiere sehr gut darin sind ein Becken glasrosenfrei zu machen. Aber auch ein Fluch, denn sind die Glasrosen mal alle aufgemampft, werden die Schnecken zwangsläufig eingehen. Auch für die Zucht gibt es zu beachten: Läuft die Zucht der Berghias mal richtig an, wird schnell die Verfügbarkeit von Glasrosen in genügender Menge, rasch zum Problem. Hat man keine Glasrosen mehr, werden die gezüchteten Berghias sterben wie Fliegen
Mit einer abgeschnittenen Pasteur-Pipette kratze und sauge ich die Eischnüre von der Scheibe des Ablaichbeckens und gebe diese in 200ml Laborgläser (gibt es bei faust.ch). Die Gläser beschrifte ich mit der Beschriftungsmaschine und das Etikett dient gleichzeitig als Pegelanzeige für den Wasserstand. 200ml ist nur eine sehr geringe Menge Wasser und da gilt es die Wasserqualität gut im Auge zu behalten. Jeden Tag kontrolliere ich die Gläser und ergänze verdunstetes Wasser mit Osmosewasser. Später am Tag, meist Abends, mache ich dann mit einer Spritze einen 10% Wasserwechsel, d.h. ich entnehme mit der Spritze 20ml pro Becher und gebe 20ml gereiftes Meerwasser hinzu.
Nach etwa einer Woche suche ich irgendwo an einem Zubehörteil (meistens an einem Heizstab) ein möglichst kleines Glasröschen und gebe dieses in den Becher. Dei Schnecken entwickeln sich nur dann, wenn sie in unmittelbarer Nähe einer Glasrose sind. Die Eischnüre unter dem Mikroskop betrachtet, zeigen rege Aktivität: Die Schnecken bewegen sich in ihren Häuschen und sind umgeben von allerlei wuselnden Kleinstlebewesen.
Von Marcel kaufe ich das Buch "Breeding Berghai Nudibranches" von Dene Banger. Das Buch beschreibt recht detailliert den Bau einer modularen Berghia-Zuchtstation. Diese sei erweiterbar um die Berghai-Zucht als Kleingewerbe betreiben zu können (allerdings ist der Markt in Nordamerika etwas grösser, als der in der Schweiz resp. Europa). Die Anlage wird auf einem Teewagen aufgebaut und besteht im Wesentlichen aus zwei Zuchtkammern, die aus je einem doppelwandigen Kunststoffbecken bestehen mit einem Sandbett im inneren Behälter. Eine Pumpe lässt das Wasser von Innen durch das Sandbett in die äussere Kammer fliessen. Im unteren Teil des Teewagens ist ein einfaches Technikbecken untergebracht und dazu noch eine halbautomatische Wasserwechsel und Nachfüllanlage. Mit dieser Anlage werden die Gelege bei den Elterntieren belassen, der Ansatz ist also anders, als derjenige, welche ich verfolge: Entnahme der Gelege und diese in separaten Behältern grossziehen. Das Buch ist nicht schlecht, allerdings liegt der Fokus auf dem Bau dieser Anlage und nicht auf der Zucht der Schnecken selbst. Da es aber das einzige Buch zum Thema Stephanieae/Berghia-Schneckenzucht ist, will ich mich nicht beklagen und sauge die Informationen darin auf wie ein Schwamm.
Mit einer abgeschnittenen Pasteur-Pipette kratze und sauge ich die Eischnüre von der Scheibe des Ablaichbeckens und gebe diese in 200ml Laborgläser (gibt es bei faust.ch). Die Gläser beschrifte ich mit der Beschriftungsmaschine und das Etikett dient gleichzeitig als Pegelanzeige für den Wasserstand. 200ml ist nur eine sehr geringe Menge Wasser und da gilt es die Wasserqualität gut im Auge zu behalten. Jeden Tag kontrolliere ich die Gläser und ergänze verdunstetes Wasser mit Osmosewasser. Später am Tag, meist Abends, mache ich dann mit einer Spritze einen 10% Wasserwechsel, d.h. ich entnehme mit der Spritze 20ml pro Becher und gebe 20ml gereiftes Meerwasser hinzu.
Nach etwa einer Woche suche ich irgendwo an einem Zubehörteil (meistens an einem Heizstab) ein möglichst kleines Glasröschen und gebe dieses in den Becher. Dei Schnecken entwickeln sich nur dann, wenn sie in unmittelbarer Nähe einer Glasrose sind. Die Eischnüre unter dem Mikroskop betrachtet, zeigen rege Aktivität: Die Schnecken bewegen sich in ihren Häuschen und sind umgeben von allerlei wuselnden Kleinstlebewesen.
Von Marcel kaufe ich das Buch "Breeding Berghai Nudibranches" von Dene Banger. Das Buch beschreibt recht detailliert den Bau einer modularen Berghia-Zuchtstation. Diese sei erweiterbar um die Berghai-Zucht als Kleingewerbe betreiben zu können (allerdings ist der Markt in Nordamerika etwas grösser, als der in der Schweiz resp. Europa). Die Anlage wird auf einem Teewagen aufgebaut und besteht im Wesentlichen aus zwei Zuchtkammern, die aus je einem doppelwandigen Kunststoffbecken bestehen mit einem Sandbett im inneren Behälter. Eine Pumpe lässt das Wasser von Innen durch das Sandbett in die äussere Kammer fliessen. Im unteren Teil des Teewagens ist ein einfaches Technikbecken untergebracht und dazu noch eine halbautomatische Wasserwechsel und Nachfüllanlage. Mit dieser Anlage werden die Gelege bei den Elterntieren belassen, der Ansatz ist also anders, als derjenige, welche ich verfolge: Entnahme der Gelege und diese in separaten Behältern grossziehen. Das Buch ist nicht schlecht, allerdings liegt der Fokus auf dem Bau dieser Anlage und nicht auf der Zucht der Schnecken selbst. Da es aber das einzige Buch zum Thema Stephanieae/Berghia-Schneckenzucht ist, will ich mich nicht beklagen und sauge die Informationen darin auf wie ein Schwamm.